Auf die genauen Umstände wie Vince und Chantall sich kennengelernt haben, will ich nicht weiter eingehen. Es ist nicht von Bedeutung für die Entwicklung der Ereignisse, obwohl Vincean der Zufälligkeit der ersten Begegnung heute zweifelt. Er hält sie für schicksalhaft. Ich stimme ihm zu, was seine Person angeht. Aber ich will nicht vorgreifen. Als Vince Chantall an diesem schönen Vorsommerabend verabschiedet hatte, glaubte er allen Grund zu haben, sich einen Mann nennen zu können, der vom Glück eine Vorzugsbehandlung erfahren hatte. Nur in sehr kühnen Träumen war ihm bisher eine Frau wie Chantall begegnet. Und er würde sie schon morgen Abend wiedersehen. Um die Dimension dieser Feststellung verstehen zu können, muß man wissen, daß Vince ein attraktiver Mann knapp über 30 ist, der seinen Charme durchaus erfolgreich einzusetzen weiß. Er kann es sich leisten wählerisch zu sein. In der Person von Chantall war ihm ein geradezu göttliches Geschöpf begegnet. Mit ihren 19 Jahren entsprach sie seiner Neigung zu sehr jungen Frauen. Ihre mädchenhaft zierliche, makellose Figur mit den kleinen Brüsten, in Vince´s Phantasie haben junge Frauen immer kleine, feste Brüste, den schier unendlich langen Beinen und dem süßen, wohlproportionierten Po hätte er nicht perfekter denken können. Mit ihren Neigungen und Ansichten schwamm sie sicher nicht im Mainstream der Spaßgesellschaft. Dazu noch ihr herzliches Lachen und ihre hellwachen, strahlenden Augen; perfekt, dachte er, wirklich perfekt. Chantall lebte mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in einer alten Villa in Wiesbaden, und Vince war eingeladen mit ihr den Sonntag Nachmittag im Garten zu verbringen. Versteht sich, daß Vince begeistert war. Für diese Frau würde er .... Teufel ja, er war sensibilisiert. Nach seinem Klingeln öffnete sich die Haustür so schnell, als hätte sie dahinter gestanden. Sie trug ein langes, hoch geschlossenes Sommerkleid, und wieder war es ihr herzliches Lachen, daß ihn gefangen nahm.
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