Epilog

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Andrea Pfister

Seit über einem Jahr bin ich Internet-User. Selbstverständlich surfte ich dort die sog.Feetzone ab.
Unter Berücksichtigung dessen, was ich im Net antraf, bin ich mit meiner Neigung
ein MILD MANIAC, ein sanfter Irrer.
Unter den Oberbegriffen „Fußerotik und Fußfetischismus“ werden dort alle denkbaren
Spielarten und echte Abarten der Fußleidenschaft überwiegend in einer Trivialität präsentiert, dass es, im wahrsten Sinne des Wortes, einer Sau graust.
Devote Fußsklaven, die sich von Dominas mit hochhackigen Pumps und Stiefeln piesacken lassen, Bondage-Szenen, Wet and Messy Girls die barfuß oder mit den schicksten Schuhen
Obst, Gemüse und Pizzen zertreten, alle möglichen SM Szenarien bis zu dreckigen,
stinkigen und ungepflegten und deformierten Füßen, tummeln sich dort auf der untersten
intellektuellen und Darstellungsebene.
Ich als Schöngeist empfinde diese Darstellungen trotz Sinnverwandtschaft als Zumutung.
Ich habe mit meiner Neigung das unverschämte Glück gehabt fast nur Frauen mit wirklich schönen Füßen geliebt zu haben. Gemäß meiner eigenen Verhältnisrechnung, dass nur 2
von 1000 Frauen wirklich begehrenswerte Füße besitzen, habe ich eine Flächendeckung von über 10.000 Frauen erzielt.
Der zweite Glücksfall in meinen Erfahrungen war die Tatsache, dass viele meiner Partnerinnen selbst ein erotisches Verhältnis zu ihren Füßen hatten. Das heißt, die Beschäftigung mit ihren Füßen brachte ihnen selbst Reiz und Befriedigung.
Dritter Glücksfall war die Tatsache, dass alle Partnerinnen neben ihren reizvollen Füßen auch sonst körperlich überdurchschnittlich attraktiv waren, was die Gefahr des Abgleitens in den reinen Ersatzleistungsfetischismus verhinderte.
Leider genießt die von Männern praktizierte Fußerotik durch die vor beschriebenen Abarten
ein negatives Image. Liebhaber schöner Frauenfüße gelten in den meisten Fällen als kauzige
Sonderlinge und werden von vielen Frauen schon beim ersten Outing abgelehnt.
Verständnisvolle Frauen, wie ich sie kennengelernt habe, sind nach wie vor noch eine
Seltenheit.
Unter homosexuellen Frauen ist die Fußleidenschaft wesentlich weiter verbreitet als unter heterosexuellen Frauen.
Langsam, ganz langsam ist aber ein Umdenken in der Öffentlichkeit zu verspüren.
Der weibliche Fuß wird mehr und mehr zum Eye-catcher und attraktiven Bindeglied
zwischen Produkt und Konsument.
Warum wackelt die junge Dame auf SAT 1 vor und nach den Werbeschienen in
Großaufnahme mit den Zehen?
Warum tragen immer mehr TV-Moderatorinnen und Assistentinnen in den Sendungen
superschicke Sandaletten?
Warum lassen sich immer mehr Celebrieties bei öffentlichen Veranstaltungen in den
tollsten Nichtsen von Sandaletten photographieren? ( z.B.Céline Dion bei der Bambi-Verleihung 2000.)
Warum nutzen immer häufiger Werbestrategen und Producer barfüßige oder Sandaletten
tragende Beauties als Werbeträger? (z.B. Madonna für Versace.)
Warum zeigen seit ein paar Jahren Hersteller von Schuhen ihre Kostbarkeiten nicht wie früher brut, sondern an schönen und gestylten Füßen? ( Stephane Kélian, Charles Jourdan )
Der weibliche Fuß besitzt einen unverhältnismäßig höheren Reizwert als ihm die öffentliche Meinung bislang zugestanden hat.
Das zeigt sich auch an den Designs der aktuellen Schuhmode, die seit etwa fünf bis sieben
Jahren auf breiter Basis kontinuierlich immer erotischere bzw. die Erotik des weiblichen Fußes betonende Schuhe hervorbringt.
Die Kosmetikindustrie tut das ihre um den Fuß gepflegter erscheinen zulassen.
Gleichzeitig wächst bei Frau das Bedürfnis nach schöneren und erotischeren Füßen.
Nicht zuletzt die Hersteller von Feinstrümpfen und Strumpfhosen wie „bi“ und
„Wolford“ tragen dazu bei über die Attraktivität des Beines die der Füße mit zu steigern.
Die Ikone der Fußerotiker, vergleichbar mit dem berühmten Che Guevarra-Poster der Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre, ist die sehr wertvoll photographierte Aufnahme „Centro“ der Firma LA PERLA in Ihrer letzten Buchveröffentlichung.
Die Zukunft für Fußerotiker sieht also rosig aus. Wenn die oben erwähnten Trends anhalten, sicher.

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