Erfüllte Sehnsüchte

Sehnsüchte, Träume und Gelegenheiten: Teil 4

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Erfüllte Sehnsüchte

Erfüllte Sehnsüchte

Jo Diarist

Auf der Seite liegend, gibt der Frauenkörper ein wunderbares Bild ab. Haralds Hand folgt den Kurven. Von der eingesunkenen Taille über die Hüfte auf den knackigen Po. Wunderbar lässt der sich mit einer Hand kneten und Tina fühlt schon wieder ein wenig Erregung in sich aufflammen.
’Was ist nur los mit mir?‘, sinniert sie, gibt aber dem inneren Drang sich zu öffnen nach:
„Ich bin keine solche Professionelle, wie du vielleicht denkst“, beginnt sie leise. „Nur ab und zu und bei Männern, die ich sorgfältig auswähle, gebe ich mich auf diese Art hin. Sonst mache ich die Männer meist nur mit kurzen Videos auf Insta an. Ich lass’ mal was blitzen, deute an und lass die Männer träumen. Darüber hat mich auch deine …“ Tina merkt, dass sie sich wieder auf Terrain begibt, was Harald runterziehen wird, und wechselt schnell die Richtung: „Es verschafft mir einen Kick, die Männer heißzumachen. Zu wissen, sie träumen davon, mit mir schlafen zu dürfen, mich aber in der Anonymität des Virtuellen verstecken zu können, gibt mir Sicherheit. Bis jetzt waren reale Dates meist ernüchternd, und ich habe Treffen nur an neutralen Orten gehabt. Bei dir hat sich alles irgendwie anders entwickelt. Es war traumhaft, mit dir zu vö… zu schlafen und ich …“ Ein tiefer Atemzug und unsicherer Blick. „Und ich würde dich gerne wieder treffen … wenn du Lust darauf hast … ohne … einfach nur so … als unverbindliches Date.“
So unsicher hat sich Tina schon lange nicht mehr gefühlt. Fast ängstlich hängen ihre Augen an dem Mann, der vom Alter her gut ihr Vater sein könnte und Harald schweigt vorerst. Er muss verarbeiten, was sie gesagt hat, und wenn es nach seinen Sehnsüchten ginge, würde er gerne mit Euphorie zusagen. Sein Verstand hat nach der Befriedigung aber wieder die Oberhand gewonnen und so sucht er nach den rechten Worten, um Tina nicht zu verletzen. Dabei ruhen seine Augen auf dem jugendlichen nackten Körper an seiner Seite und er nimmt seine Liebkosungen wieder auf.
„Ich habe durchaus bemerkt, wie du versucht hast, die Erwähnung meiner Frau zu umschiffen“, beginnt er mit sanfter Stimme. „Mit ihr verbinden mich aber über vierzig gemeinsame Jahre und auch wenn sie mir jetzt manches verweigert, stehe ich zu ihr.“ Harald lächelt Tina an und gibt ihr einen kurzen Kuss, weil ein trauriger Zug das jugendliche Antlitz verdunkelt. „Der Sex, den wir gerade hatten, war etwas Besonderes. Es war wunderschön und hat eine Verbindung mit besonderer Tiefe geschaffen. Genau deshalb fürchte ich mich vor einer Wiederholung. Es schafft einen Suchtfaktor und könnte zur Gewohnheit werden. Zu einem gefährlichen Doppelleben, vom Altersunterschied einmal ganz abgesehen. Gerade weil ich, das zu gerne öfter erleben möchte, rät mein Verstand es nicht zu tun.“

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