1987 gründete ich mit zwei ehemaligen Kollegen unser heutiges Unternehmen, eine Generalplanungsgesellschaft für Architektur und Design.
Wir hatten das Glück, gleich am Anfang unserer Selbständigkeit, einen großen Kunden aus dem Bereich Meß - und Automationstechnik kennenzulernen, der uns als Newcomer das Vertrauen schenkte, seine neue Fertigungsanlage mit der dazugehörenden Verwaltung zu planen und zu realisieren.
Wir bauten ihm zu einem phänomenalen Preis - Leistungsverhältnis ein Stück einmaliger Identitätsarchitektur.
Auf der Basis dieses Erfolges nahm uns besagter Unternehmer 1989 mit in die damals noch real existierende UdSSR. Er hatte zu diesem Zeitpunkt mit einem riesigen MaschinenbauKombinat aus der Ukraine ein sog. Joint Venture Unternehmen gegründet, dessen politische Signalwirkung so groß war, dass Michail Gorbatschow und Helmut Kohl höchst persönlich den JV - Vertrag mit unterzeichneten.
Wir sollten damals umfangreiche Neubaumaßnahmen und Sanierungsmaßnahmen in Moskau und in der Ukraine planen und betreuen.
Wir flogen im Januar ab Frankfurt nach Moskau, landeten auf dem damals noch relativ neuen internationalen Flughafen Scheremetjevo 2, fuhren mit betriebseigenen russischen Luxuslimousinen Fabr.Wolga in die Innenstadt, übernachteten dort nach einem gigantischen Begrüßungs - Freß - und Saufgelage im Cosmoshotel, machten am nächsten Morgen eine
Stadtrundfahrt und fuhren nachmittags zu Flughafen Domodedovo um von dort nach Cherkassy am Dnjepr zu fliegen.
Während damals die deutschen TV-Teams von ARD und ZDF für jeden Pups in Moskau und jeden Meter außerhalb Moskaus ein eigenes Visum brauchten und bei Einreise in die UdSSR ihre Pässe abgeben mussten, flogen wir damals mit unserem Reisepass in der Tasche und ausgestattet mit einem Generalvisum für Russland und die Ukraine in einem der einzigen privaten Flugzeuge über Briansk nach Cherkassy. Während des Fluges gingen unsere sowjetischen Freunde mit uns ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: Saufen und Fressen. Auch in der Reihenfolge. Wir soffen Wodka aus Aeroflot - Pappbechern, die weichten so schnell durch, dass jede Ration unverzüglich auf ex geschluckt werden musste, sonst war die Hose nass.
Bei der Zwischenlandung in Briansk mussten wir während des Tankvorgangs die Maschine verlassen. Wir machten auf dem Vorfeld, zwischen etwa 500 der größten sowjetischen Kampfhubschraubern eine Schneeballschlacht um noch mal nüchtern zu werden. Briansk war Hochsicherheitsflughafen und eine der Helistationen im damals andauernden
Afghanistankonflikt. Kein Mensch kümmerte sich um uns. Wir gingen sogar in das Abfertigungsgebäude und dort in die sehr bescheidene Bar und tranken Tee dessen Wasser in einem Samowar erhitzt wurde. Als wir dort in Dollar bezahlten waren wir die Größten .
Wir hätten dort für Dollar alles gekriegt. Als der Pilot kam um uns einzusammeln, brach für einen kurzen Moment die sowjetische Bürokratie durch und wir mussten durch eine Magnetschleuse, die seit Jahren nur Symbolcharakter hatte, hindurchgehen. Bevor die gepiept hätte, hätte man einen T 34 Panzer hindurchfahren müssen.
Alles was wir auf unserer Reise sahen war von einer erschreckenden Schlichtheit und meistens defekt.
So wie mein Sicherheitsgurt in der Maschine, der, als ich ihn anlegen wollte, aus seiner Bodenverankerung herausriss.
Man konnte den Flug echt nur im Suff ertragen, zumal die beiden Militärpiloten die leichte,
20 sitzige Maschine zeitweise mit einem Kampfjet verwechselten. Kursanpassungen wurden grundsätzlich nur in seitlicher Steillage vollzogen.
Bei der Landung hatte ich das Gefühl, wir müssten auf einer Briefmarke landen, so steil vollzogen die beiden Piloten den Landeanflug.
Als wir dann glücklich, lebend und vollkommen besoffen in unserem Hotel ankamen, packte uns die Ernüchterung, für das Entsetzen hatten wir zuviel intus. Das uns vorausgesagte Grandhotel erwies sich als die letzte Rammelbude. Aus der hauseigenen Discothek mit angeschlossenem Ballsaal erscholl " Sharazan" von Al Bano und seiner Gattin Romina.
Jeder von uns hatte ein Doppel-als Einzelzimmer. Der modernste Einrichtungsgegenstand war ein riesiger, ca. 180 cm hoher SIBIR - Kühlschrank in dem tatsächlich zwei Flaschen
Mineralwasser und eine Flasche Kiew - Bier standen. Die Betten waren zwar sauber, aber jedes Teil, ob Kissenbezug oder Leintuch, alle Teile hatten als Zeichen ihrer Säuberung einen großen blauen Stempel erhalten. Dieser Stempel färbte. Das merkten wir aber erst am nächsten Morgen. Jeder von uns hatte irgendwo im Gesicht, am Hals oder an den Armen blaue Stempelfarbe.
Abends im Hotel fand das obligatorische Brüderschaftssaufen statt. Morgens hatte ich jedes mal das Gefühl im falschen Film zu sein. Paracetamol und rauhe Mengen Aspirin waren die einzige Rettung. Das erste Frühstück in Cherkassy werde ich nie vergessen.
Mir war hundeelend von der Sauferei und freute mich auf eine Tasse Kaffee, aber denkste.
Serviert wurde ein dick paniertes, durchwachsenes Stück Schweinefleisch, das in einer Keramikschale auf einem Kartoffelbett in einem viertel Liter tranigem Öl schwamm.
Dazu gab es eiskalten, fettigen Kartoffelsalat und trockenes Scheibenbrot. Letzteres war das Beste. Fast zu spät erkannte ich den Krug mit der frischen sauren Sahne. Das war meine Rettung. Ich aß Brot und trank die Sahne, die sich als Balsam für den Magen herausstellte. Nach diesem Frühstück ging es mir überraschend schnell wieder besser.
Wir brachen auf zu unserem ersten Meeting. Die Fahrt durch diese graue, dreckige Industriestadt machte mich depressiv, außerdem war es mit-20 Grad viel kälter, als man uns vorbereitet hatte und der Himmel war wolkenverhangen.
In der Firmenzentrale angekommen, wurde uns der erste Kaffee angeboten, der nur genießbar war, wenn man ihn mit einem erheblichen Maß Wodka verdünnte, vom Wodka standen etwa 10 Flaschen auf dem Konferenztisch, neben weiteren 10 Flaschen Mineralnaja.
Und so begann ganz vorsichtig die Sauferei von vorne. Wir machten anschließend eine Werksbesichtigung. Dann empfing uns der Generaldirektor höchstpersönlich. Wir kannten uns schon von Vorgesprächen in Deutschland. Alim Ivanowitsch hatte an mir einen Narren gefressen, nicht nur weil ihm meine Architektur so gut gefiel, sondern weil ich zu dieser Zeit Pfeife rauchte, was in Russland der Gipfel der Exotik war. Mein damaliger Tabak war Black Diamond von Stanwell und roch so gut, dass er mir bei diesem und auch bei späteren Terminen Tür und Tor öffnete. Die Freehandhölzer die ich rauchte sahen aus als seien sie kurz vorher explodiert und unterstrichen meine Individualität in den Augen meiner sowjetischen Partner und Freunde. Außerdem hatte ich die Lacher immer auf meiner Seite. Alim Ivanowitsch stellte uns seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor. Alle waren neben Helden der Arbeit auch verdiente, teilweise sogar berühmte Sportler. Bis hin zum Modellflugweltmeister war alles vertreten. Aber allesamt waren sympathische und nette Leute und alle sprachen entweder deutsch oder englisch.
Die Chefsekretärinnen waren zwei blonde Hüninnen mit schulterlangen lockigen Haaren, breiten Hüften und einem Busen Typ Chernobyl, kurz vor der Katastrophe.
Nach zwei Stunden Projektbesprechung betrat eine junge Dame den Konferenzraum, deren Erscheinen ganz spontan meinen Puls hoch jagte. Sie wurde mir zuerst vorgestellt, weil sie meine Kontaktpartnerin hier in Cherkassy sein sollte. Samira Kurnikowa. 30 Jahre alt, Dipl.Architektin, gebürtige Usbekin, verheiratet mit dem Jagdpiloten Alexej Kurnikow seit
fünf Jahren, seit zwei Jahren Witwe, mehrfache Heldin der Arbeit und weiterer hoher Auszeichnungen. Ich war nicht nur wegen der präzisen Vorstellung tief beeindruckt. Samira sah trotz ihrer bescheidenen Kleidung umwerfend gut aus. Eine Tatsache die nach meiner bisherigen, kurzen Erfahrung eine Seltenheit war. Die meisten Frauen die ich bis jetzt gesehen hatte, sahen allerhöchstens durchschnittlich aus. Sie hatten alle einen ordinären Touch und sahen sich auch alle sehr ähnlich. Selbst die Huren im Hotel, hier wie in Moskau, auf die man uns natürlich aufmerksam gemacht hatte, waren allenfalls zweite Wahl.
Samira sah aus wie eine europäisch Chinesin. Sie hatte ein ovales Gesicht und wunderschöne braune Mandelaugen. Ihre Haare waren ebenfalls braun, glatt, schulterlang und in der Mitte gescheitelt. Sie trug ein für russische Verhältnisse ein sehr elegantes dunkelgraues Kostüm, ein weißes Herrenhemd mit einem Kordelbinder und blickdichte dunkelgraue Feinstrümpfe, sowie schwarze Pumps. Im Vergleich mit ihren aufgedonnerten Kolleginnen war Samira eine überaus edle Erscheinung. Jahre später schockte mich eine amerikanische Schauspielerin mit einem fast identischen Aussehen. Sie hieß Lucy Alexis Liu und spielte in diversen TV-Serien.
Sie roch auch nicht nach billigem Parfum, das den obligatorischen, strengen Achselschweißgeruch, der den meisten russischen Frauen eigen ist, verdecken sollte.
Samira duftete ganz anders, würzig und mild wie Bahlsengebäck, einfach zum anbeißen.
Verdammt!! Ich wollte nichts mit einer Russin anfangen. Und jetzt saß mir das süßeste Exemplar von allen gegenüber und ich analysierte schon ihren Körperduft.
Ich versuchte aus Samiras asiatischen Gesichtszügen herauszulesen ob sie mir positiv oderm neutral gegenüberstand, dabei fiel mir auf, dass sie es weitgehend vermied mir in die Augen zu sehen. Nur wenn es sich überhaupt nicht mehr vermeiden ließ, schaute sie kurz in meine Augen und sofort wieder weg.
Samira hatte ein sehr fein gezeichnetes Gesicht und eine schmale Nase. Ihre Wangen fielen leicht nach innen und ihr Mund war nicht von dieser Welt. Ihre wunderschönen Augen wurden von schmalen, bogenförmigen Augenbrauen überspannt. Ein Gesicht zum verlieben. Samira sprach ein fast akzentfreies, hervorragendes Deutsch.
In der Mittagspause, wir waren schon wieder alle gut drauf, gingen wir in die Werkskantine für Büroangestellte essen. Samira saß neben mir und vertilgte den unsäglich schmeckenden Eintopf mit großem Appetit. Ich konnte den Mix aus Kartoffeln, Gemüse und fettem Fleisch nicht herunter bekommen und begnügte mich trockenem Brot. Als Samira aufgegessen hatte tauschten wir unsere Teller und sie aß noch einen Teil meiner Portion.
Nach der Mittagspause gingen wir dann in Samiras Büro.
Erste Amtshandlung Samiras war es, sich ihrer Pumps zu entledigen.
Sie tauschte sie gegen ein Paar uralte, total abgetragene Sandalen. Samira erläuterte mir anhand vieler Pläne welche Expansionsmöglichkeiten auf dem Firmengelände bestanden. Aus Versehen fiel mir ein Lineal vom Tisch. Wir bückten uns gleichzeitig und sehr schnell danach und trafen uns auf halbem Weg unter den Tisch. Dabei sahen wir uns zum ersten Mal länger in die Augen. Ich hob das Lineal auf und hatte dabei Gelegenheit ihre Füße zu betrachten, d.h. was die Sandalen und die blickdichten Strümpfe zuließen.
Meine Nase meldete mir lange getragenes, gutes Leder mit einer verwirrenden Vielfalt sehr angenehmer und auch sehr erregender Duftnuancen. Die konnten nur von Samiras Füßen stammen. Die flachen Sandalen hatten zwar eine, über die Jahre großzügig ausgeweitete Zehenöffnung, aber durch die blickdichten Strümpfe konnte man so gut wie nichts sehen.
Lediglich die Grundform war zu erkennen. Demnach hatte Samira einen breiten Fuß mit
langen und geraden Zehen. Schuhgröße etwa 38-39. Sie machte mit den Zehen verhaltene aber erkennbar nervöse Bewegungen. Wenn sie ihre bestrumpften Zehen anhob konnte man tief eingegrabene Zehenabdrücke sehen. Samira musste diese Sandalen schon eine Ewigkeit tragen. Ihre kleinen Zehen sahen von Zeit zu Zeit etwas eingerollt aus, was den großen Zeh betonte.
Gegen 5,00 Uhr schaute sie auf ihre Armbanduhr und kündigte den Feierabend an.
Egal wo ich in der Ex - SU war und egal wieviel zu tun war oder wie eng die Termine
waren, um fünf Uhr war Feierabend. Für uns unverständlich. Zwei Tage später war Samira zwischenzeitlich etwas aufgetaut und nicht mehr so scheu und ängstlich. Sie fragte mich, ob ich etwas gegen ihre Anwesenheit heute Abend in unserem Hotel hätte. Alim Iwanowitsch hatte eingeladen. Ich hatte natürlich nichts einzuwenden.
Unser Chauffeur fuhr unser Team zum Hotel und bis 7,00 Uhr war Erholung angesagt.
Punkt 7,00 Uhr holten uns unsere Betreuer in den Zimmern ab und begleiteten uns in den Speisesaal. Gegen 7,30 Uhr begab ich mich zur Toilette und sah draußen an der Garderobe wie Samira ihre hohen Stiefel gegen ein Paar Abendsandaletten tauschte. Als ich von der Toilette zurück an meinen Tisch kam, saß Samira mir gegen über. Sie trug nun einen dunkelblauen Hosenanzug und hatte ihr Haar hochgesteckt. Die Sandaletten, die zu sehen geglaubt hatte ließen mir keine Ruhe. Wie durch Zufall rollte mein Pfeifenstopfer weg und fiel unter den Tisch. Ich sah mich entschuldigend um, stand auf und räumte den Stuhl etwas zur Seite. Dann tauchte ich unter den Tisch. Samira trug jetzt transparente Strümpfe.
Ich kletterte vor in die Nähe ihrer Füße. Ich sah wie sie nervös ihre Zehen bewegte
und versuchte etwas vom Duft ihrer Füße mitzubekommen. Erst roch ich nichts, aber als meine Nase nur noch ein paar Zentimeter von ihren Füßen entfernt war hob sie am rechten Fuß die Zehen an. Ihre Füße dufteten wunderbar, ihre Pheromone ließen mich erstarren. Am liebsten hätte ich ihr sofort die silbernen Sandaletten ausgezogen, aber oben vermisste man mich bereits und so tauchte ich erst einmal wieder auf. Samira schaute mich tadelnd an. Ich fragte mich in diesem Moment, ob sie etwas gemerkt hatte. Nach dem Essen mit seinen obligatorischen Trinksprüchen lockerte sich die Runde etwas auf. An einem Tisch erklang das erste Lied. Ich ging auf die andere Tischseite zu Samira. Ich fragte sie ob wir uns nicht ein wenig die Füße vertreten sollten. Sie stand auf und ging mit mir raus in die spärlich beleuchtete Hotelhalle. Wir setzten uns dort in eine Polstergruppe und plauderten etwas privat. Als sie ihre Beine ausstreckte, sah ich zum ersten Male richtig auf ihre schönen Füße. Sie konnte ihre kleinen Zehen tatsächlich etwas einrollen und so ihren großen Zeh noch größer machen. Wenn sie das tat prickelte es in meinem Bauch. Als Samira merkte, das ich manchmal wie gebannt auf ihre Füße sah, fragte sie mich, ob mir ihre Schuhe gefallen würden, die hätte ihr eine befreundete Künstlerin aus Paris mitgebracht. Ich gestand ihr, dass mir nicht nur die Schuhe gut gefallen würden, sondern das ich mich in ihre Füße verlieben könnte. Sie lachte und ich relativierte weiter, nicht nur in die Füße, auch in sie, vor allem in sie. Ich bekam rote Ohren bei diesem Geständnis. Ihr Lachen ging in ein geheimnisvolles Lächeln über und sie sah mir zum zweiten Mal lang und tief in die Augen.
"Ich mag dich auch sehr, Andrea Petrowitsch und das ist kein Spaß. Ich habe die ganze Zeit mit mir gekämpft wie ich es dir sagen kann, ohne das du denkst ich sei so eine geld-geile Hure wie die anderen Weiber hier, die für Geld Sitte, Moral und Anstand vergessen.
Du weißt ich bin Witwe und meine zweijährige, staatlich verordnete Trauerzeit ist vorbei.
Seit ich dich zum ersten Mal bei Alim Ivanowitsch im Büro sah, habe ich Herzklopfen.
Ich habe dieses Herzklopfen zum ersten und letzten Mal gehabt, als ich vor etwas mehr als sechs Jahren meinen gefallenen Mann kennengelernt habe. Entschuldige bitte wenn ich so offen zu dir bin. Das ist kein Heiratsantrag. Ich mag dich nur sehr. Wir Russinnen sind da unter Umständen sehr spontan".
Ich schlug vor in mein Zimmer umzuziehen. Sie ging mit mir und filzte das Zimmer zuerst auf Wanzen, ein Erbe der immer noch existierenden K G B - Angst. Sie fand eine in der Nachttischlampe und eine hinter dem Spiegel im Bad. Beide versteckte sie sorgfältig im Kühlschrank. Währenddessen besorgte ich bei der Etagendame, die wir vorher mit 10 Dollar bestochen hatten, und der Samira die Pest an den Hals gewünscht hatte für den Fall, dass sie uns verriete, eine Flasche Krimsekt und zwei Gläser.
Zurück im Zimmer öffnete ich die Flasche und wir tanken einen Schluck und plauderten noch ein wenig.
Dann nahm ich Samira in meine Arme und begann ihr wunderschönes Gesicht mit Küssen zu bedecken. Dann kniete ich mich vor das Bett und zog ihr die Sandaletten aus. Wie aus Verlegenheit rollte Samira die Zehen zusammen. Ich küsste zuerst ihren großen Zeh, dann hob ich den Fuß etwas an und küsste die Zehenspitzen der kleinen Zehen, dann ihre Sohle bis zur Ferse. Ihre Füße, sie trug immer noch die Strümpfe, dufteten stark und wahnsinnig erregend. Dann ergriff ich beide Füße an den Fersen, hob sie in Höhe meiner Nase und tauchte in ihren Duftozean ein. Samira raffte sich die Strumpfhose nach unten, ich zog sie ihr vorsichtig aus und wiederholte meine Untersuchung an ihren nackten Füßen, die pur noch unvergleichlich besser dufteten. Ich glaubte vor Erregung zu glühen. Ich konnte nicht aufhören diesen Wahnsinnsduft in mich hinein zu saugen.
Samira streckte ihre Zehen, sie spreizte sie, sie richtete sie weit auf und machte allerlei Kapriolen mit ihnen.
Auf ihren formvollendet gefeilten Nägeln trug Samira keinen Nagellack. Aber auch so verkörperten ihre Füße ein Höchstmaß an Erotik.
Ich entkleidete Samira und enthüllte einen perfekten Körper. Sie hatte einen wunderschönen, spitz zulaufenden, kleinen Busen, schmale Hüften und endlos lange, wohlgeformte Beine.
Am ganzen Körper hatte Samira eine pfirsischzarte Haut. Die linke Pobacke zierte ein kleiner Leberfleck, ansonsten war ihr Körper makellos. Ich vergrub mich in ihrer Scham, öffnete ihre Schenkel und tat etwas was mit ihr was sie so noch nie erlebt hatte. Samira stand derart unter Spannung, dass ich sie mit meiner Zunge meinen Fingern und meiner Nase von einem Orgasmus zum nächsten jagte. Wenn ich ihren Busen küsste oder mit meiner Zunge reizte, begann sie zu zittern wie im Fieber.
Samira war keine Frau die einen Orgasmus vortäuschen musste. Nach viermaligem Heavy - Petting und vier Orgasmen war sie so entkräftet, dass sie sogar kurz einschlief.
Ich schmuste derweil mit ihren Füßen und versuchte hinter das Geheimnis ihres ganz besonderen Fußgeruchs zu kommen. Sie rochen erdig, ledrig, ich glaubte eine Ahnung von Patchouli zu riechen. Aber das alles war es nicht. Es blieb ihr Geheimnis.
Ein Duft aus tausend und einer Nacht, wie im Märchen.
Als Samira nach einigen Minuten wieder zu sich gefunden hatte, duschten wir schnell, kleideten uns an und kehrten zu der zwischenzeitlich total besoffenen Mannschaft zurück.
Vorher hatten wir die Wanzen wieder befreit.
Ich verabschiedete Samira, nachdem wir noch zwei Wodka auf den Eklektizismus in der modernen, sowjetischen Architektur getrunken hatten, und Samira fuhr mit einem Betriebstaxi nach Hause.
Die nächsten beiden Tage bis zu unserer Abreise, konnten wir uns nur noch dienstlich sehen. Es reichte gerade mal zu einem verstohlenen Kuss, wenn die Kollegen uns mal eine Minute alleine ließen, oder zu Blicken brennender Sehnsucht.
Am Abend vor unserer Abreise fuhr Samira noch mit uns zum Hotel, wo wir gerade fünf Minuten für einen langen Kuss hatten. Samira weinte kurz, fasste sich aber sehr schnell wieder und wir verabschiedeten uns. Ich tröstete sie damit, dass ich in einem Monat wieder für vier Tage nach Cherkassy käme, schließlich müsse sie mir noch die Stadt zeigen.
Der Rückflug war ähnlich feucht wie der Hinflug, auch die Übernachtung in Moskau
war wieder eine Katastrophe. Aber meine Gedanken an Samira halfen mir darüber hinweg.
Zurück in meinem Büro angekommen und einerseits glücklich wieder zuhause zu sein, andererseits in Gedanken sehr oft bei Samira, musste ich einen riesigen Berg Planungsarbeit vorbereiten und mit meinen Leuten bearbeiten. In vier Wochen war meine Anwesenheit in Cherkassy wieder erforderlich.
Mit Samira telefonierte ich ein bis zwei mal in der Woche um Details abzuklären, aber in der Gewissheit, dass die Gespräche mitgeschnitten wurden, beschränkten wir uns auf rein geschäftliche Unterhaltungen und einigen rhetorischen Pausen in denen wir uns atmen hörten.
Nach jedem Gespräch klopfte mein Herz bis zum Hals.
Zum nächsten Besuch wollte ich Samira einige notwendige Geschenke mitbringen.
Ich telefonierte mit ein paar Schuhboutiquen, die jetzt im Februar schon ihre Sommerware eingelagert hatten und traf mich dort mit den entsprechenden Mitarbeitern zum Aussuchen. Ich kaufte für Samira zwei Paare Dianetten von Loriblu, ein flaches Paar und eines mit ca. 5 cm Absatz, ein Paar schwarze und ein Paar weiße, totschicke Sandaletten von Bruno Magli, ein Paar Mules von Weitzman und ein Paar Hirschlederslipper von Manuela Pollini.
Darüber hinaus Unmengen an halterlosen Strümpfen und Strumpfhosen. Fünf verschiedene Nagellacke und entsprechende Lippenstifte. Diverse Lidschatten, Mascara, Eyeliner usw. Außerdem ein super Manikür - Pedikürset plus Hornhautraspel und Lackierpads.
Vier Wochen nach meiner Rückkehr startete ich mit einem Mitarbeiter aus der CAD -
Abteilung und einer ganzen Menge Entwürfe auf Disketten und auch als Pläne im Gepäck
nach Moskau.
Ein Tag vor unserem Abflug erhielten wir die Nachricht, dass unsere Besprechung in Moskau stattfinden würde. Frau Kournikowa würde uns im Meshdunarodnaja - Hotel erwarten. Wir flogen wieder in Begleitung unseres Auftraggebers, der alle Reiseformalitäten incl.Visum für uns geregelt hatte.
Als wir in Moskau, Scheremetjevo 2, unsere Einreiseprozedur, mit rechtsverbindlicher Angabe über die mitgeführten Devisen und Waren (bei Waren gab ich Muster an) überstanden hatten, sie dauerte trotz VIP - Schalter 45 Minuten, stiegen wir draußen, bei überraschenden -25 ° im eine Firmenlimousine und fuhren zum Mesh.
Unser Besuch sollte fünf Tage dauern und ich hoffte, dass das Hotel keine gestempelte Bettwäsche und vernünftige Matratzen hätte.
Das Meshdunarodnaja Hotel erwies sich als ein nach westlichen Standards gebautes, nagelneues Businesshotel unter Sheraton Führung. In der riesigen, fünfgeschossigen Halle mit frei laufenden "Jules Verne-Aufzügen", sah ich Samira, die uns an der Rezeption erwartete. Mein Herz klopfte vor Freude sie wieder zu sehen.
Sie trug wieder das dunkelgraue Kostüm und sah noch schöner aus, als ich sie in Erinnerung hatte. Das Mesh, wie die Businesspeople das Hotel liebevoll nannten war eine eigene Welt. Neben dem Hotelturm gab es noch einen Büro und Wohnungsturm. In den beiden Sockelgeschossen befanden sich ein italienisches, ein japanisches und ein russisches Restaurant. Nicht zu vergessen eine Warsteiner Stube mit Hendl, Würstchen
und Haxn.
Darüber hinaus eine Shoppassage mit mehreren Läden für russische Produkte undMitbringsel, aber auch zollfreie Läden mit allen erdenklichen Luxusmarken.
Samira hatte schon unsere Schlüsselkarten und verteilte sie an alle Mitreisenden. Dann sorgte sie dafür, dass unser Gepäck in unsere Zimmer gebracht wurde. Es war Nachmittag gegen 17,00 Uhr, Samira lud uns im Namen unseres russischen Partners in das russische Lokal zum Essen ein. Treffpunkt war 20,00 Uhr an der Rezeption.
Samira musste noch in den Büroturm, in ihr Office und anschließend in die betriebseigene
Wohnung, die das Werk, genauso wie das Office, langfristig angemietet hatte und wo Samira auch wohnte wenn sie in Moskau war.
Sie wollte in einer halben Stunde bei mir sein.
Ich fuhr mit dem Nautiluslift fünf Etagen an der Wand entlang aufwärts, durchbrach das Hallendach und fuhr dann außen am Gebäude weitere sieben Etagen in einer Glasröhre weiter. Nichts für schwache Nerven. Draußen war es schon stockdunkel und in der Ferne konnte man die roten Sterne des Kreml sehen.
Ich packte meine Klamotten aus und hing sie in den Schrank. Das Zimmer ließ keine Wünsche offen, auch das Bad hatte amerikanischen Standard.
Pünktlich um 17,30 Uhr klopfte es an der Tür und Samira stand strahlend vor Glück vor der Tür. Sie fiel mir um den Hals und drückte mich, sagte mir wie sehr sie mich vermisst hätte und dass sie sehr, sehr glücklich wäre mich wiederzusehen. Sie hatte sich umgezogen und trug jetzt ein elegantes Kleid aus einem dunkelbraunen Wollstoff, das hervorragend zu ihrem Teint passte.
Wir küssten uns unendlich bis wir beide schwindlig wurden und auf das Bett fielen.
Wir tauschten beide unsere vergangenen vier Wochen aus, sie machte mich mit dem Programm für die nächsten Tage bekannt und steckte die Ziele unserer Arbeit ab.
Dann gab ich Samira ihre Geschenke. Ich begann mit der Kosmetik, in Frankfurt im
Duty-Free-Shop habe ich ihr noch Fidji Eau de Toilette und Bodylotion gekauft, dann gab ich ihr die Strümpfe und Stumpfhosen, bestimmt zwanzig Paare pro, nach Farben sortiert, dann das Pflegeset und zum Schluss die Schuhe, erst die Slipper, dann Paar für Paar den Rest. Ich habe schon viele überraschte Frauen gesehen aber Samira schlug alles
Weihnachten, Ostern und der Geburtstag fielen auf einen Tag, sie lachte und weinte, sie freute sich aus ganzem Herzen. Sie zog ihre russische Strumpfhose aus und ein Paar Ergee Montecarlo 15 an, dabei bewegte sie so verführerisch ihre Zehen, dass ich Mühe hatte, nicht gleich über sie herzufallen. Ihre Nägel waren nicht lackiert. Sie probierte erst die Mules an, Puls 90, dann die Magli Sandaletten, Puls 110/120, sie wackelte mit den Zehen, dann zog sie die Strumpfhose vorsichtig wieder aus und probierte die Dianetten an, Puls 130.
Bei dem Paar mit dem Absatz streckte sie ein Bein in meine Richtung, hob es an bis kurz unter meine Nase, richtete ihre Zehen weit auf und sagte: "Riech´mal, mein Liebling."
Ich ergriff ihren Fuß, roch an ihren Zehen, die Loriblus rochen selbst nur wenig, aber gut, ich streifte sie ab und legte sie auf das Bett und widmete mich ihren Sohlen. Samiras Füße dufteten noch genau so gut wie beim ersten Mal. Die feuchte Wärme ihrer Sohlen und ihr wirklich erregender Duft ließ in meinem olfaktorischen Gedächtnis eine Duftsequenz
aufwachen, die der Schlüssel für die Suchtauslösung war. Diese süchtig machende Sequenz kam in einem Medikament bzw. in einer Tinktur namens Mercurochrom vor, einem Jodderivat zur äußeren Anwendung bei Abschürfungen. In diesem Mittel war ein Duftstoff enthalten der auf mich eine ähnlich elektrisierende Wirkung hatte wie die Duftsstoffe die ich zum ersten Mal an Carlottas Füßen wahrnahm und die, je nach Konzentration, zu einem praktisch automatischen, sehr starken Orgasmus führten.
Mit besonderer Sorgfalt entkleidete ich Samiras bezaubernden Körper. Sie schien zu strahlen. Samiras ganzer Körper duftete wundervoll typisch nach ihr.
Ihr gerade verschwenderischer Umgang mit ihren Pheromonen berauschte mich. Ich küsste ihre Scham, drang mit meiner Zunge in ihre feucht, warme Vagina ein und führte sie auf eine neue Gefühlsebene. Es muss der G-Punkt gewesen sein, den ich mit einem Finger erwischt habe, als sie sich mit einem unterdrückten Schrei einem
gigantischen Orgasmus hingab.
Leider mussten wir unser zärtliches Spiel unterbrechen, die Pflicht rief Samira zu ihren Gästen.
Wir duschten gemeinsam, anschließend rubbelte ich Samiras Körper trocken, sie fönte sich ihre Haare und zog ein Paar der halterlosen Strümpfe an und die neuen schwarzen Magli-Sandaletten .
Der Abend mit den Kollegen und russischen Freunden verlief feucht fröhlich wie erwartet.
Da die Rechnung ohnehin von der Firma bezahlt wurde, konnte sich Samira relativ früh verabschieden. Wir verabredeten uns für 24,00 in meinem Zimmer. Samira konnte sich als Russin unbefangener im Hotel bewegen wie ich als Businesstourist im Wohnturm.
Kurz vor 24,00 Uhr verabschiedete ich mich von meinen Kollegen und Partnern, holte mir an der Rezeption meine Schlüsselkarte und fuhr nach oben. Samira war schon da und flüsterte mit der Etagendame. Ich sah wie sie ihr ein paar Rubelscheine zusteckte, die übliche Zuwendung für Diskretion. Ich ging vor und schloss mein Zimmer auf und Samira folgte sofort. Noch im Flur rutschte ihr Kleid zu Boden. Sie setzte sich nur mit Slip, BH, den Strümpfen und den Sandaletten bekleidet auf das Bett, schlug die Beine übereinander, ließ eine Sandaletten vorne an ihren aufgerichteten Zehen baumeln und kreiste dabei mit dem Fuß. Ein göttlicher Anblick. Ich ging vor ihr auf die Knie, nahm den kreisenden Fuß in die Hand und begann wieder daran zu riechen. Die Maglis rochen sehr fein und dezent.
Samiras Füße rochen wie immer, mit dem Unterschied das die Strümpfe den Duft, solange sie warm waren noch verstärkten.
Samira stand auf und begann mich auszuziehen und mit jedem Kleidungsstück das ich verlor, stand ihr eine größere Streichelfläche zur Verfügung.
Mit ihren halblangen Fingernägeln jagte mir Samira einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Als wir auf dem Bett lagen begann sie mich zu küssen. Etwa auf halbem Weg zu meinen Füßen hielt sie inne und begann zu zaubern.
Beim küssen ist mir schon sehr angenehm die enorme Flinkheit Samiras Zunge aufgefallen. Jetzt brachte sie mich damit zum Wahnsinn. Ich wand mich und zuckte wie im Fieber.
Ich richtete mich auf, drehte sie auf den Rücken und drang ganz vorsichtig in sie ein.
Welch ein Gefühl. Samira beherrschte die Kunst der Kontraktion, wobei wir beide unsere Bewegungen so koordinierten, dass ein maximaler Reibungseffekt entstand, während dessen küsste und massierte ich Samiras Busen, der sich als hypersensibel erwies. Samira stöhnte leise, manchmal etwas qualvoll, sprach leise russisch mit mir und
klammerte sich an mir fest. Unser Atem beschleunigte sich gleichmäßig bis wir wie vom Schlag getroffen inne hielten und Samira ihre Scheide zusammen zog und wir gemeinsam aus unserem Orbit geschossen wurden. Mein Zeitgefühl war vollkommen gestört. Ich glaubte mich nie mehr einzukriegen.
Nach einer langen Pause, in der wir schweigend in unseren Augen lasen, drehte Samira sich um und begann mir mit Unterstützung ihrer Zehen ein Märchen zu erzählen.
Nachdem wir uns in dieser Nacht noch einmal heftig liebten, schliefen wir beide wie Teelöffel aneinander geschmiegt ein. Als ich gegen 7,00 Uhr wach wurde war Samira schon in ihre Wohnung verschwunden. Ich fand auf ihrem Kissen einen Zettel mit der Aufschrift: "Vielen Dank für die liebevollste Nacht meines Lebens. Ich liebe und verehre
Dich. Deine Samira."
Auf einem zweiten Zettel stand: "Wir treffen uns um 9,00 Uhr in unserem Büro, wir müssen heute sehr viel arbeiten."
Nach dem Frühstück holte ich meinen Kollegen ab und wir fuhren hoch zu Samiras Büro. Samira trug einen grauen Rock und eine weiße Bluse, schwarze Strümpfe und die Mules.
Die Strümpfe hatten keinerlei Verstärkungen an den Fersen und Zehenspitzen und durch das Gewebe schimmerte roter Nagellack. Sie hatte sich noch am Morgen die Nägel lackiert.
Ihre ohnehin schon erotischen Füße zogen jetzt mit den lackierten Nägeln meinen Blick magisch an. Während Hans, mein CAD - Spezialist in der Mittagspause hinunter in die Warsteiner Stube fuhr, ging ich mit Samira in die Betriebswohnung, in der sie ein Zimmer belegt hatte. Die Wohnung bestand aus einem großen Wohnraum, einem Esszimmer, einer voll eingerichteten Küche, und vier großen Schlafräumen mit eigenen Bädern und einem Gäste WC auf dem Flur. Samira wohnte zur Zeit mit einer Kollegin alleine in der Wohnung. Die Kollegin betreute das Sekretariat und war Samiras Verbündete. Sie würde uns nicht verraten.
Als wir in Samiras Zimmer angekommen waren, war die Zeit für miteinander zu schlafen zu kurz, das heißt, wir wollten uns nicht sputen. Ich schmuste mit Samiras Füßen und sie schaute mir interessiert dabei zu. Der Nagellack war das Pünktchen auf dem "i".
Ihre Füße waren jetzt noch anziehender und erregender. Die Nylons taten das ihre. Sie waren soft und zart und konservierten den Duft von Samiras Füßen.
Nach der Mittagspause arbeiteten wir durch bis zum Abend. Dann zogen wir uns um und Samira zeigte mir Moskau. Wir fuhren mit der Metro, besuchten die drei schönsten marmornen U-Bahnhöfe auf einer Rundfahrt für fünf Kopeken, fuhren die längste Rolltreppe die ich je gesehen hatte. (An ihrem Anfang sieht man ihr Ende nicht.) Dann fuhren wir mit dem Taxi, gegen Dollar, zum alten Arbat, einem sehr romantischen Altstadtviertel und aßen dort sehr gut in einem sog. Intellektuellenkaffee.
Anschließend fuhren wir zum roten Platz und spazierten verliebt quer darüber zur Basiliuskathedrale, die bei Nacht wunderschön beleuchtet ist. Nach der Wachablösung an Lenins Grab fuhren wir zurück ins Mesh und gaben uns erneut
unseren Gefühlen hin und liebten uns die halbe Nacht.
Der nächste Tag war gespickt mit Besprechungen mit Statikern, Leuten von Ministerien, den Produktionsleitern usw.
Abends waren wir bei einem Künstler namens Alexander Rukavishnikow eingeladen.
Ein junger Bildhauer, der im Alter von 30 Jahren schon internationalen Erfolg hatte und gerade eine Ausstellung in Zürich vorbereitete. Alex war sehr westorientiert und ein supercooler Typ. Er sprach fließend Englisch und es machte wahnsinnigen Spaß mit ihm über Gott und die Welt zu stänkern. Überhaupt war das eine interessante Zeit.
Glasnost und Perestroika waren in aller Munde, man traute sich wieder, zwar hinter vorgehaltener Hand aber immerhin zu kritisieren. Nadeshta, Hoffnung war DAS Wort.
Nach Alex folgte wieder eine bezaubernde Liebesnacht und ein arbeitsreicher Tag.
Abends waren wir bei einem Künstlerehepaar eingeladen, Boruch Steinberg und Tatjana Lewinskaya. Boruch hatte, wie er selbst sagte vor etwa 500 Jahren deutsche Eltern. Jeder lachte. Er war überhaupt ein unglaublicher Komiker, wenn er Gesellschaft hatte. Als Künstler war er eher ernst, er malte düstere, allegorische Bilder in pointelistischer Manier.
Gorbatschow persönlich hatte ihn nach über zehn Jahren aus dem Gulag herausgeholt.
Das prägt einen Menschen. Für mich immer wieder unvorstellbar wie diese Menschen es immer wieder schafften, trotz der schrecklichen Wirtschaftslage und der zunehmenden Armut, für ihre Gäste Tische zu decken, die bald zusammen brachen.
Überall wo wir eingeladen waren, wurden wir vollgestopft mit Essen und randvoll abgefüllt mit Wodka und Krimsekt. Ich hatte jedes Mal ein schlechtes Gewissen. Einer von Boruchs Freunden fuhr uns mit seinem Lada zum Hotel zurück.
Unsere letzte Nacht. Wir liebten uns als müssten wir morgen sterben.
Gegen Morgen photographierte ich Samiras Füße in allen erdenklichen Positionen und mit allen Schuhen die ich ihr mitgebracht hatte. Nachmittags brachte Samira mich und den Kollegen zum Flughafen.
Samira weinte wieder etwas, ich tröstete sie mit meiner baldigen Wiederkunft.
Wir trafen uns in diesem Jahr noch drei mal in Moskau und noch zwei mal in Cherkassy und mit jedem Mal fiel uns der Abschied schwerer.
Dann erhielten wir die Horrormeldung, dass die russische Außenhandelsbank wegen der schlechten wirtschaftlichen Gesamtlage des Landes alle Investitionen gestoppt hatte. Das hieß, wir hatten alles umsonst geplant, die Joint Venture Gesellschaft zerfiel.
Ich versuchte verzweifelt Samira dazu zu überreden nach Deutschland zu kommen.
Aber dadurch, dass sie während ihrer Studienzeit und während ihrer Berufspraxis an militärischen Projekten mitgearbeitet hatte, war an eine Ausreise überhaupt nicht zu denken. Sie zog sogar in Erwägung zurück zu ihren zwischenzeitlich erkrankten Eltern nach Tashkent zu ziehen, dort könnte sie einen Lehrstuhl an der usbekischen Universität im Fach Architektur besetzen, der in ein paar Monaten frei werden würde.
Wir schrieben uns noch ein Jahr regelmäßig, dann wurden die Abstände immer länger.
Samira beendete diese aussichtslos gewordene Liebe mit einen herzzerreißenden Abschiedsbrief.
Fünf Jahre später erhielten wir einen Auftrag zur Planung eines Geschäftshauses als Niederlassung für einen großen deutschen Konzern in Tashkent. Ich hatte Samira aus meiner Erinnerung verdrängt.
In Tashkent zog ich dann doch Erkundigungen über sie ein und erfuhr, dass sie zwischenzeitlich geheiratet hatte, zwei Kinder bekommen hatte und noch an der Uni
arbeitete .
Fürs Erste war das genug Information. Aber allein die Tatsache zu wissen wo sie lebte, reichte aus, alte Erinnerungen wachzurufen und Neugier zu wecken. Bei meinem zweiten Besuch in Tashkent spukte Samira öfter in meinen Gedanken herum. Ich weiß nicht welcher Teufel mich geritten hatte, aber ich musste sie sehen.
Einfach nur noch einmal sehen. Ich fuhr zur Uni und sah sie auch. Sie hatte sich kaum verändert.
Sie kam mir auf dem Campus zufälligerweise entgegen, erkannte mich sofort, erschrak furchtbar, schaute mir tief und sehnsüchtig in die Augen und ging eilig und wortlos an mir vorbei. Als ich mich umdrehte sah ich, dass sie die Hände vor ihr Gesicht hielt und hörte sie schluchzen. Sie begann zu laufen als sei der Teufel persönlich hinter ihr her.
Erinnerungen an Samira
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