Mein Flieger landete pünktlich in Iraklion auf Kreta.
Ich hatte mir schon von Zuhause einen Mietwagen gebucht und hatte die Absicht, mich möglichst von dem Urlaubstrubel in den Hotelhochburgen fernzuhalten.
Nachdem ich meinen Koffer vom Fließband geklaubt hatte, ging ich zum Hertz Schalter und nahm meinen Golf in Empfang. Es klappte alles sehr reibungslos und wenig später war ich auf dem Weg zu meiner Ferienwohnung, im Osten der Insel, in der Nähe von Agios Nikolaos.
Der Navi im Golf, war auf dem neuesten Stand, sodass ich mein Domizil für die nächsten zwei Wochen, recht schnell fand. Vorher hatte ich noch das Gröbste für den ersten Tag eingekauft, alles andere würde ich am nächsten Tag einkaufen.
Das Haus, in dem sich meine Ferienwohnung befand, lag genau wie ich wollte, sehr einsam und abseits von größeren Wohnanlagen, im ersten Stock. Im Haus gab es insgesamt nur zwei Wohnungen, wobei die untere Wohnung zurzeit, scheinbar nicht vermietet war.
Wie vereinbart lag der Schlüssel unter dem Blumentopf, am Eingang. Ich war überrascht von der Geräumigkeit der Wohnung, so groß hatte sie sich auf der Homepage nicht dargestellt. Die Einrichtung typisch griechisch, maritim, aber sehr gemütlich. In der kleinen Kochnische schien alles vorhanden zu sein, was man zur Selbstversorgung brauchte. Das kleine Schlafzimmer, mit einem Doppelbett, war völlig ausreichend. Bettwäsche lag auf der Matratze, sogar Handtücher waren dabei. Das Duschbad erschien etwas spartanisch, würde aber sicherlich keine Wünsche offenlassen.
Aber das Tollste war der riesige, überdachte Balkon.
Mit erdfarbigen Fliesen belegt, wirkte er sofort anheimelnd. An einer Kette hing ein ovaler Korbstuhl, der wohl eindeutig mein Lieblingsplatz werden würde. Ein großer Tisch mit vier Stühlen komplettierte die Einrichtung.
Und dann der Ausblick, er verschlug mir die Sprache. Ich hatte zwar gelesen, dass ich das Meer sehen könnte, aber so nah, hatte ich es nicht erwartet. Zwischen dem Wasser und meinem Haus war nur flaches Buschwerk, durch den ein schmaler Trampelweg führte. Ich holte kurzentschlossen meinen Koffer aus dem Auto, legte meine Sachen in den Schrank, sortierte die wenigen Lebensmittel in den Kühlschrank und dann machte ich mich auf den ersten Erkundungsgang zum Meer.
Der Trampelpfad entpuppte sich als schwer zu überwindender Geröllweg. Große und Kleine Felsbrocken machten das Laufen zur Tortour und ich ertappte mich mehr als einmal, umzukehren. Am Ende lag eine Steilküste, ca. 20 Meter hoch, die eine kleine Bucht einschloss. Treppenartig behauene Felsstufen, führten an der Seite bis zum Strand. Vorsichtig machte ich mich daran runter zu klettern, immer darauf achtend, bloß nicht der Kannte zu nahe zu kommen. Unten angekommen stellte ich fest, dass es besser ging als ich befürchtet hatte.
Feiner Sand machte das Laufen schwer, deshalb zog ich meine Schuhe aus und genoss die massierende Wirkung der Sandkörner. Die Bucht machte den Eindruck, als wenn sie kaum genutzt wurde. Denn es lag so gut wie kein Abfall umher. Das was ich an der Brandungszone sichtete, war bestimmt von den Wellen angeschwemmt worden. Mehrere große Felsbrocken lockerten das ganze etwas auf, sodass ich mir vorstellen konnte, hier sehr ungestört den Tag verbringen zu können. Auf dem Rückweg benutzte ich nicht den Trampelpfad, sondern ging durch den Ort. Leider brauchte ich dazu mehr als eine halbe Stunde, deshalb war es klar, warum der Pfad durch die Büsche entstanden war.
Am nächsten Morgen erwachte ich nach einem erholsamen Schlaf und machte mich nach dem Frühstück, auf den Weg zum Einkaufen. Gegen Mittag war ich zurück und nachdem ich meine Einkäufe verstaut hatte, war Strand angesagt.
Badesachen, Handtuch etc. packte ich in meinen kleinen Rucksack, etwas zu trinken und zwei Äpfel, sollten bis abends reichen. Diesmal war ich für den Weg besser gerüstet. Kurze Shorts und Turnschuhe, ließen mich den Weg besser meistern. Wenig später war ich am Strand und suchte mir ein schattiges Plätzchen, neben einem großen Felsbrocken.
Die Bucht war wie ausgestorben. Entweder war es zu heiß für die Urlauber, oder sie war einfach nicht bekannt genug. Mir sollte es nur recht sein, wollte ja sowieso meine Ruhe haben.
Ich legte mich auf mein Badehandtuch und versuchte zu lesen, darüber schlief ich ein und erwachte erst, weil mir kalt wurde. Ich hatte fasst vier Stunden fest geschlafen, der Tag fing ja gut an.
Ich packte meine Sachen wieder ein und machte mich auf den Rückweg. Als ich um den Felsbrocken herumging, erregte etwas schwarzes meine Aufmerksamkeit. Im ersten Moment dachte ich es wäre das erste Stück Müll, aber als ich näher hinsah war es ein Handy.
Nachdenklich hielt ich es in der Hand, ich konnte es ja schlecht hier liegen lassen. Also steckte ich es ein und nahm mir vor, am nächsten Morgen früher am Strand zu sein. Vielleicht kam der Verlierer morgen wieder. Von der Hülle her musste es eine Frau sein, die es verloren hatte, denn auf der Innenseite prangte ein Herz, dass allerdings mit einem Kugelschreiber durchgestrichen war. Was das wohl zu bedeuten hatte?
Nach dem Abendessen setzte ich mich bei einem Glas Rotwein, auf den Balkon und las. Plötzlich wurde ich von einem eigenartigen Geräusch abgelenkt. Es klang wie Musik, dabei hatte ich überhaupt kein Radio an. Ich schaute über die Balkonbrüstung, aber das Geräusch kam eindeutig aus meinem Wohnzimmer. Da schoss mir das fremde Handy durch den Kopf, vielleicht versuchte die Verliererin den Finder ausfindig zu machen. Und tatsächlich, das Handy vibrierte und gab eine Melodie von sich.
Schnell drückte ich den grünen Hörer auf dem Display und hauchte vorsichtig: „Hallo?“
„Oh!“, erklang es von der anderen Seite und dann ganz hektisch: „Haben sie mein Handy gefunden?“
Etwas amüsiert sagte ich: „Ja, ich habe ein Handy gefunden, aber ob es ihres ist weiß ich nicht? Hat es denn ein besonderes Merkmal?“, fragte ich etwas boshaft zurück. Wobei mir schon klar war, dass es die Besitzerin war.
Nach einer kurzen Pause kam die Antwort: „Auf der Innenseite der Hülle ist ein Herz!“
„Das ist richtig!“, antwortete ich. „Aber an dem Herz stimmt etwas nicht, was könnte das sein?“
Wieder überlegte sie. „Ach ja, es ist durchgestrichen, habe mit meinem Freund Schluss gemacht!“, kam es aufrichtig von ihr zurück.
Ohne großartig darüber nachzudenken, war ich zum „Du“ übergegangen. Ihre jugendliche Stimme machte mich etwas an.
„Richtig! Es ist dein Handy! Und wie wollen wir jetzt die Übergabe machen?“, fragte ich. „Brauchst du es heute noch, oder hat es Zeit bis morgen früh am Strand? Dann bringe ich es Morgen mit, denn ich würde ungerne noch Auto fahren, weil ich schon ein Glas Wein getrunken habe!“
„Wo wohnst du denn? In der Nähe der Bucht? Ich hätte das Handy schon gerne wieder, da ich unbedingt noch mit meiner Mutter telefonieren muss.“
Ich nannte ihr die Straße und erklärte ihr, dass es das letzte Haus ist, mit Blick auf die Bucht.
„Oh, das Haus kenne ich, es liegt doch genau gegenüber von dem Trampelpfad. Meine Ferienwohnung ist nur 5 Minuten entfernt. Ist es dir recht, wenn ich noch vorbeikomme und es mir raushole?“
Ich war etwas überrascht über dieses Angebot, deshalb zögerte ich einen Moment, sagte dann aber zu.
„Danke dir, ich werde dich auch nicht lange stören. Ich muss nur noch das Handy zu meiner Nachbarin zurückbringen, sonst hätte ich mein Handy nicht anrufen können. Ich bin in 10 Minuten bei dir.“
Irgendwie hatte die Stimme am Telefon mich verwirrt. Sie klang so spritzig, jung und aufregend, dass ich schnell meinen Freizeitlook wechselte und Jeans und T-Shirt überzog. Etwas Aftershave auf die Wangen, da hörte ich auch schon Schritte, die auf das Haus zu hielten. Ein leises Klopfen an der Eingangstür erinnerte mich daran, dass zur Wohnung keine Klingel gehörte, also machte ich mich auf den Weg zur Treppe.
Als ich die Tür öffnete, habe ich wohl sekundenlang die Luft angehalten. Auch wenn es schon etwas schummerig war, so konnte ich doch erkennen, dass vor mir wohl die schönste Frau stand, die ich je gesehen habe.
„Ich bin Sina!“, stellte sie sich vor und reichte mir die Hand, die ich wie im Traum nahm. „Kai!“, sagte ich automatisch und hielt ihre warme Hand länger fest, als höflich gewesen wäre.
Als ich es merkte kam mein Verstand zurück, ließ sie los und bat sie rein. In der Wohnung schaute sie sich neugierig um und schwärmte: „Oh, was für eine schöne Wohnung. Die hätte ich auch gerne gehabt.“
Ich war immer noch geblendet von dieser wunderschönen Frau. Schätzte sie auf etwa 27 bis 28 Jahre, schwarze mittellange Haare und braune, fasst schwarze Augen. Dazu eine schlanke Modelfigur mit einem süßen, kleinen Busen.
Während Sina ohne Hemmungen die Wohnung besichtigte, dackelte ich wie ein schüchterner Primaner hinter ihr her und konnte meinen Blick nicht von ihr lösen. Sie hatte einen kleinen Tragbeutel in der Hand, den sie nun auf dem Sofa abstellte und dann den geräumigen Balkon betrat. Sofort setzte sie sich in den hängenden Korbstuhl und schaukelt unter entzücktem jauchzen hin und her. „Können wir die Wohnungen nicht tauschen?“, fragte sie mit einem entzückenden Augenaufschlag.
Dieses Mal reagierte ich schnell und ich wunderte mich über mich selber. Ich kniete mich vor ihr hin, legte meine Hände auf ihre Knie und bremste so ihre Schaukelbewegung bevor ich sagte: „Tauschen nicht, aber du kannst gerne bei mir einziehen!“
Jetzt war es an Sina, erstaunt zu blicken. „Meinst du das im Ernst?“ Dabei kräuselte sie ihre zauberhaften Lippen, sodass ich sie am liebsten geküsst hätte.
Ich drückte ihre Beine etwas auseinander und rückte näher heran. „Ja das meine ich ernst, was könnte mir Besseres passieren, als so eine wunderschöne Frau bei mir zu haben?“
Was jetzt geschah, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Sina legte ihre beiden Hände an mein Gesicht und küsste mich. Als sie sich von mir löste hauchte sie: „Du bist sowas von süß!“
Ich war etwas durcheinander und um meine Gefühle unter Kontrolle zu bringen, sagte ich: „Du solltest jetzt besser erst mal deine Mutter anrufen, sonst macht sie sich noch unnötig Sorgen! Ich hole dir das Handy.“
Als ich zurück kam stand Sina vor dem Schaukelkorb und schaute mich mit ihren dunklen Augen erwartungsvoll an. Ich reichte ihr das Handy und als unsere Hände sich dabei leicht berührten, hatte ich das Gefühl, dass ein Stromschlag direkt in meinen Unterleib fuhr und mein Penis sich mit Blut füllte.
Sina schaute auf ihr Handy, klappte es auf, dann schaute sie mich an und plötzlich umarmte sie mich und flüsterte mir ins Ohr: „Danke, da ist mein ganzes Leben drin. Ich bin dir unendlich dankbar, dass du es mir zurückgebracht hast.“ Wieder küsste sie mich, doch dieses Mal ließ ich sie nicht los, sondern presste sie an mich und erwiderte ihren Kuss. Sie musste gespürt haben wie erregt ich war, denn plötzlich ließ sie mich los und meinte: „Ich sollte erstmal meine Mutter anrufen und ihr erklären warum ich mich nicht gemeldet habe. Sie ist immer verrückt vor Sorge, wenn ich nichts von mir hören lasse!“
Nur widerwillig ließ ich sie los. Ich brauchte dringend etwas zu trinken, mein Mund war ganz trocken. Ich nahm mein Glas mit dem Rotwein, dass immer noch neben dem Korb stand. „Möchtest du auch ein Glas?“, fragte ich Sina.
Sie war schon am Wählen, nickte aber.
Aus dem Oberschrank in der Küche, holte ich ein zweites Rotweinglas, dabei presste ich mein erigiertes Glied gegen den Unterschrank und konnte so etwas von meiner Erregung abbauen.
Auf dem Weg zum Balkon nahm ich noch den kleinen Beistelltisch vom Sofa mit, um Sina es so bequem wie möglich zu machen. Beiläufig hörte ich, wie sie ihrer Mutter erzählte, was für ein süßer Typ ihr Handy gefunden hatte.
Wortlos stellte ich den Tisch neben sie, bevor ich das Glas mit dem Rotwein drauf stellte. Ihre Augen sagten „danke“.
Ich begab mich wieder ins Wohnzimmer, wollte sie bei ihrem Gespräch alleine lassen. Wenig später hörte ich wie sie sich von ihrer Mutter verabschiedete und mit ihrem Glas in der Hand ins Wohnzimmer kam.
„Ich glaube, ich sollte jetzt besser gehen!“, sagte sie und stellte ihr Glas auf den Tisch.
Etwas enttäuscht erhob ich mich. „Ok, treffen wir uns morgen früh am Strand?“, fragte ich sie.
„Ja, das wäre schön. Dort wo du mein Handy gefunden hast?“ Sie lächelte mich mit ihren strahlend weißen Zähnen an und warf gekonnt ihre schwarzen Haare in den Nacken.
Wenig später war ich mit meiner Erregung allein und konnte gar nicht glauben, was sich hier heute abgespielt hatte. Es kam mir alles so unwirklich vor und als ich mich zwei Stunden später, nach zwei weiteren Gläsern Rotwein, ins Bett legte, wurde ich von unglaublich erotischen Träumen begleitet.
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