Erste Liebe

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Erste Liebe

Erste Liebe

Sven Solge

Stefan nickte, doch plötzlich hatte er einen Einfall: „Ich würde dich gerne wiedersehen, können wir uns mal treffen?“ Selber überrascht von seinem Mut, schaute er sie bittend an.

Leni schaute ihn nachdenklich an. „Wie alt bist du Stefan?“

„Ich bin fasst 17, das heißt ich werde in zwei Monaten 17!“, antwortete er verlegen.

„Und ich werde in drei Monaten 19. Ich mache dieses Jahr mein Abi und möchte dann studieren. Ach egal, ich finde dich süß und werde schon etwas Zeit finden. Gib mir deine Handynummer ich rufe dich an, ok?“

Sie fand ihn wirklich süß. Vor allen Dingen hatte ihr sein selbstloser Einsatz am Autoscooter imponiert. Keiner ihrer Freunde hatte sich jemals so verhalten und wenn sie ehrlich zu sich war, spürte sie etwas an ihrem Herzen, welches sie nicht ignorieren konnte.

Da keiner etwas zum Schreiben dabeihatte, speicherte Leni seine Nummer gleich im Handy ab und dann verabschiedete sie sich von Stefan, mit einem Küsschen links und rechts auf der Wange.

-*-

Wie in einem Nebel, lief Stefan zurück zum Rummelplatz. Wilde Gedanken wirbelten in seinem Kopf. Diese Berührungen ließen sein junges Herz wie verrückt pochen und er glaubte es würde gleich zerspringen. Noch nie hatte ihn so etwas so durcheinandergebracht.

Den Weg durch die Buden und Fahrgeschäfte nahm er gar nicht wahr. Er spürte immer noch die zarte Berührung ihrer Wimper und dann noch als Krönung, ihre Küsschen. Stefan meinte zu schweben, die ganze Welt hätte er umarmen können und jedem, der ihm begegnete wollte er davon erzählen. Doch dann sagte er sich: „Genieße es und behalte es vorerst für dich!“

Kurz bevor er sein Fahrrad erreichte, neigte er den Kopf etwas, um seinen Schlüssel für das Fahrradschloss aus der engen Jeans zu ziehen, als er einen heftigen Schlag auf den Schulten verspürte. Der Schlag war so heftig, dass er nach vorne stürzte. Nur sein hartes Training beim Basketball, machte es ihm möglich den Sturz mit einer Rolle abzufangen. Sofort stand er wieder auf den Beinen und drehte sich mit abwehrend erhobenen Armen um.

Überrascht erkannte er den Rowdy vom Autoscooter, der keine drei Meter vor ihm, mit hoch erhobenen Armen stand. In den Händen hielt er ein Brett, mit dem er ihn wohl eben geschlagen hatte. Mit einem grimmigen Schrei stürzte er auf Stefan zu und versuchte ihn erneut zu schlagen. Doch um Stefan zu treffen musste er schon früher aufstehen.

Er ließ ihn kommen, tauchte kurz bevor das Brett ihn traf, unter dem Schlag hindurch und ließ den Angreifer ins Leere laufen. Gleichzeitig traf er sein rechtes Bein, kurz bevor er es aufsetzen konnte und nahm ihm damit seine Standsicherheit. Mit einem Aufschrei stürzte er zu Boden und knallte mit dem Gesicht auf den Grandplatz. Dadurch, dass er mit beiden Händen das Brett hielt, kam seine Abwehrreaktion viel zu spät.

Wenig später saß Stefan auf seinem Rücken und krallte eine Hand in sein Haar und zog den Kopf abrupt nach oben. „Ich habe dir gesagt, ich haue dir das Gesicht zwischen den Ohren raus. Dieses ist ein Vorgeschmack. Solltest du mir noch einmal über den Weg laufen, wird es anders ausgehen.“

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