Das leise Brummen ihres Handys weckte Monique genau zum richtigen Zeitpunkt. Gleich würde die Sonne über der Karibikinsel aufgehen. Die fünf anderen schliefen noch tief und fest. Kein Wunder nach dem anstrengenden ersten Tag. Aber ihren Schönheitsschlaf konnte sie mittags nachholen. Jetzt war es wichtig vorzulegen.
So geräuschlos wie möglich stand sie auf und rümpfte dabei die Nase. Sie stank nach Schweiß und nach Sex. Die vielen Hinterlassenschaften vom Kennenlernen am Abend zuvor klebten überall an ihr, weil sie nach dem letzten Poppen völlig erledigt eingeschlafen war. Höchste Zeit für ein ausgiebiges Bad im Meer. Zuvor jedoch der Auftritt, der bestimmt der Reißer der nächsten Sendung werden und ihr etwas Vorsprung vor den beiden anderen Mädels verschaffen würde.
Die Leute von der Technik standen schon am Strand bereit, denn sie hatte gleich nach ihrer Ankunft den Aufnahmeleiter und die Moderatorin zur Seite genommen und ihnen ein Highlight versprochen. Das musste sie nun einlösen.
Die Basics hatte die Ethikkommission ja schon für die Ausstrahlung der Vorrunden dieser nagelneuen Reality-Show durchgewunken: gesitteten Geschlechtsverkehr in Form von vaginalem Einstöpseln, dazu Orales in beliebiger Kombination und ein paar marktübliche Hilfsmittel. Jetzt, für die Finalrunde, hatten die Experten für öffentliche Moral auch Public pissing freigegeben: „Angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen“, hatten sie erklärt, sei dies auch im Free TV nicht mehr jugendgefährdend, „sofern es erkennbar im Rahmen der üblichen physiologischen Prozesse geschieht.“
Der Konkurrenzsender hatte zwar Widerspruch gegen das Pissen vor der Kamera eingelegt. Man munkelte, weil die damit für ihre quotenmäßig eher dürftige Live-Show „Vögeln vor dem Kamin um halb elf“ keinen Blumentopf gewinnen konnten. Aber diesen Protest hatte die Ethikkommission als offensichtlich unbegründet zurückgewiesen. Und was offiziell erlaubt war, wurde natürlich vom Sender, den Werbekunden und dem Publikum auch gefordert. Monique wollte die halbe Million für die erotischste Eva gewinnen, also hieß es unweigerlich: ran an die Buletten.
Kurz darauf stand sie im flachen Wasser und blickte über den Anlegesteg mit dem weißen Ruderboot auf das tiefblaue Meer hinaus. Die Kameras mussten sich noch eine Zeitlang mit ihrer rückwärtigen Ansicht vor dieser fast schon kitschig schönen Karibikkulisse begnügen, denn sie wartete auf die ersten Sonnenstrahlen, die jeden Augenblick durch die Palmen um das Strandhaus brechen mussten.
Dass sie die Qualifikation überstehen würde, daran hatte sie nie gezweifelt. Nun aber hatte sie es mit zwei echten Sexbomben zu tun, die bestimmt nichts anbrennen lassen würden. Von der Statur und den Proportionen her hatte sie keine Chance gegen sie. Ihr fehlten fünf Zentimeter Körpergröße, ihr Busen und ihr Hintern hätten eine Silikonauffüllung gebrauchen können und einen leichten O-Bein-Ansatz hatte sie auch.
Auf der Habenseite konnte sie allerdings mit ihrer dunklen Lockenpracht und der sanften, ganzjährig natürlichen Körperbräunung einen Hauch Exotik gegen die beiden Blondinen in die Waagschale werfen. Dazu hatte sie eine salsaerprobte Beweglichkeit in den Hüften zu bieten, die immer dann zur Hochform auflief, wenn sie etwas Phallusähnliches in sich stecken hatte, am besten einen echten Schwanz.
Vor allem aber hatte Mutter Natur ihren Körper mit der Fähigkeit ausgestattet, quasi jede sich bietende Gelegenheit in einen Orgasmus umzumünzen und sich jedem davon hinzugeben, als wäre es der beste ever. Insbesondere mit dieser Gabe hatte sie ihre Konkurrentinnen in der ersten Runde locker aus dem Feld geschlagen.
Doch was die zwei, gegen die sie nun antrat, in ihren Ausscheidungsgruppen in diese Richtung geboten hatten, das war ebenfalls aller Ehren wert. In der Nacht zuvor hatte sie dies nur zu deutlich gesehen. Also musste Monique dort Sonderpunkte einfahren, wo die beiden Konkurrentinnen vermutlich nicht so schnell aktiv werden würden.
Langsam drehte sie sich um und blinzelte in die aufgehende Sonne. Parallel zu den ganzen Medizinchecks hatte sie daheim in den letzten zwei Wochen verbissen in der Duschkabine geübt. Es musste einfach klappen, das mit dem Pissen im Stehen vor laufender Kamera. Denn hinhocken und lospinkeln, das kann ja jede, und es einfach die Schenkel hinunterlaufen zu lassen auch.
Aber die Beine gerade so weit auseinanderzustellen, dass es noch elegant wirkt, dazu die Knie nur leicht nach vorne zu drücken und den Schamhügel mit einer ganz natürlichen Handbewegung ein wenig zu straffen, ohne die Schamlippen obszön auseinanderzuziehen, um dann fast schon würdevoll einen festen Strahl nach vorne hinauszudrücken, dafür bedurfte es eine Menge Übung.
Monique schaffte es. Alles, was sich die Nacht über angesammelt hatte, ergoss sich in einem hohen, von den ersten Sonnenstrahlen des Tages hell erleuchteten Bogen ins Meer. Hinzu kam das Glück der Tüchtigen, denn während sie sich ganz auf die Kameras und aufs Pullern konzentrierte, tauchte Siggi am Strand auf und applaudierte ihr.
Die beiden Kameras schwenkten wie auf Kommando zu ihm, so dass Monique, als der Druck nachließ, unbeobachtet etwas weiter in die Knie gehen konnte, um ihr Werk einigermaßen souverän zu vollenden. Denn das Problem, wenn kein Druck mehr dahinterstand, waren die letzten Tropfen, die meistens dann doch reichlich unästhetisch an den Beinen entlang nach unten liefen.
„Bravo, meine Schöne! Versuchst du da gerade, es uns Männern gleichzutun?“, kommentierte er spöttisch.
„Niemals nicht“, erwiderte sie nicht minder spöttisch und deutete dabei auf seinen Halbsteifen. „Wie könnte ich mir denn auch eure wenigen Privilegien anheischig machen: die Klobrille und dazu die halbe Hose vollschiffen, weil ihr nicht richtig zielen könnt, beim Pornoschauen den Ständer nicht mehr in die Hose bringen, wenn die Freundin reinkommt, ständig zu früh abspritzen, wenns drauf ankommt, und solche Sachen eben. Nein, das brauche ich bestimmt nicht. Ich habe nur versucht, einen Regenbogen zu pinkeln, hat aber leider nicht wirklich geklappt. Versuchs doch du mal!“
Siggi nahm die Herausforderung an, doch auch er brachte keinen Regen-, sondern nur einen gewöhnlichen gelben Bogen zustande, der ganz prosaisch ins Wasser plätscherte.
„Ich muss dingend weiter raus“, verkündete daraufhin Monique, „ich stinke wie ein Iltis im Puff“.
Siggi schloss sich ihr an, ohne lange zu fragen. Ihr war es recht, denn ihn hatte sie am Abend vorher noch nicht vernascht. Sie hatte es mit seinen beiden Konkurrenten um den Thron des geilsten Adams zu tun gehabt, und er hatte ihre Mitanwärterinnen auf den Evatitel vorzüglich in ihren Unterbäuchen traktiert. Da wollte sie die Gelegenheit nutzen, ihm auf den Zahn oder ähnlich harte Körperteile zu fühlen.
Gerade bei ihm fand sie es wirklich schade, dass auf der Insel nichts als Poppen auf dem Programm stand. Siggi wäre genau der Typ gewesen, für den sie ihre Möse auch mal vorübergehend auf Standby gestellt hätte, um zu schauen, ob da nicht mehr draus werden könnte. So in Richtung Hoffnung auf Beziehung. Aber so wussten beide, worum es ging. Entsprechend gestalteten sie im tieferen Wasser das gegenseitige Erkunden. Das Ergebnis stand bald fest: Ihre Geschlechtsorgane befanden sich an den richtigen Stellen und funktionierten einwandfrei.
„Meinem Schlegel wird es langsam kalt“, erklärte Siggi irgendwann Richtung Kameras und Mikrofone, als dieser beim Schäkern präsentationswürdige Ausmaße angenommen hatte.
Monique hielt das für einen reichlich dämlichen Vorwand ihn vorzuzeigen, bei inzwischen gefühlt 25 Grad Außen- und 28 Grad Wassertemperatur. Doch sie spielte mit und zog den Mitstreiter an seinem beeindruckend abstehenden Organ in flachere Gefilde.
„Wärm ihn doch bei mir auf“, sprach sie mehr zu den potentiellen Zuschauern als zu Siggi, denn der war sowieso schon dabei, sie umzudrehen und ihren Oberkörper nach unten zu drücken.
Was gleich darauf bis zum Anschlag in ihr drinsteckte, war gar nicht kalt. Im Gegenteil, von Moniques vollgestopfter Muschi ging eine Wärme aus, die sie unweigerlich zum Überkochen gebracht hätte. Wenn, ja wenn sich da nicht plötzlich die anderen vier schlaftrunken am Strand versammelt hätten.
„Schaut sie euch an“, lästerte Anne, die etwas dunklere der beiden Blondinen. „Morgenstund mit nem Oschi am Muttermund.“
„Das frühe Vöglein fängt den Begattungswurm“, stimmte Usch in den Reigen ein.
„Was habt ihr denn?“, fragte Ahmed und kratze sich dabei am müden Sack. „Das machen die doch gut, die zwei. Wollen wir wetten, wenn die Monique so drauf ist wie gestern, geht sie gleich spitz durch die Decke.
„Mit Sicherheit, wenn man die mal angestochen hat, kennt sie kein Halten mehr“, pflichtete Sven bei. „Aber ich muss trotzdem erstmal schiffen. Geht wer mit?“
Alle gingen sie mit, und zwar alle Richtung flaches Wasser, wo die beiden zugange waren. Was sich sowohl für den Begattungswurm als auch für das Vöglein, das ihn intus hatte, als reichlich störend erwies. Allerdings kam es Monique ausnahmsweise nicht auf den Orgasmus an. Sie war gerade viel mehr daran interessiert, wie sich die beiden Mädels vor den Kameras beim Wasserlassen anstellen würden.
Nachdem sie also Siggis Schwanz vorläufig entlassen und mit einem dicken Schmatz auf den Spalt in der Eichel vertröstet hatte, lachte sie sich ins Fäustchen. Anne war schüchtern zum Anlegesteg gewatet und hatte sich fast verschämt mit dem Rücken zu ihnen hingehockt. Eine verpasste Gelegenheit, sich publikumswirksam zu präsentieren. Der Aufnahmeleiter runzelte sichtbar die Stirn.
Usch hingegen war zwischen den beiden Männern in die Knie gegangen und hatte demonstrativ mit beiden Händen ihre Möse auf- und in die Kamera gehalten, während sie es laufen ließ. Primitiv, unschön und unpassend, fand Monique und freute sich schon auf die Reaktion der beiden, wenn sie von ihrem frühmorgendlichen Coup erfahren würden.
Sie erfuhren es allerdings erst am späten Vormittag. Davor stand das Frühstück auf dem Programm, dann Aufräumen, das Auswechseln der versifften Laken und derlei Dinge mehr. Zwischendurch seilten sich Monique und Siggi ab, um unter der sichtschutzlosen Gemeinschaftsdusche unter freiem Himmel das Nümmerchen durchzuziehen, das sie am Strand aufgeschoben hatten.
Die Moderatorin dankte es ihnen mit einem ihrer Standardsprüche, denen sie ihren Job verdankte: „Orgasmus am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen“. Gleich darauf seilte sie sich ab und zog ihr eigenes Nümmerchen mit dem Aufnahmeleiter durch, allerdings ohne Kamerabegleitung, in ihrer sichtgeschützten Unterkunft. Solchermaßen gestärkt bat sie dann Usch zum Plauschbänkchen unter die Palmen.
Als Staffmitglied musste sie dazu gezwungenermaßen in ein Bikinihöschen schlüpfen, das bald nass und nässer wurde. Überdeutlich ließ sich darauf ablesen, wie sehr ihr Kollege doch den Entspannungsfick gebraucht hatte. Ihr schien das keine Kopfschmerzen zu bereiten. Im Gegenteil, sie suchte sich den Platz so aus, dass alles bestens zu sehen war. Sie machte ja auch kein Hehl daraus, wie gerne sie selbst als gänzlich hüllenlose und enthemmte Teilnehmerin mit dabei gewesen wäre, nur leider hatte sie die Altersgrenze bei der Anmeldung schon knapp überschritten.
Weil die anderen nichts besseres zu tun hatten, setzten sie sich vor einen Monitor und schauten zu, was die beiden da besprachen. Zuerst kam das bei solchen Gelegenheiten in den Realitys übliche Blabla: Ja, sie vermisse ihre Familie; ja, die Natur hier sei überwältigend und das textilfreie Leben so stimulierend für ihren Körper und ihre Libido; ja, sie habe den Dreier mit Anne und Siggi irrsinnig genossen und freue sich schon auf neue Herausforderungen für ihre Mupfel; nein, dazu, ob Ahmed oder Sven Monique besser hergenommen hätte, könne sie nichts sagen, da wolle sie eigene Erfahrungen abwarten; und nein, sie glaube nicht, dass sich irgendwelche Konflikte anbahnten, sie fühle sich in einer echten Gemeinschaft aufgenommen.
Interessanter wurde es, zumal für Monique, als die Moderatorin die Aufnahme von ihrem Stehpiss vorspielte. Da verschwand das Lächeln schlagartig aus Uschs Gesicht. Sie hatte wohl Mühe, sich unter Kontrolle zu bekommen. Offenbar stieg die Wut in ihr hoch, dass ihr da jemand zuvorgekommen war, so dass sie erstmal gar nichts sagen konnte, was nicht oft vorkam.
Auch Anne wurde wütend, als sie die Szene sah, allerdings aus einem ganz anderen Grund als Usch. Schon vor dem Abflug in Frankfurt hatte sie den beiden vorgeschlagen, sauber und fair zu spielen, auf dass die Bessere gewinne. Nun war sie tief enttäuscht und sagte Monique dies auch direkt ins Gesicht. Die gab sich zerknirscht und entschuldigte sich, machte aber innerlich schon mal einen Haken hinter den Namen von Anne: zwar richtig nett, aber naiv ihnen gegenüber und verklemmt beim Pinkeln. Das war die ideale Kandidatin für den Rauswurf zur Halbzeit. Usch dagegen hatte in ihrer Vorausscheidung immer ganz knapp und richtig fies unter die Gürtellinie geschlagen. Wie würde sie kontern?
Zunächst, indem sie die Kontrolle wiedergewann und brav kommentierte, welch ein wunderbares Bild die Kollegin doch da bei der aufgehenden Sonne abgebe, so völlig im Einklang mit der Natur und den Elementen. Dass sie selbst jedoch das Pinkeln im Stehen für sich nicht so sehr schätze. Sie wolle ihre weibliche Anatomie und ihr Frausein wirklich ganzheitlich annehmen und habe deshalb für sich entschieden, das im Hocken zu verwirklichen.
Monique zog ihren imaginären Hut. Da hatte Usch ihr äußerst raffiniert Schach geboten, denn das Pissen war dadurch beinahe zum Politikum hochstilisiert worden. Frausein! Bei Adam poppt Eva! So ein Geschwafel. Aber punkten konnte sie mit ihrem Stehpiss künftig wohl nicht mehr. Sie beschloss, diesen Ball von jetzt an möglichst flach zu halten.
Wenn sie beim ach so intimen Zwiegespräch mit der Moderatorin dran wäre, würde sie etwas von der außerordentlichen Situation an diesem Morgen erzählen: dass es einfach über sie gekommen sei; vielleicht die Sache mit dem Regenbogen aufwärmen, das müsste eigentlich durchgehen. Und danach einfach ein bisschen dezenter öffentlich pissen.
Nach dem Mittagessen machte Anne ein paar Punkte gut. Während Monique, Sven und Siggi unter den Riesenflügeln der Ventilatoren im Gemeinschaftsraum ihr Schönheitsschläfchen hielten und Usch der Bullenhitze am Strand trotzte, um einige Bräunungsgrade zuzulegen, schnappte sich die Dritte im Bunde Ahmed und ein Laken, um sich zwischen den Palmen nach allen Regeln der Kunst auslecken zu lassen.
Von Verklemmung beim Stöhnen, Wimmern und Wehklagen keine Spur. Auch als es dann darum ging, seinen Harten mit ihrer gewohnten Zungenfertigkeit wieder weich zu kriegen, ging sie alles andere als zaghaft vor. Weil sie gerade noch daran dachte, das Sperma spritzen zu lassen, war auch der Aufnahmeleiter relativ zufrieden mit diesem Zwischenspiel und verzieh ihr sogar, dass sie die Dusche nutzte, um fast unbeachtet die überschüssigen Flüssigkeiten aus ihrer Blase zu befördern.
Und so ging der Wettbewerb langsam in die Routine über, die alle sechs ja schon aus den Vorrunden kannten. Die Gespräche mit der Moderatorin unter den Palmen erbrachten wenig mehr als Plattitüden, weil alle darauf bedacht waren, nicht allzu offensichtlich als Nörgler oder Zicke dazustehen. Obwohl natürlich trotzdem kleinere Sticheleien an der Tagesordnung waren, aber das gehörte ja zum Programm wie die Löcher zum Schweizer Käse.
Abwechslung gab es wenig. Hier mal ein Fotoshooting für knappste Bademoden, dort eines in Reizwäsche, dazu etwas Meer, etwas Strand, etwas Ruderboot und ab und zu natürlich doch handfesten Streit, meistens mit anschließendem Hochglanzpoppen zur Versöhnung, auch wenn der eine oder andere Stachel im Fleisch hängenblieb. Dazu natürlich jeden Abend Wettbewerbssex bis zum Abwinken in unterschiedlichen Konstellationen.
Am Morgen des fünften Tages mussten Anne und Sven tränenreich die Insel verlassen. In der Nacht zuvor hatten sie noch gehofft, sich gemeinsam aus der Gefahrenzone des über ihnen hängenden Damoklesschwertes herausgevögelt zu haben. Es war tatsächlich ihre beste Performance gewesen, allerdings auch ihre erste wirklich gute. Wie man es auch drehen und wenden wollte, die Entscheidung der Jury in der Heimat war gerecht.
Was sämtliche Arten und Formen von Lecken und Lutschen anging, aktiv und passiv, mit Männlein oder Weiblein, war Anne praktisch unschlagbar. Aber für Spielzeuge hatte sie eben genauso wenig ein Händchen wie fürs Gerammeltwerden. Monique und Usch, in äußerst seltener Eintracht, hatten sich manchmal ernsthaft gefragt, wer da beim Vögeln wohl steifer wäre: der Schwanz in ihr oder sie um den Schwanz herum.
Und Sven, nun ja, der hatte sich viel zu sehr darum gekümmert, seinen Waschbrettbauch zur Geltung zu bringen, und dabei fast vergessen, seine weiter südlich liegenden Kompetenzen einzusetzen. Abends hatte er zwar immer seine Pflicht erfüllt, herzhaft, zupackend, kraftvoll. Aber wenn einem der Mädels mal außer der Reihe nach einer Runde Kür zumute war, sei es aus echtem Bedürfnis oder um die anderen auszustechen, hatten immer nur Ahmed und Siggi „Hier!“ gerufen. Höchstens zum Rudern, da war er zu gebrauchen gewesen, zu viel mehr aber auch nicht.
Ahmed und Siggi hatten das schon am dritten Tag erkannt und etwas getan, was in solch einer Sendung eigentlich absolut verpönt ist. Bei einem Bad im Meer, fernab der Mikrofone, hatte Siggi fragend vorgetastet, wie dringend Ahmed wohl das Geld bräuchte. Ahmed hatte den Braten sofort gerochen und gemeint, dass eine halbe Million als Siegespreis für den geilen Adam eigentlich sehr viel sei und dass man mit der Hälfte davon doch auch eine ganze Menge machen könne. Daraufhin hatten sie sich unter der Wasseroberfläche brüderlich die Hand gegeben.
Als sie wieder aus dem Wasser kamen, schoben sie zwei ausgewachsene Ständer vor sich her. Zumindest teilweise verdankten sie die den Mösen von Usch und Anne, die am Strand weithin sichtbar in der Sonne glänzten. Aber natürlich dachten die Jungs und Mädels von der Technik, dass sich die beiden da draußen bezirzt hätten. Was sie ja gewissermaßen auch getan hatten, nur eben nicht oder nicht nur an der grandiosen Männlichkeit des jeweils anderen, sondern eher am schnöden Mammon, den sie sich gesichert hatten.
Monique allerdings, die die Szene vom Anlegesteg aus beobachtet hatte, erriet, was da wirklich gelaufen war. Sie wollte ihnen eigentlich sofort zu der Entscheidung gratulieren, aber nur weit draußen im Meer war man vor den Mikrofonen sicher. Also gratulierte sie erstmal auf ihre besondere Weise: Auf der schattigen Terrasse kümmerte sich ihre Muschi eingehend um die beiden Steifen.
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