...Der Kreuzzug lief deutlich schlechter, als die Pfaffen uns in ihren feurigen Predigten versprochen hatten. Trotz unserer gesegneten Schwerter schien sich der Zauber des Halbmondes als deutlich machtvoller zu erweisen.
Das mochte vielleicht auch daran liegen, dass uns nach kirchlichem Gebot ein Großteil unserer wirksamen Waffen verboten war. Das machte es nicht gerade leichter, die Heiden zu unterwerfen. Die bedienten sich nämlich ungeniert modernster Ausrüstung. Kein Wunder also, dass es uns in unseren Rüstungen mächtig heiß wurde.
Bald hatte ich größte Hochachtung vor der Erfindungsgabe unserer Feinde. Die langen Krummsäbel nutzten die volle Wucht des Schwertarmes und verliehen den zierlichen Mauren somit gewaltige Kraft. Wir hingegen, fochten mit schweren, plumpen, geraden Klingen. Sie hatten die Form des Kreuzes. Das sah zwar recht martialisch aus, war aber, technisch gesehen, lange aus der Zeit. Doch man predigte uns, dass unser Schweiß, und besonders unser reichlich rinnendes Blut, dem Herren zum Wohlgefallen flossen. Wir mühten uns also redlich, dem Himmlischen zu gefallen...
Eine andere "ketzerische Waffe" aber, sollte mir zum Verhängnis werden. Wenngleich sich auch bald herausstellte, dass sie mich direkt ins irdische Paradies beförderte...
Es war ein besonders schöner Abend, dieser Abend vor der Schlacht. Es ging ein angenehmes Lüftchen, ...und die Grillen sangen ihre Lieder. Auch die Heiden musizierten ausgelassen in ihrer belagerten Stadt. Ich genoss diese Stimmung, auch wenn man uns befohlen hatte, uns die Ohren zu verstopfen, damit dieser teuflische Zauber keinen Eingang in unsere Gedanken fand. Es hätte alles so friedlich sein können...
Doch unsere geistliche Führung hatte wieder einmal beschlossen, dass es dringend an der Zeit war, ein wenig zu morden und zu brandschatzen. Auch wenn sie sich diesbezüglich etwas anders auszudrücken pflegte.
Es begann also mit der Schlacht. Wir stürmten gerade ritterlich, mit fliegenden Fahnen durch das große Tor. Gott war augenscheinlich wieder einmal mit uns. Denn die Pforte hatte sich einladend geöffnet. Wir säbelten freudig alles nieder, was uns in die Quere kam. Hunde, Katzen, Esel ...und alte Männer. Kurzum alle, die so dumm waren, sich zu ergeben.
Wir waren derart von unserem göttlichen Auftrag beseelt, dass wir gar nicht recht glauben konnten, dass der Herr heute mit den Ungläubigen sein wollte. Wer hätte jemals geglaubt, dass die „Primitiven Heiden“ zu solch einem unritterlichen Hinterhalt fähig waren?
Krachend schlugen die Flügel der schweren Anlage hinter uns zu. Ein Gewitter von Pfeilen und Lanzen regnete von Palisaden und Hausdächern auf uns hernieder. Auch wenn der Sultan nur noch wenige Soldaten aufbrachte; ...er kämpfte mit List und Tücke. Und das ganze Volk kämpfte mit ihm.
In dieser ausweglosen Lage brach mein gefürchteter „Berserkerwahn“ wieder einmal seine Ketten. Und er schien auch auf mein treues Schlachtross überzugehen. Es keilte zu allen Seiten aus und bäumte sich zu mächtiger Größe, während mein Schwert blutgierig nach den Maurenköpfen zuckte.
Meine Kameraden lagen schon längst in ihrem Blut. Gewiss waren ihnen schon Flügel gewachsen, ...und sie schlürften fröhlich den einen oder anderen Kelch frischen Mannas.
Ja, ganz deutlich sah ich nun die kleinen Flügelwesen, die aus ihren blutigen Leibern aufsteigen. Manch eines prostete mir sogar schon entgegen, oder winkte verschämt.
Ähnlich erging es meinen erschlagenen Heiden. Nur dass aus ihnen sogleich kleine Teufelchen hüpften, um sofort in irgendwelchen Unratgruben zu verschwinden. Selbst einen teuflischen Dreizack hatten sie schon dabei...
‚Wahrlich, die Pfaffen hatten nicht gelogen‘, ...dachte der wahnsinnige Berserker in mir. Ich schickte soeben den nächsten Heiden in die Hölle, als einer dieser unritterlichen Morgensterne auf mich zu raste.
Bei Gott, ...eine verdammungswürdige Waffe. Schließlich konnte sie, vorausgesetzt die Kette war lang genug, selbst den stärksten Kreuzritter aus dem Sattel heben. Freudestrahlend grinste mich der tückische Heidenjunge noch an, als die stachelbewährte Kugel meinen eisernen Helm traf.
Er war vielleicht fünfzehn oder sechzehn Jahre alt. Auch wenn die Kette unritterlich lang war, so war er doch jetzt der Held der Stadt.
Augenblicklich wurde mir rot vor Augen. Dann kam die große Schwärze. Dass ich aufs Pflaster schlug, erlebte ich nicht mehr bewusst.
*
Als ich erwachte, wähnte ich mich im Paradies. Ich lag in einem sauberen Bett und ein erfrischender Springbrunnen plätscherte irgendwo im großzügigen Raum.
Und dann sah ich auch schon den ersten Engel.
‚Oder war ich etwa doch in der Hölle gelandet?‘ ...ging es mir plötzlich angstvoll durch den Kopf. Denn die Haut dieses Engels war so dunkel, wie poliertes Ebenholz. Ganz so, als hätte er schon lange auf kleiner Flamme im Höllenfeuer geschmort.
Aber nein, das konnte kein Teufel sein. Und wenn doch, war es mir jetzt auch egal. Denn dann war die Hölle ein deutlich angenehmerer Ort, als die Pfaffen uns geifernd predigten. Die weiblichen Formen dieses Engels waren einfach „teuflisch göttlich“.
‚War ich vielleicht noch im Fegefeuer, und wurde nur versucht?‘
Langes, krauses Schwarzhaar fiel auf ihre zierlichen Schultern. Geschmeidige Brüste, groß und rund, beulten das durchscheinende Gewand. Harte Knospen zeichneten sich darunter ab, wie knusprige Mandelkerne. Sie war der personifizierte Engel der Versuchung.
„Weiche von mir, grausamer Dämon“, ...zischte ich angstvoll durch die Zähne.
Aber meine Augen saugten sich gierig an ihren Formen fest. Der Hintern war herrlich voll und prall. Er ging in ebenso pralle, aber wohl geformte Schenkel über. Und als sie mich aus ihren dunklen Augen musterte, formte ihr schwellender Mund so warme, fremdländische Worte, dass mir die Vibrationen ihrer dunklen Stimme als gleich eine kräftige Erektion unter die Decke zauberten. Da wusste ich, dass ich aus Versehen im Paradies der Heiden gelandet war.
Auf ihren munteren Ruf hin, folgten weitere, nicht minder schöne Engel. Der Heidengott verfügte scheinbar über eine vollständige Sammlung der schönsten Engel aus aller Welt.
Dann erschien plötzlich auch jener Jüngling im Raum, der mich kürzlich aus dem Sattel geschlagen hatte. Unterm Arm trug er meinen verbeulten Helm, in dem noch jene verfluchte, stachlige Eisenkugel steckte. Erst jetzt nahm ich wieder das verfluchte Hämmern in meinem Schädel wahr. Welch ein Schmerz. War ich also doch nur am Ort der Prüfung gelandet?
„Du hast viele von meinen treuen Männern erschlagen“, ...begann mich der Jüngling zu schelten, dass es mir im Schädel dröhnte.
„Eigentlich hättest du den Tod verdient“, ...fuhr er fort.
„Doch ...Der Einzige..., wenn wir uns auf diese unparteiische Formel einigen wollen, scheint ein besonderes Auge auf dich geworfen zu haben“, ...erklärte mir der Knabe. Erst jetzt realisierte ich, dass er meine Muttersprache sprach. Und zwar fast perfekt.
„Ich bin Alidan, der 13. Sultan vom Morgenland,“ ...stellte sich der jugendliche Kugelschwinger jetzt höflich vor.
„Meinen Vater, er war der 12., habt ihr Ungläubigen vor einem halben Jahr erschlagen. Doch mein Rachedurst ist mit dem Sieg über euer Heer gestillt. Meine besten Berater haben mir empfohlen, mich an dir in der hohen Kunst der Vergebung zu üben. Darum darfst du dich jetzt auch im königlichen Harem erholen. Den habe ich von meinem Vater geerbt.“
„Ich selbst bin noch zu jung für so viele Weiber. Auch schickt es sich nicht, die Kurtisanen seines eigenen Vaters zu beschlafen. Dazu ziehe ich verständlicherweise jüngere Mädchen vor. Ich habe gerade erst einen entzückenden Backfisch geheiratet. Und in meinem Alter glaubt man ja bekanntlich noch an die wahre Liebe.“
„Aber aus Achtung vor meinem seligen Vater, habe ich seinen Wunsch erfüllt und seine Kebsweiber behalten. Sollen sich meine Gäste mit ihnen amüsieren. Du wirst zugeben müssen, dass mein Erzeuger einen erlesenen Geschmack hatte.“
Ich nickte begeistert, was mich mit neuem Kopfschmerz segnete. Auch vergab ich ihm augenblicklich, dass er mich mit dieser unritterlichen Waffe aus dem Sattel gefegt hatte. Irgendwie war mir der junge Mann plötzlich richtig sympathisch.
„Vielen Dank, ...Hoheit“, ...stammelte ich von Rührung überwältigt.
„Ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gut machen kann.“
„Ich wüsste schon einen Weg. Ich möchte, dass du von uns lernst, ... und schließlich ganz von selbst begreifst, dass unsere Zivilisation und unser recht toleranter Glaube, eurem einfältigen Weltbild überlegen sind. Wie du gerade heute siehst, sind wir wirklich in der Lage, unseren Feinden zu vergeben. Eure Pfaffen dagegen, reden immer nur in geflügelten Worten von Güte und Vergebung. Sie verlegen diese Tugenden ganz einfach auf eine luftige Welt im Jenseits“, ... belehrte mich der grüne Knabe.
„Gewiss, auch unsere erschlagenen Helden erwartet ein Paradies mit zweiundsiebzig Jungfrauen. Aber nur für den Fall, dass wir uns irren sollten, genießen wir doch lieber die Freuden des irdischen Paradieses. Du wirst bald wissen, was ich meine.... Ich werde dich jetzt Fatma und ihren scharfen Schwestern überlassen. In ihnen wirst du gewiss die tieferen Einsichten des Lebenssinns finden,“... verabschiedete sich der Bengel frech grinsend.
*
... Fatmas Geschick übertraf alles, was ich im Abendland jemals kennengelernt hatte. Trotz meines Zustandes wuchs mir augenblicklich eine gewaltige Lanze.
Ich dankte meinem seligen Knappen für den guten Rat, unter dem Eisenhelm eine gepolsterte Lederhaube zu tragen. Sonst wären mir das irdische Paradies, ...und die folgenden Genüsse, wohl für immer verschlossen geblieben.
Außer Fatma waren da noch zwei weitere, ausnehmend hübsche Liebesdienerinnen im Raum. Doch die sollten nur meinen riesigen Appetit steigern. Sie waren nur die erregende, optische Garnitur zur köstlichen Hauptmahlzeit. Mein Kopfschmerz war wie weggeblasen.
Vor meinen neugierigen Augen begannen die Helferinnen damit, die nussbraune Schönheit in kunstvoller Langsamkeit zu entkleiden.
Hätte ich wählen müssen, ich hätte mich wohl nicht entscheiden können. Denn sie waren alle drei so schön, dass ich wahrscheinlich hirnlos über sie hergefallen wäre. Doch der Prophet hatte mir die Entscheidung abgenommen, so dass ich vollkommen losgelöst von der Welt, die Freude der Sinne genießen konnte.
Die Blonde war von beinahe knabenhafter Gestalt. Die zierlichen Schenkel besaßen gerade eben jenen köstlichen Schwung, dass ein Lichtspalt zwischen ihnen und der süßen Feigenfrucht darüber, hindurch fallen konnte.
Sie hatte gerade den vollen Busen der Schwarzen in den massierenden Händen, um ihn für meinen Genuss zu ölen. Mit augenscheinlicher Wonne drückte und knetete sie das vollkommene Brustfleisch. Bald glänzte es so herrlich, dass ihre kleinen Knospen wie schwarze Edelsteine blinkten.
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