Während Marie ihre erschöpfte Sklavin noch verträumt liebkoste, vermeinte sie am Himmel einen Schatten zu erkennen, der soeben den Mond gestreift hatte.
Blinzelnd kniff sie die Augen zusammen. Dann störte sie das zufriedene, postorgasmische Gurren ihrer schwarzen Gespielin.
„Jome, schaue nur, ...bilde ich mir das nur ein? ...da fliegt doch etwas über den Himmel, was ganz und gar nicht wie ein Vogel aussieht.“
Jome stellte einen Drachen nach, ...schlug mit den Flügeln und fauchte.
„Unsinn. Drachen gibt es nur im Märchen. Sieht eher wie ein fliegender Teppich aus.“
Jome runzelte fragend die Stirn.
„Schau doch nur. Da, die Fransen, ...rechteckige Silhouette, ...und oben drauf sitzt ne Person. ...Ich habe heute noch keine Pfeife geraucht.“…
Jetzt sah Jome es auch. Der Teppich verließ die Schattenzone, ...gewann zusehends an Farbe, ...jetzt konnte man auch schon die Person im Schneidersitz darauf erkennen. Sah weiblich aus; ...wehende, schwarze Mähne. Edle Gesichtszüge...
Und jetzt, ...davor, ...zwei Fransen in der Hand; ...eindeutig ein Winzling, ...ein Gnom.
Kein Zweifel. Das war eindeutig Prinzessin Timea. Hatte sie ihr Versprechen also doch wahr gemacht.
Maries Augen wurden Feucht. Tränen der Rührung rannen über ihre Wangen. Ihre Knie zitterten. Sie brachte kein einziges Wort hervor. Der Teppich setzte fast lautlos auf dem steinernen Geländer auf…
Die Prinzessin glitt aus dem Schneidersitz, ...und fiel Marie in die weit ausgestreckten Arme….
Als sie die Worte wieder gefunden hatten, legte sich ein schelmisches Grinsen auf ihre Gesichter.
Die Mädchen musterten sich ausgiebig. Das Grinsen wurde immer breiter.
Während die Prinzessin in ihrem vom langen Flug geschundenen Gewand wie eine Magd aussah, war ihre geraubte Magd in feinste Seide gehüllt. Dazu trug sie kostbaren Schmuck, wie er einer Königin würdig war.
Nun mussten beide so laut lachen, dass auch die perplexe, dazu von einem leisen Stich der Eifersucht getroffene Jome, einfach mit einfallen musste.
Und da war noch Etwas, dass sie nicht begreifen konnte. Da war dieses winzige Männlein, in dieser eigenartigen Kleidung, welches sie so merkwürdig angrinste. Marie war inzwischen aufgestanden, schloss Timea fest in die Arme, ...und wollte sie gar nicht mehr loslassen, so dass Jome einen höchst eifersüchtigen Blick aufsetzte.
„Und eine eigene Magd hast du wohl auch schon“, ...stichelte Timea freundlich neckend.
„Und wie böse sie schauen kann“...
Da zog Marie die eifersüchtige Jome eng an sich, ...und küsste sie versöhnlich auf die Augen.
„In der Tat, das ist Jome, meine Magd und Gefährtin. Sie versüßt mir das langweilige Dasein in diesem goldenen Käfig.“
„Du musst wissen, ich bin nun eine Nebenfrau des großen Sultans. Doch Sklavinnen sind wir hier gewissermaßen beide.“
„Ich bin bereit, sofort mit dir zu kommen. Aber Jome werde ich keinesfalls hier zurück lassen. Sie ist mir hier ans Herz gewachsen, genau wie du.“
Wortlos schloss Timea Jome in die Arme. Die zuckte ängstlich zusammen. Doch unter der Prinzessin Wärme begann das Eis langsam zu schmelzen.
„Verzeihe ihr die Scheu. Jome hat schreckliches durchlebt. Sie ist seither verstummt; und noch immer sehr verletzlich“, ...erklärte Marie.
„Ich bin auch sehr verletzlich“, ...meldete sich nun auch Knorz der Flaschenkobold zu Wort.
Er zog seinen Zylinder und machte eine tiefe Verbeugung.
Jome reichte er sogar die Hand, ...was Kobolde sonst nur sehr selten tun.
Jetzt zog er sogar eine kleine, goldene Flöte aus der Tasche, ...und begann liebliche Töne darauf zu spielen.
Jome lauschte dem Instrument verträumt. Es war ihr nahezu, als würde die Flöte zu ihr sprechen.
Auch der Rest von Eifersucht fiel von ihr ab. Sie folgte jetzt nur noch verzaubert den eindringlichen Klängen, ...die, wie bereits bekannt, ja auch sehr schnell den Unterleib erreichen können…
Er gewährte ihr ein paar Minuten tiefer Entspannung. Dann blickte der Kobold zum Himmel.
„Es wird bald hell. Zeit zum Aufbruch, bevor man uns entdeckt“, ...mahnte der Gnom zur Eile.
„Wir müssen vor Tagesanbruch in der Luft sein. Die Wachen haben scharfe Augen. Mit drei Menschen an Bord, ist unser Teppich nicht nur recht beengt, sondern auch ziemlich schwerfällig.“
„In der Tat. Mit ihren Bögen können sie uns leicht vom Himmel holen. Des Sultans Schützen treffen eine Taube im Fluge“, ...bestätigte Marie.
„Ich habe es selbst erlebt. Ich raffe nur schnell das Wichtigste zusammen…“
...Und Marie war wirklich schnell (...allen Erfahrungen bezüglich weiblicher Geschwindigkeit in Kleidungsfragen betreffend, zum Trotz, …jedenfalls was die Entscheidungsfreude betrifft). Drei Minuten später saß sie, mit einem kleinen Bündel und einem Schmuckkästchen zwischen den Knien, auf dem Teppich...
Jome besaß nichts derart wertvolles. Ihr Herz hing einzig und allein an der großen, flauschigen Schlafdecke. Eine weise Entscheidung angesichts der angestrebten Flughöhe…
Die ersten Strahlen der Sonne wollten gerade über den Horizont kriechen. Knorz nahm an seinen „Steuerfransen“ Platz, ...und startete das überladene Fluggerät.
Als der Teppich über den Rand des Geländers rutschte, fiel er tatsächlich zunächst ein gutes Stück in die Tiefe. Erst einige knappe Meter über dem Boden fing er sich, ...und gewann schließlich träge an Fahrt und Höhe.
Die Wachen schliefen nicht. Gerade hatte sich der Teppich mühevoll auf die Zinnenhöhe des höchsten Wachturms gekämpft, als der verdutzte Ausguck Alarm schlug.
Sofort nahmen Bogenschützen Aufstellung. Noch verfehlten die Pfeile ihr Ziel, was nicht zuletzt Knorzens verwirrenden Flugmanövern zu verdanken war. Doch schossen sie sich bedrohlich schnell ein. Nun stiegen auch vom Boden aus schon unzählige Geschosse zu ihnen auf.
„Wir sind zu schwer“, ...entschied der winzige Pilot. Auch wenn es dir schwer fällt, wirf den Schmuck über Bord“, ...befahl der Flugkapitän.
Schweren Herzens gehorchte Marie. „Damit hätten wir einen schönen Start machen können“, ...seuftzte sie und griff in das Kästchen, um den Inhalt unter die Schützen zu streuen…
Ein kluger Einfall. Denn nun wollte jeder Schütze ein Teil der Kleinoden erhaschen und vergaß das Zielen…
Der Teppich wurde leichter. Zwar war er noch immer deutlich überladen, ...doch als Marie auch noch den silberbeschlagenen Edelholzkasten hinunter warf (sie traf präzise die Schützenplattform des Turms), waren auch die Turmschützen abgelenkt. Immerhin waren die silbernen Beschläge auch etwas wert…
Gemächlich schwebte der Teppich außer Reichweite und gewann langsam an Höhe und Geschwindigkeit…
Bald befanden sie sich über einem großen Ozean. Der Teppich ächzte gutmütig unter seiner Last. Da ergriff Knorz das Wort:
„Meine Damen, die Zeit ist bald gekommen. Meine Pflicht neigt sich ihrem Ende zu. Auch ich möchte die Meinen wiedersehen. Ihr müsst euch nun entscheiden, wo ich euch absetzen soll. Wir können nicht ewig über der See kreisen. Auch dem robustesten Teppich geht irgendwann der magische Treibstoff aus.“
„Gar nicht so einfach, diese Frage“, ...zuckte Marie mit den Schultern.
Timea hatte sich darüber bei all der Aufregung auch noch keine Gedanken gemacht. Und die stumme Jome konnte ohnehin nicht antworten.
„Lass uns eine Insel suchen, ...nicht zu groß. Wir brauchen einen Ort ohne Räuber und Könige, ...und frei von jeglicher Sklaverei. Ein paar hübsche Männer sollte es auch geben. Aber nicht zu viele. Wir haben ja schließlich auch noch uns. Ach ja, ...und warm sollte es dort auch sein. Tagsüber sollte immer die Sonne scheinen. Regnen nur in der Nacht. Schließlich wollen wir üppiges Grün, welches uns Schatten spendet. ...Und wohlschmeckende Früchte sollen dort wachsen, damit wir niemals Hunger leiden müssen“ ...Prinzessin Timea lächelte selig. Sie wusste sehr wohl, dass das nur ein Traum sein konnte. Denn sie beschrieb ein Paradies; ...das Paradies
„Das ist keine leichte Aufgabe, werte Prinzessin“, ...lachte Knorz.
„Doch so lange ich in euren Diensten stehe, muss ich euch jeden Wunsch erfüllen, der in meiner Macht steht. Ihr wisst sehr wohl: Das ist der schwerste Wunsch von allen. Nein, erschaffen könnte ich eine solche Insel nicht. Das übersteigt bei weitem meine schöpferischen Fähigkeiten. Doch ihr habt Glück. Ich kenne einen Ort, der die meisten dieser Kriterien erfüllt. Und was noch nicht so ganz stimmt, kann ich für euch anpassen.“
„Doch diese Insel liegt wirklich exakt mitten im Meer; ...ist der Ort, wo einst die Götter lebten. Jeder Kompass spielt in ihrer Nähe verrückt. Und die Strömungen in diesem Gebiet sind von den Seefahrern gefürchtet. Darum existiert diese Insel auch auf keiner Karte. Wenn ich euch einmal dort abgesetzt habe, seit ihr für die übrige Welt nur noch Legende...
Timea blickte ihren Gefährtinnen kurz in die Augen. Jome nickte zustimmend.
„Wie viele Männer? ...erkundigte sich Marie spitzbübisch grinsend.
„Fünf für jede von euch, könnte ich schon verantworten. Ihr werdet viel Zeit haben, auf der Insel der Seeligen. Denn die vergeht dort „speziell“. Aber wenn sie euch irgendwann langweilen, könnt ihr untereinander tauschen. Eifersucht kennen sie nicht, ...und fleißig sind sie obendrein...“
„Das Paket ist gebucht“, ...nickte die Prinzessin zustimmend. Wir können es kaum noch erwarten, dort zu landen…“
So griff Knorz also in die Teppichfransen, …und das merkwürdige Fluggerät ging mit voller Kraft auf Kurs.
Dieses Meer war wirklich gewaltig; ...der Flug noch lang und unbequem. Doch am dritten Tag erblickten sie einen Felsengürtel; ...umtost von wütender See. Keinem Piraten oder Entdeckungsreisenden würde es je gelingen, diesen Gürtel zu überwinden.
Sicher umschlossen von scharfem Gestein, lag eine wunderschöne, blaue Lagune unter ihnen; ...beinahe wie hinein gemalt. Ruhiges Wasser und nahezu windstill im Auge eines ewig währenden Orkans. Und aus dieser Lagune heraus, erhob sich eine grüne Insel, ...mit weißen Stränden, die in keinem Reiseführer vermerkt waren.
Knorz ging in den Sinkflug. Als sie den schützenden Sturm durchbrachen, wurde es noch einmal sehr turbulent. Doch dann setzte das Schwebegewebe auf einem Strand auf, der sie förmlich willkommen hieß...
Obwohl von der langen, unbequemen Reise völlig erschöpft, ließen es sich unsere drei Heldinnen nicht nehmen, ihre neue Heimat mit einem wilden Freudentanz zu begrüßen.
Weg mit den Kleidern. Wozu brauchten sie die hier noch?
‚Junge, schöne Göttinnen. Jede für sich ein Juwel,‘...dachte Knorz bei sich.
‚Würdige Erbinnen des Paradieses.‘
Nach ihrem ekstatischen Tanz jedoch, sanken die drei nackten Schönheiten in den Sand, ...und schliefen auf der Stelle ein.
Genau so hatte der Kobold es geplant. Knorz hasste lange Abschiede. Dennoch hatte er die drei Menschenwesen inzwischen recht lieb gewonnen. Ein paar Abschiedsgeschenke für den Start in ein neues Leben, konnte ja nicht schaden.
Timea erhielt eine Feuerdose, deren Flamme nie verlosch. Marie schenkte er einen Jagdspeer, der sein Ziel nie verfehlte. Denn eine ewige Obstdiät, war auch nicht gut für die Verdauung.
Und Jome erhielt sogar zwei Geschenke. Denn sie hatte schließlich auch am meisten verloren.
Mit seinem magischen Finger berührte der Gnom den Unterbauch der Schlafenden. Er malte ein unsichtbares Zeichen, bis in ihren Schoß hinab. Dann legte er ihr eine zarte, goldene Kette um den Hals. An dieser Kette befand sich eine kleine Flöte, die ihr die verlorene Stimme zurück geben würde…
*
Als die Schläferinnen im Paradies erwachten, war Knorz verschwunden. Nun mussten sie sich ohne magische Unterstützung zurecht finden. Na ja: Fast. Schließlich hatten sie noch ihre magischen Geschenke. Und hatte der Gnom nicht von Männern gesprochen?
„Wo sind die Männer. Lasst uns die Männer suchen. Fleißig sollen sie sein. Und frei von Eifersucht. Ich könnte jetzt fünf auf einen Streich vertragen. Und wenn das noch nicht reicht, leih ich mir noch welche von euch aus. ….Mensch ist das schön hier“, ...jauchzte Marie glücklich.
...Und Jome bestätigte mit einem Flötentriller. Dieser Ton wurde nicht nur von den beiden anderen sofort verstanden, ...er ging ihnen obendrein auch noch verdammt lustvoll in den Schoß. Das konnte ja heiter werden...
Nun, am ersten Tag ihres neuen Lebens, fanden unsere Heldinnen diese versprochenen Männer noch nicht. Aber sie erkundeten die Insel, entdeckten eine gemütliche Wohnhöhle, ja sogar ein paar Hängematten darin. Wohl noch von den Göttern selbst geflochten, dazu Decken für die Nacht. Und das machte sie überglücklich. Abends gab es frisches Obst und ein paar frisch gespeerte Fische aus der Lagune. Maries Speer fand tatsächlich immer sein Ziel. Sie brauchte ihn nur ins Wasser werfen. Sie musste sich die Beute nur ausdenken, ...und schon befand sie sich an der Spitze des magischen Jagdwerkzeuges. Das funktionierte übrigens auch an Land.
„Wo sind denn nun die Männer?“ ...gab sich Timea ein wenig enttäuscht, während sie gesättigt im Sand lag, ...und lüstern an sich herum spielte.
„Die werden schon kommen, ...hab ein bisschen Geduld“, ...trillerte Jome da auf ihrer Zauberflöte.
Und in der Tat. Irgendwo, weit draußen in der Lagune, konnte man die rhythmischen Ruderschläge fleißiger Ruderer hören. Magische Ruderer, gewiss durch Knorzens Zauber in den Wellen geboren. Wie hätten sie sonst den Felsgürtel überwinden können?
Ja, ...Jome war jetzt in der Lage zu sprechen. Und immer, wenn sie sprach, kitzelte es ein wenig in den Schößen ihrer Freundinnen. Denn natürlich handelte es sich um die lüsterne Zauberflöte des Gnoms, welche ihr die Stimme zurück gegeben hatte.
„Bis die Jungs an Land gehen, werde ich euch noch eine kleine Geschichte erzählen. Meine Geschichte“ ...flötete Jome. „Ich war ja so lange stumm. Ich habe so viel in mir verschlossen. Es will einfach aus mir heraus.“
„Nur zu. Aber erzähle schön langsam. Deine Stimme stellt etwas mit uns an“, ...scherzte Prinzessin Timea mit drohendem, ...schon etwas feuchtem Zeigefinger.
„...was die Herren bestimmt sehr begrüßen werden, wenn sie denn endlich an Land kommen.“ ...vollendete Marie den Satz mit lüsterner Schlafzimmerstimme.
Auch ihr Pussy-Kätzchen, hatte bereits eine feuchte Zunge...
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