…“Kleine Tittchen?“ …grinste sie wieder, als ich ihr zufrieden lächelnd von meiner seelischen Genesung berichtet hatte. Denn sie kannte meine Vorliebe. Auch, wenn sie sich immer wieder darüber lustig machte. Aber sie machte mich durchaus in der Sauna, oder am Strand darauf aufmerksam, wenn es für mich etwas Sehenswertes gab. Das kenne ich sonst nur von männlichen Kumpels. Und denen kraule ich dann nicht, als Dankeschön, über Bauch oder Schenkel. Wir sind eben schon ein ganz besonderes Team…
„Beinahe schon flach“, …gab ich grinsend zurück. „Und schlank, wie eine Weidengerte…“
„Freut mich, dass es dir wieder gut geht“, … gab sie herzlich Zurück, und gab mir einen dicken Kuss dazu…
Ich hatte Betty vor gut zehn Jahren kennen gelernt. Damals war sie etwa Mitte Zwanzig. Nein, es war nicht etwa die große, romantische Liebe. Es war einzig die reine Lust, die uns verband. Ehrlich, und vom ersten Augenblick an darauf angelegt. Ich habe sie nicht etwa im Kaufhaus, oder in der Bar kennen gelernt, sondern ganz profan übers Internet.
Genau eine solche Frau hatte ich gesucht. Sie war damals noch in der Ausbildung, jobbte nebenbei noch als Käfigtänzerin (sie konnte sich wirklich bewegen), und hatte nur ein Ziel vor Augen: Sie wollte in den warmen Süden auswandern. Spanien war ihr gelobtes Land. Darum machte sie auch keinen Bürojob, sondern lernte ein solides Handwerk. Dass ihr die Wirtschaftskrise einen Strich durch die Rechnung machen sollte, konnte damals niemand ahnen. Doch das brachte sie nach Deutschland zurück, und am Ende sogar nach vorn.
Sie selbst, bezeichnete sich als geil, aber beziehungsunfähig. Sie hatte einfach zu viele eigene Interessen. Schon ein fester Freund war ihr zuviel Behinderung; geschweige denn ein Ehemann, oder gar eine komplette Familie. Sie brannte für ihre Ziele. Und sie brannte auch für ihre Lust. Ich habe nie eine emanzipiertere Frau kennen gelernt. Aber auch keine sinnlichere. Sex war für sie der reinste Gottesdienst; der Liebesakt die Messe…
Im Alltag bevorzugte Betty lässige, unauffällige Kleidung; stets bemüht, ihre offensichtlichen Reize zu verbergen. Denn die Männer ließen sie nicht in Ruhe; …egal, ob im Zug, oder am Arbeitsplatz. Schönheit kann auch ein Fluch sein. Bei unseren Treffen aber, verwandelte sie sich stets in einen wahren Vamp. Strümpfe, Strapse, Seide… Erotische Appetitanreger waren ihr großes Steckenpferd.
Betty besorgte die Hotel oder Pensionszimmer. Ich zahlte die Rechnung. So war unser Deal. Schon die Anreise war für mich stets mit dem herrlichsten Prickeln verbunden.
Eines Tages sagte sie dann unverhofft Lebewohl. Denn ihre Ausbildung war beendet, und der warme Süden winkte.
Auch ich winkte recht traurig hinter ihrem roten Kleinwagen her, als wir uns ein letztes Mal auf dem Hotelparkplatz voneinander verabschiedeten. Nicht, dass ich sie liebte. Komischerweise war das zu keinem Zeitpunkt unseres Abenteuers der Fall. Aber ich mochte sie schon sehr gern. Wir verstanden uns halt perfekt. Und ihren geilen, genussgierigen Körper, würde ich wirklich vermissen…
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