Fließendes Gold

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Fließendes Gold

Fließendes Gold

Paul Magallas

Er war in Gedanken versunken. Als er aufblickte, fiel ihm die Frau auf. Genaugenommen war es ihr Haar: Blond, in einer warmen Nuance von Altgold. Es fiel ihr über die Schultern, seitlich gescheitelt. Als die Frau aufstand, um den Bus zu verlassen, sah er ihre ganze Gestalt. Sie war auffallend klein und zierlich, gefühlt eineinhalb Köpfe kleiner als er. Das lange, fließende Haar gab ihrer Erscheinung diese besondere Note. Dadurch wirkte ihr Kopf im Vergleich zum Körper ausdrucksstärker. Wenn es nicht kitschig klingen würde, könnte man sagen ‚Er war geblendet!‘. Sie ging an ihm vorbei zum Ausstieg hinter ihm. Sie hatte eine sportliche Figur. Gut geformte und trainierte Beine steckten in einer enganliegenden blauen Jeans-Hose. Darüber trug sie einen weinroten Anorak – der perfekte Untergrund für ihr goldenes Haar. Welch ein Anblick!
Plötzlich sprang er auf, um auch noch aussteigen zu können. Er schaffte es gerade noch durch die Tür, die sich schon zu schließen begann. Er schaute sich um, um die Frau zu suchen. Sie war schon einige Schritte die Straße runter unterwegs. Bevor er sich so richtig klar wurde, was er da eigentlich tat, folgte er ihr – auf Abstand, aber in der festen Absicht, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Dann war sie plötzlich weg. Er war irritiert. Eben war sie doch noch da. Aber wohin er schaute, nichts mehr von ihr, dem weinroten Anorak und va dem besonderen Haar. Er drehte sich unschlüssig im Kreis und begann jetzt erst einmal darüber nachzudenken, wieso er überhaupt hier auf dem Gehweg stand. Plötzlich fiel es ihm ein: Er hatte sich vom ‚Goldrausch‘ anstecken lassen. Spontan, unüberlegt, übermotiviert wie viele andere Schürfer, die sich andernorts schon hatten blenden lassen.
„Suchen Sie mich?“. Plötzlich stand sie vor ihm – in kleiner Größe, mit offenem Blick und einem lächelnden Gesicht. „Nun ja …“. „Was wollen Sie denn von mir?“ „Na, von Wollen kann eigentlich nicht die Rede sein. Ich war nur so…“ „Ja?“ „…geblendet“ „Geblendet?“ „Ihre Haare. Die sind wunderschön, so warm, so golden.“ „Echt jetzt? Das hat noch niemand zu mir gesagt. Also wenn das eine Anmache sein soll, dann ist es die ungewöhnlichste, die ich erlebt habe!“
„Weißt Du, äh wissen Sie“ – „Wegen mir können wir uns ruhig duzen! Ich bin Kathi“. Ihre schnell hingestreckte Hand brachte ihn erneut aus dem Konzept. Es dauerte etwas, bis er einschlug – und dann gerne und lange ihre Hand drückte. „Du kannst glaub ich wieder loslassen“ „Äh, ja, natürlich“. „Du warst vorhin bei meinen Haaren“. „Stimmt: Ich saß vorhin im Bus, in Gedanken versunken. Es läuft gerade nicht so rund bei mir. Als ich da aus meinen trüben Gedanken aufblickte, stachen mir deine Haare ins Auge. Nicht mehr und nicht weniger“. „Ich nehme das mal als Kompliment. Wie heißt Du eigentlich?“ „Lars“. „Also, hallo Lars“ Nun drückte Sie ihm die Hand.

„Was hältst Du davon, wir trinken zusammen einen Kaffee. Ich kenne um die Ecke ein kleines Café.“ „Gute Idee. Hier rumzustehen, ist eh blöd“. „Also, lass uns gehen“. Dabei hakte sich Kathi handfest bei ihm unter und zog ihn mehr als dass er selbstbestimmt ging Richtung Café.
Um diese Uhrzeit war nicht viel los. Sie fanden einen Tisch im hinteren Bereich und setzten sich einander gegenüber. Kathis muntere Art lockerte die Atmosphäre. Irgendwann wurde auch Lars entspannt. Er plauderte ungezwungen mit ihr über dies und das.
„Stehst du eigentlich auf Haare?“ „Wie meinst du das?“ „Na, ist das für Dich so eine Art Fetisch?“. „Ich weiß nicht genau. Oder, warte mal: Wenn ich zur Tantra-Massage gehe – das gönne ich mir hin und wieder – mag ich es, wenn Lena ihren Pferdeschwanz auflöst und ihr die Haare herunterfallen. Besonders mag ich es, wenn sie damit über meinen Rücken und meine Hinterseite streichelt.“ „Klingt spannend. Habe ich noch nie gemacht. Aber wir könnten’s doch mal ausprobieren!“ „Im Ernst?“ „Warum nicht. Für neue Sachen bin ich immer zu haben. Ich mag zwar klein und zierlich aussehen, aber“ – sie kam seinem Gesicht über den Tisch jetzt sehr nahe – „ich liebe Abenteuer. Du gefällst mir und scheinst keine schlechten Absichten zu haben.
„Was hältst du davon, wenn wir zu mir gehen und ‚Tantra-Massage spielen‘“. „Schräge Idee, ja, aber warum eigentlich nicht?“

„Hier hast Du ein Handtuch, das du dir umbinden kannst. Das Bad ist hinten am Ende des Ganges. Während du duschst, bereite ich schon mal den Raum vor“. Damit verschwand sie im Wohnzimmer ihrer kleinen Dachwohnung. Lars zog sich im Bad aus und duschte. Für seine Verhältnisse ungewöhnlich lang, wollte er die Gelegenheit nutzen, sich noch einmal klar darüber zu werden, wie und warum er jetzt hier in dieser fremden Wohnung war.
Als er schließlich abgetrocknet war und sich das Tuch um die Hüften schlang, hörte er aus dem Wohnzimmer Musik. Vom Gang aus  meinte er auch Weihrauchstäbchen zu riechen. Er öffnete die Tür und blieb erst einmal stehen. Der Raum hatte sich verändert: Ein angenehmes, gedämpftes Licht gab dem Raum eine besondere Atmosphäre. Stühle und Tische waren zur Seite geschoben. Auf dem Boden lag ein Futon.  Auf der anderen Seite des Zimmers wartete Kathi: Eingehüllt in ein hauchdünnes, bedrucktes Tuch im Ethnolook. Gegen das Licht konnte er durch den feinen Stoff hindurch ihren Körper und seine Konturen sehen. Ein Hingucker! Sie kam auf ihn zu, schloss die Tür hinter ihm und ergriff seine Hände.
„Willkommen, Lars. Schön, Dich hier zu Gast zu haben. Schön, dass du mir vertraust und mit mir auf eine Reise ins Abenteuer gehst.“ Dabei küsste sie zärtlich die Fingerspitzen jeder Hand und schaute zu ihm auf. Er hätte nicht sagen können, was alles in diesem Blick ihrer tiefblauen Augen lag: Wärme, Zuwendung, ein Schuss Neugier und vielleicht auch schon ein wenig flackernde Lust. „Lass dich fallen und vertraue mir“. Sie drängte sich an ihn. Er spürte ihren Leib an seinem. Sie trat hinter ihn und zog ihn zärtlich an sich. Er meinte nach einiger Zeit die Wärme ihres Schoßes zu spüren. Ihre Hände streichelten ihn auf und ab. Dann nestelten sie an seinem Tuch. „Das fallen zu lassen, hilft sicher, dich ganz und gar fallen zu lassen“. Das Badetuch fiel zu Boden. Inzwischen hatte Kathi ihr eigenes Tuch aufgeknüpft.. Jetzt standen sie Haut an Haut, nahmen Kontakt auf. Als sie sich leicht zu wiegen begann, folgte er ihren Bewegungen, ohne den warmen Kontakt abbrechen zu lassen.
Nach einer ganzen Weile hauchte Kathi: „Mach es dir auf dem Futon bequem, wenn du magst, gerne auf dem Bauch“. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er richtete sich gemütlich ein, sie half Lars, dass er entspannt lag.
Er spürte, wie sie warmes Öl auf seinen Rücken tropfen ließ. Sie begann ihn zu massieren. So himmlisch, wie sich das anfühlte, machte sie das nicht zum ersten Mal. Es brauchte keine Worte. Sie begannen ein Zwiegespräch, das aus Berührungen, Bewegungen und den Reaktionen seiner Haut, seines Körpers entstand.  Zunächst gelang es ihm, völlig passiv nur genießen. Dann reagierte sein Körper, indem er sich an sie schmiegte, auf ihre Berührungen antwortete. Sie hatten vorher nichts vereinbart. Aus Erfahrung wusste er, dass bei seinen Massagen nicht alle Partnerinnen es schätzten, wenn er auch etwas Aktivität entwickelte. Er war auch schon brüsk aufgefordert worden, ‚ganz bei sich zu beiben‘, als ob das so einfach sei, wenn eine schöne Frau mit so wunderbarer Haut-Fühlung einem eine Wohltat nach der anderen schenkte. Vorsichtig und tastend ließ er seine Fingerspitzen zu ihr hinwandern. Aus vorsichtigen Berührungen wurden sich verstärkende Streicheleinheiten. Kathi ließ sich in ihrer Massage nicht stören – ganz im Gegenteil. Lars schien, dass sie genoss, wie er seinen Beitrag in dieser Form der Kommunikation fand.

Dann richtete sie sich auf und nestelte an ihren Haaren. Lars ahnte, was jetzt geschah. Plötzlich floss ihre ganze goldene Haarpracht an ihr herunter. Die Haare fielen ihr über die festen Brüste, ein Teil bedeckte ihren Rücken. „Freust du dich? Wir wollen dich verwöhnen!“ Dann fing Kathi an, sich an ihm zu räkeln, sich über ihn zu beugen. Immer wieder setzte sie ihre wundervollen Haare ein, um ihn zu streicheln. Mal neckten sie ihn hauchzart, mal griff sie in die Haarpracht, um mit ihr kraftvoll über seinen Körper zu fahren.
Lars entspannte es, zu wissen, dass heute keine vereinbarte und dadurch begrenzte Zeit gebucht war. Sie hatten alle Zeit er Welt. Kathi schien das ähnlich zu sehen, wie sie die Dinge ausdehnte, allerlei ausprobierte, selbst Gefallen daran fand, was man mit ihren Haaren und Lars, mit ihren Haaren auf und um Lars alles anstellen konnte.

Hatte er anfangs sich nur genießend hingegeben, wurde Lars jetzt selbst aktiver. Er streichelte zielgerichtet, suchte und drückte. Irgendwann konnte er nichts anders. Unangekündigt drehte er sich um und sah Kathi an. Sie versanken in ihren Blicken. Er begann ihre Brüste zu entdecken: Vorsichtig spielte er mit ihren Nippeln. Die richteten sich auf und wurden dunkler. Er nahm die Brüste in die Hände, herzte und knetete sie. Dann richte er sich auf und suchte Kathis Mund. Ungeduldig verlangte seine Zunge Einlass. Kathi ließ ihn nicht lange zappeln, sondern öffnete sich. Ihre Zungen begannen ihren eigenen Tanz, während sie sich umarmten, aneinander rieben und drückten.
Lars Hand suchte ihren Schoß. Feurige Wärme schlug ihm entgegen. Kathi wanderte zwischen seine Beine, die er bewusst weit spreizte. Sie spielte mit seinen Bällen. Sie suchte seinen längst vollgelaufenen Kleinen. Kundig fingen ihre Finger an, an ihm auf und ab zu streifen, ihn zu drücken, die Vorhaut vollends nach unten zu schieben. Sie reizte seine Rille, sein ‚3. Auge‘. Ohne sich zurückzuhalten, begann Lars zu stöhnen. Seine Finger hatten sich längst in ihre Grotte verlaufen. Ungeduldig erkundete er ihre dunkle Tiefe. Das ließ Kathi nicht ruhig bleiben. Sie antwortet in ihrer Stimmlage. Ihre Becken bewegte sich immer lebhafter.
„Setzt dich auf mich und reite mich, bitte!“ Geschwind kam Kathi seiner Bitte nach. Sie war so offen, so nass, so hungrig, dass es für seinen Schwanz leicht war, bei ihr auf Besuch zu sein. Sie wusste ihre Muskeln einzusetzen. Sie begann ihn, von innen heraus zu melken. Lars hielt es kaum aus, Sein Atem wurde schneller. Dann kam er: schnell, kräftig. Aus tiefsten Tiefen pumpte er sie voll mit seiner Milch. Er spürte, wie manches wieder heraustroff und eine besondere Schicht zwischen ihnen bildete.

Erschöpft ließ sich Lars zurückfallen. Kathi blieb noch eine Weile auf ihm sitzen, dann rutsche sie an ihm herab auf die Seite. Sie waren beide für’s Erste gesättigt. Eng aneinandergeschmiegt lagen sie da. Nackt, bedeckt und gewärmt nur vom fließenden Gold ihrer Haare.

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