Hiebe aus Liebe

Fräulein Leichtfuß

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Hiebe aus Liebe

Hiebe aus Liebe

Andreas

Liesels Betragen war tadellos, bot nicht den geringsten Grund zur Klage. Es gab gute Gründe für ihre Folgsamkeit, die sich unter den Röcken der jungen Frau verbargen. Liesel war momentan sehr darauf erpicht, ihrer Gouvernante ja keinen Anlass zu liefern, um dort genauer nachzuschauen. Schließlich war auf ihrem rundesten Körperteil noch immer die Handschrift von Karl, ihrem älteren Bruder, zu lesen. Liesel ahnte, dass Fräulein Luise nicht gerade erfreut wäre, sollte sie ihren feuerroten Popo entdecken. Schließlich war sie es, die sich für die Erziehung der 18 Jährigen zuständig fühlte, und diesen Auftrag mit großem Eifer zu erfüllen suchte. Dabei wusste die Erzieherin bereits mehr, als Liesel lieb war. Luises wachen Augen entging nichts! Sie bemerkte gleich, wie vorsichtig Liesel sich an den Mittagstisch setzte. Auch der leise, schmerzliche Ausdruck auf Liesels Gesicht fiel ihr auf. Luise kam schnell der Verdacht, dass es Karl war, der Liesel den Popo gewärmt hatte. Aus welchem Grunde er seiner jüngeren Schwester das Höschen stramm zog, spielte für sie nicht die ganz große Rolle. Dass er es aber getan hatte – dieser Umstand war der entscheidende Faktor für die Erzieherin.

Der schmucke Student hatte es ihr angetan, auch wenn er um ein paar Jahre jünger war. Die Sache regte sie im Inneren auf, ließ ihr gar keine Ruhe. Liesel saß ihr gegenüber, vertieft in ein Blatt Papier. Heute stand Englisch auf dem Lehrplan, genauer gesagt, die Übersetzung eines deutschen Textes.
Luise suchte einen besonders schwierigen aus, der Liesel erhebliche Probleme bereiten sollte. Das Mädchen drehte nervös die Spitze des Füllfederhalters zwischen den Fingern. Die richtigen Vokabeln wollten ihr einfach nicht einfallen! Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit, das beim Blick auf ihr fast leeres Blatt noch verstärkt wurde. Luise sah bereits auf die Uhr, mahnte Liesel zum Ende zu kommen. Liesel schwitzte bei dem hilflosen Versuch, wenigstens noch einen Teil des Textes zu übersetzen. Sie schmierte richtig, da ihr ja die Zeit davon rannte. Die Buchstaben tanzten vor ihren Augen, so dass sie nicht einen, vernünftigen Satz zu Papier brachte. Dann war die Zeit schon um!

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Gedichte auf den Leib geschrieben