Fräulein Leichtfuß

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Fräulein Leichtfuß

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Andreas

Beim Abendessen fiel Karl gleich auf, dass zwar der Papa, wie auch die schöne Gouvernante an ihrem Platz saßen, seine Schwester hingegen durch Abwesenheit glänzte. Als er Luise scheinheilig fragte, ob diese um Liesels Verbleib wüsste, bekam er folgende Antwort:

„Liesel lässt sich entschuldigen. Sie leidet unter schrecklichen Kopfschmerzen und hat mich gebeten dem Essen fern bleiben zu dürfen. Ich werde ihr etwas aufs Zimmer bringen lassen, wenn sie mag.“

Karl erwiderte ihr verlegenes Lächeln, hakte aber gleich in der Sache nach.

„Ich hoffe es handelt sich um nichts Ernstes. Vielleicht benötigt sie eine Schmerztablette, oder kalte Umschläge? Die sollen ja hilfreich sein in so einem Fall!“

Frl. Luise errötete. Karl befürchtete schon mit seiner Anspielung zu weit gegangen zu sein und sich verraten zu haben, als sein Vater das Wort ergriff:

„Ich habe sie vorhin im Flur getroffen. Sie braucht nichts, sagte sie, außer etwas Ruhe. Na ja, diese jungen Dinger sind ja auch etwas launisch manchmal. Ihre Mama, Gott hab sie selig, litt jedoch auch unter Migräne und war dann auch nicht anzusprechen. Aber lasst uns jetzt essen, bevor alles kalt wird.“

Karl war froh über diesen Themenwechsel und auch die Gouvernante schien erleichtert. Anscheinend wollte sie Liesel nicht brüskieren, oder war sie unsicher, wie er und sein Vater auf ihre Erziehungsmethoden reagieren würden? Karl konnte sich nicht vorstellen, dass sein alter Herr dagegen sein könnte. Liesel verhielt sich auch ihm gegenüber gerne frech, wollte sich einfach nichts sagen lassen. Nein, der alte Herr würde es gut heißen, und seine Schwester war sicherlich froh, dass er nichts von ihrer Blamage erfuhr. Zumal es für Liesel ziemlich peinlich wäre, müsste sie gestehen, dass die Gouvernante sie verhauen hatte. Fakt war, dass seiner Schwester der Hintern schmerzte und zwar derart, dass das Mädel nicht bei Tisch sitzen wollte. Lächelnd, in solch frivole Gedanken versunken, löffelte er seine Suppe. Luise sah immer wieder zu ihm, anscheinend interessierte er sie auch. Welch hübsche Überraschung hatte dieser Ferientag doch geboten! Karl hoffte inständig, es mögen weitere dazu kommen.
Seit jenem besonderen Ereignis war eine gute Woche vergangen. Karl genoss seine freie Zeit, schwamm im nahen See, bummelte durch die Stadt. Ab und an half er seinem Vater, der durch die Heuernte stark beschäftigt war. Mit Liesel spielte er Federball und er wunderte sich, wie sehr sich seine Schwester zu ihrem Vorteil verändert hatte. Sie war fröhlich und unbefangen und kein bisschen launisch. Selbst als sie zum wiederholten Male verloren hatte, lachte sie nur, anstatt wie früher wutschnaubend den Schläger auf den Boden zu werfen. Fräulein Luise schien ein Wunder vollbracht zu haben, und seine Zuneigung ihr gegenüber wuchs mit jedem neuen Tag.

Zwei Tage später, Karl lief gerade den Weg zum Wald entlang, hörte er etwas. Es kam hinter den dichten Hainbuchenhecken hervor, dort wo sich eine kleine Wildblumenwiese befand. Karl fand eine lichte Stelle, und was er nun sah verschlug ihm den Atem. Auf der Wiese hockte seine Schwester, gerade so, wie Gott sie erschaffen hatte. Ihre Nacktheit wurde auf explizite Weise betont, war doch ein älterer Mann im weißen Anzug bei ihr. Dieser Fremde stand vor einer Mal-Staffelei, auf der ein Stück Leinwand gespannt war. Erst jetzt bemerkte Karl, dass der Fremde einen Pinsel in der Hand hielt, mit dem er Liesels Körper der Nachwelt zu erhalten suchte. Das Mädel war nicht gänzlich unbekleidet. Eine leichte Decke verhüllte ihre Scham. Ihre blonden Locken fielen frei auf die schmalen Schultern, die festen Brüste reckten sich stolz dem Künstler entgegen. Der brachte gerade ihren Busen auf die Leinwand, wobei er den kirschförmigen Nippeln die höchste Aufmerksamkeit schenkte. Liesel besaß alles, was eine schöne Frau ausmacht. Ihr Körper strotzte vor jugendlicher Straffheit, vermochte zweifellos dafür zu sorgen, dass ein Mann schlaflose Nächte bekam.

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