Fräulein Leichtfuß

Fräulein Leichtfuß

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Fräulein Leichtfuß

Fräulein Leichtfuß

Andreas

„Du redest in Rätseln! Wie soll sie mich denn strafen? Ich gehe zwar noch zur Schule, aber doch nur noch ein Jahr und dann bin ich volljährig! Sag endlich, was soll ich nun für Dich tun?“

Karl sah mit Vergnügen das verunsicherte Mädel auf dem Stuhl vor sich. Wie ihr Hintern nervös über die Sitzfläche wischte, wenn er von der Gouvernante sprach. Das hübsche Ding wusste nur zu gut, was ihr blühte. sollte die Erzieherin von dem Vorfall Wind bekommen.

„Also, Liesel! Sag es jetzt endlich! Was geschieht, wenn Luise von Deinem Stelldichein erfährt?“

Sie versuchte einen letzten Ausweg. Mit hochrotem Gesicht antwortete sie.

„Sie wird mir mindestens zwei Wochen Hausarrest geben. und mir jeden Tag eine Moralpredigt ob meines liederlichen Betragens halten. Oh, Karl sag es ihr nicht, bitte!!!“

Karl sah sie scharf an. Er legte die Stirn in Falten, überlegte kurz und entgegnete seiner fassungslosen Schwester:

„Du lügst mich an! Entweder beantwortest Du ehrlich meine Frage, oder ich setze die Gouvernante über diese Sache in Kenntnis!“

Liesel war kreidebleich geworden. Was wusste ihr älterer Bruder? Hatte Frl. Luise sie verraten? Nein, ihre strenge Erzieherin pflegte Doras Züchtigungen stets im Verborgenen abzuhalten, und die prinzipientreue Dame würde niemals einem Mann gegenüber, etwas darüber verlauten lassen. Das war völlig ausgeschlossen. Vielleicht hatte der Bruder etwas gehört, denn bei der letzten Zurechtweisung war es doch etwas lauter geworden. Was sollte sie jetzt tun? Liesel war nicht einfältig und ihr war klar, dass der Bruder das Geheimnis ihrer Erziehung bereits kannte. So schwer es ihr auch fiel, es blieb ihr nichts anderes, als die Wahrheit zu sagen. Die Angst vor der strengen Gouvernante war doch um einiges stärker, als ihr weiblicher Stolz.

„Oh Gott, ich schäme mich so, wenn ich es Dir sagen muss! Fräulein Luise ist sehr altmodisch und überaus streng. Wenn Du es ihr erzählst, kriege ich Schläge von ihr.“

„Wohin setzt es denn diese ominösen Schläge, von denen Du sprichst?“
Feuerrot glühten jetzt Liesels Wangen. Sie fand kaum die passenden Worte.

„Ach Karl, bitte. Ich will das nicht sagen. So wie früher halt. Du weißt doch dann schon genug.“

Karl war nun unerbittlich. Die sonst so selbstsichere, schlagfertige Liesel konnte sich also doch noch, ob gewisser Umstände schämen. Nun sollte sie auch zugeben, was der Bruder ohnehin schon gesehen hatte.

„Wohin bekommst Du Deine Hiebe? Auf welchen Körperteil kriegst Du sie?“

Liesel stammelte. Eine heiße Welle der Erregung brandete durch ihren Leib. War es noch eine aufregende Sensation gewesen, als Akt vor einem Manne zu posieren, schien das Eingeständnis, unter der häuslichen Zucht ihrer Gouvernante zu stehen, schlicht zu demütigend.

„Dorthin, wo Mädchen eben gestraft werden. Auf meinen… ach, es fällt mir so schwer…auf den…Du darfst es aber niemandem sagen…auf…den…gut, ich sag’s ja schon…sie haut mich... auf den Popo.“

Die Hand vors Gesicht geschoben, saß die reizende Sünderin auf ihrem Strafschemel.

Nun empfand Karl fast schon Mitleid mit seiner Schwester. Allerdings hatte sie auch eine Strafe verdient, und geschah es ihr nicht recht, sich einmal richtig schämen zu müssen?

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