Wie viel? fragte er.
Blasen 25, mit Schlucken 50, und wenn du ihn mir reinschieben willst, ebenfalls 50 – natürlich nur mit Kondom! sagte ich. Alles andere ist tabu!
Er nickte, öffnete die Tür des Wagens und meinte: Steig ein!
Ich setzte mich neben ihn, aber im selben Augenblick kamen mir Zweifel, ob meine Idee so gut war. Ich wusste nicht einmal, wo ich mit ihm hinfahren sollte, aber er schien sich auszukennen und steuerte zielbewusst einen einsamen Parkplatz an, auf dem bereits einige Wagen standen. Die beschlagenen Scheiben ließen vermuten, was in ihrem Innern vor sich ging.
Ich hatte es einfach wissen wollen, und ich brauchte Stoff für meinen neuen Roman, der im Rotlicht-Milieu spielen sollte. Verdammt, ich hatte doch keine Erfahrung in solchen Dingen, aber wie sollte ich darüber schreiben, wenn ich nichts davon wusste?
Es war die Idee meiner Freundin gewesen, nachdem ich in meinem letzten Roman einige gelungene Liebeszenen eingearbeitet hatte, bei denen sich bald herausgestellte, dass jene Seiten die meisten „Eselsohren“ bekamen.
Nun, ich hatte mir vorgenommen, künftig vom Schreiben zu leben, also durfte ich nicht wählerisch sein. Ich unterbreitete dem Verlag ein Angebot, ohne recht zu wissen, auf was ich mich da einließ.
Der Verlag war skeptisch, zumal man dort einen neuen Geschäftsführer eingestellt hatte, den ich bisher nicht persönlich kannte. Bevor ich nicht einige handfeste Proben für mein Können auf diesem Gebiet vorlegte, könnten sie mir keine verbindliche Zusage machen, sagte man mir.
Im Internet findet man doch alles, hatte ich mir gesagt, aber ich hatte bald feststellen müssen, dass mir die Informationen die ich entdeckte nicht die Inspiration brachten, die ich brauchte, um einen Roman hinzulegen, der auch auf lange Sicht Bestand haben würde.
Immerhin hatte ich genug erfahren, um es zu wagen, mich freiwillig auf den Strich zu begeben. Ich hatte eine vage Vorstellung davon, wie sich eine Prostituierte benahm, kannte die üblichen Preise, und natürlich wusste ich, wie weit ich gehen wollte. – Gottseidank war ich nie prüde gewesen.
Für den Verlag
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