Unruhig ging Lisa auf und ab. Bei jedem Schritt spürte sie das Reiben des Leders auf ihrer Haut. Vor dem Spiegel blieb sie stehen. Ihr Blick wanderte über ihre Erscheinung. Ihre glänzenden, schwarzen Haare, ihre leicht gebräunte Haut. Die Augen, Lisa versank in ihren eigenen Augen. Sie waren stahlblau und gaben den Weg frei in einen Ozean. Unendliche Weiten, ungeheure Tiefen und grenzenlose Traurigkeit.
Lisas Unterlippe bebte leicht, doch sie hielt Tapfer die Tränen zurück. Ihr Blick fuhr über ihre vollen Brüste, die in einem engen Leder-Bh steckten und wanderte weiter über das Lederkorsett. Es war sehr eng geschnürt, so dass Lisa kaum richtig atmen konnte. Unten waren zwei Lederriemen an dem Korsett befestigt, die, wie ein Slip ouvert, durch ihre Scham liefen. Fest drückten sich ihre blanken Schamlippen durch die Riemen.
Lisa hasste diesen Anblick, sie kam sich so offen und billig vor, aber da war er. Er liebte es, sie zu erniedrigen, seine Macht auszuspielen. Er war dominant, sehr dominant. Und sie, sie war niemals devot gewesen, bis sie ihn traf. Er hatte sie fasziniert, gefesselt, in seinen Bann gezogen. Da war dieser Reiz, das Kribbeln, die Erregung. Doch all seine Demütigungen ertrug sie nur aus einem Grund. Aus Liebe. Sie liebte ihn, wie sie noch niemals zuvor einen Menschen geliebt hatte.
Lisa war ihm hoffnungslos verfallen und ausgeliefert. Sie tat alles für ihn, auch wenn sie heimlich bittere Tränen weinte. Aber wenn sie brav war, und er sie dann für ihren Gehorsam belohnte, dann schwebte sie im siebten Himmel.
Ihre Gedanken schweiften ab. Sie erinnerte sich an das erste Treffen. Es war auf einer Fete bei Freunden. Lisa stand gelangweilt in der Ecke und nippte an ihrem Sekt, als er den Raum betrat. Seine Anwesenheit war fast körperlich spürbar. Eine Aura umgab ihn, unbeschreiblich. Maßlose Arroganz, Stärke, aber auch eine ungeheure Zärtlichkeit. Sein Blick und sein Lächeln...Nach einem Blick in seine Augen wusste Lisa, dass sie ihm ausgeliefert war. Verfallen, machtlos. Sie nahm nichts mehr wahr um sich herum, sah nur noch ihn. Als er auf sie zukam, hielt Lisa die Luft an. Als er sie ansprach fiel ihr beinahe das Glas aus der Hand.
Gefangene der Gefühle
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