Die grüne Lebensgefährtin - Erster Teil

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Die grüne Lebensgefährtin - Erster Teil

Die grüne Lebensgefährtin - Erster Teil

Sven Solge

Ganz langsam verebbte ihr Tränenstrom, nur ab und zu erzitterte ein tiefes Schluchzen ihren Körper. Als sie sich dann von mir löste und mich mit ihren großen, verweinten Augen ansah, konnte ich nicht anders. Ich hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange und wischte ihr eine dicke Träne aus dem Gesicht.

„Danke!“, sagte sie leise, dreht sich um und verließ die Küche.

Etwas ratlos blieb ich zurück. Nach einiger Zeit, als sie nicht zurückkam, machte ich mich wieder an die Arbeit.

Den ganzen Nachmittag ließ sie sich nicht mehr blicken, ich vermutete, dass es ihr peinlich war und sie erst mal wieder zu sich selber finden musste. Auch am nächsten Tag, bekam ich sie nicht zu sehen. Nur ihren Lebensgefährten, der mir dann zu meiner großen Überraschung ein Lob aussprach.

Er wäre sehr zufrieden mit meiner bisherigen Arbeit und ich solle doch bitte so weiter machen. Beiläufig teilte er mir dann mit, dass er für ein paar Tage in die Staaten müsse und bei Fragen ich mich an seine Lebensgefährtin wenden solle.

Am nächsten Morgen wurde mir von ihm an der Gartenpforte mitgeteilt, dass die Seitentür offen sei und seine Frau ihn erst zum Flughafen bringen würde und erst gegen Mittag zurück sei. Nun, ich war froh ihn nicht sehen zu müssen und hoffte nur, dass ich am Mittag wieder das Glück hatte sie zu Gesicht zu bekommen.

Ich befasste mich den ganzen Vormittag mit meiner Arbeit, kam auch gut voran, konnte aber nicht verhindern, dass meine Gedanken sich unentwegt mit der Lebensgefährtin des Auftraggebers beschäftigten. Plötzlich hupte auf der Straße ein Auto, als ich aus dem Haus schaute, sah ich meinen Chef an der Gartenpforte stehen. Ich ließ ihn ein und wir besprachen den weiteren Fortschritt meiner Arbeit. Zum Schluss übermittelte er mir noch ein Lob des Auftraggebers. Der hatte doch tatsächlich im Büro angerufen und war voll des Lobes über meine Arbeit. Nun, ich war natürlich sehr erfreut darüber und strengte mich daraufhin noch mehr an.

Kurz nachdem mein Chef das Grundstück verlassen hatte, hörte ich das Brummen des BMW und wenige Augenblicke später stand die Frau in der Tür des Badezimmers, um die sich meine Gedanken den ganzen Morgen gedreht hatten.

Sie sah hinreißend aus. Ein roter Lederblouson bildete einen unglaublichen Kontrast zu ihren schwarzen Haaren, dazu trug sie eine enge, schwarze Jeans und ebenso schwarze high Heels. Wir begrüßten uns etwas verlegen, mir zitterte die Hand, als sie mir ihre reichte.

Ich nahm allen Mut zusammen und sagte:

„Sie sind eine wunderschöne Frau, es ist schade, dass sie nicht mehr als Fotomodell arbeiten!“

Sie lächelte mich etwas gequält an und meinte dann: „Danke, aber es lässt sich im Moment nicht ändern.“

Und dann fügte sie hinzu.

„Möchten sie auch gleich einen Kaffee?“

Insgeheim hatte ich darauf gewartet und beeilte mich zustimmend zu nicken.

„Ja, gerne!“, fügte ich dann aber noch hinzu.

„Ich sage Bescheid, wenn er fertig ist.“

Als sie sich umdrehte und ging, schaute ich ihr sehnsuchtsvoll hinterher. Ich spürte, dass es mich erwischt hatte.

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