„Pst, sei still, da kommt jemand!“
Laute Schritte im Stockwerk unter uns lassen uns mitten in der Bewegung erstarren. Meine Muschi zieht sich fast schmerzhaft um den Finger zusammen, der gerade in mir steckt, und der pralle Schwanz, den ich bis eben noch heftig gerieben habe, zuckt beleidigt wegen dieser unfreiwilligen Unterbrechung. Atemlos lauschen wir in die Dunkelheit. Ich kann mindestens zwei Jungs ausmachen, die sich lachend unterhalten.
„Mann war das geil, wie du Susi grade drauf geschickt hast. Ich wette, die hat sich vor Schreck ins Höschen gemacht.“
„Huuuuh Groaaaah ICH BRING DICH UM! Groooaaah! Grrrrrr! Alter, Dicker, das war echt filmreif!“
Die Schritte kommen näher, dann trampeln mehrere Leute polternd die Treppe hoch. Paul und ich drücken uns noch tiefer in die kleine Nische im Flur der alten Villa, schräg gegenüber der angeberisch großen Treppe, wie man sie aus Hollywoodfilmen kennt. Wo wir stehen, war früher wahrscheinlich ein Durchgang zum Dienstbotenaufgang, der ist aber irgendwann mal zugemauert worden. Das Gute an unserem Versteck ist, dass man von dort aus sowohl den oberen Teil der Treppe als auch den kompletten Flur einsehen kann. Solange sich niemand direkt dorthin verirrt, sollten wir unentdeckt bleiben. Wäre auch alles andere als lustig, wenn man uns beim Rummachen erwischen würde.
Tatsächlich sind es drei Typen, alle ziemlich angetrunken, die gerade die Treppe hochpoltern. Alle drei tragen schwarze Klamotten und weiße Scream-Masken, lachen und feixen. Den Stimmen und dem Verhalten nach pubertierende Jugendliche. Als sie oben auf dem Treppenansatz angekommen sind, biegen sie von uns aus gesehen nach links ab, also weg von uns. Plötzlich hält einer der drei inne.
„Wartet mal, Jungs! Hört ihr das?“
Mir bleibt das Herz stehen. Wir waren doch still eben!
Die beiden anderen drehen sich zu ihm um, er hebt die Hand, wie das die Gangster oder Polizisten im Film tun, wenn sie ihren Kumpels signalisieren wollen, dass die jetzt bitte ganz aufmerksam sein sollen. Plötzlich lässt er einen donnernden Rülpser los. Die drei lachen sich scheckig und ziehen dann weiter den Flur entlang, weg von uns.
Puh, Glück gehabt! Sie haben uns offensichtlich nicht bemerkt. Paul lässt von mir ab und schiebt meinen Rock wieder runter. „Wir sollten uns ein ruhigeres Plätzchen suchen“. Er schaut sich kurz um und sagt dann: „Los, in den Raum da drüben.“
Wir eilen zu einer dunklen, schweren Eichentür am Ende des Flurs. Vorsichtig drücke ich die Klinke herunter. Die Tür öffnet sich geräuschlos. Was ich fast ein wenig enttäuschend finde. In einer alten Villa wie dieser sollten eigentlich alle Türen quietschen. Es dauert einen Moment, bis sich unsere Augen an das spärliche Licht im Raum gewöhnt haben. Es scheint eine Bibliothek zu sein. Überall deckenhohe Bücherregale, die Fenster hinter dunklen Samtvorhängen versteckt, an der uns gegenüberliegenden Wand ein großer Kamin, davor zwei Sessel. Rechts neben dem Kamin eine weitere Tür, nur angelehnt. Gedämpftes, warmes Licht fällt durch den Spalt, schimmert schwach auf dem altem Holzparkett.
Vorsichtig schleichen wir weiter, die Tür zieht uns magisch an. Als wir sie fast erreicht haben, hören wir ein Kichern und merkwürdige Geräusche aus dem Zimmer dahinter.
„Was ist...“
„Pscht“, unterbricht Paul mein Flüstern und legt einen Finger vor seine Lippen. Mein Unterbewusstsein registriert, dass es der Finger ist, den er vorhin noch in mir drinstecken hatte.
Man hört Stoff rascheln und das Geräusch eines Reißverschlusses. Wieder Kichern, dann ein unterdrücktes Stöhnen. Wir schauen uns mit großen Augen an.
Dem Stöhnen folgt ein lustvolles Seufzen, dann etwas, was sich wie ein Klaps auf einen Po anhört, gefolgt von einem leisen Quieken. Dann wieder ein Klaps. Und noch einer.
Ich versuche Paul mit lautloser Gebärdensprache zu fragen, was da hinter der Tür gerade abgeht. Er grinst mich breit an und macht eine sehr eindeutige Geste.
Erneut raschelt etwas Stoff, Füße scharren auf dem Holzboden, eine weibliche Stimme stöhnt genussvoll, leise, aber sexy. Die andere Person hört man nicht, was darauf schließen lässt, dass es ein Kerl ist. Denn die sind meist stumm beim Sex. Außer mein Paul natürlich...
Jetzt hört man, wie Haut auf Haut klatscht, das klingt ganz eindeutig nach Doggy. Die Vorstellung, dass da hinter der spaltbreit geöffneten Tür zwei Leute grade miteinander vögeln, dass ein Kerl ein Mädchen von hinten nimmt, macht mich heiß. Ich greife nach Pauls Hand, doch der signalisiert mir, dass er ungestört weiter zuhören will.
Die beiden erhöhen jetzt das Tempo. Auch die Stöhngeräusche werden lauter. Und endlich hört man ihn ebenfalls, ein schweres, tiefes Atmen. Das Klatschen von Haut auf Haut wird schneller, das Stöhnen leidenschaftlicher. Jetzt fallen alle Hemmungen.
„Ja, mach weiter so“, hört man sie, „ja, gleich komme ich.“
Als ich das höre, läuft mir die Feuchtigkeit fast wie ein Schwall in mein Höschen, und meine Klit beginnt heftig zu pochen.
Hinter der Tür wird jetzt richtig hart gefickt, und dann kommt sie! Ganz unverkennbar. Mit einem langen, geilen, etwas unterdrückten Schrei. Es hört sich an, als hätte er ihr die Hand vor den Mund gehalten. Kurz darauf dann die typischen Fap, Fap, Fap-Geräusche eines schnell gewichsten Penis, gefolgt von einem tiefen männlichen Grunzen. Ganz eindeutig ist jetzt auch er gekommen. Ich vermute, er hat ihr auf den Hintern oder sonst wo hin gespritzt. Wir drehen uns einander zu, breit grinsend, und geben uns spontan ein High Five. Gibt es etwas Schöneres, als wenn zwei Menschen miteinander den Gipfel der Lust erleben?
Wieder rascheln Kleider, eine Gürtelschnalle klappert. Höchste Zeit für uns, hier zu verschwinden! Auf Zehenspitzen eilen wir zurück zum Eingang der Bibliothek und schaffen es gerade noch rechtzeitig nach draußen, bevor sich die Tür neben dem Kamin knarrend öffnet. Wenigstens die tut ihren Job so wie man das von einer Tür in einer alten, verwunschenen Villa erwarten kann.
Die überraschende Sexeinlage des unbekannten Pärchens hat mich noch viel geiler gemacht, als ich eh schon war. Ich brauche jetzt dringend einen Schwanz in meiner Muschi, Fingern allein wird mir definitiv nicht mehr reichen. Die Frage ist nur: wie und wo? Schließlich will ich nicht, dass es uns geht wie dem Pärchen eben – beim Sex überrascht zu werden finde ich alles andere als funny, auch wenn ich zugegebenermaßen den Kick liebe, es heimlich an verbotenen Orten zu tun.
Ich will schon weiterziehen und nach einem idealen Plätzchen Ausschau halten, wo wir unser Spiel fortsetzen können, doch Paul hält mich fest.
„Wart mal, ich würde gerne wissen, wer das eben war.“
„Willst du etwa hier stehen bleiben und die beiden abfangen? So ‚Hey, ihr zwei, das war eben eine coole Nummer‘“
„Quatsch, wir tun einfach so, als würden wir den Gang hier entlanglaufen.“ Und noch bevor ich etwas erwidern kann, geht auch schon die Tür auf und heraus kommen ein Vampirmädchen im schwarzen Minirock und ein als Arzt verkleideter Typ mit dicker Hornbrille. Sie sieht ein wenig mitgenommen aus, die Frisur verwuschelt, Kajal und Lippenstift verwischt. Er grinst selig und hat rote Flecken im Gesicht. Ich schätze beide auf Anfang zwanzig.
Nachdem sie kichernd an uns vorbeigegangen sind (ohne zu grüßen), frage ich Paul „und, kanntest du die beiden?“
„Nee, du?“
Ich schüttle den Kopf. Tatsächlich kenne ich fast niemanden auf dieser Party. Es war Pauls Idee hier her zu kommen. Ein ehemaliger Schulfreund, ein gewisser Hannes Haber, hatte sich vor kurzem ganz überraschend bei ihm gemeldet. Die beiden waren abends ein paar Mal einen trinken, und dann hat Hannes Paul und mich zu dieser Halloween-Party eingeladen, für die er eigens eine „coole Location“ angemietet hatte, wie er sagte. Für Hannes scheint Geld keine Rolle zu spielen.
Die coole Location ist eine alte Villa, eigentlich eher ein kleines Schloss im barocken Stil. Sie wurde von einer professionellen Agentur aufwändig geschmückt, überall Halloween-Deko, Gruselkürbisse, Spinnweben, ein paar Skelette, Fledermäuse, Gespensterporträts an den Wänden. Auf den Fluren kommt geisterhafte Musik aus versteckten Lautsprechern, in der großen Halle im Erdgeschoß spielt ein DJ, es gibt Cocktails in allen Giftfarben und ein Büffet mit schauerlichem Fingerfood und einen auf eklig machende Häppchen, sowie Muffins und anderen Süßkram. Die Stimmung unter den etwa hundert Gästen war anfangs ein wenig steif, die wenigsten kennen sich, und so unterhielt man sich über die Kostüme („was stellst du denn dar?“) oder über belanglosen Kram. Um ein wenig lockerer zu werden, besorgte ich Paul und mir was zu Trinken. Ich entschied mich für eine Bloody Mary, ich liebe das Zeug, je schärfer, desto besser. Paul entschied sich für einen Zombie, das ist ein ziemlich starker Cocktail mit Rum, Cointreau und noch mehr Rum.
Die Cocktails und die Dance Beats haben uns dann ziemlich schnell auf Touren gebracht. Wir haben getanzt und geknutscht und konnten kaum noch die Finger voneinander lassen. Paul war die letzten zwei Wochen auf Exkursion gewesen und erst heute früh zurückgekommen, sodass wir noch keine Gelegenheit hatten, miteinander zu schlafen. Das erklärt auch, warum ich so horny bin. Und wie ich Paul kenne, hat er auch mächtig Druck. Mir ist außerdem vollkommen klar, dass ihn mein Kostüm zusätzlich anheizt. Genau deshalb habe ich es auch angezogen! Den kurzen Rock, die schwarzen Netzstrümpfe, die hohen Lackstiefel, das enge, geschnürte Miederoberteil und die wilde Perücke. Er hatte sofort eine Beule in der Hose, als er mich so sah.
Nachdem wir eine Weile eng umschlungen getanzt hatten flüsterte er mir ins Ohr „Wollen wir zwei uns nicht auch mal im Haus ein wenig umschauen?“ Ich wusste genau, was er vorhatte. Normalerweise hätte ich mich nicht getraut, einfach so in einem wildfremden Haus rumzustöbern, aber wir wurden gewissermaßen sogar dazu aufgefordert.
„Fühlt euch hier wie zuhause, es stehen euch alle Räume offen!“ hatte Hannes gesagt, als er die Gäste mit einem Mikrofon in der Hand begrüßte und die Party offiziell eröffnete. „Schaut euch um, das ganze Haus gehört uns heute Abend. Außerdem haben wir in einem der Zimmer eine kleine Trophäe versteckt. Einen goldenen Totenschädel, um genau zu sein. Wer ihn findet, für den gibt es um Mitternacht auch noch eine kleine Überraschung.“
Sofort machten sich etliche Leute auf die Suche, und nach nicht mal einer halben Stunde kam eine Gruppe Zombies jubelnd und grölend mit dem goldenen Schädel zurück.
Halloween-Party
34 17-27 Minuten 0 Kommentare
Zugriffe gesamt: 5411
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.