Die Kreuzfahrt auf dem Beaglekanal war sehr schön, obwohl ihn die Erlebnisse der Nacht und des frühen Morgens sehr beschäftigt und von der grandiosen Natur abgelenkt hatten. Da er mit niemandem über seine Erlebnisse sprechen konnte, musste er ganz allein damit fertig werden. Nach der Kreuzfahrt streifte er durch die Stadt, kaufte ein paar Andenken, ging in Museen, fotografierte interessante Graffiti und bewunderte nun auch am Tage die großen Kreuzschiffe, die immer noch im Hafen lagen. Als es dunkel wurde, ging er wieder zur „happy hour“ in das Ramos Generales und anschließend in den Arsch der Welt. Dort bestellte er erneut eine Königskrabbe, diesmal naturbelassen mit Schmand, Zitrone und Butter, dazu genehmigte er sich wieder eine Flasche des vorzüglichen Chardonnays. Diesmal verbrachte er aber die Mahlzeit nicht allein mit seinen Erinnerungen an die Reise. Er kam mit einer Frau am Nebentisch ins Gespräch. An Orten wie Ushuaia knüpfte man rascher Kontakt, als anderswo. Man tauschte Erfahrungen aus, erkundigt sich nach Höhepunkten, die man nicht verpassen durfte und nach Fallen, in die man nicht tappen sollte. Es war eine Amerikanerin im fortgeschrittenen Alter, Mitglied einer Rentnergruppe, die mit einem Kreuzfahrschiff Kap Horn umrundet hatte. Man stelle sich das vor, sagte sie, früher ein Abenteuer sondergleichen, eine Auszeichnung für furchtlose Kapitäne, heute ein kurzer Trip im vollklimatisierten Luxusliner. Bei schönem Wetter kann man an Land gehen und seinen Pass abstempeln lassen. Wenn das Wetter aber nicht gut ist, kann man nicht anlanden, man sieht auch rein gar nichts und zudem wird man seekrank. Er revanchierte sich und erzählte ihr sein Erlebnis mit dem Vogelschiß in Buenos Aires. Er war, kurz bevor er nach Patagonien aufbrach, früh morgens, es war sogar ein Sonntag, noch etwas bummeln gegangen, wie immer den Rucksack mit dem Fotoapparat auf dem Rücken. Man hatte ihn übrigens mehrfach gewarnt, in B.A. mit umgehängter Kamera herumzulaufen. Sie immer nur ganz kurz herausnehmen, abdrücken und dann wieder verstauen. Er habe sich aber nicht immer daran gehalten, weil er seine Kamera stets schussbereit haben wollte. Es sei ihm auch in der Hinsicht nichts passiert, dafür aber die Sache mit dem Vogelschiß. Er hatte die Kamera an diesem Tag noch gar nicht herausgenommen, als er merkte, dass etwas auf seinen Kopf gefallen war, etwas Klebriges, Stinkendes. Schon war eine ältere Frau bei ihm und bot ihm an, den Dreck mit einem Taschentuch abzuwischen und auch ein junger Mann, vielleicht ihr Sohn, stand ebenfalls bereit. Ein Vogel habe ihn angeschissen, sie habe das ganz genau gesehen. Er winkte ab, denn von diesem Trick war ihm auch schon berichtet worden. Rasch ging er zurück in das Hotel, wusch sich, und reinigte so gut es ging den Rucksack. Dieser habe aber noch tagelang nach Schwefelwasserstoff gestunken, manchmal, sagt er, würde er den Gestank auch jetzt noch wahrnehmen. Heute könne er darüber lachen, an jenem Sonntagmorgen habe er sich aber nur geärgert. Nachdem die wichtigsten Informationen ausgetauscht und die aktuellen Erlebnisse berichtet waren, stellt sich noch heraus, dass die Frau zur selben Zeit wie er am selben Ort gewesen war. Vor vielen Jahren, als er bei der Bundeswehr war, arbeitete sie bei der Truppenbetreuung der Amerikaner. Sie schüttelten die Köpfe, weil es gar nicht so unmöglich gewesen wäre, sich schon damals über den Weg zu laufen. Beflügelt von dem guten Essen, dem vorzüglichen Chardonnay und dem Austausch der Erinnerungen an die schönen, längst vergangenen Zeiten, verabschiedete er sich mit einem Küsschen. Anschließend hätte er sich gerne noch einmal das Programm in dem Privatclub angeschaut, aber der war geschlossen, offensichtlich war Ruhetag.
So machte er sich früher als am Tag zuvor auf den langen Fußmarsch zum Hotel. Die Wanderung würde erneut den Vorteil habe, dass er im Hotel wieder fast ganz nüchtern wäre. Als er an dem Pub vorbeikam, verkniff er sich hineinzugehen, obwohl er schon wieder Lust auf ein Bier hatte und kaum Leute darin waren, wie er durch die Fenster sehen konnte. Dafür reizte es ihn, noch einmal den Blick über das schwarze Meer auf die Schneeberge zu genießen und die phantastischen Wolkenformationen am samtblauen Himmel mit seiner Wunderkamera zu fotografieren, am nächsten Tag müsste er ja schon wieder abreisen. So machte er zum zweiten Mal einen Schwenk in Richtung Meer, genoss die Aussicht und die Stille, atmete tief die frische, salzhaltige Luft ein und beschloss, ein ganzes Stück weiter auf der Uferstraße zu gehen. Nach seinen Überlegungen müsste er irgendwann rechts abbiegen und dann noch einmal rechts und dann wäre er auch am Hotel, diesmal hoffentlich ohne die Aufregung des Vortags. Er ging ganz langsam und gemächlich, beobachtete, fotografierte, atmete und ganz allmählich hatte ihn eine fast euphorische Stimmung erfasst. Dann bog er ab und ging weiter und bog wieder ab und sah sich um. Weit und breit kein Hotel, dafür stand er auf einem kleinen Parkplatz. Eigentlich verlief er sich nicht. Sein Orientierungsvermögen war gut, aber es war Nacht und er kannte die Gegend nicht. Er wusste nicht mehr genau, wo er abgebogen war, denn er war immer mit seinen Motiven beschäftigt und hatte nicht auf den Weg geachtet und nicht zuletzt war der Alkoholpegel im Blut immer noch beträchtlich. Er war sich nur sicher, dass er diese Häuser und diese Vorgärten mit ihren komischen Lattenzäunen noch nie gesehen hatte, obwohl in dieser Gegend die Häuser alle sehr ähnlich waren. Auch den Parkplatz mit den vereinzelten Autos hatte er noch nie gesehen. Nein, hier war er definitiv noch nie gewesen. Er hatte sich verlaufen und wusste einfach nicht mehr, wo das verdammte Hotel war, obwohl es ganz in der Nähe sein musste, obwohl es in diesem Teil der Stadt, diesem Außenbezirk, gar nicht so viele Möglichkeiten gab, sich zu verlaufen. Er blieb unschlüssig stehen, drehte sich um, schaute nach hier, nach da. Er musste jemanden nach dem Weg fragen. Aber wen, hier, an diesem öden Vorort, um diese späte Zeit? Da lief doch außer einem halb besoffenen Tourist kein Mensch mehr herum. Wenn niemand kommt, dachte er, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als den ganzen Weg noch einmal zurückzugehen, bis zu dem Pub. Von da aus würde er das Hotel sicher finden. Aber das war ein großer Umweg und eigentlich hatte er jetzt keine Lust mehr, noch weiter spazieren zu gehen. Er seufzte und schickte sich schon an, dies dennoch zu tun, als auf dem Parkplatz ein Auto startete, die Lichter angingen und es sich langsam in Bewegung setzte. Um auf die Straße zu gelangen, muss es dicht an ihm vorbei fahren. Er winkte. Das Auto hielt an. Die Scheibe auf der Beifahrerseite wurde heruntergekurbelt. Eine Frau schaute aus dem Fenster. Sie war ziemlich jung und üppig. Lockige schwarze Haare umrahmten ein kindlich wirkendes Gesicht. Ihre Oberlippe war ein wenig zu kurz geraten und entblößte ständig zwei besonders lange Schneidezähne. Entblößt waren auch die oberen Hälften ihrer dicken Brüste. Ushuaia die Stadt der dicken Brüste, fiel ihm als erstes bei ihrem Anblick wieder ein. Brüste, die von einem knappen dünnen Jäckchen, und einem roten Kleid mit weitem Ausschnitt nur unzureichend bedeckt wurden. Ihm schien dieses Outfit viel zu dünn für diese Gegend, obwohl er hier noch gar keine Kälte erlebt hatte. Die dicken Brüste waren jedenfalls neben den Schneidezähnen das Auffallendste an ihr, den Rest des Körpers sah er nicht, noch nicht. Er fragte sie nach dem Hotel, verwechselte aber seinen Namen mit dem des Restaurants, in dem er zweimal gegessen hatte. Er fragte nach dem „Culo del Mundo“, statt nach dem „Fin del Mundo“. Die Frau musste laut lachen und er wusste nicht wieso. Erst als sie meinte, sie seien hier doch schon am Arsch der Welt, wo er denn noch hin wolle, merkte er, dass er sich vertan hatte und korrigiert sich. Nein, er wolle nicht zum Arsch, er wolle zum Ende der Welt, zu dem Hotel mit genau diesem Namen, das hier irgendwo, ganz in der Nähe sein müsse. Nun musste auch er wegen der Verwechslung lachen, während das Mädchen immer noch prustete und sich die Hand vor den Mund hielt. Sie konnte aber mit dem neuen Namen auch nichts anfangen. Sie kenne das Hotel nicht, wisse nicht, wo es liege. Sie fragte dann ihren Begleiter, einen hässlichen jungen Mann, klein und hager, mit Ziegenbärtchen und Lederjacke, den er erst jetzt bemerkt. Auch der hatte gelacht, dabei eher wie eine Ziege gemeckert, aber auch er kannte solch ein Hotel nicht, fragte aber nach der Straße. Diese sei ihm leider nicht bekannt, so der Hilflose, er habe sie sich dummerweise nicht gemerkt und ein Kärtchen vom Hotel habe er auch nicht dabei, er wisse nur, dass es nicht weit sein konnte. Der Mann im Auto war offensichtlich auch nicht mehr ganz nüchtern, so wie er sich verhielt, denn er hörte mit seinem Gemeckere gar nicht mehr auf, kramte aber sein Handy aus der Hosentasche, rief jemanden an und erklärt unter ständigen Lachanfällen die Sachlage. Aber das Resultat war offensichtlich negativ, der Gesprächspartner wusste auch nichts von einem Hotel am Ende der Welt. Das Mädchen beratschlagte sich daraufhin mit dem Freund, dann fordert sie ihn auf, einzusteigen, sie wollten das Hotel suchen, gab sie ihm zu verstehen.
Nun fuhren sie zu dritt in einem alten, klapprigen Auto durch die nächtlichen Straßen. Sie fuhren viel weiter, als er meint, dass es notwendig sei und auch weg aus der Richtung, in der er das Hotel vermutete, denn als er sich umschaute, sah er den roten Klotz des Casinos ziemlich klein und ziemlich weit entfernt. Er versuchte, den beiden klar zu machen, dass sie in die falsche Richtung fuhren, aber sie lachten nur, er meckernd wie ein Ziegenbock, sie mit ihrer hohen Kicherstimme, reagierten jedoch nicht und hielten erst sehr viel später vor einer Kneipe an. Das Mädchen sagte, sie würden aussteigen, einen Schluck trinken und nach dem Weg fragen. Er hätte doch sicher auch nichts gegen ein Schlückchen. Was blieb ihm übrig, als zuzustimmen. Die Kneipe konnte man nicht gerade vornehm nennen und das Publikum auch nicht. Sie war einfacher als das Pub, in dem er gestern Fußball geschaut hatte, und die Männer waren noch einen Tick vulgärer und die wenigen Frauen wirkten auf ihn ziemlich nuttig. Die Drei nahmen einen Tisch am Rande des Salons und das Mädchen erbot sich, Bier zu holen. Er trinke doch Bier, wollte sie wissen, und ob er ihr nicht ein paar Pesos geben könne, sie habe im Moment kein Kleingeld dabei. Es war ihm klar, dass er die Runde bezahlen musste und es machte ihm auch nichts aus, schließlich hatten die beiden ihn mitgenommen, wenn auch nicht dahin gebracht, wo er eigentlich hin wollte. Aber ein Bier zu dieser Stunde, noch einmal ein Absacker, das war schon in Ordnung, dagegen sprach nichts. Das Mädchen kam zurück und stellte drei große Flaschen auf den Tisch, Gläser hatte sie keine dabei. „Salud!“ Sie stießen die Flaschen aneinander und er nahm einen tiefen Zug, denn er war richtig durstig geworden. Auch das Pärchen schien durstig zu sein, denn ihre Flaschen waren rasch leer und nun erbot sich der Mann, gegen Auslage der Kosten selbstverständlich, Nachschub zu besorgen. Nachdem der dringendste Durst gestillt war, wollten die beiden das Übliche wissen, woher, wie lange schon hier, wie lange noch hier, wie es ihm denn hier, das Mädchen prustete, am Arsch der Welt gefalle. Auch er erfuhr ein paar Dinge. Die beiden waren gar nicht aus Ushuaia, sondern machten hier nur ein paar Tage Urlaub, das Casino und so, erklärte das Mädchen, überhaupt war sie diejenige, die redete, der junge Mann schaute ziemlich glasig und schwieg meistens. Nachdem das Gespräch eine Weile so dahin gedümpelt hatte, fragte er, ob sie denn jetzt erfahren könnten, wo sein Hotel sei und ob sie ihn dort hin fahren würden, er habe das Gefühl, sie seien hier ganz schön außerhalb und der Weg zurück ziemlich weit. Beide beruhigten ihn, das würde schon alles so geschehen, wie er wolle, aber zuerst könnten sie doch in aller Ruhe ihr Bier leer trinken. Der Mann meckert wieder und sagte, seines sei ja schon leer und zum Beweis stülpte er es um und es entstand eine kleine Pfütze auf der Tischplatte. Das Mädchen trank schnell auch ihre Flasche leer und sagte, jetzt sei sie wieder dran. Widerstrebend gab er ihr nochmals Geld, meinte aber, er brauchen nichts mehr, er habe genug und außerdem sei er müde, sie sollten sich doch bitte beeilen, er wolle in sein Hotel. Doch von Beeilung wollten beide nichts wissen. Für sie schien der Fremde eine willkommene Abwechslung zu sein, zumal er auch noch so spendabel war.
Die Trinkrunde hätte sich auf genau diese Weise bestimmt noch eine ganz Zeit dahingezogen, wenn der Mann mit dem Ziegenbärtchen nicht ganz plötzlich Ausfallerscheinungen gezeigt hätte. Er rieb sich die Augen, gähnte und betonte er sei furchtbar müde und müsse sich kurz erholen, ein kleines Nickerchen, aber gleich würde es ihm wieder gut gehen. Sie, damit waren er und seine Freundin gemeint, sollten sich aber nicht stören lassen und ruhig noch ein Bier bestellen. Dann verdrehte er die Augen und wäre fast vom Stuhl gekippt, legte aber noch rechtzeitig beide Arme auf den Tisch und den Kopf auf die Arme und dann ging sein Atem auch schon ganz regelmäßig, er war eingeschlafen. Das Mädchen jammerte und erklärte, so sei es immer, er würde nichts vertragen und immer absacken und das würde ihr stinken und sie sei sauer und sie wollte auch ihren Spaß haben. Sie greinte noch eine Weile, dann wiederholte sie, dass sie ein Recht darauf hätte, und sagte plötzlich, indem sie ihn anschaute, diesen Spaß könne er ihr doch auch geben. Er, mit diesem Wunsch konfrontiert, glaubte sich verhört zu haben, er war ja nicht mehr ganz nüchtern und er wäre jetzt, da sich eine gute Gelegenheit bot, am liebsten aufgestanden und weggegangen oder hätte sich beim Barmann ein Taxi bestellt. Aber das Mädchen meinte es ernst mit ihrer Suche nach Spaß, denn kaum, dass sie den Wunsch geäußert hatte, legte sie eine Hand auf seinen Oberschenkel und streichelte mit der anderen seinen Unterarm, so ähnlich wie die Schöne am letzten Abend im Privatclub. Auch ihre Hand fand sehr schnell eine Stelle, die noch ganz weich war, die aber unter ihrem resoluten Griff rasch hart wurde. Er wusste gar nicht so recht, wie ihm geschah, und wollte sie erst abwehren. Sollte er sich auf solch ein riskantes Abenteuer einlassen. Was würde geschehen, wenn der Ziegenbart wieder aufwachte? Er kannte ihn ja gar nicht, wusste nicht wie er sich verhalten würde, wenn er merkte, dass er sich an seine Freundin herangemacht hatte, während er schlief. Und wieweit würde die Vollbusige überhaupt gehen. Wollte sie ihn wirklich ficken, während ihr Freund pennte oder wollte sie ihn nur aufgeilen und dann zum Narren halten. War das hier etwa ein Puff? Gab es hier auch so etwas wie die geheimen Zimmer in dem Erotikclub? Die Kneipe sah zwar nicht danach aus, aber das Publikum schon. Er schaute sich dezent um, aber alle waren beschäftigt, niemand beachtete die Drei am Rande des Lokals.
Das Mädchen drängte und fragte ihn, ob er sie nicht möge, ob sie ihm nicht gefalle, warum er so kalt sei. Er schaute mit fragendem Blick auf den Schläfer, dessen Gesichtsausdruck ganz selig geworden war. Sie zuckte nur mit den Schultern, er sei doch selber schuld, wenn er penne, statt sich mit ihr zu beschäftigen. Außerdem seien sie gar kein richtiges Paar, gar nicht dauernd zusammen, verheiratet schon gar nicht. Sie sei mitgefahren, weil er sie eingeladen hatte, aber das auch nur, weil er auf dieser Reise nicht allein sein wollte, keinesfalls aus Liebe. Er solle sich nicht um ihn scheren, im Grunde sei er harmlos. Aber er, der Alemán, er habe doch gesagt, dass er aus Alemánia komme, er würde ihr gefallen. Er sei ein richtiger Mann. Dann küsste sie ihn auf den Mund, dann in den Mund. Ihre Zunge war äußerst beweglich und aktiv und er spürte deutlich ihre Schneidezähne. Ihr Griff an sein Gemächt wurde fester und fordernder. Ob er denn keine Lust habe? Ob er sie nicht auch etwas streicheln könne, sie habe einen so schönen Busen, der sich danach sehnte, berührt und gestreichelt zu werden. Er sah sich wieder um, aber immer noch schaute niemand in ihre Richtung und so legte er seine Hand auf die Wölbungen, fuhr mit dem Finger in das Tal dazwischen, fühlte, dass ihr Fleisch sehr weich und schwabbelig, ihre Nippel aber hart und steif waren, so hart und steif, wie auch sein Schwanz mittlerweile war. Ob er mit ihr gehen würde, hier gäbe es Zimmer, die man für eine Stunde mieten könne, fuhr die junge Frau fort. Mit ihm, ihr Kinn deutete auf den Schläfer, sei sie erst gestern hier gewiesen, aber auch da sei er gleich eingeschlafen, ohne ihr auch nur einen Kuss zu geben, dieser Penner und Säufer. Die Zimmer seien ganz in Ordnung, jedenfalls nicht teuer und sie selbst sei mit einem kleinen Geschenk zufrieden. Sie hätten beide ihren Spaß und bevor der, wieder die Kinnbewegung, aufwachen würde, seien sie längst fertig. Und danach, das verspreche sie ihm hoch und heilig, würde sie ihn in sein Hotel fahren. „Komm mit. Es gibt sicher keine Probleme. Ich habe so große Lust auf dich. Du ahnst ja nicht, wann ich zum letzten Mal gefickt habe.“ Er schwankte. Sollte er mitgehen? Solle er das Risiko eingehen oder würde der Kerl nicht ausrasten und sich an ihm rächen, wenn er merken würde, dass er es mit seiner Freundin trieb. Andererseits, die Kleine war richtig heiß, das merkte er, und er war es so langsam auch. Bald würde er sich nicht mehr beherrschen können, wenn sie weiter an seinem Schwanz herumfummeln würde. Dann würde ihm noch hier, am Tisch, einer abgehen. Sie waren beide ja schon bereit, es würde demnach schnell gehen und teuer schien der Spaß auch nicht zu sein. Also doch kein Risiko? Also dann ran an den Speck, im wahrsten Sinne des Wortes. Er sagte: „Gut gehen wir, aber sag mir vorher, wie viel du als Geschenk willst und was die Zimmer hier kosten?“ Die Zahlen, die sie nannte, waren kein Grund, das Ganze abzusagen. Sie standen auf. Der Schläfer rührte sich nicht. Er ging an die Theke, fragte etwas umständlich nach einem Zimmer, nur für kurze Zeit, und bekam völlig selbstverständlich einen Schlüssel über den Tresen geschoben, nachdem er einen Geldschein hingelegt hatte. Sie gingen hoch, in den ersten Stock, die fette Kleine kannte sich aus, und betraten ein kahles Zimmer, in dem nur ein Bett stand, sonst nichts. Kaum eingetreten, fing sie sofort an, sich auszuziehen. Sie hatte im Nu das Jäckchen abgelegt, das rote Kleid abgestreift, die spärliche Unterwäsche und die Schuhe auf den Fußboden geworfen. Dann legte sie sich auf das Bett, gewiss keine Schönheit, für seinen Geschmack viel zu klein, viel zu fett, ihre Brüste zwei große Fleischfladen, aber mit erigierten Titten, ihre Schenkel und Arme dicke Fleischwürste. Aber ihr Gesicht war ganz nett und vor allem sah er ihr an, dass sie heiß war, richtig heiß. „Worauf wartest du noch“, rief sie und räkelte sich. Er wusste es selbst nicht, vielleicht war er von diesem vielen, rosa, nackten Fleisch abgelenkt, statt angezogen worden. Schnell zog er sich nun auch aus und legte sich zu ihr auf das Bett. Sie betasteten und drückten sich ein bisschen, so viel Fleisch war für ihn neu, aber dann fielen sie regelrecht übereinander her und das Nachfolgende ging schnell und problemlos über die Bühne. Sie sagte nur noch, er solle aufpassen, dass er nicht in ihr käme, dann hatten ihre Lippen wieder seinen Mund gefunden, er fühlte die Schneidezähne, ihre Hände fassten seinen Schwanz, er fühlte mit seinen die warme Nässe in ihrem Schritt. Dann drängte sie ihn, sich auf sie zu legen und sie liebten sich. Erst war sie unten und er oben, dann kniete sie sich hin und er nahm sie von hinten, zog aber seinen Penis raus, als er merkte, dass er kam. Sie wollte sich als Nächstes unbedingt auf seinen Schoß setzen, aber da war es ja schon geschehen und er sagte, ihr es sei vorbei. Sie wollte es nicht glauben, obwohl sie seinen Samen auf ihrem Hintern oder mit ihren Händen fühlen müsste, aber sie hatte einfach noch nicht genug. Sie nahm seinen Schwanz in den Mund und versuchte ihn wieder zu beleben. Das war jedoch vergebens, er blieb schlaff und so beendeten sie schon nach wenigen Minuten ihr Zusammensein und zogen sich an. Das Geschenk, erinnerte sie ihn noch und sagte, dass es für sie schön gewesen sei und wollte wissen, ob auch für ihn. Er bejahte.
Wieder zurück in der Kneipe, sah er sofort, dass der ungünstigste Fall eingetreten war, den er hatte vermeiden wollen. Der Ziegenbart war aufgewacht, saß auf seinem Stuhl und schaute die beiden blöde und fragend an. Sie hätten nur eine geraucht, im Freien, hier drinnen dürfe man ja nicht, erklärte das Mädchen. Darauf schrie er, „Seit wann rauchst du denn? Ihr habt es miteinander getrieben, sei ehrlich, du blöde Sau, du verdammte Hure.“ „Und du“, er wandte sich an den verängstigten Mann, „du Scheißer du Arschficker, das ist dein Dank, dass ich dich in meinem Auto mitgenommen habe. Dir fällt nichts anderes ein, als meine Verlobte zu vögeln. Du willst sie mir wohl ausspannen. Aber das machst du nicht mit mir. Ich werde dich fertigmachen, du Schwuchtel.“ Trotz seiner Angst, die er jetzt vor dem Zeterer hatte, wunderte er sich, warum er ihn ausgerechnet als Schwuchtel titulierte. Vielleicht aus Ärger und weil das in dieser Machogesellschaft eine ganz besondere Beleidigung war. Jedenfalls fing der Typ an, sich immer mehr aufzuregen und hörte auch nicht auf seine Verlobte, die es vermutlich gar nicht war, die beschwichtigend auf ihn einredete. Wer weiß, wie die Dinge ihren Lauf genommen hätten, wenn ihm nicht eine rettende Idee gekommen wäre. Er müsse dringend auf die Toilette, sagte er, danach könne man in Ruhe über alles reden und alles klären, stand auf, nahm seinen Rucksack und ging rasch zum Klo, während das Mädchen den aufgebrachten Mann weiter zu besänftigen suchte. Wie er gehofft hatte, gab es dort eine zweite Ausgangstür und im Nu war er im Freien, hatte wieder die Sterne über sich und die kalte Luft um die Nase. Eilig lief er den Berg hinab, in der Ferne wies ihm das rote Casino so ungefähr den Weg, den weiten Weg, den er nun noch vor sich hatte.
Die Nacht war kurz, weil er spät im Hotel ankam und früh wieder raus musste, wollte er seinen Flug nicht verpassen. Alles funktionierte bestens und er verließ Ushuaia mit dem Gefühl, doch eine Menge erlebt zu haben.
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