Der Hinterhof!

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Der Hinterhof!

Der Hinterhof!

Frank Monroe

Es war ein heißer Tag gewesen, und die kommende Nacht versprach auch keine Abkühlung. Ich saß in meinem Sessel, die Füße auf die Heizung gelegt, und schaute zum Fenster hinaus in den Hinterhof. Er war nicht zu groß, und umgeben von Schwarzen Ziegelmauern. Die Fenster aus Holz, ehemals Weiß gestrichen, aber im Laufe der Zeit ergraut, waren genauso wie die Balkontüren kunstvoll in einem anderen Muster ummauert. Fast schien es so, als wollte der Architekt an die Römische Baukunst erinnern.Während ich da so saß, die untergehende Sonne den Himmel blutrot färbte, vielen mir die vielen kleinen Balkone, welche sich wie Schwalbennester an die Hauswände klammerten, auf. Jeder war eine kleine Oase für sich.
Da standen alle möglichen Pflanzen. Ob heimisch oder von weit her, hier hatten sie eine neue Heimat gefunden. Verwurzelt in kunstvollen Tongefäßen, Plastikkübeln, oder einfachen Konservendosen spendeten sie ihren Betreuern Freunde. Die schmiedeeisernen Balkonbrüstungen waren genauso willkommene Kletterhilfen wie die Abflussrohre der Dachrinnen. Aus jedem nur erdenklichen Eck, kroch ein Stück grünes Leben.
Wie ich da also so saß, nur mit einer Jeans bekleidet, meine Zigarette rauchte, viel mir mit einmal das Fenster, welches einen Stock über mir, auf der gegenüberliegenden Seite lag, auf. Ein roter Vorhang verwehrte den Blick in sein Inneres, jedoch durch die Raumbeleuchtung wurde die Silhouette einer Frau sichtbar.
Groß und schlank war sie. Offenbar bekleidet mit einen sehr kurzen und engen Kleid. Ihre Beine, grazil. Sie wiegte sich zu sanfter Musik, die man, hörte man genau hin, noch leise vernahm.
Ich holte mir einen Drink, zündete noch eine Zigarette an, und genoss den Anblick. Seit ich vor 6 Monaten von meiner Frau verlassen wurde, hatte ich nicht mehr oft die Gelegenheit die Schönheit einer Frau zu bewundern. Ich brauchte eine neue Bleibe, und Platz für mein Atelier, da ich Fotograf bin. Hier fand ich beides. Eine billige 3 Zimmer Wohnung, und Platz für mein Studio im Keller. Das Ganze war ein Glückstreffer, erforderte aber meinen ganze Einsatz. Vieles war neben dem Umzug selbst noch zu erledigen, und außerdem musste ich mal wieder was arbeiten. Die Trennung, der Umzug, das alles kostete jede Menge Geld.

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