Was er hier mache, in diesem Kaff, um diese Zeit, an diesem Ort. Es war das Übliche, was man bei einer Begegnung zunächst wissen will, aber sie blieb nicht lange beim Unbestimmten, denn nachdem er ein paar unpräzise, zurückhaltende Angaben gemacht hatte, kam sie gleich zum Kern ihres Anliegens, ohne weiteres Vorgeplänkel, ohne sich mit weiterem Small Talk abzumühen. Ob sie ihm gefalle, wollte sie wissen und wiegte sich wieder in den Hüften, reckte ihren Busen in seine Richtung, wie schon am Zaun, nur dass sie ihn diesmal direkt anschaute und fast berührte und er ihren Schweiß und ein billiges Parfüm roch, einen Duft, der nur von einer Frau kommen konnte. Ob er keine Lust auf etwas Trallala habe, fragte sie weiter, nun schon ganz direkt, wobei sie offen ließ, was sie unter Trallala verstand. Aber ihm war trotzdem völlig klar, was sie wollte und auch sie merkte, dass er sie verstanden hatte. Sie fuhr fort, es sei einsam hier, ihr sei langweilig und es sei sehr heiß und bei dieser Hitze müsse man selbst auch heiß werden, er wisse doch, was sie meine. Wieder wartete sie einen Moment und beobachtete ihn scharf. Ihn müsse Gott persönlich geschickt haben, um sie abzulenken und aufzuheitern und aufzumuntern und um sie aus dieser verdammten, heißen Langeweile zu erlösen und sei es nur für kurze Zeit, für eine Stunde oder so. Jetzt schaute sie ihn völlig unverhohlen an und er glaubte in ihren dunklen Augen, in diesen schwarzen, unergründlichen Teichen, eine nur mühsam beherrschte Gier zu erkennen. Man kann nun nicht sagen, dass er gegenüber weiblichen Reizen unempfindlich gewesen wäre, schließlich war er ein Mann im besten Alter, man kann auch nicht sagen, dass diese Frau keinen starken sexuellen Reiz ausgelöst hätte, so kurvig und sexy wie sie war und ihn dazu so direkt und eindeutig anmachte. Aber es war nun mal heller Tag und dazu noch die heißeste Stunde und er wollte sich ja eigentlich ausruhen, um dann mit frischen Kräften weiterzufahren. Aber nicht nur sein Schwanz regte sich, auch in seinem Hirn hatten sich schon ganz andere Gedanken breitgemacht und formulierten die Frage, wo denn ein solches Schäferstündchen stattfinden könnte. Als ob sie Gedanken gelesen habe, erklärte sie, dass es in ihrer Wohnung leider nicht gehe, dass sie ihn dorthin nicht mitnehmen könne. Sie sei zwar nicht gebunden, obwohl immer noch verheiratet, aber ihr Mann habe sie verlassen, er sei mit einer anderen, einer jüngeren durchgebrannt und habe sie und zwei Töchter einfach sitzen lassen und ihr seitdem nichts mehr zukommen lassen, keine Liebe, keine Unterstützung einfach gar nichts. Sie wohne wieder bei ihrer Mama, die auch auf die Töchter aufpasse, aber die Mama dulde nicht, dass fremde Männer in das Haus kämen. Aber sie sei ja noch jung und eine junge Frau habe nun mal Bedürfnisse, das wisse er doch auch, und gerade jetzt habe sie große Lust, weil sie schon lange keinen Mann mehr gespürt habe und endlich Liebe haben wolle. Sie wurde dann noch deutlicher und sagte, sie wolle, dass er sie ficken solle. Und dann wurde sie auch in anderer Hinsicht endlich deutlicher und sprach aus, was er schon erwartet hatte. Sie wolle, dass er ihr dafür ein Geschenk mache, etwas Geld, das sie dringend bräuchte, denn wo und wie sollte man hier in der Einöde an Geld kommen. Sie wolle nicht viel und es läge an ihm, was er lockermachen könne, aber er gäbe ihr doch etwas oder nicht? Der Mann, immer noch perplex über die direkte Attacke dieser sinnlichen Frau, war nicht überrascht, nickte und meinte, Geld sei kein Problem und ja, warum nicht, sie sei jung, hübsch und sexy, aber wo könne man sich denn hier in Ruhe, nun ja, vergnügen? Sie lachte, ein gurrendes, kehliges Lachen, dass durchaus zu ihrem Typ passte und seine Erregung weiter steigerte. Eine Frau mit dieser Stimme hatte bestimmt noch weitere ungeahnte Qualitäten, schoss es ihm durch den Kopf und er spürte, wie seine Erregung weiter zunahm, wie sein Fleisch wuchs und fester wurde. Er habe doch ein Auto, fragte Yuliana, ohne Auto könne man doch gar nicht hierher kommen. Sie kenne einen Platz in der Nähe, eine alte Scheune, wo sie ungestört seien und mit wie viel sie denn rechnen könne. Dann kam sie wieder auf sich zu sprechen, sie sei keine Hure, bestimmt nicht, das solle er bloß nicht denken. Sie sei eine anständige, verheirate Frau mit zwei Kindern, aber sie habe nun mal auch ihre Bedürfnisse und ein Recht darauf, dass diese befriedigt würden und er gefiele ihr, mit ihm würde sie gerne Liebe machen, aber es sei nun mal so, dass ihr nicht nur die Liebe entbehren müsse, sondern ihr würde auch das Geld fehlen, um anständig leben zu können. Er murmelte eine Zahl, aber das, was er anbot, war definitiv zu wenig. Dafür, sagte sie kategorisch, würde sie die Beine nicht breitmachen, dafür würde sich selbst die kleinste Fahrt nicht lohnen. Er müsse schon etwas großzügiger sein, aber er könne sicher sein, dafür gute Arbeit zu erhalten, sie sei gut und ausgehungert und bereit, ihm alles zu geben und er könne alles mit ihr machen, alles was er wolle, alles, von dem er bisher nur geträumt habe. Sie sei sehr gut, betonte sie noch einmal, und ihre Hormone würden sie verrückt machen bei dieser Hitze und er könne sie befriedigen und jetzt solle er kommen und mir ihr zu seinem Auto gehen, nein besser, er solle es holen und hier herkommen, denn es gäbe immer Augen hinter den Fensterläden und sie müsse auf ihren guten Ruf achten. Über das Geschenk würden sie sich bestimmt einig werden, das sei kein Problem, er solle sich aber beeilen, denn sie hielte es kaum noch länger aus.
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