Hitzestau

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Madam Lasterhaft

Mit müdem Blick betrachtete Federica die im leicht getrübten Wasser der wie schwerelos schwebenden Wölkchen als sie zwischen der kleinen Lücke ihren schmalen Oberschenkeln hindurchschaute. Sie stand auf, riss ein Stückchen Papier ab und legte es in der Mitte zusammen, sodass ein kleines, blütenweißes Rechteck entstand. Sorgsam zog sie gewissenhaft die Kanten mit ihren Fingerkuppen nach. Dieses zog sie sogleich durch ihre penibel rasierte Vulva. Das ehemals matte, trockene Toilettenpapier war gänzlich mit glänzend schimmernder, Fäden ziehender Lustmasse bedeckt. Federica musste lächeln. Hatte sie sich doch nicht getäuscht. Es hatte sich einiges in dieser Nacht in ihrer Fantasie und auch ihrem Körper in Bewegung gesetzt. Sie riss erneut Papier vom Halter und säuberte sich auf die gleiche Art.

Die rauschende Toilettenspülung warf ihre Gedanken in die Gegenwart. Sie hatte sich zu beeilen. Die Vorlesung begann bald. Schnell putze sie sich ihre Zähne und warf sich kaltes Wasser auf die Sommersprossen ihrer Wangen. Sie bedachte die Stelle zwischen ihren Beinen und Achseln mit ihrem Lieblingsduschgel, das schäumend die letzten Rückstände ihres individuellen Duftes vertrieb. Als sie ihr Unterhöschen abstreifte nahm sie es zur Nase und sog nochmals mit leichtem Wehmut ihren Duft ein. Schade, dass sie mit niemandem darüber reden konnte wie sie ihr eigener Lockstoff anregte. Besonders wenn er etwas klamm von vergangenen Stunden der Lust war. Es half nichts. Ihre Finger ballten sich, die kleinen Knöchelchen ihrer Finger traten weiß hervor. Einmal zu einer kleinen Kugel zusammengeknüllt ward der Schlüpfer mit Schwung in die Wäschebox mit einem gekonnten Wurf hineinbugsiert. Einen zaghaften Zug nahm sie noch von ihren höschenlosen, schmalen Fingern. Dann musste sie einen finalen Traum Cut machen. Hände unter eiskaltes Wasser, unschuldig und seifenrein waren ihre Hände bereit für den Tag.

Mit ein paar Bürstenstrichen war auch ihr im Nacken zusammenlaufendes, gerades Haar an Ort und Stelle. Schnell in den lässig über den Stuhl gelegten Minirock gesprungen und das Oberteil mit der Häkelspitze übergeworfen schnappte sie sich ihren Laptop und schwang sich aufs Rad.

Mit starken Tretbewegungen im höchsten Gang ließ sie schnell die Meter der hinter sich in der flachen Innenstadt. Den fahrradbehangenen und mit Drahteseln ringsherum vollgestopften Brunnen schon in Sichtweite bremste sie die letzten Meter mit den flachen Sohlen ihrer Riemchensandalen. Sie fummelte den Schlüssel in das Bügelschloss und legte über den Sattel gebeugt den Hebel um. „Hi Federica! Auch zu spät?“, sagte eine amüsierte Männerstimme. Federica erkannte sie in Windeseile. „Ja genau. Lass uns reingehen!“, sagte sie während sie ihre Laptoptasche aus dem Korb angelte und über die Schulter warf. Dabei blickte sie ihn an und bedeutete mit einer Kopfbewegung mitzukommen. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und folgte. Gleichauf mit ihr schritt er in strammen Schritten gen Vorlesungssaal.

Sie war froh, dass die schwarzen Gläser ihrer Sonnenbrille ihre Augen verdeckten. Jedes Mal wieder rutschte ihr das Herz ein wenig in die Hose, wenn sie Johannes erblickte. Er hatte eine besondere Ausstrahlung. Diese besondere Aura umfing sie aus der Ferne und besonders der Nähe. Die für sie wie unkontrollierbar wurde. Sie war jeden Augenblick im Kampf mit sich selbst die Vorlesung zu verfolgen und nicht in Fantasien aus Hingebung und sexueller Lust abzurutschen. In Gedanken löste hatte sie nicht nur einmal sein Poloshirt nach oben gezogen um seine Haut zu liebkosen, diesen unverkennbaren Duft in sich aufzunehmen und einzuatmen.
Kurz vor dem Hörsaal musste sie die Brille tauschen. Sie kramte in ihrer Tasche, Johannes hatte die Tür zum Hörsaal schon geöffnet. „Was ist?“, fragte er flüsternd. Der Prof. der Familienrechtsvorlesung kannte kein Pardon. Wer störte, flog raus. „Ich habe meine Brille vergessen“, zischte Federica. „Das schaffen wir. Komm!“, sagte er und berührte sachte ihre Schulter. Kleine Blitze schossen ihr durch den Körper. Sie war im wahrsten Sinne des Wortes berührt. „Vorsicht Stufe“, instruierte er sie. „Ich weiß“, erwiderte sie etwas genervt. Die junge Dame war es nicht gewohnt für kurze Zeit das Ruder aus der Hand zu geben und war darüber etwas missmutig. Sie suchten sich einen Platz in den hintersten Reihen. Federicas Sehkraft reichte gerade für ihren Laptop aus. „Hast du ein Glück, dass du nicht bei Gericht bist.“, sagte Johannes augenzwinkernd und folgte der Vorlesung.

Federica versuchte aus der Vorlesung mitzunehmen was ging und fertigte sich eine Zusammenfassung. Als auf der riesigen Tafel Skizzen angefertigt und gut sichtbar nach oben geschoben wurden beugte sich Johannes zu ihr und flüsterte ihr was zu sehen war. Dabei überzog sie eine Gänsehaut. Hatte er doch mit seinen Fingerspitzen als er wie automatisiert die Hand über ihr legte ihre Ohrläppchen berührt. Federica blickte sich um. Sie waren allein in der letzten Reihe. Angestrengt richtete sie den Blick nach vorn. Aus dem Augenwinkel bestätigte sich, dass dies Johannes auch tat. Die Vorlesung zog sich. Federica rutschte hin und her. Angestrengt fischte sie ihre Flasche mit spritzigem Zitronenwasser aus ihrem Beutel und nippte daran. Ihre Schultern kühlten sich an der Rückbank der spartanisch ausgestatteten Klappbänke. Sie ließ entspannt ihre Knie etwas auseinanderfallen und schloss die Augenlider. Zwischen ihren Schenkeln hatte sich über die Zeit die Luft angestaut.

War das ein Hauch ihres erregten Lustduftes? Federica öffnete die Augen. Steckte als Vorwand ihre Flasche wieder zurück in die Tasche und nahm einen tiefen Zug. „Alles okay?“, Johannes warme Hand legte sich auf ihre ausgekühlten Schulterblätter. Ihre Augen fanden sich in den honigwarmen Farbtönen seiner Augen wieder. „Ja, ja, alles bestens. Noch zehn Minuten, dann ist es überstanden. Lass uns eine Minute früher gehen. Ich möchte dir gerne etwas sagen.“, schlug sie mit ihren vollen Lippen wispernd vor. Wie angenehm es war seine Augen auf ihren Lippen ruhen zu sehen. Federica hätte gerne weitergeredet. Beugte sich dennoch den Gepflogenheiten des Profs. Johannes nickte. Federica war sich nicht sicher, ob sie ein Lächeln wahrgenommen hatte.

Sie schlenderten durch die hohen Hallen der Uni. Die Räder waren nicht mehr weit entfernt, da setzte sie sich schnell die Sonnenbrille auf. Sekundenschnelle Coolness war jetzt wieder gewährleistet. „Was hältst du davon, heute Abend bei mir vorbeizuschauen, um die Aufzeichnungen und die Skripte durchzusprechen und zu ergänzen?“, schlug sie mit verschränkten Armen vor. „Ich möchte dich gerne auf einen Cocktail einladen. Was meinst du?“, sagte er mit siegessicherem Lächeln. „Mein Geld habe ich nicht vergessen, danke. An was hast du gedacht?“, konterte sie. „Hier um die Ecke ist das Peaches.“, schlug er vor während er sein mit Stoffhosen behostes Bein über den Sattel schwang. Federica folgte.

Dort angekommen bestellten sie sich etwas zu essen. „Für mich bitte den Glutenfreien House-Burger“, bestellte Johannes. Federica stutzte. „Ich dachte so eine Unverträglichkeit ist etwas für über 40jährige Hausfrauen, die zu viel Zeit für Ernährungsplanung haben.“, sagte sie unumwunden. „Ne, das wurde bei mir vor kurzer Zeit festgestellt. Ich war nicht immer so gut in Form, wie du mich jetzt siehst. Aber jetzt was anderes, in welche Richtung möchtest du deinen Fachanwalt machen?“, lockte er aus ihr heraus. „Ich habe noch keine spezifischen Vorlieben. Du?“, brachte die junge Dame knapp heraus. Die Kellnerin brachte das Essen. „Ich glaube ich werde bei meinem Onkel in seiner Strafrechtskanzlei einsteigen.“, durchbrach Johannes die Stille. „Ah okay. Wie praktisch. Super, dass es gleich geklappt hat mit einem Treffen. Eine Sache allerdings ist bedauerlich.“, sagte die an ihrem Cocktail nippende Federica. „Was denn?“, fragte Johannes die Augenbrauen leicht gerunzelt. „Ich glaube wir müssen uns trotzdem sozusagen privat sehen, denn in der Menschenmasse hier kann ich keinen konzentrierten Gedanken fassen. Du hast jetzt die Wahl, entweder du folgst mir oder du lädst mich zu dir ein.“, schlug sie vor. So viel Offenheit hatte er wohl nicht erwartet. Er korrigierte den Knopf seines Polo Shirts an dem wohl sonst eine Krawatte baumelte, wenn er bei seinem Onkel in der Kanzlei arbeitete. Fast etwas schuljungenhaft wirkte sein nach Worten suchender Blick. Federica verkniff sich ein amüsiertes Lachen. „Lass uns noch schnell zahlen und dann losmachen.“, goss sie weiter Öl ins Feuer. Suchte mit ihren Blicken nach dem Kellner und hob die Hand.

Als sie bezahlt hatten schien er sich etwas gefangen zu haben. „Ich würde sehr gerne mit zu dir kommen.“, sagte er charmant lächelnd. Gesagt getan. Ein paar Minuten später ließen sie sich in Federicas Zimmer nieder und wälzten auf dem Boden die Dokumente. Diskutierten und debattierten. Federica lächelte „Schau hier!“, sagte sie und hob den Ellenbogen nach oben. Er hatte komplett das Muster der Fransen des ausgelegten Teppichs angenommen und als dunkelrotes Reliefnegativ auf ihrer Haut hinterlassen. „Warte, das haben wir gleich“, sagte Johannes ohne sie aus den Augen zu lassen und küsste sich langsam am Muster entlang. Federicas Rückzug fing er ab und beugte sich über sie. Ein paar Strähnchen teilten sich und sprangen über seine Augen. In ihrem Schoss sammelte sich ein brodelnder Lustvulkan an. Wie lange hatte sie von diesem Augenblick in ihren Tag und Nachträumen geträumt.

Sie streifte das lila Poloshirt über die Rippen nach oben. Fühlte seine Wirbel. Die Härte seines Bauches und Weichheit seiner Flanken. Seine Finger glitten spielerisch an ihren leicht auseinanderfallenden Brüsten nach unten. Ihr Sinne waren in einem Wechselspiel aus Schärfung und Dahintreiben gefangen. Johannes fing das Lächeln auf ihren Lippen mit einem Kuss ein. Ihre Zungen spielten ein neckisches Spiel miteinander. Zwischen ihren Beinen fühlte sie seine harte Erregung. Das brachte ihre feuchte Grotte vor Vorfreude zum elektrisierten erhitzen auf Schmelztemperatur. Federica musste etwas tun. Wie automatisiert strich sie ihren über den Bauchnabel gerutschten Rock nach oben und bugsierte ihren Slip beiseite. Dieses feucht glänzende Schauspiel ließ sich Johannes nicht zu lange zeigen. Mit seinem harten Schwanz tauchte er zunächst langsam suchend dann mehr und mehr Raum einnehmend in sie ein. Ihr bereitwilliges Entgegenrecken und seinem Rhythmus anpassen verriet ihm, dass sie geradezu dahinschmolz.
Federica nahm kaum mehr etwas anderes wahr als den dicken Schwanz in ihrer Enge. Wollte nur noch eines. Weitermachen, Er verlangsamte seine Stöße, ließ seine Finger weitere Details ihrer Haut erkunden. Federica öffnete die Augen. Darauf hatte er wohl gewartet, denn eine Millisekunde später stieß er tief und raumausfüllend zu. Auf die Art, dass es sie mit einer neuen Dimension an Lust erfüllte, da diese tiefe Stelle in ihr bisher unberührt geblieben war. Er umarmte sie, während sie sich vor Lust bog. Küsste ihren Hals, biss leicht hinein, ließ niemals ab von seinen Stößen. Gewaltige Erregung türmte sich auf und entlud sich in einem gemeinsamen, ungehaltenen Orgasmus.

Langsam lichtete sich die verschwommene Wahrnehmung Federicas während Johannes über die noch bebenden Lippen strich und sie auf die Wange küsste um an ihrer Seite für ein paar Minuten einzudösen. Dabei blieb seine Hand auf ihrer Hüfte ruhen. Federica wünschte, dieser Moment würde für immer so sein.

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