House of Eden

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House of Eden

House of Eden

Joe Ann Sorell

Es war an meinem Geburtstag, einer von der Sorte, die mir wieder einmal klar machten, dass die Zeit voranschreitet und wir nicht so jung bleiben, wie wir gerne wollten. Ein Geburtstag von der Art, den man am besten für sich behält und alleine in einer Art gereizten Depressivität vertrödelt. Ein Tag, an dem der Morgenkaffee nicht schmeckt, die Zeitung nur dummes Zeug schreibt und nicht einmal eine gute Zigarre den Blues vertreiben kann. Als es an der Tür klingelte, befürchtete ich natürlich das Schlimmste: Gratulanten. Doch auf den Treppenstufen stand nur ein Bote, der mir ein Telgramm hinhielt und mich bat, zu quitieren.
Im ersten Moment habe ich sogar überlegt, die Nachricht garnicht zu öffnen und mir die wohlgemeinten Platitüden irgend einer Verwandten zu ersparen. Am Ende überwiegte jedoch die Neugier. Ich las:„Tonight - stop - alone - stop - 8.00 p.m. sharp - stop - 211 Quentin street, Chicago“ Ich starrte begriffsstutzig auf das Papier. Dreht es herum. Nichts. Keine Erklärung; nur dieses Telegramm.
Im Lauf des Tages arbeitete es in mir. Meine Arbeit verrichtete ich geistesabwesend, aber gewissenhaft. Im Hintergrund meines Kopfes jedoch, ständig präsent, dieses Telegramm. Ich war völlig ahnungslos, wer es mir geschrieben haben könnte - und vor allem - was es bedeuten könnte. Was zum Teufel würde mich erwarten, wenn ich dort auftauchte? Eine Überraschungsparty mit Luftballons und schlechtem Punsch? Wohl kaum. Meine Freunde waren glücklicherweise nicht von der Sorte, die sich an solchen Geschmacklosigkeiten ergötzen. Ich sah auf dem Stadtplan nach: Quentin Street lag westlich der Stadtmitte, inmitten eines normalen, langweiligen Wohngebiets. Oder war es womöglich ein Hinterhalt? Andererseits war mein Leben in letzter Zeit höchst unauffällig gewesen, ich hatte mit niemandem Streit angefangen, niemandem die Ehefrau ausgespannt. Was also sollte das???
Gegen acht Uhr fuhr ich mit einer gehörigen Ladung Adrenalin in den Adern mit meinem klapprigen Chevy die Quentin Street entlang. Es war bereits dunkel, nur ein Echo des warmen Herbsttages färbte den Himmel am Horizont noch rosa. Die Straßen waren größtenteils leer. Die Hausnummer 211 wirkte unscheinbar von außen. Ein ganz gewöhnliches kleines, weißes Holzhaus, wie es sie zu Tausenden gibt. Die Farbe des Gartenzauns blätterte, der Rasen war nicht gemäht. Ich parkte meinen Chevy, öffnete das klapprige Gartentor und ging zur Haustür. Die Tür war angelehnt.
Langsam schob ich die Tür auf und rief ein kräftiges „Hello! Anybody there?“, das unbeantwortet im Haus verhallte. Ich trat ein. Eine dunkle Eingangshalle, komplett leer. Keine Möbel, kein Teppich, keine Bilder - nichts. Durch die Fenster fiel das allerletzte Licht des Tages. Und auf einer Treppe im hinteren Teil des Hauses, leuchteten niedrige Kerzen, wie Glühwürmchen, sehr surreal. Ich hörte das Blut hinter meiner Stirn pochen. Sonst war es völlig still. Ich ging zur Treppe und in diesem Moment setzte im oberen Stockwerk Musik ein. Erleichterung machte sich in mir breit. Doch nur eine Überraschungsparty?
Die Musik war düster und gleichzeitig irgendwie schwülstig. Ein französischer Chanson, analysierte ich, während ich die Treppe hochstieg. Auf jeder zweiten Treppenstufe eine Kerze. Und da - rote Flecken auf den oberen Stufen. Blutrot... Als ich mich im Kerzenschein bückte, erkannte ich, dass es blutrote Rosenblätter waren, die jemand auf die Treppe gestreut hatte. Ich zerrieb sie zwischen meinen Fingerspitzen und roch an ihrem süßlichen Duft. Das obere Stockwerk - die Musik klang hier lauter - war fensterlos und dunkel. Eine unregelmäßige Spur aus tropfenden Kerzen wies mir weiter den Weg, den Flur entlang, hinein in einen Raum, der völlig schwarz war. Schwarze Wände, schwarzer Boden, schwarze Decke. Neben der Tür eine schwarze Kiste, auf der sich ein Grammophon drehte: hier kam die Musik her, erkannte ich. Im hinteren Teil des Raumes, beleuchtet durch zwei massive Kerzenleuchter an der Wand, ein schwarzes Gitterbett. Darauf, die weiße Haut im Kerzenlicht glänzend, eine nackte Frau. Wie ein Gemälde. Ein atmendes, ganz leicht pulsierendes Gemälde. Blutrote Lippen, schwarze Haare, die Augen hinter einer schwarzen Augenbinde verborgen. Ihr Körper bestreut mit den gleichen blutroten Rosenblättern. Ihre Hände, mit breiten schwarzen Lederriemen gefesselt und hinter dem Kopf am Bett befestigt. Ihre Brüste reckten sich keck nach oben.
Scharf zog ich die Luft ein, als ich sie erkannte...
Anfangs war es ihre Kühle gewesen, die meine Aufmerksamkeit erregt hatte. Die arrogante Art, ihre rechte Augenbraue hochzuziehen, wenn jemand etwas sagte, das sie dumm fand. Und dann die Geste, mit der ihre feingliedrigen Finger in einer einzigen Bewegung eine Diskussion zum Stocken bringen konnten: Ich hatte garnicht gewusst, dass soviel Herablassung aus einer Handbewegung sprechen kann.
Ich war ihr nie eines Blickes würdig gewesen.
Ihrem Ehemann sei sie treu, so hieß es in Chicago. Und doch schrie ihr Körper genau ein Wort, wenn sie sich geschmeidig, in ein hautenges Etuikleid gehüllt, durch die Gänger der Oper bewegte: Sex. Und ich fand noch jedes Mal, wenn ich sie sah, dass dieser Schrei nicht wirklich dem angesehenen Bankier an ihrer Seite gelten konnte, der so besitzergreifend seine Hand auf ihrer liegen hatte. Unnachahmlich auch ihre Art, Champagner zu trinken: Erst steckte sie, wie selbstvergessen, ihren Zeigefinger in den Mund. Dann fuhr sie - mit dem feuchten Finger - den Glasrand entlang. Und dann, wenn alle Blicke auf sie gerichtet waren, hob sie das Glas und ließ den kühlen Champagner langsam ihre Kehle hinunter gleiten, während ihre andere Hand lässig genau auf ihrem Schlüsselbein ruhte. Sie war berühmt dafür.
Ich wusste einfach nicht, was ich ihr getan habe. Ich war gewohnt, bewundernde Blicke vom weiblichen Geschlecht zu ernten. Nur sie; sie sah immer durch mich hindurch. Als ich ihr vorgestellt wurde, streifte mich ein verächtlicher Blick, ein gemurmeltes „how do you do“ und schon war ihre Aufmerksamkeit woanders. Anfangs war es wohl gekränkter Stolz gepaart mit dem, was wir „horny“ nennen: ich wollte sie einfach haben. Doch im Lauf der Zeit wurde diese Frau zu meiner kleinen privaten Obsession. Meine Freunde lachten bereits, wenn ich sie wieder einmal mit verengten Augen über den Saal hinweg musterte. Und nicht immer war es Begehren, das in meinem Blick lag, immer öfters war es ein Hauch von Rachsucht, der mitschwang

...

Und nun lag sie so vor mir. Sie atmete schnell, ich merkte es daran, wie sich ihre Brüste bei jedem Atemzug hebten und senkten. Langsam setzte ich mich neben sie auf das Bett. Meine Blicke glitten über ihre makellosen langen Beine, das dunkle Dreieck zwischen ihren Beinen, die schmale Taille hinauf zu diesen perfekt gerundeten Brüsten, deren Brustwarzen sich, während ich sie ansah, zusammenzogen und klein und hart wurden. Ihre zarte Kehle, der erotische, rote Mund leicht geöffnet.
Lange Zeit tat ich nichts anderes als sie zu beobachten, die Linien ihres Körpers zu trinken, während uns die Musik umspülte. Dann, ein Klick, der Tonarm hob sich, fuhr zurück und senkte sich. Stille. Ich hörte ihren Atem, schnell, aufgeregt.Ganz vorsichtig fuhr ich mit dem Zeigefinger ihre Schläfe entlang. Warm, glatt, seidig. Ich überquerte ihren Kinnknochen und setze meine Erkundungsreise ohne Hast ihren Hals hinunter fort. Wie zerbrechlich: die zarten Knochen ihres Schlüsselbeins.
Ohne Vorwarnung griff ich an ihre rechte Brust und nahm ihren bereits aufrechten Nippel hart zwischen Zeigefinger und Daumen. Sie stöhnte laut auf und ihr ganzer Körper bäumte sich auf, gehalten zwischen ihren Handfesseln und ihren Fersen, die sie ins Bett presste. Ich lachte auf, ließ sie los und genoss das Gefühl, wie mein Schwanz hart wurde. Sie hatte den Kopf von mir abgewendet, so dass nun meine feuchte Zunge ungehindert in ihr kleines, zierliches Ohr eindringen konnte. „Luder!“ flüsterte ich in ihr Ohr und stieß mit meiner Zunge nochmals zu.
Die Erregung war ihr deutlich anzusehen. Wie sehr sie es genoss, nicht zu wissen, was ich als nächstes mit ihr machen würde... Was für Bilder sie sich gerade jetzt ausmalen würde... Ich stand auf und ging zum Plattenspieler. Wer auch immer für diese Inzenierung verantwortlich war, hatte an alles gedacht. Sorgfältig sah ich das Plattensortiment durch, hin und wieder einen Blick auf die Frau werfend, die zunehmend unruhiger zu werden schien. Ich entschied mich für ein düsteres, schweres Blues-Stück, das ich kannte. Ich zog den Plattenspieler auf und legte die Platte auf den Teller, die Nadel sorgfältig platzierend. Ich öffnete die Flasche schweren Rotweins und goss etwas davon in das Glas. Nur ein einziges großes Christallglas, das neben dem Plattenspieler stand. Dann machte ich es mir bequem, zog die Fliege und die Schuhe aus und lockerte den Kragen meines Hemdes.
Während der Jazz den Raum erfüllte, war die Frau auf dem Bett ruhiger geworden. Ich setzte mich zu ihr, betrachtete ihren rotgeschminkten Mund und dann wieder den Rotwein in meinen Händen und beschloss, das Grübeln einzustellen, das Denken auszuschalten, die vielen Warums
aus meinem Kopf zu verbannen und statt dessen nur mit meinen Fingerspitzen zu denken, sie handeln zu lassen, als seien sie alleine vernunftbegabt. Und als wäre alles, was mein Kopf beisteuern könnte, eiskalte Leidenschaft gepaart mit intuitiver Wollust.
Ich tunkte meinen Zeigefinger in den wohl temperierten Rotwein und ließ den feuchten Finger über ihre Brüste gleiten. Sanft rieb ich ihre Spitzen, die sie mir nur zu bereitswillig entgegenreckte, hart und feucht von meinem Wein. Um so überraschender muss der kurze Schmerz gewesen sein, als ich sie unvermutet in den Hals biss. Wieder stöhnte sie auf, spannte sich an und presste ihre Brüste noch fester gegen mein Hand. Zart sreichelte ich daraufhin mit meiner Zunge über die Stelle, an der ich sie gebissen hatte, um umso härter mit ihren Brüsten und Nippeln zu spielen, den Wein auf ihren Rundungen verteilend. Dann vergrub ich meine andere Hand fest in ihren Haaren und drehte mit der Weinhand ihren Körper leicht zu mir, bis ich mit hartem Griff ihre Pobacken packen konnte. In diesem alles andere als sanften Griff leckte ich ihre Brüste, vergrub meine Nase zwischen ihrem Tal, schleckte den Wein und roch den Duft ihrer Haut, spürte die Beben ihres äußerst aufgeregten Körpers und lutschte hingebungsvoll an ihren harten Spitzen.
Ich atmete ebenfalls schnell, als ich sie losließ und sie ihrer eigenen Schwerkraft folgend zurück in ihre alte Position auf dem Rücken rollte, die Arme natürlich noch immer nach oben gestreckt. Ich öffnete meine Hose und holte meinen Schwanz hervor, der bereits an der Spitze feucht war und genoss das Bild dieser schönen, hilflosen, heillos aufgeregten Frau während meine rechte Hand in geübte Auf- und Abbewegungen verfiel.
„Spreiz die Beine!“ befahl ich laut und harsch über die Musik hinweg. Und siehe da, sie spreizte ihre Beine, zog sie leicht an und spreizte sie weiter und weiter. Sie öffnete sich mir vollständig.
Ich verglich ihre zart rosa Lippen mit den Rosenblättern auf dem Bett. Dann strich ich langsam über ihren flachen Bauch über die Hüfte zu ihrem Oberschenkel. Sie zitterte. Ohne Hast setzte ich zwei Finger an ihrer Spalte an und schob sie hinein. Sie war feucht. Sie war so verdammt feucht. Und das machte mich mehr an, als alles andere. Und meine zwei Finger machten sie offenbar ebenfalls an. Als ich ohne Hast begann, meine Finger tiefer und tiefer reinzustoßen und dazwischen ihre bereits geschwollene Perle zu massieren, begann sie, kleine wimmernde Stoßseufzer von sich zu geben.
Ich zog meine Hand raus. Kniff ihr nochmals vorsichtig in ihre steifen Brustwarzen, griff in ihre Haare und sage leicht heiser: „Leck ihn ab.“ Bereitwillig öffnete sie ihre roten Lippen. Ich genoss das Gefühl, überließ mich ihrer Zunge, dem warmen Lecken, dem Gefühl langsam ausgesaugt zu werden und trotzdem als einziger von uns beiden über den Fortgang dieser Geschichte bestimmen zu können. Als ich kurz davor war zu kommen, zog ich mich zurück und betrachtete befriedigt den verschmierten Lippenstift auf ihrem Mund, den ich noch nicht einmal geküsst hatte.
Ich öffnete die Karabinerhaken, die ihre Arme am Bett festhielten. Ich setzte sie vorsichtig auf, sie schwankte, ihre Arme waren steif. Vor ihr knieend massierte ich vorsichtig das Gefühl in die Arme zurück. Ich stand auf, hakte die Arme hinter ihrem Rücken zusammen, und saugte ihre Brüste, de sich mir durch die neue Fesselung wieder keck entgegenreckten. „Knie Dich aufs Bett.“ befahl ich - nicht ganz so harsch, wie ich wollte. Sie tat es bereitwillig.
Ich drückte ihren Oberkörper nach unten und ließ sie abermals ihre Beine spreizen. Wie sie es genoss, in dieser demütigenden Haltung von mir gestreichelt zu werden, wie meine Finger Einlass fanden und sie zu Extasen führten. Ich ließ sie darum betteln, bevor ich mich in sie versenkte und mit schnellen harten Stößen nahm, bis die Welt explodierte.
Es dauerte eine Weile, bis ich, sie im Arm haltend, wieder zu mir fand. Als mein Atem ruhiger wurde und ich die Augen öffnete, entdeckte ich, dass ihre Augenbinde verrutscht war und sie mich mit ihren grauen Augen ansah. Ich war verlegen und sprachlos. Sie lächelte mich schief an und sagte dann in einer etwas brüchigen Stimme, in der noch ein Hauch ihres letzten Orgsamus mitschwang: „Happy birthday to you“.

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