Im Staub

6 4-7 Minuten 0 Kommentare
Im Staub

Im Staub

Herzog

Nackt auf der Pritsche: Er. - Der Raum: Ein finsteres Verlies, kaum größer als seine Schlafecke zu Hause. - Seine Gefühle: Ein Mischmasch aus Opferbereitschaft, Furcht und Entschlossenheit.
Er war diesen Schritt gegangen, den er sich zu oft und zu lebhaft vorgestellt hatte, als dass er jetzt noch zurück gekonnt hätte. Wie viele Jahre hatte er davon geträumt! Und nun war es geschehen: Er hatte das nötige Geld genommen, war die wenigen Stufen hinaufgestiegen zu der Tür mit dem blutroten Herzen neben dem Klingelknopf. Eine Göttin in einem engen schwarzen Lederkleid hatte ihn eingelassen, ihm befohlen, sich auszuziehen. Lange hatte sie ihn nachdenklich betrachtet, als er, unfähig, ihre Fragen zu beantworten, zitternd vor innerer Erregung und doch um Haltung bemüht vor ihr stand...
Nein, er wusste nicht zu sagen, was er sich vorgestellt hatte. Für ihn war dies kein Spiel nach Regeln, die er beeinflussen konnte. Er war nicht in der Lage, ein "Programm" zu "bestellen", so wie er sich in den Videokabinen seinen Porno auszusuchen pflegte. - Als er immer noch schwieg, hatte sie ihn schließlich am Arm gegriffen und die Treppe hinab in den Keller geführt. Eine schwere Eisentür schloss sich hinter ihm, und er hätte weinen mögen aus einer ihm selber unbegreiflichen, tiefempfundenen Dankbarkeit. Kein Geräusch der Außenwelt drang zu ihm herab.
Er hatte jedes Zeitgefühl verloren und war von demütiger Unterwürfigkeit erfüllt, als das Licht anging. Die Tür seines Kellers öffnete sich, und seine schwarz gewandete Göttin der Unterwelt befahl ihm, sich zu erheben. Sie trug jetzt eine enge, knappgeschnittene Lederkorsage. Die schmalgeschnittenen, hochhackigen Schuhe und die eleganten Netzstrümpfe, die an üppig mit Silbernieten verzierten Haltern befestigt waren, erfüllten ihn mit Bewunderung. In dem kupferroten, streng nach hinten gebändigten Haar trug sie einen silbernen Kamm und um die Hüften einen schweren, kettenförmigen, ebenfalls versilberten Gürtel. Sie hielt ein weiches Tuch aus schwarzem Leder in der Hand, dazu ein Halsband, eine kurze Führungsleine, ein paar zierliche Handfesseln und außerdem eine schlanke, kurzfaserige Lederpeitsche mit einem kunsthandwerklich gestalteten Griff.
Ihm war klar, wie er sich zu verhalten hatte, und so brauchte sie noch nicht einmal Befehle zu geben, geschweige denn von der Peitsche Gebrauch zu machen. Ergeben verschränkte er die Hände auf dem Rücken, hielt still, als sie ihm die Fesseln und das Halsband anlegte. Die herrische Schöne nickte ihm aufmunternd zu, und beide verließen sie seinen Verschlag, stiegen die Treppe nach oben.
"Auf die Knie!" befahl die schöne Unbekannte, kurz nachdem sie den oberen Treppenabsatz erreicht hatten.
Er gehorchte, und sie verband ihm die Augen mit dem schwarzen Leder. Dann erst führte sie ihn durch eine zweiflügelige Tür in das Innere der Wohnung.
Unter seinen Knien meinte er einen Marmorboden zu spüren, und nachdem er eine weitere Treppe unter vielen "Hepp!" und "Los, los!" und "Wirst Du wohl!" überwunden hatte (wobei sie auch die Peitsche benutzte, wenn er sich gar zu ungeschickt anstellte), empfand er den Teppichboden des oberen Stockwerks als willkommene Erleichterung. Von irgendwoher drang heiter-melancholische Barockmusik an sein Ohr, und er ahnte, dass jetzt etwas Entscheidendes geschehen musste.
Die Leine wurde ausgeklinkt, jemand legte ihm sacht die Hand auf die Schulter, und er sank nach vorn über. Aber erst als er flach auf dem Gesicht lag, von einem offenbar weiblichen Fuß mit sanfter Gewalt zu Boden gedrückt, wurde ihm das Ledertuch von den Augen genommen. Niemand sprach ein Wort.
Es dauerte einen Moment, bis er seine Umgebung bewusst wahrnahm, dann aber zitterte er vor Glück: Unmittelbar vor seinem Gesicht sah er den schmalen Spann eines Frauenfußes. Eine winzige Pantolette mit einem aberwitzig hohen, geschwungenen Absatz betonte die schöne Form, dunkelviolette Zehennägel schimmerten verführerisch und boten sich seinen Lippen dar...
Er verging in einem Gefühl von grenzenloser Bewunderung für diese unbekannte Schöne, die da in einem Sessel über ihm thronte. Als er versuchte, den Kopf zu heben, traf ihn ein warnender Peitschenhieb und ein energisches "Bei Fuß!", dem er eilfertig gehorchte. Sein Herz quoll über vor Dankbarkeit für das Vorrecht, dieser Schönen dienen zu dürfen. - Sanft glitt seine Zunge über das edle Leder, folgte dem Schwung ihrer Sohle, umschmeichelte den eleganten Absatz, bevor sie sich dann lange und ausgiebig dem Innenrist widmete.
Sie ließ es eine ganze Weile geschehen und befahl ihm schließlich, sich erneut ihren Zehen zuzuwenden.
Gehorsam nahm er eine nach der anderen in den Mund, massierte sie sanft mit den Lippen und fuhr mit der Zunge zwischen sie.
"Saug dich fest", murmelte sie mit einer Stimme voll dunkler Erregung.
Er tat wie ihm geheißen und sog alle fünf Zehen auf einmal in sich hinein. Zitternd vor Ergriffenheit spürte er, wie sie tief in seinem Mund ihr Spiel mit ihm trieb...
Als er sich erneut aufrichten wollte, ihre Wade mit den Lippen streicheln, emporzüngeln an der glatten, weichen Haut, hinauf bis zum Knie, vielleicht sogar noch darüber hinaus, wurde er an dem Halsband sanft, aber unnachsichtig zurückgezogen.
"Der andere Fuß!" flüsterte sie mehr, als dass sie befahl, und er gehorchte...
Kein Zweifel: Sie genoss seine Hingabe, seinen Eifer, seine Folgsamkeit. Immer wieder setzte sie einen Schuh in seinen Nacken, während er vor Unterwürfigkeit dahinschmolz.
"Du darfst dich jetzt auf den Rücken drehen!" befahl sie ihm mit ihrer leisen, weichen, noch sehr jungen Stimme.
Er wälzte sich herum, und für einen Augenblick nahm er zwei prachtvolle Brüste wahr, apfelförmig und mit hoch erigierten himbeerförmigen Spitzen, einen halbgeöffneten Schmollmund und eine üppige blonde Mähne, bis sie ihm dann die Augen mit ihren Füßen verschloss.
"Ganz ruhig", befahl sie, als er ihre nackten Fußsohlen lecken wollte. Er versuchte es dennoch, und sie platzierte einen wohlgezielten Hieb mit der Peitsche auf seinem zum Bersten angespannten Schwanz. Für einen Moment krümmte er sich vor Schmerz zusammen, dann aber lag er schweratmend still unter dem sanften Druck auf seinem Gesicht.
"Hör mir gut zu und merke dir, was ich dir sage. - Du bist zum erstenmal hier, und deshalb haben wir dich hereingelassen, obwohl Du nicht angemeldet warst. Du hast also keinen Termin, und deshalb musst du gleich gehen. Aber du kannst wiederkommen. Und du hast für das nächste Mal schon bezahlt. Wenn du dann kommst, darfst du für zwei Stunden bleiben."
"Ich werde wiederkommen, Gebieterin", flüsterte er.
"Gut", antwortete sie. "Dann dreh dich noch einmal herum. Du hast mich geil gemacht. Deshalb darfst du mich zum Schluss jetzt richtig lecken."
Einen Augenblick glaubte er, sich verhört zu haben. Dann aber richtete er sich auf, so gut es ging mit den gefesselten Händen auf dem Rücken, seine Lippen küssten ihre Knie, seine Zunge grub sich tief hinein in ihre Kniekehlen, glitt an der straffen Innenseite der Schenkel hinauf. Er spürte das nervöse Zittern der Erregung in ihren Flanken, grub sich hinein in die Glätte ihres Geschlechts, in diesen Vulkan von Lust und Zärtlichkeit, in diesen alles verzehrenden Wirbel der Lust... bis er sich dann - aufschluchzend - im Staub zu ihren Füßen in wilden Zuckungen verströmte....

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 2146

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben