In Dunklen Tagen

Tinas Geschichte - Teil 25

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In Dunklen Tagen

In Dunklen Tagen

Stayhungry

Ein davidischer Faun stand vor mir, zu ästhetisch, um wahrhaft in Fleisch und Blut zu lebendig zu sein, zu sinnlich seine Erscheinung, um lediglich eine Renaissancestatue zu verkörpern, zu heiß das Feuer in seinen Augen, um nur einem Tagtraum zu entspringen, zu authentisch sein Geruch nach Mann, um nur als visueller Eindruck zu bestehen. Er hatte schwarzes, nackenlanges, nach hinten gekämmtes Haar und mochte Mitte Dreißig sein. Sein muskulöser Oberkörper war nackt, braun gebrannt. Er trug Leder, mit Nieten beschlagene Stiefel, eng geschnürte Beinkleider, die von einem breiten Gürtel gehalten wurden. Im Schritt war er frei, wohl auch sein Po, so stand nach dem sichtbaren Schnitt der Vorderansicht zu vermuten. Der Intimbereich war, soweit ich im ersten Moment erkennen konnte, rasiert. Er trug eine Art Hodengeschirr, das diese fesselnd umfasste, aber frei ließ für jeglichen Zugang, ein Penisfutteral, das den Schaft fest umfing, mit einem Kettchen nach oben gehalten. Im Augenblick jedoch war dieses tragende Element äußerst überflüssig, denn seine männliche Pracht war so eindeutig erregt, dass frau entweder den Wunsch hatte zu fliehen oder ihn zu erlösen.

Er erinnerte mich an Juan und er erinnerte mich an meinen Mann. Was ihn von diesen beiden deutlich unterschied, war diese hochstilisierte, erotische Selbstinszenierung. Wäre da nicht die jugendgefährdende Gestaltung des Unterleibes gewesen, hätte er einer Werbung von Calvin Klein oder Giorgio Armani entstammen können. Er war aber sehr real und sein Geruch, wie gesagt, alles andere als artifiziell. Seine ernsten Augen waren direkt auf mich gerichtet. Meinen beiden Begleiterinnen hatte er nur kurz zugenickt, aber sie schienen ihn nicht vorrangig zu interessieren. Er begrüßte mich mit freundlichem Ernst und bot mir zu trinken an. Petra schenkte den von mir gewünschten Sekt ein. Ich verspürte keine Angst, aber ich weiß nicht, ob das auch so gewesen wäre, wenn ich ihm allein privat so gegenübergestanden wäre. Dazu strahlte alles zu viel vom dem aus, was mir auch wirklich Qualen verursacht hatte. Doch hier, in Agnes Reich, mit den beiden Priesterinnen der Lüste an meiner Seite, fühlte ich mich sicher.

Ich konnte nicht anders, ich musste von seinem attraktiven, kantig-männlichen Gesicht über seine nackte, spärlich behaarte, muskulöse Brust hinab zu seinem erigierten Glied sehen und zurück und wieder hinab. Ich wollte nicht glotzen, aber seine Aufmachung war so anziehend, so verheißungsvoll, so ästhetisch, dass ihn zu betrachten schon erotisches Erlebnis genug war. Was ich in meinem bisherigen Leben meist als Reflexion der männlichen Empfindung erfahren hatte, wenn ich so angesehen wurde, empfand ich zum ersten Mal uneingeschränkt selbst. Natürlich hatte ich meine geliebten Männer mit Verlangen und Interesse angesehen. Aber niemals war es mir nur um meinen Akt des Betrachtens allein gegangen, schnell traten die Männer dann begehrend an mich heran. Er aber war wie ich, er konnte es einfach zulassen, mit tiefem Empfinden betrachtet zu werden. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie meine beiden Begleiterinnen uns in einer Mischung aus Amüsement und Interesse beobachteten. Vermutlich kannten sie dieses Spiel der Begegnung mit unvermittelt aufschießendem erotischem Feuer. Melancholie, sinnliche Spannung, hingebungsvolles Warten, unser gegenseitiges Mustern hatte nichts eines Zweikampfes, wie es damals mit Juan gewesen war. Er strahlte Kraft und unverhohlenes Interesse aus, aber sein körperlich unzweifelhaft vorhandenes Verlangen – stets lugte ich auch nach unten, es war erstaunlich, aber seine Erregung ließ in der Tat nicht nach – ließ ihn nicht tätig werden.

Schließlich begann er leise, mir Komplimente zu machen, nicht diejenigen poetischer Natur, die ich mehr auf Grund der Tatsache schätze, dass sich jemand bemüht, sie mir darzubringen, als wegen ihres Inhalts. Nein, sie glichen in ihrer sparsamen Ausgestaltung dem Bestreben postmoderner Designer durch konsequente Reduktion der Form auf das Wesentliche eben den ureigenen Charakter ins Zentrum des Interesses zu stellen. Er pries meinen Körper, meine Haltung, meine Ausstrahlung, meine Wirkung auf ihn in schlichten, zurückhaltenden und dennoch deutlichen, klaren Formulierungen. Ich konnte die Erregung, die ich ihn ihm bewirkte, selbst körperlich nachempfinden. Obwohl ich eigentlich einen fast unvergleichlichen optischen Genuss vor Augen hatte, konnte ich nicht umhin, meine Augen zu schließen und mich von diesen vielfältigen erotischen Empfindungen forttragen zu lassen. Denn als er begonnen hatte zu reden, waren die Damen an mich heran herangetreten. Sie umfassten mich, ohne irgendeinen Druck auszuüben, ihre Lippen streichelten mich, meine Arme, meinen Hals, meine Wangen, meinen Nacken, um nach einer kleinen Ewigkeit in Küssen zu münden. Nun, wusste ich, würden sie mich lieben.

Er hatte sich zu uns gesellt, die wir noch immer an der Bar standen und saßen, verschlungen, liebkosend, im Zentrum aber ich. Seine Eichel hatte bereits mehrmals über meinen freien Bauch gestreift, wie beiläufig hatte ich sein Glied, seine Hoden berührt, gestreichelt, umfangen. Haut und Härte fühlten sich, dort wo sie frei lagen, wunderbar an. Beiläufig, aber beständig baten er und die beiden Damen mich, zu trinken, stellten mir auch frei, auf Alkohol zu verzichten. Ich ahnte, was er sich wünschte, verlangte Mineralwasser. Ich hatte nichts dagegen, war dieses etwas abseitige Ansinnen doch nur ein weiteres Kompliment an meinen Körper. Diese zarten, beständigen Liebkosungen so vieler Lippen, Hände, Brüste, Haare, die allesamt nicht forderten, nur schenkten, hatten mich mehr benebelt als der Sekt. Obwohl ich erregt war, schwand mir die Standkraft, meine Knie wurden zittrig, ich hätte mich am liebsten im wahrsten Sinne des Wortes fallen lassen. Petra und Corinne hatten die letzten Hüllen meiner Brüste abgenommen und sie alle nahmen sich ihrer an in genannter Weise. Dieser unvergleichlichen Entspannung in wohliger Erregung stand die Beherrschung des ansteigenden Drangs gegenüber. Sie wussten das beginnende Aneinanderpressen meiner Schenkel zu deuten und führten mich in das Bad nebenan. Ein wenig hatte ich befürchtet, eine mehr klinische Ausstattung, wie sie im Bereich solcher Studios oft üblich sind, vorzufinden. Doch wir betraten eine weitläufige sinnliche Oase in hellem, poliertem Granit, ähnlich den Bade- und Ruhelandschaften moderner Thermen, ausgestattet mit Farnen, Lampen, Fläschchen, allerlei gefälligem Tand eben. Da glich das Bad des Appartements, in dem ich mich vorzubereiten pflegte, fast einer spartanischen Zelle. Zwischen der Toilette und dem Whirlpool befand sich an der Wand ein breiter gestufter, im Bereich des Rückens nach hinten geneigter Sitzbereich, bedeckt mit allerlei Kissen und Tüchern. Dorthin führten sie mich.

Die Damen drückten sich zu beiden Seiten an mich und nahmen meine Schenkel über ihre Schöße, er kniete sich vor mich. Ich öffnete meinen Lederslip, gab ihm meine glatte duftende Scham frei bis zu meiner Pofalte. Der starke Kaffee, den ich in der Zeit des Wartens getrunken hatte, der Sekt und das Wasser waren nun bereit. Meine Nippel wurden unablässig gestreichelt, zu beiden Seiten hörte ich tiefes Atmen, auch meine Liebesdienerinnen schienen erregt. Meine Hand fuhr in meine nasse, erregte Vulva, Zeige- und Mittelfinger formten das auf den Kopf gestellte V, das die Schamlippen teilt und jeden Mann auf die Knie bringt. Er stöhnte keuchend, voller Verlangen, litt, kraftlos, flehend. Ich überströmte ihn und sah seine tiefe Lust, der Duft von Kaffee mischte sich in die bekannte Strenge. Aus gesundheitlichen und kosmetischen Gründen habe ich mir angewöhnt, größere Mengen zu trinken und auf Grund des Beckenbodentrainings beherrsche ich meine Unterleibsmuskeln. Ich unterbrach, sah seine Enttäuschung, begann von Neuem, um so seine Lust zu verlängern. Als ich geendet hatte, spürte ich seinen Mund an meinen Öffnungen, er beherrschte seine spürbare Wildheit und verwöhnte mich, doch ich kam schnell. In den Armen meiner Gespielinnen erlebte ich einen wunderbaren Höhepunkt.

Abwartend kniete er vor mir, küsste sich von meiner überreizten Scham, von der ich sein Gesicht weggedrängt hatte, an den Innenseiten meiner Schenkel zu meinem Anus, um auch dort sanfte wohlige Gefühle zu bereiten im Ausklingen meines Ausbruchs. Petra hatte sich erhoben, während Corinne mich noch an mich gekuschelt in den Armen hielt. Mit nach Honigseife duftenden feuchten Tüchern kam Petra zurück. Er ließ ab von mir und sie rieb ihn damit sauber und dann trocknete sie ihn. Er sah mich fragend an. Ich wusste, es war noch nicht vorbei und gerade das war ja das Beglückende. Ich lächelte und forderte ihn mit einer seitlich rückwärts weisenden Schwenkbewegung meines Kopfes auf, über mich zu steigen. Er lächelte zwar nicht wirklich, aber seinem Gesicht war eine freudige Zufriedenheit anzusehen. Er beugte sich über mich, sein Glied stand hart, prall, zielgerichtet aus dem Futteral von ihm ab. Corinne nahm ihm dieses Gefängnis ab und stand dann auf. Er trug nun nur noch dieses fesselnde Geschirr aus Lederriemchen um Gliedansatz und Hoden. Es sah sehr attraktiv aus und ich konnte fast spüren, wie es ihn stimulierte. Ich griff zur Seite auf den Sockel zwischen Wanne und Sitzbereich, nahm ein Präservativ aus der Schale neben einem der Farne, öffnete es, beugte mich vor zu ihm und legte es ihm an. Nach Honig riechend, wie er war fanden seine Lippen, seine Zunge meinen Hals, meinen Nacken, forderten wild. Von seinem sündigen, Verbotenes liebkosenden Mund wandte ich den meinen in einem plötzlich in mir aufsteigenden rudimentär vorhandenem Rest von Widerwillen aber ab.

Er bekam, was er wollte und ich wollte es auch. Hart stieß er mich, ohne jede Zärtlichkeit, aber er war nicht verletzend. Er sah mich dabei an und schien nicht einmal einen Lidschlag zu wagen, um mich nicht aus den Augen zu verlieren, wollte meine Lust. Schon lange war ich nicht mehr so heftig gestoßen worden. Ich kam schnell und ich schrie und schrie. Er wurde heftiger, atmete stoßweise und drückte sich im Erreichen des Höhepunkts tief in mich und mich in die Polster der Sitzauflage. Im Kommen zog er sich aus mir, rollte das Präservativ ab und bedeckte meine offen liegenden Brüste mit seinem beachtlich reichlichen Erguss. Ich schützte mein Gesicht, denn das Sperma unvertrauter Männer mag ich nicht mehr. Es ist zu bedrohlich, zu viel Gefahr wohnt ihm möglicherweise inne. Die Gier danach kann ich nur in der beständigen Liebe entwickeln. Aber der Geruch ließ mich in seinem Kommen mein verruchtes Leben genießen, ein Gefühl tiefer Befriedigung durchströmte jede Faser meines Körpers. Matt hing er über mir, dann richtete er sich auf. Meine beiden eleganten Zofen schoben sich mit lasziven Blicken zwischen ihn und mich und leckten mich unbekümmert über und über sauber von seinem Erguss. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, so umsorgt zu werden. Ich merkte, ich war immer noch empfänglich für erotische Zuwendung.

Da spürte ich seinen Griff in meinem Haar, an meinen Nacken, es war ein sanfter Druck, der auf Widerstand gefasst war, aber dessen Sehnsucht ihn nicht dulden wollte. Sein Glied lecken wollte ich wegen des Spermas nicht, doch Petra und Corinne hatten diese Bedenken ja nicht, und so wandten sie sich von mir ab und ihm zu. Ich wollte nicht nur passiv sein, drängte mich zwischen sie und verwöhnte genüsslich seine glatt rasierten Hoden, ein klares Signal seiner Sehnsucht und ein einfacher Dienst der Dame am Herrn, ohne den Würgereiz der Schamhaare im Rachen. Seine Kraft kehrte unter dieser lustvollen Stimulation zurück. Anscheinend zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Liebesdienste sagten meine Begleiterinnen zu meiner Überraschung: Nun lassen wir euch allein. Sie küssten mich und ihn noch kurz und zogen ab, wahrscheinlich auf zu neuen Abenteuern, in denen auch sie selbst erfüllte Lust finden würden. In wirklicher Dankbarkeit blickte ich ihnen nach, tatsächlich ein wenig betrübt, dass sie mich nun verließen. Sie hatten mir gutgetan. Mein Liebhaber aber nahm mich, erregt wie er war, bei der Hand und führte mich nach nebenan in das Schlafzimmer der Suite.

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