Ein Printmagazin suchte Menschen, die eine außergewöhnliche Beziehung führen. So entstand dieses Interview mit einem Ehepaar.
JOURNALISTIN: Erzählen Sie uns doch von ihrer außergewöhnlichen Beziehung.
ER: Das Ganze begann vor ganz knapp einem Jahr. Ich kam von der Arbeit nach Hause, wo Silke mich bereits tobend erwartete. Sie hatte vermeintlich herausgefunden, dass ich mit ihrer besten Freundin…
Silke schrie herum: „Ich gehe jetzt und wenn ich wiederkomme bist Du weg!“ Sie schnappte sich ihre Jacke, warf die Wohnungstüre hinter sich zu und stürmte die Treppen hinunter.
SIE: Es war am Tag vor meinem vierunddreißigsten Geburtstag. Ein Bekannter, der schon immer scharf auf mich war steckte mir, dass er Maren und meinen Mann in eindeutiger Situation gesehen hatte. Maren war meine beste Freundin, die ich daraufhin sofort anrief. Sie versuchte abzuwiegeln und wollte erklären…
Ich hab dann zuhause auf Frank gewartet. Für mich gab es nur eine Lösung: Er musste ausziehen! Am Besten sofort. Auch er stritt überhaupt nicht ab, bei Maren gewesen zu sein, wollte nur, dass ich mich beruhigen soll. Voller Zorn schrie ich ihn an: „Wenn ich zurückkomme bist Du weg! Ich zerrte meine Jacke von der Garderobe, vergewisserte mich, dass ich die Schlüssel in der Faust hielt und knallte die Wohnungstüre hinter mir zu. „So ein Arsch!“
JOURNALISTIN: Was hatten Sie vor?
SIE: Meine ganze Welt war von jetzt auf gleich zusammengebrochen. Ziellos lief ich in unserer Stadt umher. Geld hatte ich, außer den zwanzig Euro die in meiner Gesäßtasche steckten, nicht dabei. Ich setzte mich an die Donau und starrte in den Fluss. Und immer wieder brachen Heulkrämpfe über mich herein. „Dieses Arsch!“ Meine Freundin hätte ich am liebsten ersäuft. Meine EX-Freundin! Sollte ich zu ihr gehen und eine Szene machen? Ihrem Mann reinen Wein einschenken? Nein, heute und in diesem Zustand nicht. Und morgen ist mein Geburtstag…Wieder überkam mich ein Tränenausbruch.
JOURNALISTIN: Die Frage ist zwar jetzt etwas blöd, aber warum haben Sie ihre Frau betrogen?
ER: Ich hatte sie doch gar nicht betrogen. Silke warf mir an den Kopf, dass ich was mit Maren hätte und ich hab nur gesagt, sie solle sich beruhigen. Maren wollte am Morgen zu Silke, weil deren Mann irgendwo übernachtet hatte. Aber Silke war schon zur Arbeit. Ich hab Maren in den Arm genommen und sie nach Hause gefahren. Dort bin ich mit in die Wohnung. Und das hat irgendwer aus unserem Bekanntenkreis gesehen.
SIE: Ich hatte auch Maren am Telefon keine Chance gelassen etwas richtigzustellen. „Lass Dir erklären…“ war für mich Antwort genug.
JOURNALISTIN: Was ist weiter passiert?
SIE: Es wurde dunkel und frisch. Nach Hause – nein. Er war sicher noch da. Noch ein wenig herumlaufen. Es war kurz vor elf als ich an diesem irischen Pub vorbeikam. Bestimmt zum dritten Mal heute schon. Diesmal ging ich hinein. Zwei Musiker spielten live. Ich setzte mich an den Tresen und bestellte eine Cola. Nachdem etliche Songs später die Musik verstummte und einige der Gäste das Pub verließen, saß ich als Einzige auf einem Hocker an der Theke. Hatte ich vorher intensiv der Musik gelauscht, war jetzt leere.
Ein Mann kam an den Tresen und bestellte drei Kilkennys. An mich gewandt meinte er: „Allein?“ Und ohne eine Antwort abzuwarten lud er mich an ihren Tisch ein. „Genug allein!“ beschloss ich und nahm die Einladung an. Zwei der fünf Männer waren die Musiker. Wir kamen ins Gespräch und bis ich wieder auf die Uhr sah, war es fast halb eins. Ich hatte den Männern erzählt, was heute vermeintlich passiert ist. Sie versuchten mich aufzuheitern und nicht groß in meiner Gefühlswelt herumzustochern. Inzwischen hatte ich auch zwei der irischen Biere intus.
„Halb eins;“ rief ich in die Runde, „Geburtstag!“
„Du?“ fragte einer.
„Ja, vierunddreißig!“
„Einen ausgeben oder abklatschen lassen!“ meinte er.
Das Pub war inzwischen bis auf unseren Tisch, an den sich auch der Wirt gesellt hatte und einem Pärchen am anderen Ende des Gastraumes, leer.
„Ich hab nur zwanzig Euro! Das könnte gerade für meine Zeche reichen;“ wiegelte ich ab.
„Na dann abklatschen!“ So nach und nach stimmten alle Männer am Tisch ein.
„Wie? Was?“ Ich wusste nicht, was sie von mir wollten.
„Nun, Du machst die Hosen runter,“ erklärte der Wirt, „und legst dich über die Tischkante. Reihum klatscht Dir jeder auf den Nackten, bis die vierunddreißig erreicht ist.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Und dann bist Du eingeladen und deine Zeche des ganzen Abends geht auf uns.“
JOURNALISTIN: Sind Sie darauf eingegangen?
SIE: Das wäre total verrückt; schoss es mir durch den Kopf. Andererseits, was war heute normal gelaufen. Dass daraus ein, wie sagt man, Gang Bang wird, hätte ich mir auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht träumen lassen.
Alle Augen waren auf mich gerichtet. „Okay;“ stimmte ich zu, „und wo?“
Der Wirt, alle nannten ihn Sam, deutete auf einen durch die Fenster praktisch nicht einsehbaren Tisch und räumte diesen auch sofort ab. In meiner Aufregung habe ich das Pärchen an einem der hinteren Tische nicht wahrgenommen. Ich sah den Männern der Reihe nach in die Augen. Erwartungsvolle Blicke begegneten mir.
Sam der Wirt gab mir noch eine Chance zum Entkommen indem er meinte: „Wenn Du kneifen willst, geh einfach.“
Ich schüttelte den Kopf und öffnete den Knopf sowie den Reißer meiner Jeans. Mit wiegenden Hüftbewegungen streifte ich Jeans und Slip ein Stück nach unten. Noch war ich der Meinung, dass nach den Poklatschern wieder zur gemütlichen Trinkrunde übergegangen wird.
„Mmmhh nicht rasiert;“ bemerkte einer der Männer, es mochte wohl Gunnar gewesen sein. „Und welch ein schöner Hintern;“ stellten wenigstens zwei Andere fest.
Wie gewünscht legte ich mich mit meinem Oberkörper auf die Tischplatte. Meine Knie hatte ich leicht angewinkelt und stand in meinen Stiefeletten auf dem Boden. Die Hände krallte ich links und rechts an die Tischplatte, nachdem ich mein Shirt ein wenig nach oben gezogen hatte.
„Klatsch.“ Der erste Schlag traf auf meine linke Pobacke, was ich mit einem kurzen: „Ahhh;“ und die Männer mit „eins“ kommentierten. Sofort folgte Schlag Nummer 2, auf die andere Backe. Beide Klatscher waren gut auszuhalten und ich begann, trotz meiner peinlichen Lage, zu lächeln.
„Oh, der Lady gefällt’s!“ konnte ich hören, während der Zweite aus der Runde schräg hinter mich trat.
„Klatsch;“ Wieder auf die rechte Backe, jetzt aber deutlich kräftiger. Und „Klatsch,“ der zweite auf Links. Wieder zählten die Umstehenden mit. Mir entglitt das Lächeln. Aber es war noch immer angenehm. Ja, sogar ein wenig kribbelnd. Ich ertappte mich dabei, dass ich mich selbst fragte: Was machst Du hier, Silke? Und außer, dass es irgendwie erregend war, fiel mir dazu nichts ein.
JOURNALISTIN: Sie haben sich von den Männern den nackten Po versohlen lassen?
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