Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mit ihr.
In der Hitze dieses Sommers nackt am offenen Fenster lehnend, nur in hohen, schwarzen Sandalen, stand sie da und sah ihn an.
Dieses sanfte Lächeln ihrer schmalen Lippen, das die Ruhe ihres Innersten auf ihrem Gesicht offenbarte, hatte er nie wieder gefunden. Wenn sie dich ansah, war sie ganz bei dir.
Isabella, seine erste große Liebe.
Sie war schlank, immer schon, jedoch verjüngte sich ihr Becken nicht zur Taille hin, sondern verlief etwas ausladend senkrecht nach oben. Das entsprach nicht dem gängigen Ideal der weiblichen Figur, war aber nur ein Makel, der ihre ihr eigene Schönheit aus steriler Gleichförmigkeit hervorhob.
Sie hatte kleine Brüste, war so spärlich beflaumt wie damals als Mädchen und trug ihr blondes, leicht gelocktes Haar noch immer nackenlang. Ihre Nase war lang und spitz, wie sie Kleopatra nachgesagt wird, und verlieh ihrem Gesicht ein markantes, attraktives Profil.
Ihre Schönheit war die einer reifen Frau, von jener Art eben, der die ersten Falten nur Souveränität verleihen konnten. Wenig hatte sie sich verändert, seit er sie als Mädchen verzehrend verehrt und lange Zeit hoffnungslos begehrt hatte.
Schön, dich zu sehen, beantwortete sie leise seine Sprachlosigkeit, so, als wäre ihre Blöße eine selbstverständliche Form, ihm nach so vielen Jahren gegenüberzutreten. Ich war sehr erstaunt, als sich eine mir unbekannte Agnes wegen eines persönlichen Anliegens bei mir gemeldet hatte.
Eine von Agnes arrangierte Begegnung war immer eine Überraschung, eine Situation mit offenem Ausgang. Und dennoch, sie hatte ein treffliches Gespür dafür, wer mit wem eine fruchtbare Beziehung beginnen könnte.
Nachdem er geduscht hatte, hatte Petra ihn noch massiert, ohne ihn gezielt zu erregen. Wortkarg wie sie war, brauchte er gar nicht zu fragen, was ihn erwartete. Darauf hatte sie noch nie geantwortet.
Ihre fachkundigen Hände verschafften ihm eine Entspannung, die ihn unschlüssig werden ließ, ob er bevorstehenden Herausforderungen heute entsprechen könnte, wollte, an einem miesen, stressgeplagten Arbeitstag, an dem er sich auf Agnes' Geheiß trotzdem irgendwie den Nachmittag frei genommen hatte.
Da es keinerlei weitere Informationen gab, hatte er sich wieder angekleidet und war Petra durch die verlassenen Gänge aus dem Wellnessbereich zu den Suiten gefolgt, in denen die Treffen stattfanden. Wie immer in dieser Situation hatte sein Herz gepocht. Er hatte geklopft, kurz gewartet und war dann unaufgefordert eingetreten.
Ich habe lange gezögert, fuhr sie fort, schließlich bin ich verheiratet und mein Mann, sinnigerweise selbst kein Kostverächter, wacht eifersüchtig über mich. Mit gutem Grund, denn gelegentlich gebe ich mich dem Werben anderer Männer hin, die sich verzehren nach mir und mich nicht nur als selbstverständliches, wenn auch schätzenswertes Inventar des alltäglichen Lebens betrachten. Aber das sind Seitensprünge, noch nicht mal Affären, sie wühlen mich nicht auf.
Mit dir, das ist etwas anderes. Das kann nicht belanglos bleiben und schon als deine Vertraute Agnes mir offenbarte, was sie beabsichtigt, hat mir dies ins Herz geschnitten. Ich hatte Angst vor dem Schmerz, der daraus entstehen wird, denn unsere Liebe hat keinen Weg in ein gemeinsames Leben gefunden, nicht als Jugendliche und nicht später, wenn wir uns wiedersahen.
Aber trotz meines anfänglichen Haderns gab es kein Zurück. Als ich meinen Widerstand endlich aufgab, kehrte Ruhe in mir ein. Nichts war mir anzumerken, als ich die nötigen Regelungen für das vorbereitete Arrangement traf, denn meine Freude war kein aufwühlendes, nur ein unsagbar tiefes Gefühl. Ich hatte keine Angst mehr, denn es hat sich einfach so gefügt, dass wir uns doch noch einmal nahe kommen.
Bei diesen Worten schritt sie auf ihn zu, der noch unorganisiert an der Tür stand, diese nun hastig schloss und in fast jungenhafter Verlegenheit einfach Hallo sagte. Ihr Amüsement mehrte sich sichtlich.
Ich habe zur Vorbereitung alles getan, raunte sie, was Agnes mir von deinen Wünschen und Vorlieben ans Herz gelegt hat – soweit es auch mir zusagt. Ich habe starken Kaffee getrunken, vor unserem Treffen gepinkelt und mich nur trocken getupft, aber nicht gewaschen. Dann kannst du meinen Geschmack genießen, wie es dich am meisten erregt. Meinen Po habe sorgfältig mit Mandelmilchseife gereinigt, bin mit dem Finger eingedrungen, damit du dich nicht beschmutzt, wenn du mich ausgiebig liebkost. Die hohen Schuhe mag ich und ich habe sie schon als Mädchen gern getragen, aber Strümpfe, Hüftgürtel oder Korsetts sind nicht geeignet, uns da anknüpfen zu lassen, wo wir aufgehört haben.
Dabei war sie ganz nah an ihn herangetreten und neigte ihren Kopf für den sanften Kuss, der ihm die Kraft raubte, ihn frösteln und doch die Hitze bis in sein Hirn pulsieren ließ, die Knie weich und seine Männlichkeit hart machte.
Er roch ihr Haar, ihre Haut, ihre Feuchte, ein unvergleichlicher, lieblicher Duft. Sein Verlangen war schier unermesslich, wie damals als Junge, als seine überbordende Manneskraft ihm den Schlaf raubte und das Wachsein dazu. Und doch: Sie küssten sich nur sanft und zärtlich, dann sank ihr Kopf an seine Schulter und sie seufzte leise.
Keine Angst mehr hielt sie ab von dem, was sie sich ersehnt hatten vor mehr als dreißig Jahren. Nun waren sie erfahren, Erwachsene, Anfang fünfzig, mancher Illusion beraubt, aber mit geschärftem Gespür für das Wahre, Wertvolle, hungrig nach Leben, dessen Begrenztheit sie im Verlust geliebter Menschen schon erfahren mussten.
Nein, nichts ließ sie zögern, aber unausgesprochen waren sie sich einig, dass dieser wunderbare Moment, auf den sie ein halbes Leben zu warten hatten, nicht in Hektik, Tatendrang, überstürztem Handeln beschädigt oder zerstört werden sollte. Diesem Moment sollte Ewigkeit beschieden sein.
Sie küsste sich seinen Hals hinunter auf die Brust, öffnete die Knöpfe seines Hemdes, half ihm, sich auszuziehen, dann sanken sie auf das Bett.
Sie zu riechen, sie zu spüren – es war, als wäre kein Tag vergangen.
Ein Wiedersehen mit der ersten großen Liebe. War sie dies nur vermeintlich, dann mag die Begegnung ernüchternd sein. Hat sie aber beide im Herzen berührt, dann ist dies unauslöschlich und der reife Blick in die Augen des Anderen überwindet die Distanz vieler Jahre in der Dauer eines Lidschlages.
Isabella, die Göttin seines zarten Erwachens, des Beginns der sinnlichen Begegnung mit dem anderen Geschlecht. Mit ihr tat er die ersten Schritte, ohne dass beide ihre Sehnsucht je vollends zu erfüllen wagten, den Mut aufbrachten, die nächste Grenze zu überschreiten, miteinander zu schlafen. Zu mächtig war die Sehnsucht, zu überwältigend das Gefühl des liebevollen Verlangens, als dass hier etwas hätte schief gehen dürfen. Es sollte wunderbar werden, und darum schoben sie es hinaus in ihrem Alltag aus Sehnsucht, Leidenschaft, Streit und Versöhnung; Heranwachsende, halbe Kinder noch, liebenswert unsicher und schüchtern in ihrem Intimsten, wo andere schon in derber Weise prahlten. Aber geliebt hatten sie sich mit Leib und Seele, wann immer sie zusammen waren.
Hingebungsvoll war sie als Mädchen, aber verschlossen. Das war im sinnlichen Zusammensein noch das geringste Problem. Hier hatte er hellhörig zu sein, zu achten auf ihre Empfindungen, ihr Seufzen, ihren Atem, die Kraft ihrer Umarmung, ihren leisen, intensiven Höhepunkt, und das war ihm Lust, nicht Last.
Im alltäglichen Leben war diese Wortlosigkeit belastender, und irgendwann hatte er das Gefühl, sie habe sich vollends aufgegeben, um ihn nicht zu vergraulen. Er war überfordert, nicht reif genug, ihr Freiraum zu verschaffen. So verließ er sie, obwohl er sich so nach ihr sehnte. Anders, fühlte er, konnten sie dem Verhängnis gegenseitiger Verletzungen nicht mehr entrinnen. Denn er sehnte sich nach einer starken und unabhängigen Frau. Dann wäre er nicht immer für das Gelingen verantwortlich, müsste nicht stets in Missstimmungen lesen und nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum ihre Wünsche ergründen, über die sie beharrlich schwieg, deren Nichterfüllung aber nicht folgenlos blieb.
Irgendwann fand sie einen neuen Freund, einen attraktiven, sportlichen jungen Mann, der lieber mit ihr zu Hause saß, als sich unter die Leute zu begeben, und nicht allzu lange danach war sie schwanger. Heute war sie schon dreißig Jahre mit ihm verheiratet.
Zunächst hatten sie einander noch zum Geburtstag angerufen, sich gelegentlich heimlich in Cafés getroffen, und ein wenig war ihr Hadern mit den verpassten Chancen ihrer ersten Liebe herauszuhören.
Als sie die Affäre ihres Mannes mit seiner Sekretärin entdeckte, saß sie in seinem Wohnzimmer, schwer von Kummer geplagt, keine Tränen, kein Jammern, nur Hoffnungslosigkeit.
Er selbst war damals ohne Geliebte und sehnte sich so danach, sie zu berühren, zu liebkosen, zu lieben. Aber er war hart gegen sich selbst. Er spürte, dass sie ihren Mann nur verlassen könnte, wenn er ihr eine gemeinsame Zukunft verheißen würde.
Nach seinen Erfahrungen fingen auf diese Weise aber die Dramen erst an. Er hatte sich geschworen, dass die Liebesdinge geregelt sein müssten, ausgekämpft, restlos ergründet, die Brücken abgebrochen, sonst waren alles nur Fluchten, hin und zurück. Natürlich hätte diese Liebe des Augenblicks einen wahren Wert gehabt, ihrer verletzten Seele und ihrem gedemütigten Körper Trost gespendet. Aber Isabella hätte ihr Leben nicht selbst in die Hand genommen.
Also schickte er sie sanft, aber bestimmt zurück zu dem, dem er sie eigentlich missgönnte. Traurig verabschiedete sie sich von ihm und brach den Kontakt ab. Da er sie Jahr für Jahr weiter mit ihrem Gatten sah und beide durchaus Nähe zueinander zu suchen schienen, hatten sie ihre Krise wohl bewältigt.
Doch nur irgendwie und nicht vollends, denn ihr Blick war immer noch durchdringend, wenn sie einander grüßten im Vorbeigehen.
Ihr Mann also maß mit zweierlei Maß. Er gestand sich Freiheiten zu, während er misstrauisch über sie wachte. Es war die alte Geschichte von Kain und Abel: der Besitz tötet den Atem des Lebens. Nichts Anderes bedeuten die Namen der beiden feindlichen Brüder, und so geschieht es in unserem Leben und in unserem Lieben.
Was er wollte, hatte er immer gespürt: alles an der Frau unten rum, alles, jedoch der Weg zu des Weibes Unterleib, den Pforten des Paradieses, war weit.
Frühzeitig umfassend aufgeklärt, wusste er nicht, wohin mit seinem wilden Fühlen. Mit zehn, zwölf Jahren stand nicht nur seine Hose in Flammen, auch sein Hirn. Die sexuelle Revolution der späten sechziger und frühen siebziger Jahre hatten sie alle wahrgenommen, aber so richtig angekommen war sie nicht in der Provinz. Die Mädels wollten es schon wissen, aber nicht wirklich alles.
Die Jugendzeitschriften mit Serien von Schnittvorlagen für lebensgroße Poster, die jeden Star gescheckt wie ein Meerschweinchen in die Teenagerzimmer brachten und Aufklärung in reißerischer Softpornomanier betrieben, die hatte er ausgelassen. Für die nüchterne Information nahm er die Stadtbücherei in Anspruch. Da wurden die frei einsehbaren Informationsquellen erst eingezogen und hinter die Theke verbannt, als er schon längst 18 war. Dann nämlich wurde das minutiös dargestellte Abschlachten von Menschen zur global akzeptierten Unterhaltung, der Anblick nackter Busen aber wieder zum Angriff auf die Kultur des Abendlandes.
Für sein Gefühlsleben gab es den dubiosen Kiosk an der Brücke zur Innenstadt. Der stets schlecht gelaunte Inhaber verkaufte hochgeschossenen, schmalbrüstigen Jungs mit roter Birne ungeniert die wirklich interessanten Dinge: American Penthouse, das war immer schon besser als der Playboy, und dann diese herrlichen British Magazines – da gab es alles gut ausgeleuchtet, und die Mädels hatten nicht den verschlafen hingebungsvollen Blick, sondern schienen gut gelaunt, forsch, mit Genuss bei der Vorstellung, dem Betrachter zu gefallen.
Mit fünfzehn hatte er sie, Isabella, seine siebzehnjährige Freundin, an einem einsamen Abend im Wohnzimmer ihrer Eltern in den mehrfachen kleinen Tod geleckt, mehr war nicht drin, er aber war im Himmel. Er war einfach diesem unglaublichen Geruch gefolgt, mit dem ihre Erregung immer den Raum schwängerte, wenn er ihre Perle massierte.
Als sie sich wieder angezogen hatte, sagte sie, er dürfe das nie wieder machen. Er fiel aus allen Wolken, denn seine Zunge war sicherlich um einiges einfühlsamer als sein Finger, den sie so liebte, und der bei jedem Treffen zwischen ihre Beine musste. Und er verstand nicht, dass er sich über ihren Genuss so hatte täuschen können – das war es auch nicht, es sei sehr schön gewesen. Es war das Problem, das ihm noch häufiger begegnen sollte mit unten ist gleich schmutzig, also kein Ort für Lippen und Zunge.
Weil er im normalen Leben zurückhaltend, nachdenklich, einfühlsam war, ein guter Gesprächspartner für durchwachte Nächte, erwarteten die Frauen immer den Softie in ihm und wurden in gewisser Weise enttäuscht, dass er unverhofft solche Energie und Kreativität entwickeln konnte. So manches Drama war das Ende solcher Versuche.
Als er sich mit seiner Frau umschlich, war er deshalb sehr zögerlich, hatte Angst, dass sie im sinnlichen Leben sensibler sein könnte als er. Da er unrettbar entbrannt war, gab es kein Zurück. Er konnte sich nur vornehmen, vorsichtig zu sein, sein wildes Drängen sollte sein Glück nicht zerstören.
Seine Sorge war unbegründet. Sie war ein stilles Wasser, das tief gründete, und wilder, als man im Alltag erahnen könnte. Ihr konnte er nichts Neues offenbaren, sie hatte alles schon erlebt.
Bedauerlicherweise hatten die Jahre ihre Begeisterung schwinden lassen. Damit hatte er schwer gerungen, auch Streit angezettelt, aber sie war stark genug, sich nicht verbiegen zu lassen. Seine geliebte Frau zu verlassen, danach war ihm nicht, und darum ließ er Avancen anfangs ins Leere laufen.
Überall wurden jene Männer geschmäht, die in derartigem Elend dem Reiz einer neuen Liebe dankbar erlagen. Wenn die Frauen verblühen, verduften die Männer, hieß es, und damit war die moralische Bewertung plausibel erklärt. Dass so manchen die geliebte Gattin am ausgestreckten Arm verhungern ließ und sich in Sicherheit wähnte, weil dem einsam Leidenden tatsächlich lange Zeit nicht in den Sinn kam, die Liebe seines Lebens zu verlassen, das ahnten wenige. Niemand bekannte, wie wunderbar es sein müsste, einmal wieder umfassend begehrt, ersehnt, willkommen zu sein. Zu gefährlich wäre dies im Hinblick auf das Erlöschen des Feuers im eigenen Leben.
Aber Selbstbestimmung in seiner eigenen Sexualität, das konnte er nicht für immer zur Seite schieben. Irgendwann kam das Ende, irgendwann waren ihm seine ehernen Grundsätze und moralischen Skrupel egal. Und so nutzte er seine dienstlichen Reisen, um sich in Agnes' Haus den Schmerz seiner Seele aus dem Rücken peitschen zu lassen und im gelegentlichen Exzess mit gleichermaßen Rastlosen vorübergehend Entspannung, nicht Erlösung zu finden.
In Agnes' Haus fand er also die Möglichkeiten, die Fehler seiner Vergangenheit lustvoll abzubüßen und den gegenwärtigen Schmerz mit Schmerz zu bekämpfen. Und sie ließ sich immer etwas einfallen für ihre Klienten, besonders für jene, die schon ein wenig mehr waren als das.
Heiß war ihre Haut, als er sein Gesicht in ihrem Haar vergrub und sich ihren Hals hinunter zu ihren Brüsten küsste. Fest hielt er sie umfangen und sie räkelte sich in seiner Umarmung. Von widerstreitenden Sehnsüchten bewegt, konnte dieses Liebesspiel keiner angemessenen Choreographie folgen, küssen wollte er sie, ihre Lippen, ihren Hals, ihre Brüste, ihren Schoß und doch nur in ihre Augen sehen, diese tiefen, endlos blauen Augen. Und doch liebkoste er sie aus aufrichtigstem Herzen, und so empfand sie es.
Schließlich gab seine Männlichkeit dem so jugendlichen Fühlen eine sehr erwachsene Richtung und seine Lippen, seine Zunge fanden ihren Weg wie selbstverständlich zu ihrer Scham, wo er einst in ihrer mädchenhaften Seele solche Verwirrung ausgelöst hatte.
Ihre Beine hatte sie angewinkelt aufgestellt, die Schenkel weit gebreitet. Als seine Zunge vom Venushügel über ihre Klitoris zwischen ihre Lippen glitt in diesen herrlich unverfälschten, animalischen Geschmack ihrer Erregung, da seufzte sie und bekannte, ja, leck mich, ich liebe es, ausgiebig geleckt zu werden.
Zu betörend war dieser unvergleichliche sinnliche Genuss für ihn, als dass er hätte fragen wollen, woher dieser gewiss nicht plötzliche Sinneswandel käme. Aber wie um diese unausgesprochene Frage zu beantworten, sprach sie weiter. Ich bin kein scheues Mädchen mehr, ich mag es, wenn die Zunge tief in mich hinein wandert. Dort war sie, hart, fordernd, dann fuhr er wieder hoch über ihre Klitoris, vibrierte auf ihr, und saugte, sanft, dann fester. Noch nicht, noch nicht, flehte sie keuchend, die sie seinen Kopf mit ihren Händen doch schon fest auf ihren Schoß gepresst hatte.
Er richtete sich auf, fasste ihre Schenkel unter den Kniekehlen und beugte ihre Beine weit zurück, so dass ihre Knie über ihren Brüsten schwebten. Ihr überstrecktes Gesäß offenbarte ihren Anus. Gierig leckte er wieder ihre Lippen und züngelte über ihren Damm auf ihren Muskel.
Ja, hauchte sie, ich liebe es, am Po geleckt zu werden. Feucht, ganz feucht leckte er mit weicher, breiter Zunge über ihr süßes Knopfloch, um dann spitz dessen Mitte zu bezüngeln. Ja, komm, seufzte sie, ich mach mich weich. Er spürte, wie sich ihr Muskel entspannte, empfänglich wurde für die Liebkosung, und er drang mit harter Zunge langsam in sie ein.
Ihr Atmen wurde schwerer, doch ohne jede Erhöhung des Rhythmus, denn dort fühlte sie nur angenehme Liebkosung, keine Erregung vergleichbar jener bei dem vorangegangenen Cunnilingus. Schauer jagten über seinen Rücken bei dieser unverhofften Intimität mit einer Fata Morgana aus der Jugendzeit. Seiner angestrengten Zunge gewährte er kurze Erholung, indem er hoch wanderte zu ihrer Spalte, ihrer Perle, um sich dann von ihrer Stimme wieder zum Kultort der Hemmungslosigkeit bitten zu lassen.
Sie sprach sanft, zart, nichts von dem, womit sie das Tabu verletzte, war anstößig, schmutzig, derb, nur eine liebevolle Aufforderung, sich auf dem Weg zu ihr, zu ihrem Innersten, keiner Grenze mehr zu ergeben. Er, eigentlich ein redseliger Mensch, hörte nur zu, spürte sie, ihren Körper, ihr Empfinden, ihre Person mit allen Sinnen.
Wie hatte sie sich so verändern können? Nun, zunächst einmal war sie älter geworden, eine erfahrene Frau. Vielleicht fiel es ihr aber auch einfach nur leicht, über den eigenen Schatten zu springen, weil sich unverhofft eine zweite Gelegenheit im Leben ergeben hatte.
Seine aufgewühlten Gefühle glichen in nichts dem, was er sonst in diesen Räumen erlebte. Die mit Fremden, gelegentlich Vertrauten, verspürte wilde Erregung, das grenzenlose Verlangen, die Gier nach ihr, ihren ganzen Körper zu spüren und ihre Seele, das war ein wilder Tanz auf dem Vulkan, eine Begegnung, die nur im Jetzt stattfand und in der die Kraft des Eros unermessliche Kräfte freisetzte, das unbändige Gefühl zu leben.
Hier mit Isabella, das war anders. Wiewohl seine Manneskraft zu allem bereit war, drängte nichts in ihm, er fühlte nur zärtlich. Ganz nah bei ihr, Haut auf Haut, einfach nur willkommen zu sein, das war, was er immer ersehnt hatte.
Plötzlich lachte sie, und er blickte irritiert nach oben. Hab ich was falsch gemacht? fragte er betroffen. Nein, mir ist nur eingefallen, wenn ich als Mädchen bei dir zu Hause pinkeln musste, dann habe ich immer das Handtuch vors Schlüsselloch gehängt, weil du Ferkel dabei zusehen wolltest.
Ich weiß, antwortete er.
Sie prustete los: Du hast gespannt, obwohl du wusstest, dass ich da verschämt bin?
Nun ja, meinte er in gespielter Beschämung, über sie gestützt, mit seinem Glied schon sanft zwischen ihre willigen, feuchten, duftenden Schamlippen drückend. Ich war immer der Meinung, das tut doch nicht weh, dann macht's auch nichts.
Und jetzt; hauchte sie ihm schmunzelnd ins Ohr, darfst du mich danach sogar lecken. Komm, fick mich, flüsterte sie. Sein Glied spürte schon eine Weile die Nässe ihrer Möse, deren intensiver Duft den Raum schwängerte, aber er war noch nicht eingedrungen, wollte gebeten werden. Nun also glitt es in sie, langsam, vorsichtig, aber sofort ganz tief. Zu sehr drängte es ihn nun, sie zu stoßen, er bereute, sie nicht ein erstes Mal mit der Zunge hochgejagt zu haben. Er wollte genießen, nicht schnell dem Ziel zustreben, ahnte, dies würde ihn traurig machen und sie womöglich enttäuschen.
In ihr zu sein, sie sein Glied mit ihren Muskeln umspielend zu fühlen, das war der Inbegriff des Glücks, diesen Augenblick wollte er nie mehr enden lassen. Aber ihr Schoß, ihr Atem, ihre Augen verlangten nach mehr. Er drückte tief ihn sie, stieß kurz und heftig, um sich selbst nicht zu sehr zu stimulieren, kreiste, wandte alle die Dame stimulierenden Verzögerungstechniken an, die feinfühlige Männer kennen sollten.
In ihr schienen die Sehnsucht nach Ewigkeit des Moments und wildes Streben nach Erfüllung ebenso im Widerstreit zu liegen. Jeder beglückende Stoß, jeder verlangende Biss, der feste Griff seiner Fäuste um ihre Oberarme, mit denen er sie hielt, ihre Beine in seinen Armbeugen hoch gestützt, all das ließ sie willenlos das Wechselspiel seines Forderns und Verhaltens empfangen. Sie gab keine eigenen Anweisungen mehr, sprach keine Einladungen, Ermunterungen oder gar Einschränkungen mehr aus, sie wollte nur noch genommen werden und ließ sich treiben im Taumel ihrer Sinne.
Ein endlos wiederholtes, gehauchtes, gestöhntes, gedachtes, gefühltes Ja versicherte ihn der Richtigkeit seines Tuns. Seine harte Männlichkeit pulsierte bis in ihr Hirn und er spürte ihr feuchtes enges Paradies von der Spitze seines Gliedes über seinen Damm, seinem Anus, seinen Steiß bis in seinen Rücken, Nacken, sein Hirn, alles war Schwanz und Möse und alles war kurz vor dem Explodieren.
Sie spürte, wie er angespannt innehielt, und sie flehte, spritz rein, spritz rein in mich! Hart, sehr hart, heftig, schnell stieß er in sie, mit jedem Stoß stöhnte sie laut und hemmungslos. Dann kam sein Sehnsuchtströpfchen, dieser Tropfen Samenflüssigkeit, der dem Erguss den Weg bereitet, der verkündet, jetzt gibt es kein Zurück mehr. Weit holte er aus und tief stieß er in sie mehrmals und mit jedem Stoß verspritzte er seinen Samen sie. Dann nach mehreren Entladungen schwand ihm die Kraft, seine erschlaffende Männlichkeit drückte er noch sie, als auf ihr zusammensank. Ihre Schenkel hielten ihn fest umschlossen, auch sie wollte ihn in sich spüren bis zum letzten Moment. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und sie umarmte ihn, streichelte über seinen Kopf, küsste ihn wieder und wieder.
Schließlich erleichterte er sie von der Last seines Körpers und rollte zur Seite, nachdem sein Glied aus ihrer Scheide geglitten war. Zu ihrem Geruch gesellte sich der seines Spermas, und das war ihm die angemessene sinnliche Begleitung der zärtlichen Entkräftung nach dieser wilden Vereinigung. Eng presste er sich an sie und war plötzlich sehr müde.
Mein Mann fickt mich gern in den Po, und irgendwie mag ich es auch, wenn er nicht zu grob ist dabei. Hast du Lust?
Dösend, schmusend hatten sie beieinander gelegen, ein wenig geplaudert, davon wieder abgelassen, weil der Blick auf ihr Leben draußen die Schönheit des Augenblicks nur schmälern könnte. In diesen Zärtlichkeiten, nackte Haut auf nackter Haut, verspürte er neues Verlangen und sie hatte diese hellhörig aufgenommen und nun geschickt befördert.
Er richtete sich auf, sah ihr in die Augen und nickte nur. Wie schön sie war, wie schön es war ihr willkommen zu sein. Die Beine hatte sie etwas gespreizt und ein Rinnsal seines Spermas verließ von der Schwerkraft fehlgeleitet ihr Paradies. Sie schmunzelte, beugte sich nach vorne und nahm sein Glied in ihren Mund. Ihre Zunge umspielte seine Eichel, und jetzt schoss das Blut vollends zurück in seinen Unterleib.
Er beugte sich vor über ihren Rücken, suchte zwischen ihren Backen zu ihrem Anus, um ihn erneut weich und willig zu lecken. Die Verrenkung dieser Stellung beendete er, indem er sich ihrem Mund entzog; dieser hatte sein Ziel ohnehin schon bestens erreicht.
Er rutschte hinter sie, die sie schon auf Knie und Hände gestutzt war, drückte seine Zunge wieder gierig in ihren Künstlereingang und leckte dann diesen herrlichen Nektar aus ihrer Feuchte und seinem Erguss von ihrer Spalte. Er küsste sich ihren Rücken, ihren Nacken hoch und schenkte ihr seinen schmutzigen Kuss, den sie willig und erregt erwiderte. Dann drang er kurz tief in ihre Vagina ein, um sein Sperma als Gleitmittel aufzunehmen und drückte sein Glied an ihren After. Sie atmete ganz flach, drückte ihren Po weit nach hinten, seinem Glied entgegen. Er spürte, wie sie empfänglich wurde und glitt langsam in sie.
Eng war ihr Muskel dennoch, er bemerkte, wie sie zuckte und ein wenig wimmerte. Er hielt inne, aber sie schüttelte nur den Kopf und presste hervor, komm, fick mich. Er wollte sich nach vorne über ihren Rücken schieben und seine Finger zwischen ihre Schamlippen führen, aber sie rieb sich schon selbst heftig die Perle. Er richtete sich wieder auf und konnte sich so ohnehin freier und einfühlsamer in ihr bewegen. Er krallte seine Finger in die Beugen ihrer Hüften und suchte ihr Erleben zu unterstützen durch seine Bewegungen. Die feste Enge ihres Rektums reizte ihn intensiv, fast ein wenig schmerzhaft.
Sie hielt bereits ihren Atem an, presste, keuchte, rieb sich heftig, spannte alle Muskeln ihres Unterleibes an und kam aus tiefer Kehle stöhnend, in Lauten, die nie von ihr gekannt hatte. Er stieß hart in ihren Po, um mit ihr zu kommen, und der Erguss war Erlösung und Enttäuschung zugleich, der kleine Tod eben.
In der Entleerung der letzten Stöße fasste seine Faust ihren Nacken und drückte Gesicht und Oberkörper hart auf das Bett. Sie setzte dem keinerlei Spannung ihres Körpers mehr entgegen und ließ sich willenlos von ihm nehmen, bis seine Kraft versiegte. Erschöpft hauchte er seine Bitte um Entschuldigung für seine zügellose Grobheit, doch sie drückte ihm nur ihren Po entgegen und stöhnte matt, es war geil.
Wild und verlangend hatten sie nun miteinander verkehrt und an einem einzigen Nachmittag alle Nuancen ihrer Seelen offenbart, ihre Wünsche und Leidenschaften ausgelebt, mehr als ihnen einst in Jahren vergönnt gewesen war.
Wenn wir miteinander geschlafen hätten, hätten wir uns nicht getrennt, hatte sie einmal geäußert bei einem heimlichen Treffen in irgendeinem Café, beide schon gebunden in neuen Lieben, die wohl für ihre beiden Leben die besseren waren – aber die erste große Liebe vergisst man eben nie.
Sie lagen auf dem Bett, das dünne Seidenlaken lose gerafft über Beinen und Unterleib. Er lag in ihrem Arm und streichelte ganz sanft über ihre Brüste.
Und jetzt? fragte er leise.
Jetzt, sagte sie melancholisch, jetzt sind wir verloren.
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