Wild war eine der Spezialitäten dieser Auberge, die mitten im Wald an einem kleinen Weiher gelegen, ein kleines Paradies darstellte, ein perfekter Ort, um sich ein paar Tage zu entspannen und zu erholen, wenn man die Einsamkeit nicht scheute, sich selbst beschäftigen konnte und nicht auf ständige Bespaßung angewiesen war. Der Weiher war von Wiesen mit Streuobstbäumen umgeben, die nach ein paar Dutzend Metern in den Wald übergingen. Am Ufer standen ein paar Liegestühle, es gab auch eine Stelle mit Treppe und Geländer, von der aus man bequem in das Wasser gelangen konnte, denn laut Homepage war hier „lustvolles Baden und herrliches Schwimmen“ möglich, aber das Wasser war braun und trüb und lud dazu absolut nicht ein. Es war jedenfalls ein sehr ruhiger Ort, ein paar Kilometer von der nächsten Ortschaft entfernt und auch sonst schien kaum ein Mensch in die Nähe zu kommen, mit Ausnahme der Angestellten und der Gäste natürlich. Es gab nur Wald, Wasser und Einsamkeit, dafür tauchten ab und zu am Waldrand Rehe auf, im Wasser tummelten sich Fische, er meinte es seien Karpfen, die vereinzelt hoch sprangen, jedenfalls keine Forellen, die hätten das Wasser bestimmt nicht gemocht, im Gegensatz zu den Enten, die sich sichtlich wohl fühlten und die Liegewiesen ziemlich vollgekackt hatten. Forelle war jedoch eine weitere Spezialität des Hauses, gebraten mit vielen Mandeln bestreut und in der großzügig verwendeten Butter fast schwimmend, war sie sehr delikat. Er sollte später auf einem der Spaziergänge mit seiner Frau an einem Forellengewässer mit aufgestauten Becken vorbei kommen. Aber sie waren nicht wegen des Essens in diese Auberge gekommen. Sie waren keines dieser Paare, die ihren Urlaub nach den Speisekarten im Internet planten. Sie waren hier, weil sie ein wenig Ruhe suchten und die Lage vielversprechend zu sein schien. Vielversprechend war dann auch, was sich in den nächsten Tagen abspielte.
Die Zahl der Zimmer und damit die der Gäste in der Auberge war überschaubar. Zwar kamen und gingen einige, aber die meisten blieben länger und er hatte sich an ihren Anblick und an ihre Anwesenheit gewöhnt, so auch an das vollbusige Mädchen, obwohl man sich als Mann an solch einen Anblick nie gewöhnen kann, im Sinne von nicht weiter beachten, dafür war sie zu aufregend, wenn sie umher ging oder sich auf ihrem Stuhl räkelte, einmal sah er sie sogar auf einem der Liegestühle am Weiher. Subtil erregend, weil sie, was immer sie tat, gewollt oder ungewollt, stets auch ihren Busen zur Schau stellte. Er war, da er nun mal da war und nicht mit irgendwelchen Tricks unterdrückt wurde, provokativ, wie auch ihr ordinäres Lachen, das immer mal wieder auf der Terrasse ertönte. Da die Küche, wie schon gesagt, ganz ordentlich war, wenn sich auch die Speisekarte in der ganzen Zeit seines Aufenthalts nicht änderte und das Wetter es zuließ, dass man im Freien zu Abend speisen konnte, genoss er ihren Anblick und ihre Anwesenheit jeden Tag, nachdem er schon am zweiten Abend einen Tisch ausgesucht hatte, von dem aus er sie bequem beobachten konnte, auch auf eine Weise, die seine Frau nicht gleich stutzig machte. Das Frühstück dagegen, auch dieses mehr als nur akzeptabel, nahmen sie wegen der kürzeren Wege zum Büfett im Speisesaal zu sich und mittags aßen sie irgendwo eine Kleinigkeit, weil sie meistens unterwegs waren. Aber abends bestand er auf die Auberge, er wollte in aller Ruhe seinen Wein trinken, ohne danach noch mit dem Auto fahren zu müssen, denn er hätte fahren müssen, kein anderes Lokal war in erreichbarer Nähe und er wollte die vollbusige Schönheit ebenfalls in aller Ruhe beäugen. Abends war das auch kein Problem, denn sie saß mit ihren Eltern an ihrem Stammtisch und die Familie ließ sich immer viel Zeit, weil das bei Franzosen üblich ist und weil sie sonst wohl auch nichts zu tun hatten. Beim Frühstück jedoch sah er sie nur ein einziges Mal, weil sie viel später kam und da waren er und seine Frau immer schon fertig und auf dem Weg, ihr Programm abzuarbeiten. Sie hatten sich für jeden Tag etwas vorgenommen, wollten Kultur erleben, Landschaft genießen, kleine Einkäufe machen, das Beste aus dem Aufenthalt herausholen und waren deswegen gewissermaßen rast- und ruhelos. Nur am Tag ihrer Abreise ließen sie sich mit dem Packen und dem Aufbruch viel Zeit und da sie an diesem Tag auch keinen Ausflug unternehmen wollten, frühstückten sie spät und, gegen ihre übliche Art, ganz ausführlich. An diesem Morgen sah er das Busenwunder auch schon beim Frühstück und das sogar aus nächster, besser gesagt zweitnächster Nähe und er konnte sie ein letztes Mal ausführlich und genau betrachten. Sie hatte nicht viel an, nur ein helles T-Shirt mit einem sinnlosen Aufdruck, der voluminöse BH, obwohl diesmal nicht schwarz sondern vermutlich hellblau, schimmerte dennoch deutlich durch und der Einschnitt im Fleisch des Rückens war genauso vorhanden, genauso wie der doch eher minimale Bauchansatz. Unten trug sie eine sehr kurze, sehr knappe, ebenfalls weiße Sporthose, deren Stoff stark gestrafft war und den vagen Anblick eines Slips nicht verhinderte. Auch in dieser Gegend alles höchst sexy, höchst appetitlich, schon wegen der diesmal nackten Beine. Das Mädchen stand lange unschlüssig vor dem Büfett, lud sich schließlich stirnrunzelnd einen großen Teller voll und ging dann langsam und vorsichtig, mit mäßig wackelndem Hintern und kaum noch wogendem Busen auf die Terrasse, nicht ohne ihm vorher ein kleines, wissendes Lächeln zu schenken, denn mittlerweile kannten sie sich verhältnismäßig gut.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.