Jacuzzi

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Jacuzzi

Jacuzzi

Yupag Chinasky

Sie war, im Unterschied zu ihrem vielen Gerede und ihrem oft ordinären Lachen auf der Terrasse, jetzt richtig ruhig. Das lag aber auch daran, dass sein Französisch nur mäßig war, es reichte, um die Speisekarte zu lesen und sich so einigermaßen durch den Alltag zu schlagen, viel mehr war in diesem Land im Allgemeinen aber auch nicht notwendig. Um gelehrte oder tiefsinnige Gespräche zu führen, reichte es nicht. Das war aber in dieser Situation auch absolut nicht nötig und es war auch kein Problem, dass die Versuche, ein längeres Gespräch zu führen, bald versandeten. Auch das Mädchen schien Ruhe zu suchen und war nicht auf eine Unterhaltung erpicht. Zumindest erfuhr er, dass sie sich fürchterlich langweilte, aber diese Woche mit ihren Eltern hier ausharren musste und er erfuhr auch, dass sie Kleityn hieß, ein äußerst ungewöhnlicher Vorname, wie er fand und was sie auch bestätigte. Statt ruhiger und schläfriger zu werden, wurde er nun immer wacher und aufgeregter, rutschte umher, starrte Kleityn an, sie blickte amüsiert zurück. Sollte er gehen, b
vor er so wach war, dass an Schlaf gar nicht mehr zu denken war? Sollte er bleiben und diesen Busen weiter anglotzen und das Gesicht, in das er aber kaum zu schauen wagte. Er fürchtete, dass sie seine Gedanken erraten würden und die waren in dieser Situation eindeutig und wurden auch noch durch einen kleinen Effekt gefördert, der regelmäßig eintrat. Vielleicht war es nur die Kraft des bewegten Wassers, vielleicht bewegte sich Kleityn auch in einer bestimmten Weise, wenn sie sich, genauso wie er vor ihrem Erscheinen, zu entspannen suchte. Auch sie streckte den Körper aus, aber die Beine reichten nicht ganz über den Durchmesser des Jacuzzi hinweg. Auch sie legte die ausgestreckten Armen und den Nacken auf den Beckenrand. Bei diesen Bewegungen verrutsche jedenfalls des öfteren eines der Stoffstückchen, die ihre Brustwarzen bedeckte und diese wurden fast, der sie umgebende, dunkelbraune Hof sogar regelmäßig deutlich, sichtbar. Wenn sie es merkte, fummelte sie den Bikini wieder zurecht, aber es schien sie nicht zu stören, auch seine Blicke nicht, die sie zweifelsohne bemerkte oder fühlte, obwohl auch sie die Augen oft geschlossen hielt. Er versuchte seine ebenfalls zu schließen, aber die Neugier, die sich so langsam in richtige Gier verwandelte, war stärker. Er schloss sie nicht, sondern blinzelte und starrte unter gesenkten Augenlidern auf die beiden hot spots, die abwechselnd mal deutlich, mal weniger deutlich zu sehen waren, bevor sie wieder zurechtgestutzt wurden. Kleityn, nachdem sie sich etwas näher kannten, sagte ihm, dass sie seine Blicke schon am ersten Abend gespürt habe. Sie wisse, dass Männer sie immer anstarrten, immer den Busen und den Po, das sei wohl so ein Reflex und sie würde das genießen und auch im Pool sei es ihr überhaupt nicht unangenehm gewesen, und wenn sie hätte verhindern wollen, dass man ihre Brustwarzen sieht, hätte sie ja auch ihren anderen Bikini anziehen können, der habe so große Körbchen, dass diese kleinen Missgeschicke, diese kleinen Aufmerksamkeitserreger nicht passieren könnten, aber das sei nun mal der Reiz und da die Tage so langweilig seien, müsse sie die Nächte interessant machen. Das sagte sie ihm später, am nächsten und leider auch schon letzten gemeinsamen Badeabend, denn am darauffolgenden Morgen trennten sie sich, zum gegenseitigen Bedauern.

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