An dem Samstag, als ich Sandra den Vorschlag mit der Wohnung machte, fühlte ich Norberts Verärgerung, weil ich ihn nicht gleich mit eingebunden hatte. Dazu kam noch, das Wissen um die junge attraktive Geliebte und mein Ehrgeiz erwachte. Ich gönnte ihm die junge Frau schon, so wie er mir das Ausleben meiner Sexsucht gestattete, wollte ihm jedoch zeigen, dass er bei mir auch noch einiges finden konnte. Also duschte ich, spülte meinen Arsch und ging nackt in sein Arbeitszimmer.
Was dann folgte, brachte mich an meine Grenzen. Mir den Orgasmus zu versagen, dass was ich so liebte, konnte ich kaum ertragen. Alles schmerzte. Ein heftiges Ziehen im Unterbauch wirkte sich sogar auf meine Atmung aus. Ich wusste kaum, wie ich liegen sollte, und fand in dieser Nacht fast keinen Schlaf. Selbst als mich Norbert am Morgen so liebevoll erlöste, fühlte ich die Auswirkungen noch. Erst am späten Nachmittag beruhigte sich mein Körper wieder.
Die Strafe war wirklich eine gewesen und doch gefiel mir diese neue Art des Umgangs sehr. Sie erregte mich, trieb mich in ungeahnte Höhen und ließ den Sex zum großen Erlebnis werden. Alles, was ich mir wünschte, konnte ich jetzt von Norbert bekommen und doch gab es diesen Kitzel, der mich auch nach anderen sehnen ließ. Was ist nur los mit mir?
Dann kam der Jogaabend. Zum ersten Mal ging ich in dem Wissen, dass Norbert bei Sandra sein würde und ich begann zu begreifen, warum er meine Liebhaber nicht kennen wollte. Bei den Übungen stellte ich mir vor, wie er von dieser jungen Frau verwöhnt wurde, weshalb ich unkonzentriert und fahrig wirkte. Mehrfach rügte mich die Kursleiterin, doch die Gedanken wollten mich nicht mehr verlassen. Warum störte mich das auf einmal so?
Lange grübelte ich darüber nach, bis mich plötzlich die Erkenntnis durchzog; ich war eifersüchtig. Nicht nur auf Sandra, nein auch auf Norbert.
Vom ersten Augenblick an hatte ich mich zu Sandra hingezogen gefühlt. Als ich mit ihr allein war, verspürte ich mehrfach den Drang, sie zu streicheln, sie in den Arm zu nehmen, ja sie zu küssen. Ihr gewinnendes Wesen hatte etwas in mir entfacht, was ich nicht kannte. Wieso zog es mich auf einmal zu einer Frau?
`Ich brauche unbedingt Ruhe, um über all das nachzudenken´, dachte ich.
Vorerst stand aber Holgers Therapiesitzung an. Auch wenn ich am liebsten abgesagt hätte, der Gedanke dann allein, in unserem Haus auf Norbert zu warten, war beängstigender.
Holger hatte auch diesmal eine Flasche Wein und zwei Gläser bereitgestellt. Ich fand diese Geste schön, weil es irgendwie auflockerte, wenn wir erst miteinander sprachen. Diesmal bewirkte es aber das Gegenteil, weil es gleich zu der Frage kam, die ihn am meisten beschäftigte:
„Kannst du mir mehr zu dem sagen, was letzte Woche bei euch los war? Gibt es jetzt Ärger in eurer Beziehung?“
Ich holte tief Luft, weil mir davor graute, aber ich musste jetzt einiges klarstellen. Vor allem das, was ich in den letzten Stunden für mich erkannt hatte. Mit Norbert hatte es begonnen. Jetzt musste ich bei allen anderen klare Verhältnisse schaffen, damit mein Leben wieder in ein gewisses Gleichgewicht kam.
„Wie schon gesagt, mein Mann hat herausgefunden, was ich so treibe und mich am letzten Dienstag zur Rede gestellt. Ihm ist auch bekannt, dass ich jetzt hier bin.“
„Ohh, er weiß von mir?“, entfuhr es Holger.
„Alles gut, wir haben eine gütliche Einigung gefunden und deine Person als solche, ist ihm unbekannt“, fügte ich beruhigend an, weil ich die Panik in seine Miene sah.
„Und er akzeptiert das?“
„Es gibt besondere Umstände, auf die ich nicht weiter eingehen möchte. Hör zu, wir werden die Therapie fortsetzen. Ich will, dass du zu deinem Sex zurückfindest, aber …“ Ich machte eine kleine Pause und hob die Stimme. „Aber danach ist es vorbei! Und sollten wir es in den nächsten zwei Monaten nicht in den Griff bekommen, werde ich es auch ohne Erfolg beenden. Also, streng dich an!“
Holger schluckte kurz, atmete einmal tief durch und tat dann seine Zustimmung kund:
„Eine klare Ansage, die ich ohne Wenn und Aber akzeptiere. Ich würde es aber auch verstehen, wenn du es sofort beendest, und möchte nur weitermachen, wenn das ohne Folgen bleibt.“
Diese Bedenken konnte ich ihm zwar ausreden, doch die Stimmung war am Boden. Holger konnte sich nicht dazu aufraffen, die Initiative zu ergreifen. Entweder musste ich das tun, oder der Abend wäre gelaufen.
Ich gab alles, doch mehr als ein Blowjob war nicht drin. Selbst dabei gelang es mir nicht, seinen Schwanz in eine vernünftige Form zu bringen, auch wenn er schlussendlich abspritzte. Schließlich saßen wir nur beisammen, nippten am Wein und redeten.
Als ich gegen dreiundzwanzig Uhr, schließlich den Heimweg antrat, hatte sich Holger einigermaßen gefangen. Die Gespräche hatten ihm gutgetan und ich war zuversichtlich, dass unser nächstes Treffen besser laufen würde.
Die Annahme von Geld hatte ich diesmal verweigert, weil ich es mir nach meiner Ansicht, nicht verdient hatte.
Zu Hause angekommen stellte ich fest, dass Norbert noch nicht da war. Ich duschte, wartete noch eine Weile im Wohnzimmer, ging aber schließlich doch vor ihm zu Bett. Schlaf hatte ich noch nicht gefunden, als er schließlich kam.
Erst wollte ich nicht zeigen, dass ich munter war, doch dann merkte ich, dass Norbert nicht geduscht hatte. Er roch nach Sandra, nach dem Sex den sie gehabt hatten und es löste zwiespältige Gefühle in mir aus.
Einerseits empfand ich diesen Geruch als angenehm. Sandras Bild tauchte in meinem Geist auf und so etwas, wie Sehnsucht nach ihr erwachte. Andererseits bekam das Wissen Konturen, dass die beiden intim miteinander gewesen waren. Ohne mich.
Obwohl ich es selbst nicht verstand, ich wäre gerne dabei gewesen und ein bisschen Furcht keimte in mir auf. Angst Norbert an sie zu verlieren. Und doch zog mich der Geruch magisch an.
Ich schmiegte mich an meinen Mann und flüsterte ihm ins Ohr:
„Schön, dass du da bist.“
Die nächsten Tage waren ausgefüllt mit den Vorbereitungen für den Wohnungsausbau. Nachdem ich bei einem Telefonat das Norbert führte, darum gebeten hatte, gab mir Sandra ihre Handynummer. Ich suchte oft den Kontakt, auch wenn es manchmal nicht nötig gewesen wäre. Einfach nur um ihre Stimme zu hören.
Schließlich erfuhr ich, was Norbert mit Heike und Melle vorhatte. Anfänglich sperrte ich mich dagegen, denn tief in mir, hatte ich den beiden längst vergeben. Als ich jedoch erfuhr, dass Sandra mitspielen würde, stimmte ich zu.
Bei den Vorbereitungen kam ich Sandra immer näher. Als wir das Fesseln an uns übten, waren wir nicht nackt und doch erregte mich jede Berührung von ihr. Mit Scherzen und Lachen versuchte ich meine Unsicherheit zu überspielen. Ob es mir gelang, kann ich nicht sagen.
Manch ein Blick von Sandra erschien mir zweideutig. Oder war das nur Wunschdenken?
Immer mehr wurde mir klar, ich sehnte mich nach ihr. Ich genoss ihre Anwesenheit. Liebte ihr Lachen und die dunklen Augen, in denen man versinken konnte. Sie war eine Bereicherung für uns. Mich nicht offensichtlich anzubiedern, fiel mir schwer.
Als Sandra den Vorschlag machte, nackt und als Sklavinnen zu agieren, war mir das nur recht. Es schaffte eine gewisse Distanz, zu dem was wir tun würden. Ohne sie und mein Gefühlschaos hätte ich das Fesseln von Melle nicht durchgestanden, und als Norbert mich dann ficken wollte, erschien mir das ungerecht. Sandras trauriges Gesicht bei seiner Ankündigung gab mir Mut.
Sie sollte es sein, die er in meinen Armen liebte und ich wollte sie dabei küssen. Sie Streicheln, ihre Lust steigern, ganz tief mit ihr verbunden zu sein, das war mein Sehnen.
Ich machte den Vorschlag und Norbert stimmte zu. Am liebsten hätte ich ihn dafür umarmt und schnell richtete ich alles, um die besten Voraussetzungen zu schaffen.
Als er sein Glied ansetzte und es langsam in ihr versenkte, empfand ich keinerlei Eifersucht. Im Gegenteil, es erschien mir wie eine Belohnung und erregte mich als würde er mich ficken.
Kurz trafen sich unsere Blicke. Ich erkannte seine Unsicherheit, die Furcht mir wehzutun und flüsterte, nur für die beiden hörbar:
„Lass dich fallen und genieße es von meinem Mann gefickt zu werden.“
Diese Worte waren zwar an Sandra gerichtet, doch ich hatte dabei den Blickkontakt zu Norbert gehalten, damit er wusste, es war für mich okay. Danach ging ich ganz in den Zärtlichkeiten auf, die ich Sandra schenkte.
Ich küsste sie und Sandra wehrte sich nicht, als ich ihr die Zunge in den Mund schob. Sanft streichelte ich ihre straffen Brüste, spielte mit ihren Nippeln, erkannte in ihren Augen Unsicherheit, aber auch Zuneigung. Als sie sich dann endlich fallen lassen konnte, die Augen schloss und hauchte:
„… ich liebe euch“, erschien mir das, wie pures Glück.
Den Rest erlebte ich wie in einem Traum. Erst als sich Melle bei mir entschuldigte, begann ich langsam wieder klar zu denken und doch verstand ich mich selbst nicht mehr.
Ich hatte meine Liebe zu Norbert neu entdeckt, gleichzeitig sehnte ich mich nach seiner Geliebten. Außerdem kreisten meine Gedanken ständig um Sex. Ich fühlte mich wie ein ausgetrockneter Schwamm, der all das, was ich mir in den letzten zwanzig Jahren teilweise selbst versagt hatte, mit einem Mal aufsaugen wollte. Wie sollte das nur enden?
Norbert geleitete Heike und Melle zur Haustür und ich suchte den Blickkontakt zu Sandra, doch deren Augen waren starr auf ihre Knie gerichtet. Auch als ich sie leise ansprach, reagierte sie in keiner Form und doch hatte ich das Gefühl, sie bricht jeden Moment in Tränen aus.
Auch wenn ich mir sicher war, dass Norbert das nicht wollte, blieb ich aus Sympathie zu Sandra in der Nadu-Haltung.
Wie erwartet, stockte Norbert kurz, als er das Wohnzimmer betrat und sagte:
„Was ist? Die zwei sind weg, ihr könnt ruhig aufstehen.“
Doch Sandra rührte sich nicht, nur ich hob den Kopf leicht. Mit einer hilflosen Geste blickte Norbert mich an und ich antwortete mit einem Augenwink zu Sandra.
Norbert ging auf die Knie und drückte Sandras Kopf hoch. Sie wirkte verstört und wich seinem Blick sofort aus.
„Sandra, was ist los mit dir? Haben wir was falsch gemacht?“, fragte er.
„Herr, Sasa hat ihre Strafe noch nicht erhalten“, war das Einzige, was sie mit brüchiger Stimme von sich gab.
„Was denn für eine Stra … ach, wegen dem Einwurf vorhin? So ein Quatsch, ich hatte dir doch dafür nie so was zugedacht. Steh jetzt bitte auf und lass Sasa für heute außen vor. Ich muss mit euch reden, wegen dem, was vorhin war“, gab er zurück.
Es folgte nur ein leichtes trotziges Kopfschütteln, bei dem sie sich seiner Hand entwand und den Kopf wieder senkte. Verwirrt sank Norbert in sich zusammen. Ratsuchend blickte er zu mir und ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„Diesmal dauert es wieder ganz schön lange, bis es bei dir Klick macht“, sagte ich und nahm eine lockere Haltung ein, bevor ich fortfuhr: „Sandra ist ein bisschen überfordert von dem, was gerade auf sie eingestürmt und ich bin daran nicht schuldlos. Sie liebt dich über alles und doch hat sie sich soeben, auch meinen Zärtlichkeiten hingegeben. Es kommt ihr wie ein Verrat an dir vor, weil es ihr gefallen hat. Dann hat sie im Rausch des Augenblicks auch noch ein Geständnis gemacht, was sie jetzt vielleicht bereut. Nicht weil es die Unwahrheit ist, sondern weil sie Angst hat, dich wieder zu verlieren. Anscheinend kannst du gar nicht ermessen, wie tief sie mit dir verbunden ist.“
Norbert sackte ein bisschen in sich zusammen und ich konnte förmlich sehen, wie die Rädchen in seinem Kopf arbeiteten.
Erst nach einem ganzen Stück fragte er:
„Ist das so, Sandra?“
Aber Sandra kannte ihn noch nicht gut genug und machte genau das Gegenteil von dem, was richtig gewesen wäre. Um sich einer Antwort zu entziehen, wollte sie die Bestrafung über sich ergehen lassen und meinte trotzig:
„Herr, ich erwarte meine Strafe.“
Ich wusste sofort, dass es nicht gut war. Sah es auch gleich an seinem Mienenspiel und setzte zum Beschwichtigen an, doch Norbert warf mir einen strengen Blick zu.
„Lass es sein Rosi“, knurrte er und wandte sich wieder ihr zu. „Sandra, hat Rosi recht mit dem, was sie sagt?“, fragte er bemüht sachlich.
Ein leises Schniefen erklang und eine Träne rann über Sandras Wange.
„Herr, ich erwarte meine Strafe“, war das Einzige, was sie herausbrachte.
Noch zwei Mal versuchte Norbert im Guten eine vernünftige Antwort zu bekommen, doch Sandra blockte. Und es kam, was kommen musste. Norbert sprang hoch und sagte zornig:
„Gut, du sollst haben, was du willst!“
Mit energischen Schritten stürmte er aus dem Raum.
Schnell wandte ich mich Sandra zu, nahm ihren Kopf in die Hände, damit sie mich anblicken musste, und raunte ihr zu:
„Um Gottes willen schür seine Wut nicht weiter. Sag nichts außer dem, was er hören will und lass …“
Weiter kam ich nicht, denn Norbert kam schon zurück, erkannte was ich tat, und fuhr mich an:
„Finger weg Rosi!“, und an Sandra gewandt: „Aufstehen, stell dich an den Tisch und leg deinen Oberkörper auf die Tischplatte.“
So einen harschen Ton kannte Sandra nicht von Norbert, blickte verdutzt hoch und kam nicht gleich in die Gänge.
„Was wird jetzt! Du wolltest deine Strafe und bekommst sie auch, also beweg dich!“
Zum ersten Mal erkannte ich ein klein wenig Panik in Sandras Blick und kam nicht umhin, ihr beim Aufstehen sanft über den Arm zu streicheln.
Norbert sah es und knurrte:
„Und du Rosi; geh auf die andere Seite des Tisches und halt ihre Hände!“
Ich wusste, dass es nicht gut war, Norbert in so einer Verfassung zu reizen und tat ohne Widerspruch, was er wollte.
Sandra stand an der einen Front des Tisches und ich auf der anderen. Sie beugte sich vor und legte mit ausgestreckten Armen ihren Oberkörper auf den Tisch. Ich ergriff ihre Hände und suchte den Augenkontakt. Furcht sprach aus ihrer Miene und Verunsicherung. Mit dem Druck meiner Hände und meinem Blick versuchte ich sie zu beruhigen, wobei ich aus den Augenwinkeln sah, was Norbert geholt hatte.
Er verteilte gerade Gleitgel auf diesem `Sprouted Vibrating Buttplug´, den er mir schon einmal reingedrückt hatte, und herrschte Sandra an:
„Beine auseinander“, wobei er sie vermutlich mit der Fußspitze an die Innenseiten ihrer Beine stupste.
Sandra tat, was er verlangte, auch wenn ihre Augen sich immer mehr weiteten vor Furcht.
Norbert verteilte Gel auf ihrem Arschloch und setzte den Plug an. Langsam, aber ohne auf Sandras erschrecktes Klagen einzugehen, drückte er ihn rein.
„Uuauwau“, entfuhr es Sandra, als das Teil ganz in ihr verschwand.
„Hör auf zu jammern, du wolltest es so!“, schnauzte Norbert und schaltete die Vibration ein, ohne mit Geschwindigkeit und Muster zu experimentieren.
Mit zusammengebissenen Zähnen wimmerte Sandra leise vor sich hin, doch Norbert war noch nicht fertig.
„So, du bekommst zwanzig und ihr zählt beide laut mit!“, befahl er und schon sauste seine Hand zum ersten Mal kräftig auf Sandras Po.
Klatsch.
„Uuhhm, Eins“, entfuhr es Sandra.
„Du wolltest es so, also, nur zählen und nicht jammern“, herrschte Norbert Sandra an und an mich gewandt knurrte er: „Rosi?!“
„Eins“, zählte ich mit und meine Augen füllten sich mit Tränen.
Nach drei weiteren Schlägen liefen sie mir die Wangen hinab, doch Sandra zählte fast emotionslos mit. Nur das Zittern ihrer Beine, was ich bis in meine Hände spürte, verriet ihre Verfassung.
Ich blickte hoch und Norbert musste den Vorwurf in meinen Augen sehen.
„Was ist Rosi, tut sie dir leid?“, fragte er immer noch voller Zorn.
Ich antwortete nur mit meinem Blick und etwas sanfter fügte Norbert an:
„Dann tröste sie bei jedem Schlag mit einem Kuss.“
Ich tat es und legte all meine Zuneigung, die ich für Sandra empfand in die Küsse, was nicht ohne Wirkung auf Norbert blieb.
Jeder Schlag wurde sanfter und den letzten musste sie kaum noch gespürt haben.
Norbert sah in mein tränennasses Gesicht und ich konnte erkennen, wie ihn die Bestürzung über sein Handeln überrollte. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum und überließ es mir, Sandra aufzuklären.
Sanft zog ich sie hoch, erinnerte mich an den Plug-in ihrem Arsch und bot an ihn zu entfernen.
„Nein, bitte lass es. Wenn, dann soll er das machen, aber ich versteh das alles nicht“, sagte Sandra und schluckte vernehmlich.
Ich zog sie zur Couch, nahm sie in den Arm und streichelte sie zärtlich.
„Nur zweimal in unserer gesamten Ehe habe ich ihn so erlebt. Er ist dabei aber nie handgreiflich geworden“, begann ich. „Norbert kann sehr jähzornig sein, doch das äußert sich meist nur in einem grimmigen Gesicht und lauten Worten. Nur wenn er etwas ergründen will, keine Antwort bekommt und sich am Ende deshalb selbst schuldig fühlt, geht es mit ihm durch. Bei beiden Ausbrüchen war ich im Vorfeld sehr niedergeschlagen, was er fühlte. Er versuchte in mich zu dringen, um den Grund zu erfahren, doch ich wollte es nicht preisgeben. Dümmer konnte ich nicht reagieren.
Er bohrte immer wieder nach und steigerte sich dabei in seinen Jähzorn hinein. Das eine Mal hat er dann in seiner Wut einen Küchenstuhl, innerhalb von Sekunden zu ofenfertigen Stücken zerschlagen. Das andere Mal schlug er mit der Faust gegen das Innere vom Türfutter, sodass es die Nagelköpfe herausgedrückt hat. Beide Male hat er sich dabei selbst verletzt, ohne auf den Schmerz auch nur zu reagieren und ist dann gegangen, um herunterzukommen.
Bei weiteren Ereignissen dieser Art bin ich dann immer gleich auf ihn eingegangen, was nie zu Problemen geführt hat.
Hättest du ihm gesagt was dich beschäftigt, wäre er liebevoll auf dich eingegangen, so fühlt er sich schuldig und weiß nicht, wie er damit umgehen soll.
Jetzt braucht er ein paar Minuten und wird dann reumütig zurückkommen. Sag ihm, was los ist und du wirst sehen, alles wird wieder gut. Wenn du das denn überhaupt noch willst, nachdem du ihn so erlebt hast.“
Sandra überlegte einen Moment, blickte mich an und küsste mich zärtlich. Zum ersten Mal war die Initiative von ihr ausgegangen und die nachfolgenden Worte unterstrichen diese Geste noch:
„Ja, ich will. Ich habe gerade einen Crashkurs bekommen, der mir zeigt, wie wenig ich ihn, euch bisher kenne. Es hat mich kurz schockiert, aber es ändert nichts an meiner Liebe zu ihm und … zu dir.“
Sie musste mein freudiges Erstaunen bemerkt haben, denn Sandra setzte lächelnd hinzu:
„Ja, ich fühle mich auch zu dir hingezogen. Aber das alles ist so neu, so unbekannt, dass in meinem Kopf nur noch ein wirres Chaos herrscht.“
Jähzorn
Je oller umso doller - Teil 25
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