Jogging

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Catsoul

Soweit ich mich entsinnen kann, war ich immer schon gerne im Wald. Meine früheste Erinnerung reicht in die Zeit zurück, als ich etwa fünf Jahre alt war. Ich stöberte mit andern Kindern in einem Fichtenhain umher - und musste irgendwann dringend pissen. Tja... und da waren diese heimtückischen Brennnesseln, in die ich mich ahnungslos gesetzt habe damals. Mein Hintern juckte noch tagelang. In solche Erinnerungen versunken, jogge ich mal wieder über den Waldpfad und geniesse den Harzduft an einem lauwarmen Frühlingsabend. Es ist ruhig, ein paar Äste knistern, und von weither ist ein Specht zu vernehmen. Dann taucht - wie aus dem Nichts - Claudia neben mir auf. Elegant federt sie an mir vorbei, schlenkert beim Rennen mit den Armen. Das dunkelblonde Haar hat sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der fröhlich hin- und her schwingt. Was mich sofort in Bann zieht, ist ihr faszinierender Hintern. Nein, ich bin keine Lesbe, das habe ich schon mehrmals bekräftigt. Aber Claudia hat derart wohlgeformte Pobacken, dass ich auf ihren Hintern starre und jede Bewegung ihrer Schenkel verfolge. Die Frau ist offenbar sportlich; ich muss aufdrehen um hinter ihr bleiben zu können und sie nicht aus den Augen zu verlieren. Ich weiss zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie Claudia heisst, stelle nur fest, dass ihr das schweissnasse T-Shirt am Leib klebt. Sie trägt kurze enge Shorts und gehört zu der Art Joggerinnen, die sich gerne zeigen. Das ist mir sofort klar. Auf dieser Strecke gibt es nämlich sehr unterschiedliche Joggerinnen. Da sind mal die Alternativen, die die Blüte ihrer körperlichen Reife in den 80er Jahren zurückgelassen haben. In formlosen Trainingsanzügen und mit dreckbespritzten Turnschuhen laufen sie ihr Pflichtpensum, um sich dann in ihren Reiheneinfamilienhäusern zurückzuziehen und nach einer heissen Dusche Pfannkuchen für die vierköpfige Familie zuzubereiten. Ferner gibt’s die klassische Tussie - sie könnte Sekretärin sein, Köchin oder Beamtin. Sie trainiert unauffällig, hat eine Nullachtfünfzehn-Figur, duftet nach Nivea und ist dezent geschminkt. Ein kleines Tattoo am Rücken hat sie sowieso. Claudia, die jetzt wieder knapp vor mir ist, gehört zu einer Sondergattung. Die Frau ist in ihrer ganzen Ausstrahlung ein Juwel. Sie bewegt sich harmonisch, befindet sich wohl auf ihrer x-ten Runde und ist somit - um mich mal sportlich auszudrücken - im steady state. Wie eine Maschine funktionieren ihr Kreislauf, ihre Atmung, ihr Stoffwechsel. Ja, klar, beim Joggen begegne ich auch Männern. Seltsamerweise interessieren sie mich weniger. Die meisten sind dürr und belanglos, andere wiederum wollen mit Klimmzügen imponieren (auch dafür gibt’s hier eine Einrichtung) oder sie stellen ihren runden Arsch zur Schau, den sie sich in den langen Wintermonaten im Body Fit antrainiert haben. Claudia ist anders. Sie überstrahlt alle. Was sie wohl unter den Shorts trägt? Unter dem klitschnassen T-Shirt ist ein Sport-BH auszumachen, da kenne ich mich aus. Logisch. Aber unter den Shorts? Ein schwarzer, seidener Slip? Ein blumengemustertes Höschen? Oder gar... einen neckischen Tanga? Ja, lieber Leser, ich stehe dazu: Claudias Hintern macht mich wahnsinnig - und ich laufe am Limit. Meine Kondition ist bei weitem nicht so gut wie diejenige dieser Traumfrau, aber ich muss hinter ihr bleiben. Unbedingt. Claudia wirkt wie ein Magnet. Allmählich gelangen wir tiefer in den Wald; es ist ruhig, warm, die Abendsonne schenkt uns „a mesmerizing light“, wie Pink Floyd sich wohl ausdrücken würden.

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