„Ich glaube, wir sollten die Zeit allein noch einmal genießen, bevor unsere Lustknaben hier eintreffen. Die Ruderschläge kommen immer näher. Nicht, dass ich mich nicht freuen würde. Aber wir brauchen unbedingt einen männerfreien Tag pro Woche, um unsere erlittenen Traumata untereinander zu verarbeiten. Findet ihr nicht?“
„O ja“, ...stöhnte Jome. Denn Timeas Fingerspitze war gerade auf ihren G-Punkt gestoßen. Die darauf folgende Entspannungswelle, spülte auch den Rest der bösen Erinnerungen fort. Und so sollte es sein...
„Ja, Samstag ist Lesbentag. Und Sonntags lassen wir unsere Geschlechtsteile ruhen“, ...hechelte Jome. Denn das Sprechen machte ihr natürlich jetzt besondere Freude.
„Und die Woche über, jeden Tag ein anderer Kerl. Wir können sie ja sogar nach den Wochentagen benennen. ...und unsere Vornamen, sind ihre Nachnamen. Dann können wir sie besser unterscheiden.“
...Die Ruderschläge klangen inzwischen ganz nahe. Dann hörte man Schritte im Wasser…
...Jome war zwar gerade erst von ihren Gefährtinnen frisch befriedigt worden. Doch als sie die Burschen sah, wollte sie gleich nochmal. Denn das phantastische an Knorzens letztem Geschenk war, dass die Burschen nach der Mädchen lüsternsten Phantasien geformt waren.
Diese erste Nacht auf der Götterinsel jedenfalls, war ein voller Erfolg. Ein paar Monate später badeten drei prallbäuchige Inselherrscherinnen in der Lagune (...natürlich: Im Paradis gab es weder Schwangerschaftsstreifen, Geburtsschmerz, ...noch sonstige Unannehmlichkeiten). Und das männliche Servicepersonal kümmerte sich anschließend vorbildlich. Schließlich befinden wir uns auch zum Ende hin immer noch im (Erotischen) Märchen. Darum hat der Autor auch sämtliche „Restpornographie“ gestrichen, die, bei dieser zu erwartenden Herrenüberschuss-Party, naturgemäß sehr spritzig ausgefallen ist.
Aber ...“schnips“...
...So lebten unsere drei Heldinnen also glücklich und zufrieden. Königreiche interessierten sie nicht mehr. Denn sie lebten im Paradies. Sie waren die Uhrmütter eines neuen Volkes, ...und gebaren noch viele, schöne Kinder.
Wenn man auf dem Meer fährt, ...und an einer kleinen, brandungsumtosten Insel vorüber segelt, kann man, wenn man genau in den Wind lauscht, sogar noch heute ihr fröhliches Lachen hören.
ENDE
Nachwort
Wenn dem Einen oder der Anderen das Ende nicht ganz rund vorkommt, ...mir geht es genau so.
Dieses „Erotische Märchen“ hat seine ganz eigene Geschichte. Es war mein Erstlingswerk, ...hat es tatsächlich zwischen zwei Buchdeckel geschafft (obwohl es handschriftlich auf losen DIN A4 Blättern begonnen hatte) und ist in seinem Ursprung mittlerweile gute dreißig Jahre alt.
Es war nicht als Buch geplant, sondern anfangs nur Teil eines erotischen Briefwechsels.
Ja, so etwas gab es damals noch. Das Internet war noch nicht erfunden, ...man nutzte noch Zeitschriften aus Papier, um seine Freizeit zu organisieren.
...Nein, ich meine nicht jene einschlägigen Hochglanzmagaziene mit gespreizten Damen auf dem Hochglanzcover, denen man weit in unergründliche Tiefen blicken konnte. Nein, ...ich meine wirklich die kostenlosen Veranstaltungsblättchen, die in Kneipen, Kiosken und in Veranstaltungsräumen gratis auslagen. In Unserem Raum hieß das Blatt „Kolibri“.
Neben Konzertterminen, Theater und Filmangeboten, gab es da auch die monatliche Ration Kontaktanzeigen. Und weil die nur ein Nebenprodukt waren, funktionierten die oftmals auch erstaunlich gut.
Lovoho, Paarship & Co, ...waren damals noch nicht erfunden. Doch diese kleinen, kurzen Texte auf Papier, haben mir manch aufregendes Wochenende beschert.
...Geschichten, die vielleicht ihrerseits auch schon wieder ein unterhaltsames Buch ergeben würden, wenn ich so darüber nachdenke. Denn die spannendsten und unglaublichsten Geschichten, schreibt ja bekanntlich das Leben selbst.
Nun, es gab zahlreiche, echt spannende Briefwechsel. Da waren noch Sprache und Fantasie gefragt. Was sind dagegen schon Whats-App. Telegramm, E-Mail & Co? Wer kennt denn heute noch die Erotik eines parfümierten Briefes, ...eines echten Kussmundes unter der Unterschrift, ...oder gar eines photoshopfreien Selfys von Polaroid?? ...und ja, die Post konnte auch noch weitaus intimeres transportieren.
Gute, alte Zeit. Wo sind die Jahre geblieben? Jedes zweite Wochenende ein spannendes Treffen; ...ein heißer Ritt. ...Zwar nicht immer durch die Betten, ...doch auf jeden Fall stets von Ort zu Ort, ...im Sattel meines zügigen Motorrades.
...Klar! Meistens am Ende Abfuhren kassiert (und auch nicht weniger erteilt). Aber das gehört absolut dazu, ...ist sogar Teil des Spiels; ...nicht weniger spannend. Schließlich ist der Weg ist das Ziel (und mit Blick auf meinen Zeichenzähler unterhalb des Textes...)
Somit jetzt endlich zur Sache:
Ein solcher Briefwechsel hatte sich eben auch entwickelt (genau genommen war es der erste dieser Art), als ich meine Wunden leckte, nachdem ein vermeintlich „Guter Freund“ (er war dick, dumm und gefräßig, ...was mich besonders geärgert hatte) mir meine damalige, ziemlich sexy gestaltete Freundin ausgespannt hatte.
‚Dass so etwas überhaupt möglich war?!‘...
Von diesem Schock musste ich mich halt erholen. Ein kleiner Trost: Die Sache mit den Beiden hielt keinen Monat. Mein zielsicherer Fluch hatte schnell gewirkt:
Er erlitt einen frühen Schlaganfall.
Sie bekam später zwei Kinder mit einem mir unbekannten Koch; ...und wurde in der Folge ziemlich vollschlank, wie ich mich durch Augenschein selbst überzeugen konnte. Da hab ich ja noch einmal Glück gehabt. ;-)
Aber zurück zum vorliegenden Manuskript und seine abenteuerliche Entstehungsgeschichte:
Vorsorglich, damit ich mich auch an mein Geschreibsel erinnern konnte, habe ich blaues Durchschlagspapier unter die Briefseiten gelegt, ...und somit den Erstentwurf gesichert. Die Originale gingen, neben dem privaten, erotischen Geschreibsel, an meine ziemlich „Versaute Brieffreundin“.
Ich muss schon sagen: Das war ein ziemlich spannendes Spiel. Habe mich nie wieder so sehr auf den Postboten gefreut, wie in jenen Tagen. Denn im Gegenzug, erhielt ich neben würzigen Handschriften, auch immer recht lange, scharfe Bilder einer echt appetitlichen Azubi des Frisör-Handwerks ...und Hobbyfotografin. Denn sie legte immer ein paar freizügige Fotos bei, in denen sie künstlerisch nachstellte, was im Märchen aktuell passierte. Dabei spielte auch ihre bi-sexuelle Freundin eine Rolle, die auch nicht schlecht aussah (...und im Märchen die „Rolle der Marie“ übernommen hatte; ...dazu offensichtlich auch oft den Auslöser des Fotoapperates bediente).
Nun, irgendwann verebbte dieser Briefkontakt. Es kam in diesem Fall nie zu einem realen Treffen. Was der Sache keinen Abbruch tat. Ich hatte den Spaß am Schreiben entdeckt. Ich hätte manches Buch nicht veröffentlicht, hätte es diesen Kontakt nicht gegeben (genau genommen, hätte ich wahrscheinlich nie mit der Schreiberei angefangen). Sie hat meine Freude am erotischen Schreiben geweckt. „Danke dir Tina“, ...an dieser Stelle.
Als das Internet dann auch für Normalanwender funktionierte, habe ich das Mädchen mal gegoogelt. Denn wir haben damals offen über Echtadressen mit Echt-Namen kommuniziert. Sie war inzwischen Frisör-Meisterin, ...und hatte einen eigenen Salon in einem ganz anderen Bundesland eröffnet. Dazu sozial und im Sport sehr engagiert. Daher gab es auch einige Fotos, die mir bezüglich der Identität letzte Sicherheit gaben...
...Da ruhte es nun, das handschriftliche Manuskript. Ein paar Jahre später kramte ich es dann mal wieder mit den Fotos hervor, ...und schmunzelte zunächst nur darüber. Ich hatte noch keinen Computer. Irgendwie nervten mich diese klumpigen Dinger damals noch, weil sie den kompletten Schreibtisch einnahmen. Laptops gab es natürlich auch noch nicht. Jedenfalls nicht zum erschwinglichen Preis. So kaufte ich mir nach langem Überlegen einen „Sharp Frontwriter“. Acht Zeilen auf LCD Display. Eingebauter Drucker und 3,5‘er Diskette (habe ich kürzlich erst weggeworfen). Das Format ließ sich zum Glück konvertieren.
„Timea“ wurde also digitalisiert, ...erfuhr eine erste Korrekturstufe, ...und wurde schließlich ausgebaut. - Noch lange nicht perfekt (und ist auch nie wirklich perfekt geworden), aber immerhin...
Irgendwann reichte ich das Manuskript dann bei zahlreichen Verlagen ein. Schon ein paar geeignete Adressen heraus zu suchen, war damals enorme Fußarbeit. Viel peinliches Gestöber in den Schmuddelecken von Bahnhof-Buchhandlungen und Sexshops…
Die zu diesem Zeitpunkt vorliegende Version war lediglich „Stark Erotisch“. Also versuchte ich es natürlich auch bei den seriösen „Billig-Buch-Verlagen“.
‚Mein Gott, hat das Porto gekostet!‘ Jeder Dritte machte sich wenigstens die Mühe, mir eine Absage zu schicken. Ein Jahr später, ich hatte es eigentlich schon längst aufgegeben, kam dann tatsächlich eine positive Antwort von einem echten „Porno-Buchverlag“.
Zitat:
„Aber wir wollen mehr Text. ...Und mit Blick auf unsere Leserschaft, lange Strecken mit sehr hartem, saftigen, plakativen Sex“.
Nun, den habe ich ihnen dann auch gegeben. Ich war schließlich jung und brauchte das Geld…
Der damalige Originaltitel lautete „TIMEA - die porn-erotischen Abenteuer einer geraubten Prinzessin“. Das Buch sieht von außen ganz hübsch aus. Eine nackte, vollbusige „Tusche-Timea“ auf dem Cover, die sich mit Streitaxt und Schild gegen eine sie umschlingende Riesenschlange verteidigt.
Im Inneren ist der Text mit zahlreichen pornografischen Bildern unterlegt, die so gar nicht mein Geschmack sind. Aber immerhin: Ein erstes, eigenes Buch.
Und siehe da, der nächste Verlag folgte dann plötzlich auf den Fuß. Nahezu parallel. Ich hatte inzwischen nicht aufgehört zu schreiben und mehrere Eisen ins Feuer geschoben.
S&M war jetzt angesagt. Und das konnte ich ganz gut in nette Geschichten verpacken. Der Shitt verkaufte sich wie geschnitten Brot. Vier bis fünf Bücher pro Jahr. Auch in diesem Bereich war ich zwar nicht perfekt, aber dennoch deutlich besser als die meisten anderen Schmuddelbuchautoren am Markt.
Ich verstehe bis heute nicht, wie sich beispielsweise „Fünfzig Schattierungen von Grau“ so gut verkaufen konnte. Ist doch echt fader Mist…
Doch zurück zu Timea. Das viele auf und ab „Pornifizieren“, ...tut einem Text nicht wirklich gut. Was hier letztendlich vorliegt, ist bestimmt die achte Überarbeitungsstufe. Ich bin längst nicht mehr der selbe Autor, ...und auch nicht wirklich zufrieden. Hätte ich es komplett neu geschrieben, am Ende wäre es gewiss deutlich runder geworden, ….und schlussendlich auch deutlich weniger Arbeit gewesen.
Ich danke den Leser/innen die es bis hierhin geschafft habenfür ihre Geduld.
P. Hu.
@ganode
schreibt PeterHu
Kopf hoch, Peter!
schreibt ganode