Beruhigend ergriff sie seine Hände, als Flavus erschrocken zurückwich.
„Nimm die Festung nicht gleich im Sturmangriff. Erkunde erst alle Bastionen, die dir zugänglich sind.“, riet sie ihm und legte seine Hände auf ihre berückenden Brüste.
Ungelenk umfasste er ihre warmen, weichen Formen. Erst als diese sich seinen Handflächen entgegen drängten, fasste er Mut und befolgte den Rat seiner Lehrmeisterin. Mit zunehmender Unbefangenheit erforschten seine Fingerspitzen die Brustwarzen, die sich unter dem hauchdünnen Stoff augenblicklich versteiften. Victoria fühlte, wie sich nun auch zwischen ihren Schenkeln die Flamme der Lust entzündete. Erneut verschloss sie die Lippen des jungen Mannes mit einem glutvollen Kuss.
„Entkleide mich!“ hauchte sie. Mit zitternden Fingern nestelte Flavus an dem zarten Stoff und streifte ihn von ihren Schultern. Mit großen Augen starrte er auf ihre unverhüllten Brüste.
„Gefallen sie dir?“
Flavus nickte stumm, ohne den Blick von den prächtigen Rundungen zu nehmen. Victoria fasste sie unter und präsentierte sie ihm wie zwei reife Früchte.
„Sie möchten von dir gekostet werden.“
Folgsam und von dem Anblick erregt setzte Flavus seine Lippen auf die schwellenden Wölbungen. Geschickt dirigierte sie ihre Nippel an seinen Mund. Sie stöhnte auf, als er gierig daran sog. Eine Welle aus Lust und Schmerz trieb ihr die Tränen in die Augen.
„Nicht so fest!“, instruierte sie ihn nachsichtig. „Nimm deine Zunge zu Hilfe.“
Allmählich fand Flavus Gefallen an den erotischen Unterweisungen der sanguinischen Frau. Mit Lippen und Zunge spielte er mit ihren harten Nippeln, die sich ihm keck entgegenreckten. Victoria hatte mittlerweile ihr Gewand vollständig abgestreift. Berechnend legte sie seine Hand auf ihren Venushügel.
„Wenn du die Festung nehmen willst, spioniere zuvor ihre Pforte aus.“, forderte sie ihn auf. Helfend fasste sie seinen Zeigefinger und bahnte ihm den rechten Weg durch die krausen Lippen, bis er von selbt an ihrer feuchten Spalte entlang glitt.
„Tiefer!“, dirigierte sie ihn. „Du musst tiefer eindringen!“
Sie spreizte die Beine, um ihrem Schüler die Sicht auf die klaffende Vulva zu erleichtern. Als seine Fingerkuppe ihre angeschwollene Knospe berührte, zuckte sie zusammen.
„Hier bist du richtig, Liebster. Wenn du dir diesen Wächter gewogen machst, öffnet er dir die Pforte bis zum Anschlag.“
Victoria lehnte sich an ein Kissen und genoss die unbeholfenen Liebkosungen ihres Zöglings an ihrer intimsten Stelle.
„Das machst du sehr, sehr gut … ja, reibe ein wenig mehr … so ist es gut … dringe mit dem Finger tiefer ein … spürst du die Hitze in meinem Innern? …“
Victoria spielte kein Spiel mehr. Sie verspürte unter den Berührungen ihres blonden Novizen das unbändige Verlangen, diesen jungen, männlichen Körper heißblütig zu umfangen. Ungeduldig fuhr ihre Hand unter die Tunica des Cheruskers. Sofort stießen ihre Fingerspitzen auf seinen Penis, der hart, heiß und von den Absonderungen der Vorfreude befeuchtet in brünstiger Erwartung schwelgte.
„Zieh‘ dich aus!“, stieß die Römerin, die den Augenblick der Tat für gekommen sah, mit rauer Stimme hervor. Flavus legte das Gewand ab und seine Hemmungen dazu. Fasziniert ließ Victoria ihre Blicke über den durch hartes Training gestählten Körper wandern. Erregt ergriff sie den angriffslustig aufgerichteten Ständer des jungen Mannes. Sinnlich ließ sie ihn durch ihre nervigen Finger gleiten. Der Gedanke, dass dieses kraftstrotzende Glied seine Unschuld in ihrem Schoß verlieren sollte, weckte eine Lüsternheit in ihr, wie sie sie lange nicht mehr verspürt hatte.
„Ich glaube, jetzt kannst du die Festung im Sturm erobern.“, flüsterte sie heiser. „Die Pforte wird deinem Rammbock keinen Widerstand leisten.“
Unbefangen ließ sie sich auf das Bett sinken und spreizte einladend ihre attraktiven Beine. Aufmunternd lächelte sie den Jungen an, der unschlüssig mit der tatendurstig zuckenden Rute in der Hand zwischen ihren Schenkeln kniete. Zögernd visierte er die klaffende Scheide inmitten des schwarzen, gelockten Dreiecks an und drückte die Spitze seines Ständers vorsichtig zwischen ihre anschwellenden Lippen. Nach kurzem Suchen versank seine Eichel in dem fleischigen Schlund. Flavus hielt sofort inne und warf seiner Lehrmeisterin einen fragenden Blick zu.
„Schiebe ihn ganz hinein, bis zum Anschlag.“, forderte sie ihn auf. „Hab keine Angst. Er tut mir nicht weh. Ganz im Gegenteil…“
Flavus rückte etwas nach vorne. Gebannt verfolgte er, wie sein Schwanz in der feuchten Tiefe der Scheide versank.
„Komm her!“, flüsterte Victoria und streckte ihm lockend die Arme entgegen. „Leg dich auf mich …so ist es gut.“
Zum ersten Mal in seinem Leben lag der junge Cherusker in den Armen einer ihm frtemden Frau. Victoria streichelte seinen Rücken und verschränkte ihre Unterschenkel über seinem straffen Po. Sein Glied steckte nun tief und fest in ihr. Genießerisch ließ sie ihre gut trainierten Muskeln um den Eindringling herum spielen.
„Spürst du das?“
Er nickte wortlos.
„Bewege dich ein wenig.“, ermunterte sie ihn. „Ich möchte dich ebenfalls spüren.“
Zaghaft befolgte er ihre Bitte. Als die reibende Bewegung in der geheimnisvollen, warmen Tiefe ihrer Grotte seine Lust entfachte, verwandelte sich sein unbeholfenes Schaukeln und Rucken instinktiv in ein treibendes Stoßen. Victoria, die einen blitzartigen Erguss befürchtete, bremste seinen Ritt, indem sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihre Lippen auf seinen halb geöffneten Mund presste. Durch das unerwartete Zungenspiel abgelenkt, vernachlässigte Flavus die Hauptgefechtslinie und konzentrierte sich auf den Nebenkriegsschauplatz. Die listige Römerin hingegen brachte sich durch heimliches Abtasten des prallen Pfahles in ihrem fiebernden Fleisch in eine günstige Ausgangsposition. Angeregt durch das impulsive Anheben ihres Unterleibs und den wachsenden Druck ihrer Fersen auf sein Hinterteil setzte sich auch Flavus wieder in Bewegung.
„Stoß‘ richtig zu!“, spornte Victoria ihn an und krallte ihre Fingernägel in seine angespannten Rückenmuskeln. Doch es bedurfte keines Anspornes mehr. Längst war Flavus in den unaufhaltsamen Strudel der Wollust geraten, aus dem es kein Entkommen mehr gab. Mit druckvollen Stößen trieb er sein kraftstrotzendes Organ enthemmt voran, dem Höhepunkt einer nie erlebten Lust entgegen.
„Lass‘ dich gehen! Stoße zu, mein junger Held!“, feuerte sie ihn an und verstärkte den Druck ihrer Vagina auf seinen Rammbock. Ihr Widerstand trieb Flavus zur Ekstase. Einen kurzen Augenblick erfasste ihn panische Angst, seine Blase könne sich in sie entleeren. Doch die Furcht wurde hinweggespült von den Wellen des Orgasmus, die seine Lenden erbeben ließen.
Begierig hatte sich Victoria auf den Moment vorbereitet, in dem ihr junger Liebhaber seine Unschuld verlieren würde. Durch ihre Federmaske hindurch sah sie in die blauen Augen, die sich im Moment des Verströmens weiteten und anschließend, im Auskosten des Hochgenusses, schlossen. Beseligt vor Glück nahm die erfahrene Lehrmeisterin alles in sich auf, was ihr Schüler bei seiner Gesellenprüfung zu geben imstande war. Nur langsam wich die krampfhafte Erstarrung ihres Körpers, der den jungen Mann eisern umklammert hielt, wohliger Entspannung. Gelöst streckte sie Arme und Beine aus.
„Ich kapituliere.“, flüsterte sie. „Du hast mich im Sturm genommen.“
*
Victoria ließ Flavus seinen Triumph auskosten. Erst als der Applaus der Zuschauer an sein Ohr drang, wälzte sich der junge Mann schweißgebadet von ihr herunter. Velleius richtete als erster sein Wort an ihn.
„Es hat zwar lange gedauert, aber Victoria in diesen Zustand zu versetzen, ist eine Meisterleistung für einen Novizen. Meinen Glückwunsch! Nun bist du ein Mann!“
„Das muss begossen werden!“, grölte Arminius und riss die Tür auf. „Faustilla! Bring uns Wein!“
Während Victoria und Flavus sich an der Waschschüssel erfrischten, brachte eine halbnackte Nubierin ein Tablett mit sechs irdenen Bechern auf das kleine Zimmer. Ihr üppiger, ebenholzfarbener Busen beanspruchte den größten Teil des Tabletts und ließ kaum Platz für die Trinkgefäße. Wortlos und ohne eine Regung ihres von zwei riesigen, goldenen Ohrringen eingerahmten Gesichts bediente die schwarze Schönheit die Männer, die sich an den träge schaukelnden und wippenden Brüsten nicht sattsehen konnten
„Wir hatten Wein bestellt!“, rief der Cherusker und legte seine Hände frech auf ihre schwere Brust. Selbst seine großen Pranken waren nicht in der Lage, sie vollständig zu umfassen. „Aber diese netten Dreingaben würden sich meine Gefährten und ich ungern entgehen lassen.“
Doch die Afrikanerin ließ sich nicht darauf ein. Faustilla hatte wohl unmissverständliche Anweisungen an ihre Liebesdienerinnen ausgegeben. Nachdem es die Becher mit dem Wein verteilt hatte, verließ das dunkelhäutige Prachtweib das Zimmer so wortlos wie es gekommen war.
„Was für ein Hintern!“, schwärmte Arminius mit einem Anflug von Bedauern.
„Ich bin dir wohl nicht gut genug, Herr?“, argwöhnte Kleopatra und zog einen Schmollmund.
„Wenn mein Brüderchen nicht so lange herumgetrödelt hätte, hätte ich dir schon längst meine tiefste Wertschätzung offenbart, schöne Prinzessin aus dem Pharaonenland.“
„Im Gebrauch des Konjunktivs bist du wirklich nicht zu schlagen.“, spottete Velleius über den Rand seines Bechers hinweg. „Na, dann zeige ihr doch endlich deine Wertschätzung. Eine Prinzessin lässt man nicht warten!“
Arminius würdigte den Freund keiner Antwort. Ohne Umschweife entledigte er sich seiner Tunica und präsentierte der Ägypterin seinen aufgerichteten Großmast.
„Nun, das wäre doch sogar einer orientalischen Königin würdig, oder nicht?“
Kühl, aber nicht unbeeindruckt ließ Cleopatra ihre Fingerspitzen über den kräftigen Schaft gleiten. Seine samtene Spitze glänzte im warmen Licht der Öllampen bereits vor Nässe. Mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen löste sie das Brustband und entblößte ihre vollen Brüste, deren Nippel groß und braun wie Haselnüsse auf den festen Rundungen thronten. Kokett bot sie ihre Prachtstücke dem Cherusker dar.
„Meine Pyramiden sind zwar nicht so opulent wie die der Nubierin, aber vielleicht findest du dennoch Gefallen an ihnen.“
Genussvoll ließ Arminius seine Hände über ihre ausladenden Formen gleiten. Unvermittelt zog er die exotische Liebesdienerin an sich und küsste sie mit wilder Leidenschaft. Sie hatte gerade Gefallen an seiner ungestümen Art gefunden, als er sie bereits wieder von sich stieß.
„Knie dich auf‘s Bett!“, befahl er mit vor Geilheit zitternder Stimme. Sie gehorchte und präsentierte ihm ihr Hinterteil. Arminius riss ihr das nur lose um die Hüften geschlungene Tuch vom Körper und fuhr prüfend mit einem Finger durch die dicken, glänzenden Schamlippen.
„Ich glaube, wir können uns das Vorgeplänkel sparen.“, entschied er, seinen nassen Finger betrachtend. „Victoria und Flavus haben mit ihrer Vorstellung unsere Säfte längst zum Fließen gebracht.“
Er fasste Cleopatra an den Hüften und drang so ungestüm in sie ein, dass sie fast bäuchlings niedergesunken und sein Knüppel beinahe wieder aus der feuchten Muschel geglitten wäre. Erneut trieb er ihn so stürmisch in sie hinein, dass seine Hoden an ihre Schamlippen klatschten.
„Isis, steh‘ mir bei!“, keuchte die Ägypterin und kämpfte um ihr Gleichgewicht. Der Cherusker beugte sich über sie. Seine Hände suchten gierig nach ihren Brüsten, die im Rhythmus seiner Stöße vor und zurück schaukelten. Er war so furios bei der Sache, dass er die lüsternen Blicke nicht bemerkte, mit denen Victoria ihn unter ihrer Vogelmaske musterte.
Gerne hätte die Ägypterin eine Hand an ihren erhitzten Schoß geführt, um gemeinsam mit ihrem wollüstigen Gast Aphrodites Tempel zu stürmen. Sie benötigte jedoch beide Hände, um die derben Stöße ihres Liebhabers abfedern zu können. Schon kündigte Arminius‘ stöhnendes Keuchen die nahende Eruption an. Als sich die heißen Wogen seiner aufgestauten Lust in ihren erhitzten Leib ergossen, war es zu spät. Schwitzend und seufzend zog Arminius sein Schwert aus der Scheide und ließ sich schnaufend zur Seite fallen. Seine Gespielin hielt er dabei hautnah umfangen, als wolle er sie für seinen selbstsüchtigen Alleingang um Verzeihung bitten. Mit einer Zärtlichkeit, die Cleopatra dem Hünen nicht zugetraut hätte, streichelte er ihr pechschwarzes Haar.
„Sieh‘ an, unser kultivierter Römer mag es eher auf die sanfte Tour.“, stellte Arminius fest, als er seinen Blick auf die gegenüberliegende Bettstatt richtete, auf der sich Velleius und seine keltische Auserwählte niedergelassen hatten. Felicia saß bereits rittlings auf seinem Schoß. Sie beugte sich nach vorne und presste ihren kleinen, festen Busen an seine behaarte Brust. Die beiden waren so in einen leidenschaftlichen Kuss vertieft, dass sie die neugierigen Blicke der anderen nicht bemerkten. Zärtlich streichelten die nervigen Hände des Kampaniers die bleiche Haut der sich eng anschmiegenden Keltin. Seine Finger zerwühlten ihr langes, rotes Haar, das wie ein flammender Vorhang ihren schmalen Rücken bis zum Steiß bedeckte.
Erfreut bemerkte Arminius, dass sich Cleopatras Hinterteil fordernd an seine Lenden drängte. Seinen wieder zu Kräften gekommenen Schwanz hatte sie sich fest zwischen ihre Schenkel geklemmt. Er umfasste ihre warmen, weichen Brüste mit den harten, aufgerichteten Nippeln und wandte sich wieder dem Liebespärchen gegenüber zu. Dessen rhythmisches Wiegen offenbarte, dass die beiden langsam zur Sache kamen.
Die unbefriedigte Ägypterin, die sich nach Erfüllung ihres angeheizten Begehrens sehnte, bugsierte Arminius‘ müßigen Liebesspeer zwischen ihren Schenkeln an ihre gastfreundliche Pforte. Ihre feuchte Lustgrotte war bereit, ihn sich erneut einzuverleiben. Victoria kam Cleopatra zu Hilfe. Mit kundiger Hand spreizte sie die schwellenden Lippen des Mädchens vom Nil und führte die bereits wieder harte Rute dorthin, wo sie sehnsüchtig erwartet wurde. Wohlig genoss Cleopatra, wie sich der vormalig so wilde Eindringling friedlich in ihrem Schoß einnistete. Ein ebenso großes Wohlbehagen bereiteten ihr die großen Hände des Cheruskers, die nun warm und einfühlsam mit ihren schwellenden Brüsten spielten. Beglückt schob sie eine Hand zwischen ihre Beine und versenkte zwei Finger im dichten Gestrüpp des krausen Schamhaares, das ihren Venushügel bedeckte. Während sie voller Verlangen ihre aufquellende Knospe rieb, verfolgte sie mit weit aufgerissenen Augen, wie sich Felicia und ihr römischer Galan dem gemeinsamen Höhepunkt entgegenschaukelten. Wange an Wange stießen die beiden Liebenden im Rhythmus ihrer sich aneinanderdrängenden Leiber tiefe Seufzer der Wonne aus. Endlich ging das Schaukeln in ein bebendes Zucken über. Leises Wimmern drang aus Felicias Mund, als sich Velleius vor Lust stöhnend in sie ergoss. Im Taumel höchster Befriedigung grub sie ihre Fingernägel tief in den Rücken des Römers.
Nun gelangte auch Cleopatra rasch ans Ziel ihrer Wünsche. Ihre Knospe schien bersten zu wollen wie die Fruchtkapsel des Springkrautes. Ein Schauer der Wollust durchrieselte ihren zitternden Körper. Nur unwillig gab sie Arminius frei, der sofort begann, seinen vor Kraft strotzenden Phallus an ihren Brüsten zu reiben. Ehe sie sich versah, verteilte sich die weiße Pracht auf ihrem olivfarbenen Busen.
Auch Victoria hatte sich, durch die Darbietungen der anderen aufgegeilt, erneut Flavus‘ blondgelocktem Penis zugewandt. Der junge Mann wusste nicht, wie ihm geschah, als die Frau mit der Vogelmaske an seinem Schwanz zu lutschen begann. Felicias Wimmern und Cleopatras Seufzer taten ein Übriges, sein Lustgefühl bis an die Grenze des Erträglichen zu steigern. Gierig sog Victoria seinen heißen Nektar wie den köstlichen Inhalt einer Auster ein.
*
Während sich die Männer wie erschlagen von ihren Heldentaten ausruhten, entfernten die Frauen an der Waschschüssel die Spuren der genossenen Lust.
„Hab ich einen Durst!“, stöhnte Flavus.
„Meine Zunge klebt am Gaumen!“, jammerte Arminius.
„Kann jemand was zu trinken bestellen?“, fragte Velleius matt, ohne sich von der Stelle zu rühren.
Die drei Liebesdienerinnen warfen sich bezeichnende Blicke zu. Schließlich öffnete Victoria die Tür und rief nach einer gewissen Orestilla. Kurz darauf schob sich die massige Oberweite der Nubierin in das Zimmer.
„Was wünscht ihr?“
„Ah, sie kann ja doch sprechen!“, begeisterte sich Arminius bei ihrem Anblick. „Komm zu mir und stille meinen Durst!“
Ohne auf die anzüglichen Reden des Cheruskers einzugehen, trug die Frau mit der Maske der Nubierin auf, Wein und Wasser zu holen. Sofort schleppte die schwarze Schönheit zwei Amphoren heran und begann, die leeren Becher zu füllen. Die Männer indes hatten nur Blicke für Orestillas unübersehbare weibliche Attribute.
„Vergesst das Trinken nicht!“, ermahnte Victoria die Männer spöttisch.
“Man könnte meinen, ihr hättet noch nie eine weibliche Brust gesehen.“, bemerkte Cleopatra bissig.
„Eine Brust schon, aber keine so dralle!“, erwiderte der Cherusker und verschluckte sich vor Lachen an seinem Wein. Hustend und speiend wälzte er sich auf dem Bett.
„Wie kannst du nur so kränkende Reden über den Körper einer Frau führen!“, machte Rubria ihrer Empörung Luft. Schwesterlich nahm die weißhäutige Keltin die Afrikanerin in den Arm. Ihr zierlicher Busen wirkte neben Orestillas üppigen Brüsten wie ein Taubengelege neben Straußeneiern. „Orestilla trägt wirklich schwer daran.“
„Das sieht man überdeutlich!“, gab der Cherusker ungerührt zurück. Orestilla lächelte nachsichtig, schnappte sich die leeren Amphoren und verließ das Zimmer. Die Frauen bedeckten ihre Blößen mit der spärlichen Arbeitskleidung und schlossen sich der Nubierin an. Für sie war das Geschäft abgeschlossen, der Abend beendet. Angeheitert und entspannt folgten die Männer ihrem Beispiel und schwankten die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Faustilla erwartete sie bereits in ihrem winzigen Kontor.
„Ich hoffe, der Abend entsprach den Vorstellungen der Herren.“, begann sie das Gespräch, um unverzüglich einen Bogen zur Präsentation der Rechnung zu schlagen. „Gerne würde ich so edle Gäste wie euch umsonst beherbergen. Amor sei mein Zeuge! Aber mein Personal möchte auch leben, ganz zu schweigen vom Obulus an die Tempelkasse der Liebesgöttin …“
„Gute Arbeit ist gutes Geld wert.“, kam ihr der Römer zu Hilfe.
„Ich danke dir, Velleius. Du verstehst die Sorgen und Nöte einer kleinen Geschäftsfrau, die sich gegen harte und unseriöse Konkurrenz behaupten muss …“
„Was sind wir dir schuldig?“, unterbrach sie Velleius sanft.
„Zwölf Sesterzen. Weil ihr es seid.“
Mit einem gequälten Lächeln zückte Velleius seine Geldbörse und zählte ihr ein Dutzend Münzen in die dürre Hand. Während der Betrag den Besitzer wechselte, verspürte Arminius Erleichterung darüber, dass er mit der Begleichung der Tavernenzeche wesentlich günstiger davongekommen war.
„Wir danken dir, Faustilla. Dein Haus hält stets ganz besondere Höhepunkte für uns bereit.“, lobte Velleius doppeldeutig und küsste die Frau auf die geschminkten Wangen.
„Ihr seid mir und meinen Dienerinnen der Venus stets willkommen.“, versicherte Faustilla geschmeichelt. „Rufus, mein Faktotum, wird euch leuchten, bis ihr aus der Subura heraus seid. Passt auf euch auf! In dieser Gegend treibt sich nachts viel übles Gesindel herum.“
Der alte Rufus stand mit einer Fackel bereit, als die Männer das Haus verließen. Die aufgekratzten Männer folgten ihm unter lautstarkem Rekapitulieren der genossenen Freuden. Als sie eines der besseren Stadtviertel erreicht hatten, trennten sie sich. Velleius suchte seine Stadtwohnung auf, wo ihn sicherlich ein scharfes Verhör durch seine Frau erwartete. Arminius und Flavus begaben sich zu der Remise, in der sie ihre Gäule untergestellt hatten. Eiligst ritten sie zu ihrer Unterkunft zurück, um sich einen geharnischten Anschiss durch den völlig humorlosen Tribunen zu ersparen.
*
Als Arminius am folgenden Tag gegen die bleierne Müdigkeit kämpfend seinen Dienst versah, bekam er überraschenden Besuch von Velleius. Der Freund preschte auf seinem Rappen durch die Porta Prätoria auf das Exerziergelände. Suchend sah er sich nach dem Cherusker um. Schwungvoll stieg er aus dem Sattel, drapierte seinen roten Reitermantel über die Armbeuge und lief mit federnden Schritten auf den Kameraden zu.
„Wie kannst du nach so einer Nacht schon wieder so fit sein?“, begrüßte Arminius den Freund kopfschüttelnd.
„Römische Disziplin, mein Lieber.“, antwortete dieser lächelnd und nahm seinen eisernen, mit einem Schweif aus Rosshaaren geschmückten Helm ab. „Wie geht es deinem Bruder?“
„Flavus? Der fühlt sich großartig.“
„Victoria scheint ihm ja mächtig eingeheizt zu haben.“
„Das kann man wohl sagen. Er besorgt es sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit selbst. Möchtest du etwas trinken?“
Arminius führte den Freund in das kühle Stabsgebäude und beauftragte einen Legionär, frisches Wasser aus dem Brunnen zu holen. Sie setzten sich an einen Kartentisch und plauderten, bis das Wasser kam.
„Nun, mein Freund, was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“
„Die Sache ist die.“, eröffnete Velleius umständlich. „Es geht um Julia.“
„Welche Julia?“
„Um keine geringere als die Tochter unseres verehrten Imperators Octavianus Augustus.“
„Die mit dem lockeren Lebenswandel?“
„Ich sehe, der Tratsch in der Stadt ist auch bis zu dir vorgedrungen. Ja, genau diese Julia.“, bestätigte Velleius und lüftete ein wenig seinen Schuppenpanzer, den er trotz der Hitze trug. „Sie gibt an den Iden des Julius eines ihrer berüchtigten Feste. Es sind eine Menge Leute eingeladen: Poeten, Theaterleute, zahlreiche Günstlinge aus der Nobilität, darunter auch ich …“
„Sag bloß!“
„Mach dich nur lustig! Dein Name steht auch auf der Gästeliste.“
Arminius stellte verblüfft seinen Becher auf den Tisch. Seine Müdigkeit war wie weggeblasen.
„Wie komme ich zu einer Einladung der Tochter Octavians?“
„Was weiß ich? Jedenfalls legt sie größten Wert auf dein Erscheinen - und auf das von Flavus übrigens auch.“
Arminius schüttelte ungläubig den Kopf. Welchen Grund sollte die Kaisertochter haben, einen Offizier der berittenen Hilfstruppen und seinen jüngeren Bruder auf eine ihrer opulenten Orgien einzuladen?
„Geh‘ hin, dann erfährst du es.“, riet ihm Velleius lapidar und leerte seinen Becher. „Ich rate euch dringend, zu erscheinen. Es könnte eurer Laufbahn förderlich sein. Solltest ihr es allerdings vorziehen, ihre Einladung auszuschlagen…“
Velleius überließ es dem verblüfften Freund, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Er erhob sich und setzte seinen Helm auf.
„Ich muss los. Grüße Flavus von mir.“
Der Cherusker begleitete Velleius zu seinem Pferd.
„Wir sehen uns dann bei Julia!“, rief der Römer zum Abschied und ritt an den salutierenden Wachen vorbei durch das Tor. Nachdenklich machte sich Arminius auf die Suche nach seinem Bruder.
*
Am zehnten Tag des nach Julius Cäsar benannten Monats trieb ihn die Neugier nach Rom. So schnell er konnte hetzte er sein Pferd über die Via Labicana. Er durchquerte die Gärten des steinreichen Etruskers Mäzenas, ließ das Julische Äquadukt hinter sich und ritt durch die Porta Esquilina in die Stadt. Julia, die mit dem General Tiberius verheiratet war, bewohnte die prächtig ausgestattete Stadtvilla auf dem Quirinal seit Jahren ganz allein. Ihr Ehemann hatte sich, ihrer mannstollen Eskapaden überdrüssig, bereits vor drei Jahren nach Rhodos zurückgezogen, wo er sich dem Studium der griechischen Literatur widmete.
Arminius ließ sein Pferd mehrmals an dem noblen Anwesen vorbeitraben, konnte jedoch auf dem weiträumigen Gelände außer den Wachposten der kaiserlichen Leibgarde niemanden entdecken. Auf Besucher zu warten, um sie auszufragen, wollte er nicht riskieren. Er überlegte, ob er sich hinunter in die Subura begeben und dem Lupanarium einen Besuch abstatten sollte. Hurenhäuser waren ausgezeichnete Nachrichtenbörsen. Faustilla hatte vielleicht schon Näheres über die Gründe seiner Einladung in Erfahrung gebracht. Letztlich entschied er sich dagegen. Sein vernehmlich knurrender Magen trieb ihn statt dessen in die Innenstadt. Dort, in einer bestimmten Taverne in der Nähe der Foren, würde er neben Hunger und Durst auch ein anderes Bedürfnis befriedigen können.
Als er die niedrige, von dem Geruch von Olivenöl und Fischsauce erfüllte Gaststube betrat, stand Servilia mit ihrer Mutter am offenen Herd und überwachte das Garen von Bohnen und Hammelfleisch in Pfannen und Töpfen. Sofort eilte sie auf ihn zu und präsentierte fröhlich ihre Zahnlücke.
„Was kann ich heute für dich tun, Herr?“, erkundigte sie sich beflissen und wischte ihre fettigen Finger an der fleckigen Tunica ab.
„Ich denke, eine ganze Menge. Zuerst bringe mir etwas zu essen. Und einen großen Krug Wein!“
„Mit oder ohne Wasser, Herr?“
„Wie du weißt, bin ich ein frommer Mensch und will meine Götter durch den Genuss von verdünntem Wein nicht verärgern.“
Arminius setzte sich in einer Nische an einen freien Tisch und betrachtete versonnen die schlanken Beine Servilias, die mit ihrer Mutter am Herd wirtschaftete.
„Wo ist dein Vater?“, fragte er sie, als sie ihm das Essen auftrug.
„Er ist nach Ostia gefahren, Herr, um eine Ladung griechischen Wein abzuholen. Die Galeere ist heute eingelaufen.“
Der Cherusker registrierte den Hinweis mit Genugtuung. Es blieb also noch genügend Zeit für eine Mahlzeit. Hungrig machte er sich über das Hammelfleisch her.
„Komm, setz dich!“, forderte er das Mädchen auf, als die Mutter den Schankraum verließ. „Nein, nicht auf die Bank. Hierher!“
Er zog sie auf seinen linken Oberschenkel. Während er aß, umfasste er ihre grazile Taille.
„Schmeckt es dir, Herr?“, erkundigte sich Srvilia und schenkte ihrem zutraulichen Gast erneut Wein in den Becher.
„Ausgezeichnet!“, lobte er zwischen zwei Bissen. Mit der freien Hand streichelte er nun eines ihrer knackigen Beine.
„Möchtest du eine Nachspeise, Herr?“
„Was gibt es denn Gutes?“, wollte er wissen. Dreist ließ er seine Hand unter dem Saum der Tunica verschwinden und ihren Rücken hinaufgleiten.
„Nach was würde dir der Sinn stehen, Herr?“, forschte sie ihn mit gedämpfter Stimme aus. Ihr verschwörerischer Blick sprach Bände. Arminius schob seine Hand unter Servilias Achsel hindurch und berührte frech die feste Brust, die sich warm in seine Handfläche schmiegte.
„Wie wäre es mit ein bisschen … na, du weißt schon.“
Servilia wusste es.
„Komm ins Weinlager, Herr.“, flüsterte sie ihm verheißungsvoll ins Ohr. „Gehe ums Haus herum in den Hof. Ich erwarte dich am Tor.“
Die Kellnerin drückte einen feuchten Kuss auf seine Wange, erhob sich und räumte flink das Geschirr ab. Beschwingt huschten ihre nackten Fußsohlen über die kühlen Steinfliesen.
In der Vorfreude auf das intime Treffen verließ der Cherusker die Taverne, wobei er sich an einem der niedrigen Deckenbalken den Kopf stieß. Den Schmerz verwünschend lief er um das Gebäude herum und betrat den mit allerlei Plunder vollgestellten Hof. Servilia stand unter dem rundbogigen Tor und winkte ihm zu. Sie zog ihn an der Hand in den halbdunklen Lagerraum, in dem Dutzende von Weinamphoren in eigens dafür in den gestampften Lehmboden eingelassenen Vertiefungen standen. Der süßlich-dumpfe Geruch von Vergärung erfüllte die kühle, feuchte Luft.
In einer halbdunklen Ecke, zwischen aufgestapelten Holzkisten, riss er sie an sich. Das Mädchen legte seine gertenschlanken Arme um seinen Nacken und bot ihm seine halb geöffneten, sinnlichen Lippen zum Kuss. Stürmisch nahm er das Angebot an, während seine großen Hände ihren grazilen Leib erkundeten. Amüsiert ließ er seine Zungenspitze durch ihre Zahnlücke gleiten.
„Du bist so groß, so stark, Herr …“, hauchte sie und schlang die Beine geschmeidig um seine Hüften. An seinem Hals hängend erwiderte sie seine glutvollen Küsse. Längst hatte sich unter seiner Tunica etwas im rechten Winkel abgespreizt. Entschlossen packte er Servilias Pobacken und hob sie an, als sei sie eine Strohpuppe. Sie raffte ihr Gewand hoch und zerrte an der Montur des großen Mannes, damit sich seine stoßbereite Lanze gebieterisch auf ihren Schoß richten konnte. Doch noch verwehrte sie dem Baum von einem Mann das Eindringen in ihre schwüle Liebesgrotte. Wie ein Tier an einem Schubjack rieb sie ihre schwellende Vulva an dem mächtigen Stutzen, bis sich ihre Säfte mit den seinen vermischten.
„Bist du soweit?“, stieß Arminius auf das höchste erregt hervor.
„Ja, Herr. Nimm mich jetzt, Herr!“
Er setzte sie auf einen Kistenstapel, damit sich Schlüssel und Schloss auf gleicher Höhe befanden. Bereitwillig spreizte sie ihre Beine. Servilia stützte sich mit den Füßen auf seinen Oberschenkeln ab. Der Cherusker positionierte seine erhitzte Eichel vor der einladend klaffenden Spalte, die sich wie die Blüte einer fleischfressenden Pflanze vor ihm geöffnet hatte, bettete jedoch nur das glänzende Haupt seines hitzigen Kriegers zwischen die samtigen Polster.
„Noch habe ich die Nachspeise nicht genießen können.“, begründete er sein Zaudern und zog dem Mädchen die hinderliche Tunica über den Kopf. Während seine Hände mit ihren anmutigen Brüsten spielten, legten sich Servilias schmale Finger um seinen heftig pochenden Schaft. Von Sinnen vor Verlangen und Lust rieb sie die weiche Spitze an ihrer erblühten Knospe.
„Nimm mich doch endlich, Herr! Ich bitte dich, nimm mich … jetzt!“, bettelte sie mit heißerer Stimme.
Er fasste die Kellnerin an den Hüften und tat ihr bereitwillig den Gefallen. Sie glaubte, in zwei Hälften gespalten zu werden, als sich sein mächtiges Horn seinen Weg in ihren vor Lust bebenden Leib bahnte. Noch nie hatte sie das Eindringen eines Liebhabers so schneidend und zugleich so samtweich, so massiv und zugleich so schmiegsam, so unbändig stark und zugleich so gefühlvoll erlebt wie bei diesem Mann aus dem rauen Norden. Mit lustvoll verhangenen Augen spürte sie die machtvolle Präsenz des Hünen in sich wüten. Seine kraftvollen Stöße trieben ihr den Atem keuchend aus den Lungen. Triebhaft versuchte sie, dieses unverhoffte Glück in sich festzuhalten, nicht ahnend, dass sie dadurch zwar den ersehnten Höhepunkt, aber auch das Ende des unsäglichen Lustgefühls einleitete. Servilia verging Hören und Sehen, als sie ihren ungestümen Liebhaber kommen fühlte. Der Widerstand, den ihr Schoß seinem Drängen entgegenbrachte, steigerte die Lust des Cheruskers zu einem solchen Rausch, dass er sich augenblicklich in sie ergoss. Seine letzten Stöße trieben sie einem Orgasmus entgegen, der alles in den Schatten stellte, was sie in ihrem jungen Leben erlebt hatte.
Keuchend und ermattet verharrte das ungleiche Paar in gemeinsamer Vereinigung, bis es wieder zu Atem kam. Ausgepumpt glitt Arminius aus Servilias schlüpfrigem Futteral.
„Bei diesem Nachtisch werde ich bei dir Stammgast.“, versicherte er grinsend und tätschelte ihre vor Schweiß glänzenden Brüste.
„Still! Hörst du?“, flüsterte sie aufgeregt. Von draußen war das bockige Schreien eines Esels und eine fluchende Männerstimme zu hören.
„Mein Vater! Er ist zurück!“
Behände sprang Servilia von ihrem erhöhten Sitz und streifte sich ihr Gewand über. Sie nahm Arminius an der Hand und zog ihn in das dunkle Gewölbe hinein.
„Rasch, komm‘ mit in die Gaststube!“
„Aber deine Mutter! Wird sie nicht zwei und zwei zusammenzählen, wenn sie uns aus dem Keller kommen sieht?“
„Keine Sorge!“, beruhigte sie ihn. „Ich kann ihr vertrauen.“
Leise tapsten ihre bloßen Füße die wenigen Treppenstufen zum Schankraum hinauf. Betont lässig schlenderte der Cherusker zwischen den teilweise besetzten Tischen hindurch in Richtung Ausgang. Fast körperlich fühlte er die neugierigen Blicke der Gäste in seinem Rücken. Servilias Mutter, eine vollbusige Matrone von unverkennbar nordafrikanischer Abstammung, lehnte mit einem Ellbogen auf dem Tresen und nickte ihm wissend zu. Er atmete auf, als er auf die beschattete Terrasse hinaustrat.
„Sag mal,“, griff Arminius seine Frage wieder auf. „weiß deine Mutter, dass wir …?“
„Sicher, Herr. Auch sie empfängt ihre Liebhaber im Weinkeller. Von ihr wird Vater nichts erfahren.“
„Schöne Familie!“, dachte er amüsiert und fuhr Servilia mit der Hand durch den schwarzen Wuschelkopf. „Der Herr des Hauses wird auf seinen Geschäftsreisen nach Ostia auch nicht nur mit Weinhändlern verkehren…“
„Komm nur bald wieder, Herr.“, ermunterte Servilia ihn. Ihre Augen glänzten hoffnungsvoll. „Ich bin immer für dich da.“
Der Cherusker bestieg sein Pferd. Zuvor drückte er dem Mädchen ein paar Sesterzen in die zierliche Hand.
„Für das ausgezeichnete Essen!“, rief er. „Und für den köstlichen Nachtisch!“
*
Am 15. Tag des Julius legten Arminius und Flavus ihre besten Tuniken und blau gefärbte, mit Fransen verzierte Umhänge an. Nach dem Mittagsappell machten sie sich auf den Weg nach Rom. Ihr Tribun hatte ihnen großzügig Urlaub gewährt, denn eine Einladung der Kaisertochter war wie ein Befehl von allerhöchster Stelle. Am späten Nachmittag erreichten sie das Villenviertel auf dem Quirinal und begaben sich zu dem stattlichen Anwesen, auf dem die Gattin des Tiberius residierte. Stallknechte nahmen ihre Pferde in Obhut. Ein Gardeoffizier prüfte ihre Einladung, ehe sie von einem Bediensteten höheren Ranges in das weitläufige Haus geleitet wurden. Sie querten eine geräumige, mit Bronzebüsten und Mosaiken geschmückte Vorhalle und durchschritten ein Atrium, in dessen Mitte sich Zierfische in einem Gartenteich tummelten. Schließlich wurden sie in den großen Speisesaal geführt. Lebhaftes Stimmengewirr und helles Gelächter schlug ihnen entgegen, als sie den mit festlichem Blumenschmuck ausstaffierten Saal betraten. Neugierige Blicke musterten die beiden Neuankömmlinge, die etwas verloren am Eingang standen. Velleius Paterculus, in eine vornehme weiße Toga gehüllt, trat an sie heran und erlöste sie aus ihrer Verlegenheit.
„Schön, dass ihr gekommen seid. Kommt, ich führe euch ein wenig herum, bis die Gastgeberin erscheint.“
Velleius schlenderte mit seinen Freunden zwischen kleinen Gruppen plaudernder Frauen und Männer umher. Höflich nickte er hierhin, lächelte dorthin, verteilte artig Komplimente an die Damen und tauschte launige Scherzworte mit deren Begleitern, von denen er wusste, dass es nicht immer die Ehemänner waren. Arminius und Flavus, die die anderen Gäste um mindestens eine Haupteslänge überragten, wurden als Neulinge mit großer Aufmerksamkeit begrüßt.
„Hütet euch vor den anwesenden Frauen!“, warnte Velleius, während er einem Diener zwei silberne Becher mit verdünntem Wein abnahm und sie seinen Kameraden in die Hand drückte. „Wenn sie mit euch flirten, macht ihr euch Senatoren, Offiziere und hohe Beamte, kurz: ihr macht euch ihre mächtigen und einflussreichen Männer zu Feinden. Das ist gefährlich. Flirtet ihr aber nicht mit ihnen, macht ihr euch die Frauen selbst zu Feinden - und das ist noch viel gefährlicher.“
„Angenommen, jemand würde sich an Julia heranmachen. Was würde mit ihm geschehen, wenn es herauskäme?“, wollte Arminius wissen.
„Er könnte sich vom Tarpejischen Felsen stürzen.“, mutmaßte Flavus düster.
„Nicht, wenn sie einen dazu aufgefordert hat.“, klärte Velleius, der den Hintergedanken des Freundes erkannt hatte, die Brüder auf. „Aber riskant ist es immer, sich mit jemandem aus dem Geschlecht der Julier einzulassen. Da lauerte schon manches Mal ein Dolch im Gewande.“
Auf der Unterlippe kauend beobachtete Arminius die im Saal anwesenden Gäste. Niemand sah danach aus, als ob er ihm und seinem Bruder etwas anhaben könnte. Doch er wusste auch, dass in Rom der Schein allzu oft trog. Schließlich blieb sein Blick an einem Mann haften, der sich durch sein auffälliges Gebaren und sein merkwürdiges Äußeres von den anderen männlichen Gästen abhob.
„Wer ist der eloquente Stutzer neben der Säule dort?“, wollte der Cherusker wissen und deutete mit dem Becher in Richtung eines unentwegt redenden Mannes in einer sündhaft teuren, purpurgefärbten Toga, dessen Haupt mit Eichenlaub bekränzt war. Eine Traube von Frauen, die wie betört an seinen Lippen hingen, umringte ihn.
„Das ist Publius Ovidius, einer der größten Poeten unserer Zeit. Wenn er nicht gerade Lobeshymnen auf den Imperator verfasst, schreibt er erotische Werke, die selbst Amor die Schamröte ins Gesicht treiben würden. In seinen Liebesgedichten verehrt er Julia als neue Aphrodite.“
Ehe Arminius etwas erwidern konnte, ertönte ein kurzes Trompetensignal. Sofort erstarben die Gespräche. Selbst der stutzerhafte Poet beendete die Rezitation seiner frivolen Verse. Alle Blicke wandten sich einer doppelflügeligen Tür zu, die von zwei hispanischen Türstehern geöffnet wurde. In Begleitung junger Tänzer und Tänzerinnen trat Julia in den Speisesaal. Ein bewunderndes Raunen und Flüstern ging durch die erlauchte Menge. Die Tochter Kaiser Octavians schritt mit zierlichen Sandalen aus vergoldeten Lederriemchen über einen Teppich aus Blütenblättern, die als halbnackte Nymphen verkleidete Mädchen vor ihren Füßen ausstreuten. Ihr langes, schwarzes Haar war zu einer kunstvollen, mit bunten Vogelfedern geschmückten Hochfrisur drapiert. Ihre Züge wirkten unter der dick aufgetragenen Schminke merkwürdig starr. Das meiste Aufsehen erregte jedoch ihr glänzendes Gewand, das ihre femininen Formen fließend umschmeichelte und in fast anstößiger Weise zur Geltung brachte. Vom Hörensagen wusste Arminius, dass dieser hauchzarte Stoff angeblich irgendwo am östlichsten Ende der Welt aus den Fäden einer Schmetterlingsraupe gesponnen wird und selbst für viele reiche Römer schwerer zu bekommen war als Bernstein aus dem hohen Norden oder nubisches Gold. Als engste Angehörige des Julischen Hochadels konnte sich die Imperatorentochter diesen immensen Luxus leisten.
Da und dorthin grüßend schritt Julia zur Mitte des Saales, wo zahlreiche gepolsterte Liegen mit als Löwentatzen gestalteten Füßen um flache, dreibeinige Esstische gruppiert waren. Sie legte sich auf einer, auf einem niedrigen Postament platzierten Liege nieder, die mit einer kunstvoll bestickten Purpurdecke aus flauschiger Wolle und am Fußteil mit einem kostbaren persischen Teppich bedeckt war. Wie zufällig entblößte sie ein wohlgewachsenes Bein fast bis zum Schritt. Dienerinnen schoben ihr zu ihrer Bequemlichkeit Kissen und Polster unter die haarlosen Achselhöhlen. Ein muskulöser Nubier im Lendenschurz wedelte seiner Herrin mit einem Fächer aus Straußenfedern frische Luft zu.
„Legt euch zum Mahl nieder, teure Freunde und Freundinnen!“, forderte Julia ihre Gäste mit einer huldvollen Geste auf. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft durften sich ausgewählte Honoratioren und Künstler niederlassen. Ovidius erhielt einen Ehrenplatz an der Seite der Gastgeberin. Velleius und die beiden Brüder nahmen in der dritten Reihe Platz. Interessiert musterten sie die an jedem Tisch ausliegenden, auf Pergament geschriebenen Speisekarten. Da sie in Griechisch verfasst waren, übersetzte Velleius den Inhalt. Obwohl seit ihrer Kindheit mit der römischen Küche vertraut, waren Arminius und Flavus viele der exotischen Leckerbissen unbekannt.
Kaum hatten alle Gäste ihre Liegeplätze eingenommen, als die Speisen aufgetragen wurden. Rasch wusch man sich in silbernen Becken, die hinter den Liegen aufgestellt waren, die Hände mit parfümiertem Wasser. Während des reichhaltigen Essens, zu dem viel Wein bester Qualität aus großen Amphoren floss, beobachtete der Cherusker die Kaisertochter aufmerksam. Wenn sie nicht gerade dem Vortrag des Dichterfürsten lauschte, erwies sie sich als ausgesprochen galante Gastgeberin. Obwohl er ihr nie zuvor begegnet war, hatte er das merkwürdige Gefühl, sie zu kennen…
Als nach dem mehrgängigen Mahl Obst gereicht wurde, nahm Julia einige Früchte aus einer goldenen Schale und warf sie gezielt einzelnen Gästen zu. Völlig überrascht bekam auch Arminius eine der apfelgroßen Früchte mit der flaumigen Schale ab.
„Kostet diese Pfirsiche, Männer Roms!“, rief Julia. „Sie sind so süß wie die Küsse und so samtweich wie die Brüste eurer Liebsten! Sie stammen von den Bäumen, die Lukullus aus Persien mitgebracht hat!“
„Irgendwo habe ich diese Frau schon gesehen!“, fuhr es Arminius durch den Kopf, während er das faserige Fruchtfleisch kostete. „Diese Stimme! Wo habe ich diese Stimme schon gehört?“
Obwohl er sich das Gehirn zermarterte, wollte es ihm nicht einfallen. Ehe er Velleius über seine Vermutung informieren konnte, klatschte Julia in die Hände und kündigte den nächsten Höhepunkt des hereinbrechenden Abends an. Wohlriechende Öllampen wurden entzündet und tauchten den Raum in warmes, weiches Licht. Am Rand einer freien Fläche setzten sich Flöten- und Kitharaspieler nieder und begannen, eine schwungvolle Melodie zu intonieren, zu der sich die jungen Tänzer und Tänzerinnen anmutig auf der Tanzfläche bewegten. Im Gegensatz zu ihrem ersten Auftritt zu Beginn des Gelages trugen sie nun jedoch nichts mehr am Leib als einen knappen Lendenschurz oder ein um die Hüfte geknotetes Tuch. Ihre wohlgestalteten Körper und Gliedmaßen glänzten ölig im Schein der Lampen. Mit lasziven, fließenden Bewegungen stellten sie den Raub der Sabinerinnen dar. Dieses Werk hatte der Dichter Ovidius zu Ehren der Gastgeberin verfasst.
Gebannt verfolgte Arminius das sinnliche Treiben auf der Tanzfläche. Das ängstliche Sträuben der ausnehmend gut gebauten jungen Tänzerinnen wandelte sich zunehmend in ein erwartungsvolles Locken, dem ihre männlichen Partner nur zu gerne nachgaben. Manches Pärchen auf den Speisesofas war beim Anblick der sich umfangenden Leiber näher aneinandergerückt. Zuerst noch verstohlen, dann immer offener streichelten männliche Hände über die wohlgeformten Schenkel und Brüste ihrer Begleiterinnen, vereinigten sich Lippen zum sinnlichen Kuss. Ovidius war verzückt aufgesprungen und zitierte lautstark seine schlüpfrigen Strophen über die sinnlichen Freuden des gemeinsamen Orgasmus. Das war der Moment, in dem Arminius Julias Abwesenheit auffiel. Ihr Platz war verwaist, der Nubier mit dem Fächer begnügte sich damit, die Fliegen von den Speisen fernzuhalten. Arminius wusste, dass man sich auf den Festen der Oberschicht hin und wieder zurückzog, um mittels einer Hühnerfeder, die man sich in den Rachen steckte, im überladenen Magen Platz für weitere Köstlichkeiten zu schaffen. Doch die Gastgeberin blieb, von den meisten ihrer Gäste unbemerkt, verschwunden.
Arminius ließ sich Wein nachschenken und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem erotischen Geschehen auf der Tanzfläche. Die Musik war schriller, der Rhythmus schneller und treibender geworden. Die jungen Männer hatten sich in eine Erregung getanzt, die unter dem Lendenschurz deutlich zutage trat. Begehrlich umfassten sie ihre reizenden Partnerinnen an den Hüften, die Blicke begehrlich auf die vor ihren Augen im Takt der Musik wippenden Brüste gerichtet. Der letzte Akt der Darbietung blieb dem Cherusker jedoch verwehrt. Ein Dienstbote war an seine Liege getreten und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Arminius stellte den schweren Pokal ab und sah fragend zu Velleius, der ihm aufmunternd zunickte.
„Los, Kleiner!“, forderte er seinen Bruder auf und erhob sich von seinem Lager. „Die Hausherrin verlangt nach uns.“
Der Diener führte die Brüder durch eine schmale Nebenpforte in den von zahlreichen Lampen beleuchteten Trakt des erstaunlich weitläufigen Gebäudes. Er öffnete eine Tür und bedeutete den Cheruskern einzutreten. Er selbst bezog draußen diskret Posten. Vor den staunenden Brüdern lag ein hallenartiger Raum, dessen Wände mit in blau und grün gehaltenen Gemälden von Tritonen, Nereïden, Delfinen, Muscheln und anderen Meeresbewohnern bedeckt waren. Ihnen gegenüber prangte die lebensgroße, schneeweiße Marmorplastik der Venus, wie sie in vollkommener Nacktheit dem schaumbedeckten Wasser entsteigt. Die Mitte des Raumes wurde beherrscht von einem mit glasierten Kacheln gefliesten Bassin, das mit einer weißlichen, fast undurchsichtigen Flüssigkeit gefüllt war. Aus der Flüssigkeit ragten die Köpfe Julias und einer anderen Frau.
„Ah, unsere beiden Helden!“, rief Julia erfreut. „Antonia, darf ich dir Arminius und Flavus vorstellen, zwei Offiziere unserer glorreichen Legionen. Ich habe sie auserwählt, uns beim Baden Gesellschaft zu leisten. Ein wenig Zerstreuung nach dem langweiligen Abendessen ist sicher auch in deinem Sinne.“
Der mit Antonia angesprochene Kopf musterte die beiden Männer mit unverhohlener Neugier. Besonders auf Arminius‘ hünenhafte Gestalt schien die Frau ein begehrliches Auge geworfen zu haben.
„Legt ab, legt ab!“, forderte die Hausherrin die Cherusker auf. „Gesellt euch zu uns. Das Wasser ist wunderbar warm und sehr … anregend.“
Zögernd öffneten die Brüder ihre Gürtel. Zwei Bedienstete traten herzu, um ihnen beim Entkleiden behilflich zu sein. Nackt stiegen sie die kleine Treppe in das Becken hinab und legten sich den beiden Frauen gegenüber in das wohltemperierte, milchige Wasser. Sofort erschienen am Rand des Bassins barbusige Dienerinnen, die duftende Blüten auf die Wasseroberfläche streuten. Zwei ausgesucht hübsche junge Frauen mit Blumen im Haar und zwischen den Zehen saßen auf einer Marmorbank zu Füßen der steinernen Venus und griffen in die Saiten ihrer Lyren.
„Ihr fragt euch sicher, worin ihr eure athletischen Körper taucht.“, richtete Julia die rhetorisch gemeinte Frage an ihre Gäste. „Nun, es ist eine Mischung aus Quellwasser und Stutenmilch. Cleopatra, die Königin Ägyptens, hat dieses Rezept zur Körperpflege hier eingeführt, als sie bei meinem Großvater Cäsar zu Besuch weilte. Stutenmilch hält die Haut glatt und geschmeidig, müsst ihr wissen.“
Wie um den Beweis dieser Behauptung anzutreten, tauchten die Brüste der Kaisertochter wie zwei Inseln aus dem Wasser auf.
„Sagt selbst: habt ihr jemals schönere Titten gesehen als unsere?“, wollte Antonia wissen und folgte dem Beispiel Julias.
„Sie sind schön wie die schneebedeckten Hügel unserer Heimat.“, erwiderte Arminius, während er mit Bedauern die formvollendeten Rundungen wieder im milchigen Wasser versinken sah. Erneut hatte er das hartnäckige Gefühl, dieser Frau schon einmal begegnet zu sein. Da sie die Schminke von ihrem Gesicht entfernt hatte und nun viel jünger wirkte, reifte dieses Gefühl zum Verdacht.
“Warum legt ihr euch so weit weg? Wir beißen nicht. Nicht wahr, meine liebe, frivole Freundin?“
Antonia kicherte anzüglich. Sie leckte sich über die Lippen und betrachtete begehrlich Arminius‘ muskulösen Oberkörper, als der Hüne sich halb aus dem Wasser erhob. Doch Julia, die die Gier in den Augen ihrer liebestollen Gespielin bemerkt hatte, legte rasch ihr Veto ein.
„Den behalte ich mir vor!“, legte sie entschieden fest und zog den älteren Cherusker vorsorglich an ihre Seite. „Du kümmerst dich um Flavus. Der junge Mann ist etwas ganz Besonderes. Er durfte erst kürzlich seine erste leidenschaftliche Umarmung durch eine Frau genießen.“
Bei diesen Worten wurde Arminius schlagartig klar, woher er Julia kannte: sie war die Frau mit der Federmaske, die seinem Bruder bei Faustilla in die Geheimnisse der körperlichen Liebe eingeführt hatte! Julia lachte, als sie die Verblüffung auf seinem Gesicht bemerkte.
„Na, wie fühlt man sich, wenn der kleine Bruder seine Unschuld an die Tochter des römischen Imperators verliert?“
„Man beneidet ihn.“, gab Arminius wahrheitsgemäß zurück.
„Dafür sollst du heute umso großzügiger entschädigt werden.“, versprach sie und glitt behände auf seinen Körper. Arminius fühlte erfreut ihren vollen Busen auf seinem Brustkorb lasten.
„Doch zuvor erzähle mir, woher du stammst. Du erwähntest vorhin, deine Heimat seien schneebedeckte Hügel.“
„Unsere Heimat ist der Teutoburger Wald in Germanien. Die Hügel dort sind allerdings nur im Winter mit Schnee bedeckt.“
„Germanien! Mein langweiliger Mann behauptet, das Land sei so garstig und abstoßend, dass es sich kaum lohne, es zu erobern. Wenn ich Euch so betrachte, bin ich ganz und gar nicht seiner Meinung.“
Sie strich mit den Fingerspitzen über Arminius‘ haarlose, muskelbepackte Brust.
„Mich interessiert auch, wie du und Flavus römische Offiziere geworden seid. Immerhin könnt ihr es euch leisten, die Dienste römischer Edelhuren in Anspruch zu nehmen.“
„Das ist schnell erzählt. Mein Bruder und ich wurden in Germanien geboren. Mein Geburtsname lautet eigentlich Siegfried, der meines Bruders Irminfried. Siegmar, unser Vater, sandte uns als Geiseln nach Rom. Er wollte damit den Friedenswillen unseres Stammes zum Ausdruck bringen. Bei unserer Adoption in Rom erhielten wir unsere jetzigen Namen. Wegen der Farbe meiner Augen wurde ich nach dem blauen Mineral Arminium benannt. Mein Bruder erhielt seinen römischen Namen Flavus wegen seiner rotblonden Haare. Durch unsere Freundschaft mit Velleius Paterculus hast du uns bei Faustilla kennengelernt. Das ist alles.“
„Wer hat euch adoptiert?“, wollte die Tochter des Kaisers wissen.
„Ein guter Freund deines Vaters, Gaius Mäzenas.“
Nun war es an Julia, verblüfft zu sein. Doch ihr überraschter Gesichtsausdruck wich rasch einem triumphalen Lächeln.
„Mäzenas! Dieser schwerreiche Etrusker hat die Gunst meiner Umarmung aus Angst vor meinem Vater stets ausgeschlagen. Na, wenigstens konnte ich für einen seiner Adoptivsöhne die Schenkel spreizen! Die Bekanntschaft mit euch entwickelt sich pikanter, als ich mir hätte träumen lassen. Das ist so richtig nach unserem Geschmack, nicht wahr, meine liebe, verluderte Antonia?“
„Je unzüchtiger und anstößiger, desto besser!“, bekräftigte ihre Freundin und lachte vulgär. „Geschieht dem alten Geldsack recht! Und so wie es scheint, wird auch Arminius die Furche, die sein jüngerer Bruder gepflügt hat, mit seiner Einsaat besamen wollen…“
„Ja“, nickte Julia mit wissendem Lächeln, während sie sich unter Wasser an Arminius‘ Unterleib entlangtastete, bis sie auf seinen erigierten Penis stieß. „Danach fühlt sich der eiserne Pflug hier unter Wasser ganz und gar an. Aber was den Reiz ungemein steigert: es ist nicht ganz ungefährlich…“
Arminius wurde hellhörig.
„Wie meinst du das?“
„Von meinem Trottel von Gatten droht keine Gefahr. Er weilt schon seit Jahren auf Rhodos und studiert sterbenslangweilige Texte. Aber was glaubst du, was mein angeblich so sittenstrenger Vater mit euch anstellt, wenn er erfährt, dass sich seine Tochter von den Adoptivsöhnen seines Gönners vögeln lässt?“
„Keine Ahnung. Du kennst ihn besser.“
Julias Hand packte das aufgerichtete Glied und bewegte es wie das Ruder eines Bootes vor und zurück.
„Er wir euch auf die Galeere schicken - wenn ihr Pech habt.“, prophezeite sie mit einem maliziösen Lächeln. „Wenn ihr Glück habt, gewährt er euch einen glanzvollen Abgang als Gladiatoren. Der Kampf gegen Auerochsen und Bären steht im Circus Maximus gerade hoch im Kurs.“
Arminius, dessen Hand Julias schwerelos im milchigen Wasser schwebende Brust streichelte, verharrte in der Bewegung.
„Und was wird er tun, wenn er herausbekommt, dass sich seine Tochter im Lupanarium vom Senator bis zum Hafenarbeiter jedem hingibt, der sein Gemächt noch einigermaßen hochbekommt?“
„Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Weder um euretwegen, noch um meinetwegen“, versicherte Julia und begann, die samtige Eichel des Cheruskers mit Daumen und Zeigefinger zu reizen. „Mein gestrenger Herr Vater wird von all dem nichts erfahren. Du hast selbst erlebt, wie professionell ich als Hure arbeite. Meine Kunden wissen ganz genau, was es für sie bedeuten kann, wenn sie die Identität einer maskierten Liebesdienerin ausplaudern. Sie sehen lieber nicht so genau hin, genießen und schweigen. Und was meine Feste und Orgien angeht: meine privates Venusheiligtum hier ist nicht öffentlich zugänglich. Es wird von Soldaten der absolut zuverlässigen Prätorianergarde bewacht. Und für die Spione, die Papa mir regelmäßig unter meine Gäste schmuggelt, stehen stets genügend geschminkte Lippen und feuchte Möschen bereit, um sie von ihrem verwerflichen Tun abzubringen … psst, hört nur!“
Obwohl der Speisesaal in einem anderen Gebäudeflügel untergebracht war, waren die lustvollen Schreie bis in Julias abgelegenes Badegemach zu hören. Die Gäste gaben sich, durch Ovids sinnliches Schauspiel animiert und vom Wein enthemmt, nun selbst den erotischen Sinnesfreuden hin.
„Diese notgeilen Narren! Sie haben nur darauf gewartet, dass man sie sich selbst überlässt!“
„Sollten wir es ihnen nicht allmählich gleichtun?“, fragte Arminius, den das Ziehen in seinen Lenden langsam aber sicher zum Handeln drängte.
„Du hast Recht. Worauf warten wir noch?“, gurrte die Kaisertochter. Ihre Finger krallten sich in seinen blonden Haarschopf. Heiß durchwühlte ihre Zunge seinen Mund auf der Suche nach dem Gegenstück.
Obwohl ihn die leidenschaftlichen Küsse Julias voll in Anspruch nahmen, behielt Arminius die Augen geöffnet und linste zu Flavus hinüber. Sein Bruder kniete über Antonia, die die Spitze seines Ständers an den aufgerichteten Nippeln ihrer ausladenden Brüste rieb.
„Nicht in fremde Reviere schielen, Herr Ritter!“, ermahnte ihn Julia. „Oder hat Antonia etwas, was ich dir nicht bieten kann? Ich bin mindestens genauso verkommen wie sie.“
Sie rutschte ein Stück nach vorne, so dass ihre wohlgeformten Brüste, von dessen Spitzen das milchige Wasser troff, vor Arminius‘ Gesicht aufragten. Entzückt umfasste er die festen und doch nachgiebigen, von harten Brustwarzen gekrönten Halbkugeln.
„Wie gefallen sie dir?“, fragte Julia heiser und sichtlich erregt.
Statt zu antworten begann Arminius ihre vor Nässe glänzenden Rundungen abzulecken. Aufreizend spielte seine Zunge mit den harten Nippeln, die sich unter der Berührung wonnevoll aufrichteten. Gierig nach weiteren Liebkosungen schob Julia eine Brust zwischen seine geöffneten Lippen. Der Sog an ihrer Mamille steigerte ihr Verlangen nach lustvoller Vereinigung mit dem riesigen Mann, der gar so harmlos unter ihr im milchigen Wasser ruhte.
„Ich will deine wilde Furie reiten!“, stieß Julia hervor und rutschte über seinen Waschbrettbauch nach hinten, bis sie seinen einsatzbereiten Rammbock an ihre Scham stoßen fühlte.
„Antonia, du Luder! Los, hilf uns!“, forderte sie die Gespielin auf. Wohl oder übel gab Antonia den zwischen ihren Lippen pulsierenden Penis ihres jungen Partners preis. Sie kniete sich neben Julia, fasste mit geübter Hand Arminius‘ zuckende Rute und gewährte ihr Einlass in die begehrlich angeschwollene Vulva der vor Erregung zitternden Freundin. Fürsorglich achtete sie darauf, dass der impulsive Gast nicht achtlos an der zarten, in der Spalte verborgenen Perle vorübereilte. Erst als er die empfindsame Wächterin gebührend mit Zuwendung bedacht hatte, ließ sie ihn seinen Weg in die Tiefe der Lustgrotte fortsetzen.
Flavus, der sich ein wenig im Stich gelassen fühlte, war aus seiner Ecke gewatet und hatte sich hinter Antonia gekniet. Entschlossen fasste er sich ein Herz und gleichzeitig seinen vernachlässigten Schwanz. Ohne fremde Hilfe fand er den Weg, den die Natur so sinnreich angelegt hatte, und drang ohne auf den geringsten Widerstand zu stoßen in den aalglatten Engpass ein. Überrascht und erfreut über den angenehmen Besuch nahm Antonia ihren jungen Liebhaber willig in sich auf. Auch Julia hatte mittlerweile von ihrem Objekt der Begierde Besitz ergriffen. Arminius indessen rührte sich nicht. Mit schier übermenschlicher Selbstbeherrschung hielt er seine Triebe unter Kontrolle und überließ seiner Gastgeberin die Initiative. Zunächst kostete sie einfach nur das Gefühl seiner Präsenz in ihr aus. Fassungslos und überwältigt fühlte sie sich von der prallen Lanze des Cheruskers ausgefüllt bis in ihr tiefstes Inneres. Doch dann, als sich Flavus‘ ungestüme Stöße über Antonia, die sich an Julias Hüfte abstützte, auf sie zu übertragen begannen, gewannen die Bewegungen ihres Unterleibes sichtlich an Schwung. Arminius‘ Hände, die ihre schwingenden Brüste massierten, sorgten für eine Verdoppelung des Genusses. Als die treue Antonia, obwohl von Flavus‘ ekstatischem Zustoßen selbst in höchste Erregung versetzt, das Feuer in der Knospe der Freundin mit sorgsam dosiertem Fingerspitzengefühl entfachte, versank die Welt für Julia im Rausch der Gefühle. Lustvolle Wellen breiteten sich in ihren Eingeweiden aus und es dauerte einen Moment, bis sie begriff, dass die heißen Katarakte, die durch ihren Leib schossen, den Lenden des Cheruskers entströmten.
Völlig aufgewühlt stützte sich Julia mit den Ellbogen auf Arminius‘ Brustkorb ab. Noch während sie nach Atem rang, sank Antonia mit einem tiefen Seufzer der Befriedigung über ihr zusammen. Flavus, der sich nur ungern von ihr trennen mochte, lag schließlich obenauf.
„Hallo!“, machte sich Arminius, der zuunterst lag, bemerkbar. „Könnten wir uns jetzt vielleicht voneinander lösen? Ihr werdet mir zu schwer!“
Zuerst trennten sich Antonia und Flavus und nahmen ihre alten Plätze wieder ein. Die leicht geschürzten Mädchen reichten ihnen vom Beckenrand aus Wein zur Stärkung. Langsam erhob sich nun auch Julia. Mit sichtlichem Bedauern ließ sie ihr Lieblingsspielzeug aus der Scheide gleiten.
„Bei Venus! Ich habe in meinem Lotterleben wahrlich schon viele Schwänze beherbergt, aber so eine geile Keule hatte ich noch nie in meiner Möse. Wie war es bei dir, Antonia? Hat Flavus deine Erwartungen erfüllt?“
„Ich dachte, der Rammsporn einer Galeere dringt in mich ein.“, antwortete die Freundin, die ermattet in den Armen ihres jugendlichen Liebhabers lag. „Die Frauen in Germanien sind um ihre Männer zu beneiden.“
„Ihr übertreibt.“, dämpfte Arminius das überschwängliche Urteil der Römerinnen, obwohl es seinem männlichen Selbstwertgefühl sehr schmeichelte.
„Wie dem auch sei: ihr haltet euch zu meiner Verfügung!“, ordnete Julia an. „Jetzt entschuldigt mich bitte. Ich muss nachsehen, was meine Gäste treiben. Komm, Antonia!“
Die beiden Frauen stiegen aus dem Bad. Sofort eilten die Dienerinnen herbei und hüllten sie in trockene Tücher.
„Ihr geht jetzt besser auch.“, riet sie den Brüdern, bevor sie mit Antonia und den Gehilfinnen im Ankleidezimmer verschwand. „Der Diener, der euch hierhergeführt hat, wird euch durch einen Seitenausgang hinausgeleiten. Lebt wohl, meine Geliebten. Ihr hört von mir …“
Arminius und Flavus genossen noch ein paar Augenblicke die entspannende Wirkung des Weins und des warmen Wassers, das von den Hypocausten angenehm auf Temperatur gehalten wurde. Nachdem sie sich angekleidet hatten, führte sie der Wächter auf einem kurzen Geheimgang ins Freie. Während sie um das Haus herum zu ihren Pferden schlichen, vernahmen sie schon von weitem das wüste Krakeelen, das aus den offenen Fenstern drang, durchsetzt mit ordinärem Gelächter. Als sie an dem Speisesaal vorüberhuschten, sahen sie die Umrisse einer Frau, die sich aus der Fensteröffnung lehnte. Ihr nur mit einem zerfetzten Gewand notdürftig bekleideter Oberkörper zuckte im Rhythmus der Stöße des Mannes, der es ihr von hinten besorgte.
„Rammle schneller, mein wilder Eber!“, keuchte sie. Es war die Stimme Julias. Aus dem Hintergrund lallte Ovidius zotige Gedichte, in denen er besonders phantasievolle Liebesstellungen rühmte.
ENDE
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