Karaoke

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Karaoke

Karaoke

S.ieben

Stell dir vor, du bist in China. Ein unbekanntes Land, ein exotisches Land, ein großes Land.

Du bist nicht in dem China, das du von den Bildern kennst. Ein anderes China. Ländlich, industriell, provinziell. Eine Kleinstadt. Keine alten Paläste, keine Sehenswürdigkeiten. Eine andere Seite von China, und doch dieses unbekannte exotische Land. Arm, verkommen, im Aufbau. Armut neben prachtvollen Neubauten. Dein Hotel, ein moderner Palast, ein westlicher Standard in Rufnähe zu Baracken. Krass die Unterschiede wie die Lebensgewohnheiten.

Stell dir vor, du bist in China, deine Tage ausgefüllt von Aufgaben.

Was tust du, wenn dein Tageswerk getan ist, der abendliche Hunger gestillt, die Einsamkeit des Hotels droht. Die Versuchungen der Nacht locken. Du gehst hinaus, mit der Angst im Nacken, dich zu verlieren in dieser unbekannten Halbwelt, ohne Orientierung durch die Sprache. Mit Anderen zusammen traust du dich, fühlst dich gefeit gegen die Gefahren. Karaoke ist das Stichwort.

Stell dir vor, du nimmst sie an, die Versuchungen der Nacht.

Die Karaoke Bar, eine der vielen, eine beliebte Abendbeschäftigung hier. Ein großer Raum, mit TV und Sitzecken. Und viele kleinere Räume, für die intimeren Runden. Für die Gesellschaft der Damen wird notfalls gesorgt, das kommt dir entgegen. Ist es doch gerade das, was du vermisst. Getränke werden aufgetragen, auch Obst, die Musikanlage aktiviert.

Stell dir vor, du sitzt dort, neben dir eine unbekannte Frau.

Du blickst in die Runde, deine Gesellschaft für diesen Abend, einige europäische Männer, ebenso viele chinesische Frauen. Deine Nachbarin ist jung, ist zierlich. Sie spricht ein paar Brocken Englisch. Sie kann dir ihren Namen sagen, den deinen erfragen. Doch ihr werdet euch auch ohne Worte verstehen, du weißt es schon. Sie pellt dir eine Mandarine, reicht dir die Spalten, füttert dich, eine Fortsetzung der chinesischen Einstellung zur Dienstleistung. Du legst deinen Arm um sie, genießt die Nähe, die Berührung. Eine gekaufte Berührung, doch eben diese Nähe hast du vermisst.

Stell dir vor, sie lehnt sich an dich, jene unbekannte Frau.

Musik und Video, singen, wenn du magst, einfach so oder mit Mikrofon, ganz nach Belieben. Händchen halten, kleine Finger in den deinen, zärtliche Liebkosungen zwischen Menschen, die sich nicht kennen. Die sich nicht unterhalten außer mit Händen und Blicken. Du spürst diesen zarten kleinen Körper neben dir, kannst ihn mit einem Arm umfassen, darfst ihn überall berühren, soweit es der Anstand in dieser Runde erlaubt. Du wirst umsorgt, mit Getränk, mit Obst, mit Nähe, für dein Wohl wird gesorgt.

Stell dir vor, du schmeckst ihre Haut, atmest ihren Duft.

Irgendwann legt sie ihren Kopf an deine Schulter, in deinen Schoß, und du genießt es, diese Vertrautheit, von der du weißt, sie wird nur ein paar Stunden halten. Wie, wo soll dieser Abend enden. Du könntest sie fragen, dich noch zu begleiten, vielleicht stimmt sie zu. Wie stellt man eine Frage ohne Worte, nur mit Händen. Mit deinen Händen an ihrem Bauch, ihrer Hüfte, ihren kleinen festen Brüsten.

Stell dir vor, du spürst die Nähe, möchtest diesen Abend nicht enden lassen.

Eine verlockende Aussicht, die Nähe fortzusetzen, ohne Beobachtung, ohne Kleidung, ohne Hemmung. Du kannst dich entscheiden, ebenso wie sie es kann. Wenn du die Frage nicht stellst, wirst du sie nachher vermissen, die Frau, die Nähe, wirst einsam sein in deinem Bett. Wirst du dich stark fühlen, ihr widerstanden zu haben, der Versuchung der Nacht?
Stell dir vor, sie stimmt dir zu, möchte dir noch mehr ihrer Nähe spenden.
Gemeinsam geht ihr durch die Straßen, entflohen der aufdringlichen Präsenz der Bar, entronnen der Intimität dieses kleinen Raumes. Ein Rückzug in die Normalität der Straße. Niemand wird dich erkennen, alle werden dich durchschauen, in der sparsamen Beleuchtung dieser kleinen Stadt. Und dich durchflutet die Freude, über das was war, über das was kommen soll.

Stell dir vor, ihr steht in deinem Zimmer, und du spürst die Lust in dir.

Vielleicht wird sie noch duschen wollen, und der Dinge harrend, sitzt du dort, gespannt, was dort bald erscheinen wird, wie sie bald erscheinen wird. Vielleicht wirst du noch duschen wollen, und dann zu ihr hinüber gehen, gehüllt in eines dieser Laken, ebenso wie sie, die auf dem Stuhl nun dich erwartet. Du hockst dich vor ihr nieder, sie zieht dich heran, um dich zu küssen, nicht mehr nur zärtlich, sondern fordernd bietet sie sich dir an. Du weißt, es ist nur eine leichte Bewegung, und schon wird sie vor dir sitzen, wie du es dir erträumt hast, nackt.

Stell dir vor, sie sitzt dort auf diesem Stuhl, bereit, dir deine Träume zu erfüllen.

Du liebkost diesen Körper, dessen Nähe du schon hast genießen dürfen. Du berührst ihre Brust, kleine feste Brüste. Deine Finger streicheln über ihren nackten Bauch, so nah, so zärtlich drängend. Deine Hände gleiten herab, berühren ihre Schenkel, und bereitwillig spreizt sie die Beine, soweit es die Lehnen erlauben. Du spürst die Wärme, die sie ausstrahlt. Bald schon wird es dir zu eng in dem Stuhl, vor dem Stuhl, und du hebst sie empor, legst ihren leichten Körper auf dein Bett.
Stell dir vor, sie liegt auf den Laken, bereit dich zu empfangen.
Du kniest dich neben sie, in ihrer ganzen zierlichen Schönheit liegt sie dort vor dir. Fester ist nun dein Griff, fordernder deine Hand. Sie hat die Augen geschlossen, reckt sich dir entgegen. Deine Hand gleitet hinab zwischen ihre Beine, sie ist feucht, leicht kannst du ihre Lippen teilen. Ihre Finger gleiten an deinem Oberschenkel empor, teilen das Handtuch, das du immer noch trägst, umfassen deine Männlichkeit. Du ziehst sie etwas empor, sie zieht dich herunter, ihr Kopf kommt an deinem Hals zu liegen, du hörst ihren Atem an deinem Ohr, ihr Stöhnen so nah bei dir. Du spürst ihre Hand, im Rhythmus ihrer Lust, deiner Lust, ihr werdet eins in eurer Gier.

Stell dir vor, sie liegt dort neben dir, stöhnend vor Lust, die deine Finger ihr bereiten.

Dein Finger dringt in sie ein, du fühlst ihre Nässe, ihre Finger an deinem Schwanz, und irgendwann willst du diese geile Frau mit mehr als deinen Fingern zu befriedigen, mehr als ihre Hand so intensiv spüren. Du möchtest dich auf sie werfen, sie auf dich ziehen, dich in ihr versenken. Und du streifst dir ein Kondom über, ziehst sie auf dich, füllst sie aus. Sie nimmt deine Bewegung auf, nein, sie gibt die Bewegung vor, sie stößt dich, befriedigt deine Lust und ihre Lust an dir. Ihre Lippen an den deinen, ihre Zunge dich suchend, sitzt sie auf deinem Schoß, und ihr Rhythmus wird fordernder, wird stärker, spült dich hinfort.

Stell dir vor, sie sitzt auf dir, ein Vulkan der Lust, der Gier, den du entfacht hast.

Ihr Stöhnen wird lauter, du spürst ihre Stöße, und sie lässt sich zurück fallen, du folgst ihr, gemeinsam dreht ihr euch, bis sie auf dem Rücken liegt und du auf ihr. Nun bist du es, der den Rhythmus vorgibt, die Arme aufgestützt, und sie schreit unter dir, jeden deiner Stöße begleitet sie mit einem Aufstöhnen, bis du es nicht mehr aushältst, bis du dich ergießt in dieser kleinen, zierlichen, geilen Frau.

Stell dir vor, du liegst neben ihr, unter ihr, auf ihr, erschöpft, glücklich.

Und sie reibt sich an dir, präsentiert sich dir, möchte mehr spüren, es nur allmählich ausklingen lassen. Mit langsamen festen Berührungen gibst du ihr, was sie möchte, und schon wieder sitzt sie auf dir, reibt sich deinem Schwanz. Irgendwann werdet ihr nebeneinander liegen, euch ein wenig ausruhen. Irgendwann wird sie dir bedeuten, dass sie nun gehen wird, dich alleine lassen in deinem großen Bett. Und du verabschiedest sie, mit einem Küsschen, mit einigen Scheinen in deiner Hand.

Stell dir vor, sie geht alleine durch die Nacht, glücklich über die Stunde mit dir, glücklich über den Reichtum in ihrer Tasche.

Stell es dir vor, wie sie nach Hause kommt, unter den wissenden Augen ihrer Nachbarn.

Stell es dir genau vor, wenn du abends alleine liegst, in deinem viel zu großen Bett.

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