Karen verspeist den Wolf

10 27-42 Minuten 1 Kommentar
Karen verspeist den Wolf

Karen verspeist den Wolf

Bert Kessel

"Heute nacht kannst Du mit mir machen was Du willst" Dieser Satz, leise, aber bestimmend in Wolfïs Ohr geflüstert, fuhr ihm von dort direkt durch Mark und Bein. Seine Knie zeigten von einer Sekunde auf die andere eine seit Jahren nicht mehr gekannte Schwäche. Nur nichts anmerken lassen, hier inmitten der Arbeitskollegen, die gekommen waren, mit ihm auf seine neue Wohnung anzustoßen. Nur Karen hatte wohl vor, es nicht dabei zu belassen.
Ausgerechnet Karen. Gerade erst hatte er sich daran gewöhnt, daß sie nicht mehr jede Gelegenheit nutzten sich gegenseitig anzupflaumen, oder auch gleich richtigen Krach zu schlagen. Sie war ihm auf Anhieb so
unsympathisch, wie er ihr. Und sie ließen beide keine Gelegenheit aus, sich dies zu zeigen. Gerade mal bei Kundenbesuchen, oder in hektischen Momenten, in denen die gesamte, rund zehnköpfige Belegschaft mal wieder als Mannschaft gefragt war, konnten sie sich beherrschen. Aber ansonsten gingen die beiden, mit ihren Fetzereien, ihren Kollegen gehörig auf den Geist, herrschte doch eigentlich ein außergewöhnlich gutes Betriebsklima.
Die zwei Dauer-Streithähne mit schier unerschöpflichem Potential und ungeheurer Ausdauer, drohten zu einer Belastung des gesamten Teams zu werden. Zumal beide immer wieder in Erklärungsnotstand gerieten, sollten sie erklären, warum sie sich denn diesmal gefetzt hätten. Entweder waren die Anlässe zu banal, als das sie sie freiwillig genannt hätten oder sie wußten es wenige Minuten später schon selber nicht mehr.
Allein schon ihre Erscheinung gab in seinen Augen ausreichenden Anlaß, diesem Weib die Meinung zu geigen. Hochnäsig, besserwisserisch, arrogant, aufgestylt. Wie sie immer wieder ihre - zugegebenermaßen durchaus bemerkenswerten- weiblichen Attribute gezielt einsetze, einfach zum davonlaufen. Das alles war doch nun wirklich Grund genug, diese Dame am liebsten von hinten zu sehen - aber was machten die lieben Kollegen? Zumindest der männliche Teil der Truppe sah sie allein wegen ihres Knackarsches immer wieder gerne von hinten. Kaum kommt ein Biest, auf einem netten Fahrgestell daher, schon fangen die Kerle an zu sabbern und schnallen sonst gar nichts mehr.

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super

schreibt michl57

Von der Handlung her eine der besten Geschichten die ich hier gelesen habe. Danke dafür

Gedichte auf den Leib geschrieben