Schon wieder dieser seltsame Traum. Eingehüllt in bunte Lichter und scheppernde Jahrmarktsmusik hocke ich splitterfasernackt auf einem Miniaturkarussell. Die quietschgrünen Pferdchen sind viel zu klein für mich. Aufrichten kann ich mich nicht, weil ich sonst das kunstvoll bemalte Dach aus Papier zerreißen würde. Um das Karussell herum stehen Leute ohne Gesichter. Die Hälfte in Frack und Abendkleid, die anderen nackt. Die Kulisse ähnelt einer italienischen Stadt. Die Sonne geht gerade unter. Ich fühle mich unwohl. Irgendwie fehl am Platz. Bis mir klar wird, was meine Aufgabe ist. Ganz am Rand wartet das überdimensionierte Sparschwein, von dem der Besitzer gesprochen hat. Statt eines einfachen Schlitzes hat es als Einwurf eine Muschi mit wulstigen Schamlippen. Ich krabble darauf zu, verheddere mich in Seilen, es zieht mir die Beine auseinander, ich falle. Plötzlich hänge ich rückwärts frei schwebend aus dem Karussell heraus. Meine spürbar aufgedunsene Möse voran, damit alle sie bewundern können. Aber ich kann nicht sehen, was unter oder hinter mir passiert. Während das Karussell sich langsam dreht, preist mich eine Stimme aus dem Lautsprecher an: »Anfassen 5 Euro; Finger einführen 10 Euro; Schwanz reinstecken 20 Euro; abspritzen 50 Euro.«
Die Gäste des Spektakels beginnen zu murmeln, zu kommentieren, zu lachen. Erste, zaghafte Berührungen auf meiner zur Schau gestellten Haut. Zusammengeknüllte Geldscheine verschwinden in der Spalte des rosigen Schweins. Dann wird meine Furche begutachtet, begrapscht, geknetet, massiert. Zwei Finger bahnen sich ihren Weg an meiner Klit vorbei in mich hinein. Das Sparschwein verschlingt einen Zehn-Euro-Schein nach dem anderen. Vereinzelt auch Zwanziger. Auf einmal, wie auf ein geheimes Zeichen hin, stoppt das Karussell. Eine gepflegte Frauenhand schiebt eine eingerollte, orangefarbene Banknote in die Plastikpussy. Das Gemurmel hört auf, gespannte Ruhe breitet sich aus. Sogar die Drehorgel verstummt. Merkwürdigerweise fühle ich nichts mehr. Erst, als das Karussell wieder anfährt und die Musik einsetzt, merke ich, dass es aus mir heraustropft.
Karussell
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