Kein Laut, kein Licht, so tief

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Kein Laut, kein Licht, so tief

Kein Laut, kein Licht, so tief

Vera Stein

Es ist dunkel.

Ich höre nur deine Schritte, wenn du aufstehst und um mich herumgehst. Ich glaube auch deine Hand zu fühlen, wie sie über mich hinwegstreicht, ohne mich zu berühren, ich glaube zu hören, wie die Spitzen deiner Finger über den Stoff gleiten, den ich nicht trage. Dann gehst Du und es wird wieder ruhig.

Um mich herum bleibt es schwarz.

Ich habe in der Dunkelheit die Augen zugemacht, stelle mir vor, wie über mir die Sonne scheint, obwohl du für mich den Tag zur Nacht gemacht hast. Ich höre mich reden und lachen, denke, dich zu hören, wie du zu mir sprichst. Aber es ist leise, so still.

Es ist so leise, so still und finster.

Und ich merke nicht, dass du plötzlich ganz nah bist, nur, wie du meine Finger - ich bin da - kurz und sanft berührst und wieder gehst. Was bleibt ist ein Gefühl, nicht alleine zu sein. Und es breitet sich aus. Auf meiner Haut, an den Fesseln vorbei. Bis hin zum Kopf. Ganz tief hinein.

Kein Laut, kein Licht, so tief.

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