Keine Frage des Alters

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Keine Frage des Alters

Keine Frage des Alters

Paul Magallas

„Jetzt gönne ich es mir wieder!“.
Für sie ist klar, was das bedeutet. Zunächst nimmt sie ausgiebig und genussvoll ein Bad. Dann lässt sie sich im Bad lange Zeit, um sich einzucremen, ihr sorgfältiges Makeup aufzulegen. Sie geht ins Schlafzimmer. Bei den Dessous weiß sie schnell, welche Farbe, welche Teile, welche Strümpfe es diesmal sein sollen. In Ruhe wählt sie die Kleidung aus: Eine enge schwarze Hose, die ihre langen Beine zur Geltung bringt. Dazu den grauen Pullover mit dem hohen Rollkragen. Darüber die schwarz-weiß karierte lange Jacke. Ein letzter prüfender Blick. Dann bricht sie Richtung Haltestelle auf.
Sie nimmt die U-Bahn in die Innenstadt. Die neugierigen, verstohlenen, aber immer längeren Blicke des Mannes, der unterwegs einstieg und sich ihr gegenübersetzt, bleiben ihr nicht verborgen. Sie liebt es, Blicke auf sich zu ziehen. Sie hat ein gutes Stilempfinden: exquisit, aber nie zu dick aufgetragen. Dass ihr Körper mit 70+ ihr noch eine solche Figur beschert, empfindet sie als Geschenk des Lebens. Sie mag es, wie der Mann sie ansieht und an ihr als ‚Gesamtkunstwerk‘ Gefallen findet. Sie hat das Gefühl, dass seine Nase etwas von ihrem Parfum aufschnappt. Edel, darunter macht sie es nicht. Manchmal begegnen sich ihre Blicke, halten stand, um wieder in der stummen Betrachtung des anderen zu versinken.
Sie steigen beide an derselben Haltestelle aus. Der Mann geht zuerst raus und nähert sich der Rolltreppe. Sie läuft – für ihr Alter wirklich bewundernswert flott – auf die Treppe zu. Bevor sich ihre Wege trennen, wirft sie ihm zum ersten Mal ihr gewinnendes Lächeln zu. Es bleibt nicht ohne Wirkung. Schon stürmt sie die Treppen hinauf und biegt ab Richtung Kaiserallee.
Oben verlangsamt sie ihre Schritte und tritt etwas zur Seite. Aus den Augenwinkeln sieht sie den Mann auf sich zueilen. „Entschuldigung, das ist ihnen aus der Tasche gefallen!“. Er reicht ihr ein Handy. „O, vielen Dank. Das habe ich gar nicht bemerkt“. So überzeugend klingt das nicht. Er stutzt zum ersten Mal. Erstens sieht dieses Handy erstaunlich ramponiert aus, als ob es nicht das erste Mal auf den Boden geknallt wäre. Dann wundert ihn, dass sie es kommentarlos einsteckt und gar nicht probiert, ob es noch funktioniert.
„Da habe ich wohl etwas bei Ihnen gut. Was halten Sie von einer Einladung in ein Café? Ganz in der Nähe kenne ich ein kleines und gemütliches.“ Er willigt ein und verlässt sich ihrer guten Ortskenntnis. Nach wenigen Minuten stehen sie in einer Seitenstraße vor dem „Café am Eck“. „Sieht gemütlich aus!“ „Ja, ich komme gerne hierher. Wir haben Glück: Mein Lieblingsplatz hinten in der Ecke ist sogar frei!“. Er hält ihr – ganz Kavalier der alten Schule - die Tür auf und hilft ihr aus ihrem stilvollen Mantel. Eine junge Frau kommt auf sie zu, spricht sie mit Namen an, führt sie an den Tisch und nimmt ein „Reserviert“-Schild weg. Reserviert? Ist das etwa alles geplant und vorbereitet?
Sie lässt ihn gar nicht zum Nachdenken kommen, sondern verwickelt ihn in ein Gespräch. Die Frau hat auch in ihrer Art, zu konversieren, Stil.  Nicht zu direkt und doch zielgerichtet lockt sie aus ihm heraus, was sie wissen will. Es wird je länger, je mehr es zur entspannten Plauderei über dies und das, Gott und die Welt wird. Draußen wird es langsam dunkel. Sie haben längst Kaffee nachbestellt. Beim Kuchen bleibt sie entschieden beim ersten Stück ihres Lieblingskuchens, wie sie sagt. Die freundliche Bedienung brachte den ohne Aufforderung. Irgendwie scheint sie hier bekannt, ja beinahe zuhause zu sein.
Dann fällt ihr Kaffeelöffel zu Boden. Er bückt sich unter den Tisch. Er muss länger suchen, um festzustellen, dass sie ihre elegante schwarze Stiefelette daraufgestellt hatte. Sie öffnet langsam und sehr bewusst ihre Beine. Er ist verwirrt. Als sie den Löffel freigibt und er ihn zurück auf den Tisch befördert, ist er desorientierter als sie. Sie bedankt sich förmlich für seine Freundlichkeit. Er braucht einige Zeit, um wieder in den entspannten Plauderton zu verfallen. Plötzlich stutzt er. Was ist das zwischen seinen Beinen? Etwas berührt ihn. Es steigt langsam nach oben, als suche es einen ganz bestimmten Ort. In seiner Leibmitte, auf seinem Schwanz kommt das Etwas zum Stillstand. Wieder verwirrt schaut er auf und in ein ihn schelmisch angrinsendes Gesicht. „Ist was?“ „Na, ich weiß nicht …“ „Ist es Dir unangenehm?“ „Das gerade nicht, aber …“ „Weißt Du, heute ist wieder so ein Tag, an dem ich mir etwas gönne. Ich fahre dazu in die Stadt und lass mich überraschen, was passiert“. „Fällt Dir dabei öfter ein Handy aus der Tasche?“ „Das kann schon sein. Ich muss meinen Köder auswerfen. So wie Du mich vorhin in der Bahn angeschaut hast, dachte ich, das könnte heute der Richtige sein!“ „Dann ist das alles gar kein Zufall?“ „Hmmh, nicht ganz – und doch. Denn ich weiß nicht, wie sich die Sache entwickelt, ob es zwischen uns passt“. „Aha“ – Pause – „Und wie geht es weiter?“ „Nun fühle dich auf jeden Fall bis jetzt herzlich eingeladen. Wenn Du gehen magst, weil du anders, Besseres vorhast oder vielleicht auch genug von mir, dann ist jetzt eine gute Gelegenheit zu gehen.“ „Und wenn mich die Fortsetzung interessiert?“ „Dann begleitest du mich als echter Kavalier noch ein Stück durch die Stadt – dorthin, wohin ich gerne in Begleitung gehe.“ „Das klingt verlockend.“ „Sehr schön. Die Rechnung bitte!“ Nachdem sie souverän bezahlt hat, steht sie auf. Er hilft ihr in den Mantel und hält die Tür auf. Sie hakt sich bei ihm ein. Er hat immer wieder das Gefühl, dass sie seinen Oberarm drückt. „So da wären wir schon.“ Sie stehen vor einem kleinen Hotel. Zielstrebig geht sie voran. An der Rezeption scheint man sie zu kennen, denn die freundliche Dame händigt ihr einen Zimmerschlüssel aus. „Alles vorbereitet, wie immer.“ „Besten Dank“ antwortet sie und geht auf den alten Fahrstuhl zu. Schon für zwei Personen ist er erstaunlich klein. Das scheint sie nicht zu stören. Sie drängt sich an ihn. Er spürt ihre Wärme und die Spitzen ihrer Brüste. Mit ihrer Hand fährt sie nach unten und stellt vergnügt fest: „Er reagiert, wie ich es mag.“ Im zweiten OG steigen sie aus. Über einen flauschigen Teppich biegen sie nach rechts ab. Vor einem Zimmer bleibt sie stehen, schließt auf und lässt ihn eintreten. Das Licht im Raum ist gedämpft, im Hintergrund läuft dezent klassische Tanzmusik. Auf einem Tischchen sieht er einen Sektkühler und zwei Gläser. „Kannst du den öffnen?“ Sie hält ihm die Flasche hin. Er öffnet die Flasche, schenkt sein. „Auf uns und einen schönen Abend zusammen!“ haucht sie ihm ins Ohr. „Mach‘s dir bequem. Ich muss erst einmal ins Bad“. Er zieht seinen Mantel aus und deponiert ihn an einer Garderobe neben der Tür. Er lässt sich in einen Sessel fallen. Alles hier hat sicher schon Jahre hinter sich, aber dennoch unaufdringlichen Stil. Es wirkt gepflegt. Er zieht seine Schuhe aus und – einem Impuls folgend - auch seine Strümpfe. Barfuß läuft er über den weichen Teppich zum Fenster. Man hat einen eindrucksvollen Blick auf die Stadt und ihre Lichter. „Gefällt es dir hier?“ Er hat gar nicht bemerkt, dass sie zurückgekommen ist. Was er sieht, haut ihn um: Da steht diese Frau, schlank und groß gewachsen in bourdeauxfarbenen Dessous vor ihm. Statt eines BHs eine Hebe, die mehr zeigt als verhüllt. An ihren Ute-Lemper-langen Beinen wunderbare dunkle Strümpfe. Ein hauchzarter Strapsgürtel umspielt ihre knabenhafte Hüfte. Ihr Slip ist ein Hauch von nichts und vor allem: vorne offen! Sein Blick fällt auf eine getrimmte Muschi mit einladenden Lippen. Alles an diesem Geschöpf hat Eleganz.

„Leck mich!“ In ihrer Stimme klingt etwas Unerbittliches mit. Er nähert sich ihrer Mitte langsam. Da fasst sie energisch nach seinem Kopf und drückt ihn sich auf die feuchte, aromatische Öffnung. Er versteht und erhöht das Tempo. Sie beginnt zu stöhnen. Als sie genug davon bekommt, stößt sie ihn von sich. „Zieh dich aus und geh in den Vierfüßler!“ Er kommt ihrem Befehl unverzüglich nach. „Zeig mir deinen Hintern!“ Er dreht sich entsprechend um. Sie beginnt wie wild, seinen Hintereingang, seinen Damm, seine Bälle und den inzwischen stattlichen Lingam zu verwöhnen. Sie genießt es, sich dort rumzutreiben. Dann schiebt sie ihren Kopf zwischen seine Beine, legt sich unter ihn und besorgt es seinem Lingam nach allen Regeln der Kunst. Lange kann er sich nicht zurückhalten. Als ihr Finger durch den Hintereingang will, geht es nicht länger. Er kommt mit einem lauten Schrei. Sein ganzer Unterkörper ist in Aufruhr. Seine weiße Milch spritzt ihr in den Mund. Was herausläuft, putzt sie mit den Fingern genüsslich weg. Danach lässt sie ihm eine Verschnaufpause – nicht zu lang, denn ihre Lust ist noch lange nicht befriedigt. „Jetzt versohl mir den Hintern, beiß und kneif meine Nippel. Kratz mich – und ich meine wirklich kratzen!“ So gut er kann, gibt er die Wildkatze, die sich nicht zurückhält. Dann fordert sie ihn auf, die leere Sektflasche zu holen. „Steck mir die hinten rein und fick mich von vorne!“ Er feuchtet den Rand der Flasche an, lässt Spucke auf ihre Rosette tropfen, die er einreibt. Dann stößt er ihr die Flasche in den weichgewordenen Eingang. Sie bewegt ihr Becken und zeigt ihm, wie es ihr gefällt. Seine Finger stimulieren ihre Perle und machen den Vordereingang bereit. Dann darf sein harter Lingam eintreten, ohne anzuklopfen.
Sie erholen sich bei einem weiteren Glas Sekt und den Canapés, die danebenstehen. Es wird eine wilde Nacht. Ihr kann es nicht wild, derb und hart genug sein – das genaue Gegenteil zu dem gepflegten Eindruck, den sie sonst abgibt. Es beginnt zu dämmern, als sie einschlafen. Sie lässt ihn am nächsten Morgen nicht lange schlummern. „Komm, aufstehn, das Frühstück wartet!“ Sie ziehen sich an. Das Frühstück ist wieder im kleinen Café. Reichlich wird aufgetragen, in aller Ruhe getafelt. Immer wieder lässt sie dabei Hände und Finger über seinen Körper und zwischen seine Beine gleiten. Dann erhebt sie sich mit einem Ruck. „Schön war’s. Genug für heute!“ Sie steht auf und bezahlt. Schnell ist sie an der Tür. „Ich fahre öfter mit dieser Bahn in die Stadt. Also, falls wir uns mal wiedersehen – vielleicht brauchen wir das lange Vorspiel dann gar nicht mehr. Mach’s gut und Danke!“ Sie haucht ihm einen Kuss durch die Luft, ist aus der Tür und verschwunden.

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