Kickstart

Dead Boys Part 29

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Andreas

Debby fühlte sich bedroht. Sie kannte dieses beklemmende Gefühl des sich ausgeliefert fühlen, seit sie in der heruntergekommenen Kaschemme arbeitete. Die vier Biker bestellten eine neue Runde Whiskey. Der hagere Typ mit den pechschwarzen Haaren bestand darauf, Debby einen Drink auszugeben. Seine Hand schob ihr das Glas hin, das Debby im Stehen leeren wollte. „Setz dich auf meinen Schoß, hübsches Mädchen!“ forderte er sie auf. Debby kam seinem Wunsch zögerlich nach. Sie spürte, dass es diese Männer nicht gewohnt waren, wenn ihnen widersprochen wurde. Der Fremde lachte, als er ihren Po auf seinem Schoß spürte. „Bei so einem Hintern vergisst man beinahe die Arbeit. Ich mag dich, Süße und darauf kannst du dir etwas einbilden!“ Zwei seiner Freunde lachten, während der Dritte mit der blassen Gesichtsfarbe verächtlich den Mund verzog. „Du solltest unseren Auftrag ernst nehmen, Black! Der König ist wach und er wird die Führer der Clans zu sich rufen. Zudem rieche ich Blutsauger. Wir könnten schon bald Besuch bekommen.“ Der schwarzhaarige Biker antwortete wütend. „Hast du Angst vor Vampiren, Pale? White und Red werden mir sicher zustimmen, dass wir es mit jedem verdammten Dämon aufnehmen können!“ Der auffallend dünne Mann steckte sich eine neue Zigarette an. „Ich fürchte nur eines, Blacky, und weißt du, was das ist? Ich verrate es dir gerne! Die Vampire haben starke Verbündete in ihren Reihen. Wenn der Wolf mit dem Untoten eine Allianz eingeht, entsteht etwas Machtvolles. Diese Wesen können selbst uns gefährlich werden, auch wenn du das nicht glauben magst!“ Debby zitterte. Sie saß noch immer auf Blacks Schoß, wobei seine Hand ihr rechtes Bein streichelte. Sie dachte an Jim, dem sie eine Nachricht geschickt hatte. Debby kannte mich und meinen Bruder, seit wir zusammen im Sandkasten gespielt hatten. Debby war gleich alt wie Jimmy und sie war so etwas wie seine erste Liebe. Er hielt den Kontakt zu Debby weiter aufrecht, nachdem er verwandelt wurde. Die junge Frau konnte sicher sein, dass Jimmy ihr Freund blieb. Als Jim die SMS las, stand sein Entschluss fest. Mein Bruder bestand darauf mit Blitz, Katie und Cheetah zu gehen, anstatt den Wunsch des Königs zu erfüllen. Gretchen verlangte, dass Gwen ihn begleiten sollte. Unsere Anführerin wusste, dass Gwendoline meinen, bisweilen etwas hitzköpfigen Bruder in Schach halten konnte. Die fünfköpfige Gruppe ging ein hohes Risiko ein. Niemand konnte die Stärke der vier Reiter einordnen. Blitz entdeckte die chromblitzenden, in verschiedenen Farben lackierten Chopper, die nur auf einen Befehl ihrer Besitzer zu warten schienen. Er winkte Katie zu sich. „Geh hinein, Kate und check den Laden! Laut Debbys Nachricht, scheinen die Biker auf hübsche Frauen zu stehen.“ Katie grinste verächtlich. Sie marschierte auf ihren langen Beinen in Richtung der Kneipe. Katies kurzer Rock lenkte den Blick auf ihre groben Stiefel, in deren Schaft ein verborgenes Messer steckte. Katie strich sich durch ihr langes Haar, als sie durch die knarzende Türe trat. Die vier Männer musterten den hübschen Gast, während Katie sich an den Tresen setzte. Katie blickte zu Black, auf dessen Schoß Debby mit ängstlichen Augen kauerte. „Kann ich etwas bestellen? Ich habe Durst!“ Der schwarzhaarige Rider gab Debby einen lautstarken Klaps. „Bediene die schöne Lady!“, befahl er ihr. Deborah hüpfte schnell von seinem Schoß. „Was darf ich dir bringen?“, fragte sie Katie. „Ein kühles Bier wäre schön. Es ist verdammt heiß heute, oder täusche ich mich?“ Kates selbstsicheres Grinsen schien Black zu gefallen. Er betrachtete Katies Schenkel, deren weiße Haut von keinerlei Stoff bedeckt wurde. „Stammst du aus der Gegend? Wir sind neu in der Stadt und wir freuen uns über Kontakte. Setz dich doch zu uns an den Tisch, damit wir anstoßen können!“ Es klang wie ein Befehl – nicht wie eine freundliche Einladung. Katie ließ sich nieder, wobei sie die Reiter im Auge behielt. „Was treibt euch denn hierher? Ist doch eine gottverlassene, langweilige Gegend hier!“ Bevor Black antworten konnte, meldete sich der fahle Rider zu Wort. „Wir haben einen Auftrag zu erfüllen, der genau hier seinen Anfang nimmt. Kennst du die alten Legenden, mein Kind? Es gibt eine, die von einem bestimmten Wesen handelt. Sein Name lautet Norvegicus, aber er ist auch als König der Ratten bekannt. Die Legende besagt, dass die vier Reiter ihre Maschinen besteigen, wenn der König aus seinem Schlaf erwacht. Du denkst, es sei nichts Besonderes, wenn vier Biker einen Ausritt machen. Täusche dich nicht, denn wir sind dazu auserkoren, die Apokalypse zu entfesseln!“ Seine Augen blitzten, während sich seine Mundwinkel zu einem triumphierenden Lächeln verzogen. Kate verzog keine Miene, als sie mit cooler Lässigkeit konterte. „Das klingt nicht gerade originell. Ich habe so etwas zu oft gehört, als dass es mich wirklich beeindruckt!“ Sie beobachtete aufmerksam die vier Reiter. Black schaute entgeistert zu Red und White, die wiederum Pale anstarrten. „Warum zur Hölle verrätst du ihr unseren Auftrag?“ Pale lachte. „Weil sie es längst weiß, du Idiot! Sie ist ein Vampir und ich wette, dass dort draußen noch andere lauern! Glaubst du vielleicht, dass dieses hübsche Kind zufällig hier ist?“ Er berührte Katies Schulter, um ihr dann durch ihr langes Haar zu streichen. Pale musterte sie. Du hast eine große Klappe, Vampirmädchen!“

Kate reagierte gelassen, als ginge sie das rein gar nichts an. „Vampire? Wer glaubt denn an so was? Ich wollte nur ein bisschen Spaß haben, aber ihr scheint ja keinen Humor zu besitzen!“ Black sprang auf. Er riss Kate an den Schultern nach oben. „Ich werde die Schlampe über den Tisch beugen, damit sie etwas Respekt lernt!“ Er drückte Kate nach unten, bis ihr Bauch auf der Platte auflag. Black hob ihren Rock in die Höhe. Als er Katies String entdeckte, sprangen ihm fast die Augen aus den Höhlen. „Nur zu! Ich lasse mir gerne mal den Arsch versohlen, aber ein Vampir bin ich dennoch nicht!“ Blacks Finger machten sich an Katies Po zu schaffen. Sie presste ihre Lippen zusammen, da sie mit dem ersten Hieb rechnete. „Hör mit diesem Scheiß auf, Black! Wir werden unseren Auftrag erfüllen und das bedeutet, dass dieser Schuppen ein Opfer der Flammen wird. Dann verschwinden wir von hier!“ Die Biker lachten. Blacks Hand versetzte Kates Po einen Klatscher. „So schade, Baby! Ich hätte dir gerne den Hintern versohlt!“ Red und White fesselten Katie und Debby. Die Kellnerin wurde neben Katie über den Tisch gelegt und an Händen und Füßen an die Tischbeine gebunden. Draußen riss Blitz sein Gewehr hoch. Jimmy zischte ihm zu: „Wenn sie uns bemerken, sind die Frauen tot! Wir warten, bis sie aus der Bar kommen. Dann teilen wir uns auf!“ Blitz nickte. „Du hast wahrscheinlich recht, auch wenn ich diesen Typen gerne eine Kugel verpassen würde!“ In der Kneipe zündete Pale eine Zeitung an, während seine Freunde den Inhalt eines Benzinkanisters über dem Mobiliar verteilten. Katie war wütend. Black hatte sie mit hochgeschlagenem Rock liegengelassen, was ihr gar nicht behagte. „Verdammte Arschlöcher! Fackeln die Bude ab und ich zapple mit nacktem Arsch über diesem beschissenen Tisch!“ Debby hatte andere Sorgen. Das Feuer griff rasch um sich, zumal die Biker durch die geöffnete Tür nach draußen stürmten. Black warf Kate einen bedauernden Blick zu. Er trat als Letzter ins Freie, während drinnen die Flammen züngelten. Cheetah und Blitz schlugen ein Fenster ein. Das Klirren schreckte die Reiter auf, denen sich Jim und Gwen in den Weg stellten. Pale gab seinen Männern ein Zeichen. „Wartet! Ich will wissen, was die Blutsauger von uns wollen.“ Er fixierte Jimmy, ohne Gwendoline aus den Augen zu lassen. „Wir möchten unsere Freundinnen gerne aus dieser Flammenhölle befreien. Wir werden es sicher nicht zulassen, dass sie ihr Leben verlieren.“

„Das mag auf die Kellnerin zutreffen, denn sie ist ein Mensch. Das andere Mädchen gehört derselben Art an, die hier gerade vor mir steht. Warum sollte ich einen Vampir verschonen?“ Blitz kümmerte sich zur selben Zeit um Kates Fesseln. Cheetah hatte Debby befreit, die sich die Seele aus dem Leib hustete. „Zieh mir den Rock runter! Es ist nicht die passende Zeit, um meinem Popo die weite Welt zu zeigen.“ „Du hast Sorgen!“, flachste Blitz, ehe er ihr den Gefallen erwies. Seine Hand berührte Katies weiße Backen, über deren glatte Haut seine Finger strichen. „Hör damit auf, Blitzie. Mir ist eh schon heiß genug!“ Blitz zog den Mini über Katies Hintern, um ihr dann auf die Beine zu helfen. „Wir müssen sofort raus!“, mahnte Cheetah. Mittlerweile brannte die Kneipe lichterloh. Cheetah nahm Debbie auf die Schultern, während sie die in lodernden Flammen stehende Tür erreichten. Sie rannten ins Freie, wo die vier Biker Jim und Gwen gegenüberstanden. Pale lieferte sich mit Jim ein Duell der Augen, das unentschieden endete. Jimmy ergriff als erster das Wort „Du stellst die Frage, weshalb ihr uns nicht töten solltet. Vielleicht wäre es nicht so einfach, wie du dir das vorstellst!“ Die blassen Augen des Anführers funkelten. „Ich spüre den Wolf in dir! Deine Kraft wird euer Ende hinauszögern, verhindern wirst du es aber nicht können!“ Der bleiche Biker blickte zu Debbie und Kate, die mit ihren Befreiern aus der lichterloh brennenden Bar auf die Straße stolperten. „Deine Freundinnen wurden befreit. Wir werden jetzt unsere Maschinen besteigen, um unseren Auftrag zu erfüllen. Ihr könnt versuchen, uns daran zu hindern, oder eures Weges gehen. Das ist eure Entscheidung. Aufhalten werdet ihr uns jedoch nicht!“ Jimmy gab Cheetah und Blitz ein Zeichen. Er wusste, dass schier unmöglich war, die vier Reiter zu stoppen. Die Hoffnung lag bei Gretchen und Stiv, die sich auf dem Weg zum König der Ratten befanden. Es blieb Jimmy und den anderen nichts übrig, als zuzusehen, wie Pales Fuß auf den Kickstarter trat. Seine drei Begleiter machten es ihm nach, bis alle vier Motoren fast gleichzeitig aufheulten. Die Reiter wirbelten reichlich Staub auf, was Kate mit ihrem typischen Sarkasmus kommentierte. „Drama Kings sind sie auf jeden Fall. Ich wette, dass sie das nächste Mal nicht nur eine Bar abfackeln werden!“ Jimmy musste lachen, obwohl ihm nicht danach war. „Die vier Reiter der Apokalypse! Wenn mir jemand erzählt hätte, dass ich ihnen vor einer schmierigen Kneipe begegne…“ Gwen streichelte Jims Arm. „Die alten Geschichten haben einen wahren Kern, Jimmy. Wir sollten Gretchen die Daumen drücken, wenn sie ihm gegenübertritt. Der König ist mehr als eine alte Gottheit, die zufällig aus ihrem Dämmerschlaf erweckt wurde. Vielleicht ist die Zeit für einen Neuanfang gekommen. Der ewige Frost verliert seine Kraft und die grünen Lungen können kaum noch atmen. Glühende Hitze verbrennt den fruchtbaren Boden und das ist erst der Anfang. Norvegicus wird sich gut überlegen, ob er die Reiter zurückpfeifen soll!“ Blitz gab eine Runde Zigaretten aus. Meine Freunde rauchten schweigend vor der brennenden Kulisse eines hölzernen Skeletts. Die Biker jagten ihre Motorräder durch die Nacht. Pale hielt Black, Red und White noch zurück. Er wollte die Antwort des Königs abwarten, ehe das richtige Spektakel losging. Außerdem spürte er, dass sie verfolgt wurden. Es waren nicht die Vampire mit ihren zwei wölfischen Freunden. Pale musste konzentriert bleiben. Sollte er es geschafft haben, sich zu befreien? Pale behielt seine Gedanken für sich. Er durfte seine Männer nicht verunsichern. Vielleicht täuschte er sich auch. Sein Bruder konnte es unmöglich geschafft haben, aus seinem Gefängnis zu entkommen. Der fünfte Reiter war seit damals nicht mehr als eine Legende! Sein Bruder verkam zu einem nächtlichen Gebet, das die Verzweifelten zum Himmel schickten.  Pale hob seinen Arm, ehe er sein Bike zum Stehen brachte. „Wir werden die Nacht hier verbringen. Macht ein Feuer. Die Nächte sind kälter geworden.“ Diese Erkenntnis überkam auch den einsamen Reiter, der sein Motorrad durch die sternenklare Nacht jagte. Thunder konnte es selbst kaum fassen.

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