Die Bar war, wie Bars nun einmal sind. Eng, schummeriges Rotlicht, eine Theke auf der einen Seite, auf der gegenüberliegenden vier kleine Separées mit Vorhängen, die, wenn man sie zuzog, diskret verbargen, was dahinter geschah. In der Mitte eine winzige Tanzfläche und als beherrschenden Blickfang, den schon erwähnten Superbildschirm neben der Theke. Die Einrichtung war kitschig und ziemlich billig, ja nahezu schäbig. Nichts wollte so recht zueinander passen. Die Stühle waren nicht einheitlich, die Vorhänge zu den Séparees von verschiedener Farbe und Machart, der rote Teppichboden fleckig, die Bilder an den Wänden einfallslos – spärlich bekleidete Schönheiten, die sich lüstern auf einem Stuhl, einem Bett oder dem Fußboden räkelten. Selbst die Theke, an sich das Schmuckstück einer jeden Bar, sah irgendwie verpufft aus, trotz der Spiegel, der vielen Gläser, der dekorativen Zapfhähne und der Flaschenbatterien. Seine Vermutung, dass hier mehr als Drinks und Glotze angeboten wurden, bestätigte sich, als er im Laufe des Abends auf die Toilette ging. Von dem kleinen Flur aus, wo die Toiletten lagen, führte eine Treppe nach oben. Auf einem pfeilförmigen Holzschild stand „aux chambres“, dahinter war ein rotes Plastikherz aufgeklebt. „Wollt ihr Pornos oder Musik?“ fragte Marcel und als sie keines von beiden wünschten, fuhr er fort „aber einen Drink müsst ihr schon bestellen, sonst muss ich euch wieder rausschmeißen.“ Sie setzten sich an die Theke. Er bestellte Gin tonic, sie wollte Fernet branca. Dann stießen sie auf ihr neues Glück an, das für ihn unerwartet kam, für sie aber durchaus geplant war.
„Salud! Ich kann es noch gar nicht fassen, mit einer so schönen Frau in einer Bar zu sitzen“ begann er das Gespräch und sah lange in ihre nachtschwarzen Augen, direkt in die Pupillen, die sich im Schummerlicht weit geöffnet hatten. Sie hielt seinem Blick stand und das verwirrte ihn auch jetzt wieder. Sie lachte und beide tranken. Ihr nichtssagendes Geplänkel ging hin und her. Janine war nett, charmant, sympathisch und durchaus nicht dumm, wenn auch ohne ausgeprägte Allgemeinbildung, wie er schnell merkte. Aber die brauchte sie hier nur ansatzweise, dafür verstand sie es, ein Gespräch aufrecht zu halten, obwohl dabei nichts wesentliches gesagt wurde und sie vermittelte ihrem Gegenüber den Eindruck, aufmerksam zuzuhören. Es schien sie zu interessieren, was er sagte. Sie nahm Anregungen auf, spielte den Ball zurück, war schlagfertig, neugierig, stellte Fragen. Alles Eigenschaften, die sie in einer zwielichtigen Bar zu einer angenehmen Gesprächspartnerin machte. Doch ihre Fähigkeiten waren damit noch lange nicht erschöpft, wie er später noch schmerzhaft erfahren sollte.
Leere Gläser wurden durch volle ersetzt und nach einiger Zeit schlug Janine vor, in eines der Séparées zu wechseln, dort sei es viel gemütlicher. Das Sofa mit dem roten Samtbezug war so schmal, dass sie jetzt dicht nebeneinandersaßen. Janine hielt in der rechten Hand ihr Glas und versetzte dessen Inhalt permanent in eine rotierende Bewegung. Ihre Linke hatte sie auf sein Knie gelegt, das sie nun sanft drückte. Das war für ihn das Signal, nun seinerseits zum Angriff überzugehen. Seine linke Hand rutschte auf ihrem Oberschenkel langsam immer höher, immer näher in Richtung ihres Schoßes. Aber Jeans sind nun mal kein Negligé und auch kein Rock, den man hochschieben kann. Es sind grobe, blaue Flächen, unter denen man allenfalls das weiche Fleisch spürt, aber bestimmt nicht die aufkommende Hitze einer beginnenden Erregung. Daher war gleichzeitig seine rechte Hand tätig und die war erfolgreicher. Sie fuhr erst über ihren Rücken, streichelte den angenehm weichen, kühlen Stoff ihrer Bluse, tastete sich dann hinunter bis zum Gürtel, zog und zerrte an der Bluse, bis diese zum Teil über dem Gürtel hing. Dann fand sie unter dem Stoff ihren Weg wieder den Rücken hinauf bis zu ihrem BH, um schließlich vor einem der Körbchen halt zu machen. Nach kurzem Verweilen und nach einem etwas fahrigen Abtasten des bestickten, dünnen Stoffs, bemühten sich Daumen und Zeigefinger hineinzukriechen. Dann endlich hatten sie ihr Ziel erreicht und widmeten sich einer erwartungsfroh aufgerichteten, erregten Brustwarze.
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schreibt Huldreich