Kritana und der Bund der Phallophilen

Im Frauenreich - Teil 38

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Kritana und der Bund der Phallophilen

Kritana und der Bund der Phallophilen

Franck Sezelli

Die tiefe Verehrung des Phallus ist im Phallophilen-Bund freudvoller Usus.

Mir geht es im Moment gar nicht gut. Gleich nach dem Aufstehen fing es an, als mir bewusst wurde, was dies für ein Tag ist. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen? Mir ist richtig flau im Magen. Vielleicht hätte ich meiner Neugier doch nicht nachgeben sollen. Aber ist es wirklich nur Neugier oder vielleicht doch die Suche nach Abwechslung?
Immerhin dauert es nicht mehr lange, dass ich meinen 50. Geburtstag feiern muss. Ich kann es gar nicht glauben.
Phalu ist auch schon fast 20 Jahre mein Freund. Schon so lange fühlt er sich hier bei mir zu Hause, und trotzdem ist es natürlich zwischen uns nicht mehr die Leidenschaft der ersten Jahre. Auch meine Tochter Ariana sehe ich nur noch selten, seit sie in die Nähe von Frauenstein gezogen ist.
Da kam mir der Werbeprospekt, den ich vor einigen Wochen im Briefkasten fand, wohl gerade recht. Schon der Aufmacher war ein echter Hingucker.
Auf der Vorderseite des Glanzpapier-Faltblattes prangte ein buntes Bild, ein Wappen vielleicht. Schön und obszön zugleich, erregend und anziehend, aber recht lasziv. Ich sah eine schöne stilisierte Blüte, die stark einer offenen Vulva ähnelte – und zwischen den Blütenblättern oder auch Schamlippen, je nachdem wie frau es ansah, prangte zweifellos ein aufrechter Phallus mit zwei dicken Hoden. Weiblichkeit und Männlichkeit symbolisch in einer Blüte vereint.
»Interessiert? – Dann melde dich!«, stand auffordernd unter dem Bild. Neugierig las ich die Innenseiten des Werbeheftchens.  
        
Wir sind eine Vereinigung von Frauen, die das Leben und die Männer lieben und ihnen für ihre Dienste an den Frauen Feminas dankbar sind.
Wir bewundern das andere Geschlecht für seine Kraft, seine Geschicklichkeit und seine Schönheit.
Die Freundinnen unseres Bundes lieben das immer wiederkehrende Wunder der Erektion und verehren den Phallus als den Quell des Lebens. Sie verehren die lebensspendende Kraft des männlichen Samens und möchten den Trägern dieses natürlichen Schatzes stets Gutes tun.
Der Bund der Phallophilen erkennt die menschlichen Grundrechte auch für die Spermaten an, ohne das für die Gesellschaft Feminas unverzichtbare und harmoniestiftende Matriarchat im Geringsten in Frage zu stellen. Wir sind treue Anhänger unserer Königin und loyale Befürworter ihrer Politik.
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des Bundes der Phallophilen Feminas steht die Verehrung für den Phallus als Fruchtbarkeitssymbol und als Freudenspender.
Die Freundinnen des Bundes bringen ihre besondere Wertschätzung für das männliche Geschlecht im Allgemeinen und die tiefe Verehrung des Phallus nicht nur verbal zum Ausdruck, sondern die reale Verwirklichung dieser Leidenschaft ist integraler Bestandteil des vielfältigen und interessanten Klublebens.
Viele Spermaten sind freiwillige aktive Glieder des Bundes, auf ihre Mitwirkung können sich die Freundinnen bei der Gestaltung des Klublebens stets verlassen.
Der Bund der Phallophilen, der von Gräfin Gracia von Mannslieb vor zwölf Jahren gegründet wurde, ist seit seiner vor zwei Jahren erfolgten Legalisierung durch die Krone eine aus dem gesellschaftlichen Leben des Königreiches nicht mehr wegzudenkende Kraft.
Geführt von seiner Ersten Freundin Gräfin Gracia von Mannslieb unterhält der Bund in allen Städten und vielen Regionen Feminas lokale Gruppen, in denen sich ein reges Klubleben entfaltet. Die Freundinnen der lokalen Gruppen organisieren zusammen mit den zu der Gruppe gehörenden Gliedern regelmäßige abwechslungsreiche Zusammenkünfte.
Mit allen Gliedern der lokalen Gruppe ist bei den Veranstaltungen freier Verkehr ohne weitere behördliche Anmeldung und Genehmigung möglich.
        
Hier ein Auszug aus dem Veranstaltungskalender einer Gruppe des Bundes der Phallophilen in Grandame:  
– Phallusdienst: Ehret Priapos
– Lustvoller Tanzabend
– Strandausflug mit gemeinsamem Baden und Picknick
– Aufnahmeritual für neue Freundinnen
– Vortrag "Phalluskulte in anderen Zivilisationen"
– Buchbesprechung "Das optimale Geschlechterverhältnis"
– Unterhaltsamer Spieleabend  
– Präsentation erotischer Tänze durch das Königliche Tanz– und Ballettensemble "Yoni und Lingam"
– Die Kunst der Fellatio – ein Kurzlehrgang      
 
Jede Antragstellerin wird durch das Ministerium für Fortpflanzung und Genkontrolle, bei dem die Mitgliederliste des Bundes geführt wird, überprüft. Im Mittelpunkt der Prüfung stehen die Gesundheit, die Kontrazeptionsdisziplin und natürlich die Bonität der Kandidatin. Sie wird unter anderen einem Gentest unterzogen.
In der lokalen Gruppe, zu der sie gehören wird, hat die Kandidatin sich einem Aufnahmeritual zu unterziehen, die ihre ehrliche Liebe zum männlichen Geschlecht unter Beweis stellen soll.
Die Freundinnen des Bundes können sich darauf verlassen, dass die Glieder ihrer Gruppe gesund und bereitwillig sind und deren Gene zu den ihren passen – einmal abgesehen davon, dass die Kontrazeption vor der Menopause sowieso obligatorisch ist und bleibt.
        
In dem Prospekt wurde auch der gegenwärtige Jahresbeitrag genannt, der in dieser Höhe ganz offensichtlich eine soziale Selektion der Mitglieder des Bundes bewirken soll.
Ich weiß gar nicht mehr genau, warum, jedenfalls entschloss ich mich, weitere Informationen einzuholen. Aber schon als ich bei der angegebenen Kontaktnummer anrief, war mir eigentlich klar, dass mich dieses Klubleben reizen könnte und ich wohl um eine Mitgliedschaft nachsuchen würde.
        
***

Zum am Telefon vereinbarten Termin empfing mich in einem Dienstzimmer des Ministeriums eine Frau Schadduus. Sie stellte sich als eine sehr nette blonde Frau heraus, mit wachen blauen Augen, etwa zehn Jahre jünger als ich, von einer angenehmen natürlichen Schönheit, sportlich wirkend trotz ihrer weiblichen festen Rundungen, in meiner Größe.
Sie erzählte mir noch etwas aus dem von ihr geleiteten Klub in Grandame, berichtete in sehr sympathischer Weise von den zugehörigen Freundinnen und Gliedern ihrer Gruppe und zeigte mir auch einige Fotos von den gemeinsamen Unternehmungen. Sie fragte nach meinen Motiven für die Aufnahme in den Bund und speziell nach meinem Verhältnis zu Phalu.
Ich war kurz erstaunt, dass sie so genau unterrichtet war, aber dann fiel mir ein, dass ich am Telefon bereits meinen Namen genannt hatte und ich hier schließlich im Ministerium war.
Mein Hausfreundvertrag stellte absolut keinen Hinderungsgrund für eine Aufnahme dar. Als ich aber den Vorschlag machte, Phalu als Glied mit in die Gruppe einzubringen, wies sie dies als völlig unangebracht zurück. Ich sollte das Klubleben streng von meiner Beziehung zu Phalu trennen. Ob ich ihn über meine künftige Mitgliedschaft bei den Phallophilen informiere, sei mir völlig überlassen. Da wolle sie auch keine Empfehlung geben.
Dann unterhielten wir uns noch über mögliche Details meines Aufnahmerituals und sie ging dabei durchaus auch auf meine Wünsche ein. Nach diesem aufschlussreichen Gespräch war ich auf Vorschlag meiner künftigen Klubleiterin Heiba mit ihr per Du.

***

Heute Abend nun sollte meine Aufnahme zelebriert werden, so war es in dem Brief festgelegt, den ich eine reichliche Woche nach dem Gespräch mit Heiba im Kasten fand.
An dem in meiner Einladung genannten Ort wurde ich von zwei Frauen etwa in meinem Alter freundlich empfangen. »Du musst Kritana sein, wir freuen uns auf dich. Heiba wird gleich kommen, sie ist noch mit der Vorbereitung beschäftigt.«
Der Raum, in den ich geführt wurde, wirkte wie ein Andachts– und Feierraum. Es gab ein nur wenig erhöhtes Podium, auf dem einen Fuß vom Rand entfernt ein mannshoher Pfahl errichtet war. Der Pfahl endete oben in einer der männlichen Eichel nachempfundenen Form, so dass er als Ganzes einem erigierten Glied nicht unähnlich sah. In das Holz des Pfahls waren eindeutige Symbole von weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen geschnitzt.
Vor dem Podium war eine große freie Fläche, die sicher zum Tanzen genutzt werden konnte. Weiter hinten im Raum waren Tische und Sessel gruppiert. Fenster gab es nur in etwas über zwei Meter Höhe. Es waren runde Fenster mit bunten erotischen Glasmalereien, durch sie fiel nur Dämmerlicht in den Raum.
Gegenüber dem Pfahl auf dem Podium standen am Rand des Tanzparketts zwei weitere Pfähle in der Form von Phalli, ebenso reich mit sexuellen Symbolen verziert wie der erste. Etwa ein Dutzend Frauen standen schwatzend und wartend herum, sie kamen nacheinander auch zu mir, begrüßten mich freundlich und wechselten ein paar unverbindliche Worte mit mir.
Sie trugen alle das Bundesemblem in Silber an einer Kette, am Hals oder manche auch um die Taille. Fein ziseliert konnte man einen Phallus mit einer wohlgeformten Eichel erkennen, dessen Schaft unten von zwei dicken Hoden begleitet ist, eingebettet in eine stilisierte blütenförmige offene Vulva.  
Endlich kam Heiba, die ich bei dem Aufnahmegespräch kennengelernt hatte, aus einer Tür im Hintergrund des kleinen Saales. Sie war wie alle anderen Frauen nackt bis auf die obligatorische Kette mit dem Phallus-Vulva-Emblem, das sie als einzige in Gold um den Hals zwischen ihren wohlgeformten Brüsten trug. Wie ich wusste, war sie schon lange die unangefochtene Erste Freundin dieser Gruppe. Hinter ihr kam ein großer, kräftiger Mann etwa im Alter von Phalu, ebenfalls nackt und bereits mit hoch aufgerichtetem steifen Glied. Ihm folgten zwei weitere Männer, etwas jünger, mit muskulöser sportlicher Figur. Sie waren gut bestückt mit halbsteifen gut aussehenden Schwänzen. Heiba wandte sich an die wartenden Frauen: »Heute wird unser liebes Glied Phenis der von uns verehrte Priapos sein.«
Die Frauen, die sich Heiba und den drei Männern zugewandt hatten, applaudierten, begleitet von freudigen Ausrufen wie »Ohh!«, »Toll!« und »Prima!«.
Heiba fuhr fort: »Priapos freut sich darauf, bei unserer Kandidatin Kritana Aufnahme zu finden und ihr seinen heiligen Saft zu schenken. Für den zweiten Teil der Initiation Kritanas in unserem Bund stehen unsere Glieder Randi und Horni bereit.«
Ich schaute mit großem Interesse auf die beiden Spermaten, wusste ich doch, dass ich mit ihnen eine besondere Aufgabe zu erfüllen hatte. Sie gefielen mir und ich bekam jetzt  schon Lust auf sie.  

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