Küssen ist verboten

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Küssen ist verboten

Küssen ist verboten

Sven Solge

Ich verfluchte meinen Kollegen, ausgerechnet heute sollte die neue Kollegin anfangen und dann nahm mein Kollege eine Woche Urlaub.
An und für sich war er für die Einarbeitung zuständig, hatte sich aber geschickt aus der Affäre gezogen und mich meinem Schicksal überlassen! Und dabei war ich auch erst kurze Zeit in dieser Firma tätig und noch lange nicht mit der Materie vertraut.
Aber was soll´s, ich würde mich schon irgendwie durchwurschteln, in spätestens drei Tagen war mein Kollege wieder da und er konnte weiter machen.
Ich saß hinter meinem Schreibtisch und legte mir im Kopf zurecht, wie ich die neue Kollegin beschäftigen könnte.
Es klopfte etwas zaghaft und als ich „herein“ rief, wurde die Tür langsam geöffnet und ein blonder Engel steckte den Kopf durch den Türspalt und schaute mich mit großen blauen Augen ängstlich an: „Ich soll mich bei Herrn Stöver melden, sind sie das?“, fragte dieser blonde Engel und schob sich nun ganz in mein Zimmer.
In dem Moment wurde mir gleichzeitig heiß und kalt, meine Hände waren auf einmal schweißnass und meine Knie fingen an zu zittern. Das, was sich da langsam meinem Schreibtisch näherte, war wohl der Alptraum eines jeden schüchternen jungen Mannes.
Für mich, als Junggesellen mit 31 Jahren, der mit Frauen absolut nichts anfangen konnte und nur schlechte Erfahrungen gemacht hatte, was wohl überwiegend an mir selber lag, konnte der Tag nicht schlechter beginnen. Dabei sah ich gut aus, was mir Frauen aus meinem privaten Umfeld immer wieder bestätigten. Ich war sportlich, kleidete mich modern und war auch leidlich intelligent! Mein großer Hemmschuh war meine Schüchternheit, ja ich hatte Angst vor den Frauen, besonders vor den attraktiven!
Dem Kopf des blonden Engels, folgte eine ebensolche Engelsfigur, sodass meine Gesichtszüge förmlich festgefroren waren und ich kein Wort über die Lippen bekam.
Diese junge Frau war genau das, was ich mir in meinen „Junggesellenträumen“ von einer Frau vorstellte und wünschte. Sie war recht groß, schlank und trug einen grauen Hosenanzug, der ihre Figur wunderbar modellierte und sie war beileibe keine graue Maus.
Die Panik, die in mir aufkeimte, als sie langsam auf mich zukam und mir ihre Hand reichte, erfüllte mich mit der Bitte, mich ohnmächtig werden zu lassen! Doch kein höheres Wesen hatte mit mir Erbarmen.
Etwas vom Rest meines Anstands ließ mich mit einem Ruck aufstehen, sodass mein Bürostuhl gegen die Heizung krachte und einen Höllenlärm verursachte.
Das süße Lächeln, das dem Engel übers Gesicht huschte, bekam ich zum Glück nicht mit, sonst wäre mir bewusst geworden, dass sie meinen momentanen Zustand genau richtig einschätzte.
„Lorenz Stöver!“, stellte ich mich vor, musste aber erst mal den Kloß runterschlucken, der sich wie eine Kröte im Hals festgesetzt hatte, deswegen war meine Aussprache etwas verschwommen!
„Stephanie Fleyger!“, flötete das Engelsgesicht und hielt mir weiterhin ihre Hand hin, die ich nun endlich ergriff, nachdem der Lärm verebbt war und ich wieder einigermaßen Herr meiner Sinne war!
„Freut mich!“, sagte ich automatische, weil ich nicht sicher war, ob die Berührung ihrer Hand real war oder ob es einer dieser Wachträume ist, die einem Glücksgefühle vorgaukelt!
Wie in Zeitlupe registrierte ich die zarten Glieder ihrer Finger, die sich um meine schmiegten und leicht drückten.
Mein benebeltes Hirn befahl mir nicht loszulassen, weil der sanfte Druck sich so unglaublich gut anfühlte, doch dann löste sie ihre Hand aus meiner und ich musste sie widerstrebend frei geben. Etwas bedeppert schaute ich auf meine verlassene Hand.
„Nehmen sie Platz!“, ich deutete auf meinen Besucherstuhl und nahm mir vor, nie wieder jemand anderen auf diesem Stuhl sitzen zu lassen.
In einer Art „Flashback“ sah ich einen Bilderrahmen, in dem die Sitzfläche eingerahmt an der Wand hing!
Krampfhaft überlegte ich wie ich eine Unterhaltung beginnen könnte, schließlich sagte ich, weil mir nichts besseres einfiel: „Mein Kollege Herr Gissur hätte sie eigentlich heute empfangen und einarbeiten sollen, doch er hielt es für besser Urlaub zu nehmen und mich mit dieser Aufgabe zu betrauen, ich hoffe ich kann ihnen alles nötige Zeigen!“
Nachdem mich Stephanie aufmunternd anlächelte, nahm ich all meinen Mut zusammen und fragte sie: „Wir duzen uns hier im Betrieb alle, sogar der Chef hält viel von der persönlichen Anrede!“  
„Das finde ich schön, ich bin Stephanie, aber die meisten nennen mich einfach Steffi!“
Ich nannte ihr meinen Vornamen, verschwieg ihr aber, dass die meisten mich hier in der Firma „Lorzi“ nannten! Aber das würde sie noch früh genug erfahren.  
Wir unterhielten uns eine Weile. Danach war Steffi 26 Jahre alt, unverheiratet, hatte einen langjährigen Freund. Die Beziehung schien aber nach ihrer Erzählung, etwas eingerostet zu sein!
Steffi redete sehr schnell, was mir aber sehr entgegen kam, da ich sie so in Ruhe betrachten konnte. Ich stellte fest, dass ihre Augen, nicht wie ich anfangs glaubte blau waren, sondern hellgrau schimmerten.
Ihre Zungenspitze huschte beim Sprechen immer keck über ihre schmalen Lippen und ich wartete gebannt auf das nächste Erscheinen. Dabei überhörte ich ganz, dass sie mich etwas gefragt hatte.
Erst als sie mit der Hand vor meinem Gesicht wedelte und sagte: „Hallo, Steffi an Lorenz! Bist du verheiratet?“ Wachte ich auf.
Zu meiner Überraschung hörte ich mich sagen: „Entschuldige, aber ich habe darauf gewartet, dass deine Zunge wieder hervorkommt!“
Jetzt war ich völlig von der Rolle und stotterte: „Ich bin nicht ver-h-ei-ra-tet und 31 Jahre alt.
„Worauf hast du gewartet?“, fragte Stephanie überrascht.
Ich wand mich wie ein Aal, konnte ihr doch nicht sagen, dass mich ihr Zungenspiel anmachte.
Ich deutete kurz in Richtung ihrer Lippen, konnte sie dabei aber nicht anschauen: „Wenn du sprichst, benetzt du vorher immer kurz deine Lippen, das finde ich faszinierend!“
Jetzt überzog so ein süßes Lächeln ihr Gesicht, dass mir ganz warm wurde.
„Du beobachtest aber sehr genau!“, sagte Steffi, beugte sich leicht vor und schaute mich von unten herauf an.
Um abzulenken, fragte ich sie: „Was hältst du davon, wenn ich dir erst Mal den Betrieb zeige? Das ist das, was du später alles wissen musst.“
„Oh ja, das ist eine gute Idee!“
Wir zogen also los und ich zeigte ihr den Betrieb, die Werkstatt, das Lager und stellte ihr die gerade anwesenden Kollegen vor. Da es schon nach zehn Uhr war, waren die meisten schon auf den Baustellen und auch unsere drei LKW waren schon unterwegs.
Was mich wunderte war, dass Stephanie sehr interessiert schien und viele Fragen stellte. Noch schöner fand ich aber, dass sie sich einige Arbeitsschritte von mir genau erklären ließ, denn bei der Gelegenheit kam sie mir immer sehr nahe und um besser sehen zu können legte sie mir hin und wieder auch die Hand auf den Rücken oder die Schulter. Ich spürte dann die Wärme ihrer Hand, was mich einerseits völlig durcheinanderbrachte, auf der anderen Seite ich mich aber auch danach sehnte.
Den Nachmittag verbrachten wir dann in ihrem zukünftigen Büro und ich zeigte ihr den Zugang zum Computer und was ihre Aufgaben wären!
Steffi hatte eine erstaunliche Auffassungsgabe und schon am nächsten Tag, übernahm sie selbständig das Telefon und führte die Gespräche sehr professionell!
Am letzten Tag, bevor mein Kollege wieder kam, zeigte ich Steffi unsere verschiedenen Baustellen, machte sie mit einigen Handwerkern bekannt und wenn uns einer der vielen Auftragsgeber über den Weg lief, auch mit dehnen!
Es war Mittagszeit und wir saßen im Firmenwagen unweit des Stadtwaldes, als ich sie spontan fragte: „Hast du Hunger? Ich würde dich gerne zum Essen einladen, bevor mein Kollege deine Einarbeit morgen fortsetzt und ich nicht mehr das Vergnügen habe, an deiner Seite sein zu dürfen!“
Den letzten Satz hatte ich hinzugefügt, ohne großartig darüber nachzudenken, merkte aber sofort an Steffis verhalte, dass sich etwas zwischen uns verändert hatte, ich konnte aber nicht sagen was?
Stephanie willigte aber freudig ein: „Ehrlich gesagte, wollte ich dich gerade fragen ob du nicht mit mir etwas spazieren gehen möchtest!“, sagte sie. „Du hast mich so nett die ersten Tage begleitet, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es dein Kollege hätte besser machen können. Ein Stück den Weg da rauf, gibt es ein nettes kleines Café!“ Sie zeigte mit dem Finger in Richtung einer Schneise.
Wenig später gingen wir nebeneinanderher. Der Forstweg war sehr tief ausgefahren, sodass wir zwangsläufig auf dem schmalen Grasstreifen zwischen den Fahrspuren laufen mussten. Immer wieder stießen unsere Hände zusammen, ab und zu strauchelte Steffi, sodass ich sie am Arm festhielt, damit sie nicht fiel. Doch irgendwann verflocht Steffie ihre Hand mit meiner und so gingen wir weiter.
Wir schwiegen lange und ich kämpfte mit mir! Ich wollte diese Frau schon seit langem küssen, traute mich aber nicht. Doch dann kam das Café in Sicht und vor dem Haus die vielen PKWs. Ich stoppte Steffi, in dem ich sie festhielt und beugte mich zu ihr, um sie zu küssen. Doch Steffi schaute mich ernst an und legte mir einen Finger auf die Lippen: „Bitte nicht!“
Für mich brach eine Welt zusammen! Es hatte für mich so viel Überwindung gekostet und nun diese Enttäuschung.
„Können wir zurück zum Auto gehen?“, fragte sie leise.
Ich murmelte eine Entschuldigung und konnte nur nicken. Ich war erledigt!
Was mich wunderte, auf dem ganzen Rückweg ließ sie meine Hand keinen Augenblick los. Und als wir am Auto ankamen und ich den Wagen mit der Fernbedienung öffnete, stieg sie zu meiner Überraschung hinten ein und rutschte durch: „Komm!“, sagte sie nur.
Mit einem sehr mulmigen Gefühl setzte ich mich zu ihr, verschloss die Türen und wandte mich ihr zu. Doch dann passierte etwas überraschendes, Steffi schnippte ihre Schuhe von den Füßen, drehte sich mit dem Rücken zu mir und kuschelte sich in meine Arme.
Ich war perplex, erst wollte sie nicht geküsst werden und jetzt auf einmal diese Nähe?
Doch es wurde noch rätselhafter!
Ich hatte, als sie sich mir in die Arme warf, automatisch einem Arm über ihren Bauch gelegt. Wo sollte ich auch sonst mit meinem Arm hin?
Ihr Kopf lag an meiner Wange, aber ich war starr vor Schreck! Ich konnte nicht glauben was hier passierte.
Stephanie hatte sich ausgestreckt und ihre Hand auf meine gelegt die auf ihrem Bauch lag.
Langsam drehte sie ihren Kopf zur Seite und berührte mit ihrem Mund fast meinen Hals, sodass ihr heißer Atem über meine Haut fächelte. Im gleichen Tempo schob sie meine Hand von ihrem Bauch Richtung ihrer Beine. Dann sah ich, wie sie mit ihrer anderen Hand ihren Rock hochzog und ich plötzlich ihr weißes Höschen blitzen sah. Die ganze Zeit hatten wir kein Wort gesagt und auch jetzt schwiegen wir.
Mir wurde auf einmal bewusst, wo wir waren und was hier ablief. Zum Glück hatte der Firmenwagen hinten getönte Scheiben, sodass von außen niemand reinschauen konnte. Trotzdem ging das langsam über meine Kräfte. Auch wenn ich seit drei Tagen schon feuchte Träume von Steffi hatte, so hätte ich mir diese Situation nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen können, dazu war ich viel zu gehemmt.
Und Steffi schob plötzlich meine Hand weiter, ich wollte sie stoppen, doch als sie mein Zögern bemerkte, presste sie ihre Lippen auf meinen Hals, umklammerte gleichzeitig meine Hand, hob sie etwas an und presst sie sich energisch zwischen ihre Schenkel.
Die feuchte Hitze, die ich jetzt fühlte, war eindeutig! Meine süße Kollegin war hochgradig erregt!

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