also ging er zurück in richtung vorführraum, ließ diesen aber ebenso wie gleich danach die treppe zum kellergeschoß links liegen, erreichte das wc, öffnete die tür und warf einen neugierigen blick hinein.
„hallo, das ist die falsche tür! das herrenklo ist nebenan.“, wurde er aus richtung der kasse erneut zurecht gewiesen, doch dieser kurze moment hatte ihm genügt, sich zu vergewisssern, dass sie nicht in der toilette auf ihn wartete. nicht hier und, dessen war er sich völlig sicher, ganz bestimmt auch nicht drüben im herrenbereich. wo war sie nur? wo mochte dieses freche gör sich bloß versteckt haben?
und dann wusste er mit einemmal, wo er sie finden würde. der einzige platz, der jetzt noch in frage kam, war der keller. ja, dort unten musste des rätsels lösung liegen.
weil die kassiererin sich inzwischen mehr für ihn als für die zeitschrift zu interessieren schien, gab er vor, wieder in den filmsaal zurückkehren zu wollen, schloss dessen tür jedoch nicht ganz hinter sich, sondern spähte hinaus. wie erwartet wendete sie schon kurz darauf ihren blick ab und widmete sich wieder dem magazin. langsam, ganz langsam und vorsichtig schob er sich daraufhin erneut nach draußen und zur treppe hin. dort angekommen, glitt er lautlos die stufen hinab, außer sich vor spannung darüber, wohin ihn sein weg führen, wo er die frau, für die er sich gerade derart zum narren machte, letztlich entdecken würde.
unten angekommen blieb ihm gerade noch ein moment, sich kurz umzusehen, ehe, offenbar war hier eine zeitschaltuhr am werk, unvermittelt das licht ausging und er sich in fast völliger dunkelheit wiederfand. doch das machte nichts, im gegenteil, es war gut. denn zum einen hatte dieser kurze augenblick genügt, sich ein bild von der örtlichkeit zu machen, zum anderen hatte er jetzt gewissheit darüber, dass sie irgendwo hier sein musste. wer sonst, wenn nicht sie, hätte schließlich die kellerbeleuchtung eingeschaltet haben sollen. er wartete ein paar sekunden, gab seinen augen die gelegenheit, sich ein wenig an die mageren lichtverhältnisse zu gewöhnen. drei türen gingen von dem kurzen flur ab, in dem er sich gerade befand. die eine lag vor, die beiden anderen jeweils links und rechts von ihm.
ganz still stand er da, versuchte sich zu beruhigen, versuchte, vor anspannung nicht laut zu schreien. es war nur noch eine frage der zeit, bis er sie gefunden haben, bis er seine belohnung in empfang nehmen würde. und so wartete er, horchte in die dunkelheit, versuchte, sie, versuchte, seine beute zu erlauschen wie ein raubtier auf der jagd.
aber nichts regte sich, es blieb vollkommen still. lediglich ein paar geräuschfetzen des films drangen von oben zu ihm herab. von ihr jedoch fand sich keine spur.
dann aber, als eine leichte enttäuschung sich in ihm breit machen wollte, als er zu überlegen begann, ob die idee, sie im keller zu suchen, womöglich doch keine gute gewesen war, bemerkte er endlich am fuß der tür, die direkt vor ihm lag, einen schmalen lichtspalt. er lächelte triumphierend, hob seine hand, fand die klinke und trat ein.
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