Leben ohne Lügen

Verloren in einer Welt aus Liebe und Sex - Teil 44

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Leben ohne Lügen

Leben ohne Lügen

Jo Diarist

In der darauffolgenden Woche klärte Lea mit Tom, dass sie ihre restlichen Sachen holen wollte. Ich mietete einen Kleintransporter und wir fuhren zu ihrer alten Wohnung. Beim Einpacken fiel mir eine Glasröhre in die Hand, in der die getrocknete Rose von unserer letzten Nacht steckte. Es berührte mich unglaublich, dass sie die aufbewahrt hatte und als Lea das sah, gestand sie:
„Diese Blume hat mich durch dunkle Tage getragen, aber auch wenn wir jetzt zusammen sind, ich möchte sie behalten.“
Natürlich sollte sie das und ich polsterte den Behälter gut ab.
Tom ließ sich nicht blicken. Vermutlich aus Furcht mir unter die Augen zu treten. Lea beantragte gleich am nächsten Tag die Scheidung, was ich schon lange getan hatte. Beide mussten wir allerdings das Trennungsjahr noch durchstehen.
In dieser Woche fuhr ich mit Lea auch noch in verschiedene Möbelhäuser, wegen einem neuen Bett. Es sollte ein großes, mit einteiliger Matratze sein, weil ich meist in der Besucherritze lag und das mit der Zeit unbequem wurde. Wenn ich mit Lea und der kleinen Nora auftauchte und diesen Wunsch äußerte, bekamen wir schon unverständige Blicke zu spüren und im letzten sogar einen dummen Spruch.
Die Beraterin meinte; es wäre vielleicht besser, wenn wir unser Kind nicht mit ins große Bett nehmen würden und Lea konnte sich eine patzige Antwort nicht verkneifen:
„Also, was denken Sie denn von uns. Selbstverständlich schläft mein Kind in seinem eigenen Kinderbett. Das große ist für meine Schwester, mich und ihn, damit wir mehr Platz zum Spielen haben.“
Die Frau wechselte mehrfach die Farbe, stotterte unverständliche Entschuldigungen und verkaufte uns am Ende ein Ausstellungsstück zu einem absoluten Schnäppchenpreis. Wir lachten am Abend lange mit Susi über diese Story und freuten uns, noch vor Weihnachten, das Bett zu bekommen. Ob die Frau Leas Antwort ernst genommen hatte, erfuhren wir nie.
Dann kam der Weihnachtsabend. Wir hatten uns versprochen nur Kleinigkeiten zu schenken, woran sich jedoch keiner hielt. Alle Geschenke kamen aber gut an, und als Nora im Bett war, kam ich mit zwei weiteren kleinen Päckchen.
Beide Frauen sahen mich verständnislos an, ich forderte aber nur:
„Macht auf.“
Susi öffnete als Erste die kleine Schachtel, blickt verständnislos auf den Inhalt und fragte:
„Was ist das?“
Lea sah hin, jauchzte auf und riss die Verpackung ihres Geschenkes auf.
„Ich weiß es, ich weiß es. Geil, darf ich’s gleich ran machen?“
Noch unverständiger beobachtete Susi wie sich Lea Bluse und BH auszog und mich dann bat:
„Hilfst du mir bitte.“
„Ich hoffe, ich hab den richtigen Innendurchmesser gewählt“, sagte ich und nahm einen Brustclip heraus.
Vorsichtig drückte ich ihn auf die Brustwarze und als der Nippel ein bisschen durchquoll zog ich ihn mit zwei Fingern durch die geschlossene Öffnung.
„Uuhhaa“, stöhnte Lea leise auf.
Vorsichtig drückte ich die goldenen Strahlen des Sonnendesigns auf ihre Brust, sodass sie schön anlagen. Dann kam der zweite Clip, und als er saß, griff sich Lea unter die Titten, drückte sie hoch und fragte:
„Wie sieht’s aus?“
„Mir gefällt’s sehr“, gab ich zu und es war auch ein schöner Anblick. Leas harte Nippel, die eingezwängt durch die doch etwas kleine Öffnung, jetzt noch weiter wie sonst empor spießten, umrahmt von den Strahlen des goldenen Clips. Einfach wunderschön anzusehen.
Lea stürmte ins Schlafzimmer, um sich im großen Spiegel anzusehen und jubelte immer wieder laut auf. Susi hingegen wirkte nicht so begeistert.
„Meine sehen anders aus und ich weiß nicht, ob das bei mir so gut geht“, sagte sie mit traurigem Unterton.
„Susi, du musst die nicht tragen. Ich dachte nur, bevor du deine Nippel piercen lässt, können wir es so versuchen.“
„Aber ich habe nicht so steife Dinger wie Lea.“
„Deswegen sind deine anders. Komm mach dich frei und ich zeig’s dir.“
Verhalten zog sich Susi obenrum aus, als Lea zurückkam. Die schnappte sich einen Clip und sagte fröhlich zu mir:
„Du einen und ich einen, zur gleichen Zeit. Wirst sehen Susi, das ist geil.“
Gleichzeitig zwirbelten wir jeder einen Nippel, was Susi ein tiefes Stöhnen entlockte. Dann fädelten wir die Nippel durch die verstellbare Schlaufe und zogen sie zusammen. Auch das ging nicht ohne Stöhnen ab, doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Susis, sonst unscheinbare Nippel, quollen etwa einen Zentimeter hervor, umrahmt von einem goldenen Kranz aus Herzen, der nach oben offen war. Unten dran hing an zwei Kettengliedern, eine goldene Träne, was auf Susis großen Brüsten perfekt wirkte.
Lea war wie im Rausch, küsste Susis Titten und schwärmte:
„Das sieht fast noch geiler aus als bei mir. Komm, sieh dich im Spiegel an.“
Mit diesen Worten zerrte sie ihre verdatterte Schwester ins Schafzimmer und tat immer wieder ihre Begeisterung kund.
Als die beiden zurückkamen, lächelte auch Susi offen und sagte:
„Sieht wirklich gut aus. Danke.“
„Nur danke?“, motzte die aufgekratzte Lea. „Ich blase ihm zum Dank den Schwanz schön hart.“
Und schon nestelte sie mein Glied aus der Hose und nahm es in den Mund. Susi setzte sich neben mich, gab mir einen Kuss und erklärte:
„Tut mir leid, dass ich so verhalten reagiert habe, aber ich kenne so was nicht und konnte mir die Wirkung nicht vorstellen. Aber wenn ich jetzt so an mir runtersehe, gefällt’s mir sehr. Und dir?“
„Es ist einfach der Hingucker pur. Fast schade, dass nur Lea und ich das sehen werden.“
„Naja, vielleicht gehen wir mal so an einen FKK-Strand, oder so“, meinte sie spitzbübisch.
„Oh ja, da bin ich dabei“, frohlockte Lea und ließ kurzzeitig von meinem Glied ab.
Ich streichelt inzwischen Susis Titten, küsste sie und berührte die Nippel zart mit den Zähnen, was normalerweise bei ihr keine großen Reaktionen auslöste. Doch diesmal:
„Huuiii, sind die auf einmal empfindlich“, jammerte Susi auf.
„Ja, ich hab schon gehört, dass es diese Wirkung haben kann“, sagte ich auflachend.
Lea hob den Kopf und frohlockte:
„Ziel erreicht und der Schwanz ist auch schön hart. Los Susi zieh ihn aus und dann lassen wir uns ficken.“
Schnell waren wir drei nackt und Susi durfte ich als erste Beglücken. Lea bearbeite bei dem Fick Susis gereizten Nippel, was dieser zu einem kleinen Orgasmus verhalf.
Anschließend wechselte ich zu Lea, die immer noch übermütig agierte. Das und die geschmückten Titten der Frauen reizte mich so sehr, dass ich schneller als sonst den kommenden Orgasmus fühlte.
„Lea, ich muss ihn gleich rausziehen, aber ich besorg’s dir dann noch richtig“, kündigte ich an.
„Aaccch, diese ewige Rausziehen, immer wenn’s schön wird. Ich muss mir unbedingt was einfallen lassen.“
„Mach ihr ein Kind“, forderte Susi im ernsten Ton.
„Was!?“, stieß ich erschrocken aus und stoppte abrupt die Stöße.
Vergessen war der Orgasmus und ich sah die Frauen fragend an.
„Das wäre natürlich ein Traum. Ich hab mir nur nicht getraut es anzusprechen“, sagte Lea.
Ich war so durcheinander, dass ich von ihr runter wollte, doch Lea schlug die Beine über mir zusammen und fragte:
„Was wäre so schlimm daran?“
„Du weißt, wie ich darüber denke. Dass ich mich zu alt dafür fühle und Bedenken habe, der Aufgabe nicht mehr gewachsen zu sein.“
„Mit Nora kannst du sehr gut umgehen und wir sind zu dritt, das sollte vieles einfacher machen. Außerdem wäre es für mich fast wie ein eigenes Kind und das würde mir sehr gefallen“, stellte Susi fest.
Hin und her gerissen gelang es mir nicht, eine Entscheidung zu treffen. Susi fühlte, dass nur ein kleiner Anstoß fehlte und drückte auf meinen Po.
„Komm jetzt, fick weiter und mach uns das allerschönste Weihnachtsgeschenk.“
Auch Lea blickte mich flehend an und ohne es richtig zu wollen, nahm ich die Stöße wieder auf. Lea klammerte und streichelte mich, in einer beängstigenden Vorfreude. Susi drückte im Rhythmus auf meinen Po und stöhnte, als würde ich sie auch ficken. Irgendwie riss mich das mit und meine Bewegungen wurden leidenschaftlicher, bis ich bald darauf meinen Samen in Lea pumpte. Die bekam dabei auch einen Orgasmus, presste sich mit glühenden Wangen an mich und klammerte als wolle sie mich nie wieder loslassen. Es erinnerte mich an die Nacht mit Ariane und seltsamerweise hatte ich sofort, das Gefühl es sei gelungen.
Susi lag halb auf mir, streichelte mich und hauchte:
„Das schönste Weihnachten meines bisherigen Lebens.“
Ein absolutes surreales Geschehen und doch ein bisschen erschrocken über das, was geschehen war, sagte ich:
„Ihr seid irre.“
„Nein, nur unglaublich glücklich mit dir“, meinte Lea.

Obwohl manchmal fast ein bisschen überfordert, hatte ich das Gefühl endlich meinen Platz im Leben gefunden zu haben. Die zwei Frauen ergänzten sich perfekt und umhüllten mich mit Liebe. Susis Analentjungferung fand am Silvesterabend, genau um Mitternacht statt und wurde ein weiteres Sexhighlight und bei entsprechender Stimulierung durch Lea, bescherten ihr die analen Ficks auch Orgasmen.
Einen neuen Job fand ich auch. Sogar besser entlohnt als mein alter und mit geregelten Arbeitszeiten. Mehrere herausragende Ereignisse wühlten unser gemeinsames erstes Jahr noch einmal stark auf, aber wir unterstützten uns gegenseitig, gaben uns Halt und Kraft.
Leas fortschreitende Schwangerschaft weckte bald die Neugier der Nachbarn und die wildesten Theorien drangen an unser Ohr. Deshalb beschlossen wir im Frühjahr, einen Grillabend mit den Nachbarn zu veranstalten.
Anfang Mai bauten wir im Garten ein kleines Zelt auf und luden die fünf nächsten Anwohnerpaare ein, mit denen wir auch des Öfteren ins Gespräch gekommen waren. Ich stand am Grill, legte Rostbratwürste und Steaks auf und die zwei Frauen kümmerten sich um Beilagen und Getränke.
Es dauerte auch nicht lange, bis der eine oder andere Gast, Anspielungen auf unsere Beziehung machte, doch Susi wollte das später, beim Zusammensitzen ganz offen ansprechen und wir gingen vorerst nicht darauf ein. Nur ein Rentnerehepaar, mit dem wir uns schon relativ gut verstanden, bildete eine Ausnahme. Die Frau kümmerte sich liebevoll um Nora, weil meine Frauen nicht die rechte Zeit dazu fanden und der Mann kam zu mir an den Grill. Er sah Lea mit Geschirr aus dem Haus kommen und deutete verhalten auf ihren Bauch:„Dein Kind?“, fragte er knapp.
„Ja“, antworte ich ebenso kurz.
„Ihr lebt in einer Dreierbeziehung, stimmt’s?“
Überrascht sah ich hoch und fragte:
„Woher weißt du das? Alle anderen haben sonst was für Gedanken.“
„Weil sie blöd sind und in ihrem stupiden Denken verharren. Meine Frau und ich haben schon lange gesehen, wie liebevoll ihr miteinander umgeht. Egal ob Lea oder Susi, beide schenken dir eindeutige Blicke und du erwiderst das. Es zeigt uns, dass es bei euch funktioniert und solange das so ist, ist es auch richtig. Ihr wollt das heute öffentlich machen, hab ich recht?“
„Ja, das ist der Plan“, gab ich zu.
„Finde ich gut, damit nehmt ihr ihnen den Wind aus den Segeln. Lasst euch ja nicht von irgendwelchen moralischen Gequassel anderer beeinflussen und verlasst euch drauf, wir helfen euch, wenn ihr Unterstützung braucht.“
Die, von denen wir es am wenigsten erwartet hatten, akzeptierten es ohne Vorbehalte und ich unterhielt mich noch eine Weile mit Arne am Grill.
Später, als alle gegessen hatten, Nora in ihrem Bettchen schlief und wir bei Bier und Wein zusammensaßen, stand Susi auf und bat kurz um Ruhe.
„Wir wissen, dass ihr euch Gedanken um uns macht, und möchten euch heute einiges Erklären. Dass wir Halbschwestern sind, müsste eigentlich allen bekannt sein, das er unser gemeinsamer Mann ist, vermutlich nicht.“
Stille, es schien, als wären alle Geräusche erstorben, doch Susi fuhr fort:
„Ja, die Initiative ging nicht von ihm aus. Wir haben ihn gebeten, das mit uns zu leben und ja, wir teilen uns ein Bett. Das Lea jetzt von ihm ein Kind bekommt, war zu einem großen Teil mein Wunsch, weil ich keine bekommen kann. Es ist irgendwie unser gemeinsames Kind, auf das wir uns sehr freuen. So, und jetzt könnt ihr uns gerne alles fragen und wenn möglich, werden wir nichts unbeantwortet lassen.“
Bevor die eingetretene Stille peinlich werden konnte, zeigte Arne, dass er es ernst gemeint hatte mit seinem Unterstützungsangebot.
„Ich finde es gut, dass ihr lebt, was euch euer Herz sagt und dass das so ist, konnte ich schon oft sehen. Selten sieht man ein so harmonisches Familienleben. Wenn ihr Mal Hilfe bei irgendetwas braucht, ich bin jetzt Rentner, hab Zeit und helf gerne.“
Seine Frau tat es ihm gleich, streichelte über Leas Babybauch und sagte:
„Und wenn ihr Mal Hilfe bei euren Kindern braucht – einen Babysitter oder so was – dann wendet euch beruhigt an mich. Allerdings habe ich den Eindruck, ihr zwei Frauen meistert das auch ohne Hilfe sehr gut.“
Arne und seine Frau waren Alteingesessene, ihr Wort hatte Gewicht und damit war das Eis gebrochen. Bis auf eine Frau Anfang dreißig, die bald darauf ging, schienen es alle zu akzeptieren. Der Mann der Frau blieb und meinte, wir sollten uns keine Gedanken machen, seine Frau wäre etwas prüde, aber er würde das schon richten. So wurde es dann auch, alle behandelten uns von da an herzlich, kein dummes Gerede über uns, wurde uns zugetragen. Unsere Familie wurde zu einem festen Bestandteil des dörflichen Wohnviertels. Arne und seine Frau kamen oft zu einem Kurzbesuch vorbei und selbst die Frau, die erst Abneigung gezeigt hatte, lud Lea und Susi bald darauf zu einem Kaffeekränzchen ein.

Dann stand meine Scheidung an, bei der ich mit Gina noch einmal ins Gespräch kam. Sie sah angegriffen aus und ich konnte ihr ansehen, wie nahe es ihr ging, mich noch einmal zu sehen. Lea und Susi hatten mich gebeten, so weinig wie nur irgend möglich, mit ihr zu reden, ich brachte das allerdings nicht fertig, weil immer noch ein bisschen Liebe zu ihr, in mir steckte.
„High“, begann sie zaghaft und rechnete offensichtlich mit einer schnellen Abfertigung.
„Hallo Gina. Wenn ich das so sagen darf; es sieht nicht so aus, als würde es dir besonders gut gehen.“
Sie verzog das Gesicht und ich erwartete schon Tränen, doch erfolgreich schluckte sie die herunter.
„Nein, geht es auch nicht, aber ich bin selbst schuld, das ist mir mittlerweile klargeworden. Ich hätte ein glückliches Leben mit dir haben können, hab’s aber versaut. Darüber brauchen wir auch nicht reden, denn auch wenn ich das Rad zu gerne zurückdrehen würde, ich habe keine Chance mehr, stimmt’s?“
Ich holte tief Luft und gestand:
„Tief in mir ist immer noch etwas, was mich drängt, dich in den Arm zu nehmen, zu küssen und zu trösten. Du hast mich damals aber so sehr verletzt, dass ich dieser Aufwallung keinesfalls nachgeben werde. Außerdem lebe ich jetzt mit deinen Töchtern zusammen und werde bald noch einmal Vater. Ich bin sehr glücklich mit ihnen und gefährde unsere Familie auf keinen Fall.“
„Lea ist also doch zu euch gezogen? Ich dachte Tom verarscht mich, als er das am Telefon sagte.“
„Ja, sie ist bei uns und im September kommt unser gemeinsames Kind, was du als Oma, allerdings nie zu Gesicht bekommen wirst. Die zwei haben vollkommen mit dir gebrochen und das du dich bis jetzt daran gehalten hast, rechne ich dir hoch an.“
„Weißt du, was mir Susi geschrieben hat, als sie dich mitnahm?“
„Nein“, gestand ich.
„Dann werde ich dir das auch nicht wiedergeben. Jedes Wort beinhaltete eine berechtigte Ohrfeige, und auch wenn es mich fast zerreißt, ich halte mich an die Regel, die Susi aufgestellt hat. Sag ihr das bitte. Nur eins möchte ich noch loswerden: Ich kam mit dem festen Vorsatz zurück, unser altes Glück zurückzuerobern. Ob es gelungen wäre, weiß ich nicht, doch dein Zorn und deine Trauer am Tag vor meiner Abreise, haben mich tief getroffen.“
„Und ich hätte vermutlich alles gegeben um dieses Ziel zu erreichen, wärest du nicht zu diesem Wochenendtrip aufgebrochen. Ob das allerdings Bestand gehabt hätte, bei dem was ich jetzt weiß, kann ich nicht sagen. Deine Lügen haben mich tief getroffen und das du deine eigenen Regeln mit Füßen getreten hast, empfand ich als Verrat. Geliebt habe ich dich damals immer noch, aber …“
In dem Moment konnte Gina die Tränen nicht mehr unterdrücken. Mit einem lauten Schluchzer stieß sie aus:
„Ja, hätte ich mich beherrschen können, ich weiß … Ich muss jetzt gehen“, setzte sie schnell hinzu, drehte sich um und ich sah sie nie wieder.

Das nächste prägende Ereignis dieses Jahres war das Stadtfest, zu dem wir als komplette Familie gingen.
Schon als ich Emmelie von Weitem sah, wäre ich am liebsten umgedreht, doch sie stand genau vor dem Bratwurststand, den Susi und Lea ansteuerten. Ich stockte kurz und Susi zeigte wieder einmal, wie gut sie mich kannte. Nur ein kurzer Blick und schon fragte sie:
„Wen hast du entdeckt?“
„Emmelie“, gestand ich.
Die beiden Frauen kannten sie ja nicht und fragten:
„Wo?“
„Genau da, wo wir auch hin wollen. Die Frau mit dem kleinen Mädchen an der Hand.“
Sie blickten in die angegebene Richtung und genau in diesem Moment hatte mich Emmelie auch entdeckt.
„Und ihr Mann?“, fragte Lea.
„Steht mit dem Erstgeborenen in der Schlange vorm Stand.“
„Gut, gib mir Nora und sprich mit ihr.“
Lea nahm mir die Kleine ab, die ich bis dahin auf den Schultern getragen hatte.
„Wieso sollte ich das tun?“, fragte ich nach.
„Weil man euch ansieht, dass ihr euch viel zu sagen habt“, meinte Susi und schon ließen mich die zwei stehen und stellten sich bei der Schlange an.
Zögerlich ging ich auf Emmelie zu und begrüßte sie mit einem verlegenen:
„Hallo.“
Der Blick, den ich erntete, ging mir bis ins Mark, denn er war voller Sehnsucht.
„Schön zu sehen, dass es dir gut geht“, waren ihre ersten Worte.
„Und dir?“
„Lilly, gehst du mal zu Papa und sagst ihm, das ich dort drüben auf der Bank sitze, weil ich mit dem Mann was besprechen muss.“
Die Kleine flitzte los und ich ging mit Emmelie zu der Festzeltgarnitur, die gerade frei geworden war.
„Ich lebe noch fast das gleiche Leben wie damals. Es ist ein bisschen besser geworden und doch habe ich das Gefühl, Andy ist noch nicht ganz mein. Vielleicht ist es aber nur Einbildung, denn deine Frau kann’s nicht mehr sein, sie ist ja schon vor einem halben Jahr weggezogen.“
Dass Gina in Frankfurt lebte, wusste ich, und wenn Andy immer noch den gleichen Job hatte, vermutete ich, dass sie ihr Gefühl nicht trog.
„Das tut mir leid, kann ich etwas für dich tun? Dir irgendwie helfen?“, fragte ich nach.
„Du bist jetzt doch mit Ginas Tochter zusammen und die Kinder sind deine?“, fragte Emmelie und nickte in Richtung der Frauen.
„Es ist komplizierter“, antwortete ich und erzählte, was seitdem geschehen war.
Emmelie schwieg eine ganze Weile und ich traute mich nicht, ihre Gedanken zu unterbrechen.
„Und das funktioniert?“, fragte sie schließlich nach.
„Ja, sehr gut sogar. Es gibt keine Eifersucht. Alles läuft harmonisch ab und selbst Leas Schwangerschaft, war der Wunsch von Susi.“
„Dann kannst du nichts für mich tun und ich freue mich sehr für dich.“
„Das hört sich so an, als würdest du doch Hilfe brauchen?“
„Du kannst sie mir nicht geben, denn ich würde damit dein Glück zerstören. Ich lebe für meine Kinder. Hatte insgeheim gehofft, du schaffst den Absprung nicht und ich kann dich zu mir holen. Als du plötzlich weg warst, ist einiges in mir zerbrochen, doch jetzt habe ich mich einigermaßen gefangen. Sieh dir an, wie liebevoll er mit den Kindern umgeht, das baut mich auf. Wenn er mir gegenüber auch wieder so wäre, könnte ich sogar meine Liebe zu ihm erneuern, leider habe ich diesen Eindruck nicht.“
Ich wollte gerade Antworten, als Emmelies Sohn mit einer Rostbratwurst in der Hand auftauchte, sie ihr gab und sagte:
„Papa sagt, wir warten dort beim Kinderkarussell“, und schon war er wieder weg.
Wir blickten ihm nach, und als ich Andys Blick begegnete, sah er schnell zu Boden.
Schweigen breitete sich zwischen uns aus. Ich hatte das Bedürfnis sie zu berühren und wagte es doch nicht. In ihren Augen konnte ich die gleiche Sehnsucht erkennen und wir waren schon drauf und dran uns zu verabschieden, als Lea und Susi plötzlich neben uns standen.
Sie stellten sich vor und Lea fragte:
„Möchtet ihr noch ein bisschen allein sein?“
„Das glaube ich nicht“, fiel Susi ein. „Sie lieben sich noch immer, doch keiner wagt es, das dem anderen einzugestehen, stimmt’s?“
Emmelie wechselte die Farbe und blickte Susi erschrocken an. Ich kannte meine Frauen jedoch mittlerweile so gut, dass ich fühlte, dass sie keinen Groll hegten.
„Du hast wie immer ein sehr gutes Gespür.“
„Wollt ihr zwei gerne wieder einmal miteinander ..?“, hakte Lea nach.
Emmelie klappte der Kiefer runter, brachte aber keinen Ton heraus. Dafür antwortete ich energisch:
„Nein, auf keinen Fall. Das Wollen und die Sehnsucht sind das Eine. Das Machen ist das Andere und ich werde es auf keinen Fall tun. Auch wenn dich das jetzt vielleicht verletzt Emmelie: Ich gehöre zu ihnen! Es ist wie ein unausgesprochenes Ehegelöbnis zwischen uns Dreien, was ich nicht brechen werde.“
„Und nichts anderes erwarte ich von dir. Vielleicht sollte ich jetzt besser gehen.“
„Halt, warte“, forderte Susi. „Dir geht es immer noch nicht so gut mit deinem Mann?“
Emmelie schlug die Augen nieder und ich antwortete für sie.
„Sie hat immer noch das Gefühl, er schenkt ihr nicht sein ganzes Herz.“
„Arbeitet er noch im gleichen Job?“, hakte Susi nach.
„Ja“, antworte Emmelie mit verständnisloser Miene.
„Darf ich kurz mit ihm reden?“
„Warum …“
„Darf ich?“
Emmelie zuckte mit den Schultern.
„Tu dir keinen Zwang an, auch wenn ich nicht versteh, was das soll.“
„Bin gleich wieder da“, meinte Susi und strebte mit energischen Schritten auf Andy zu.
Wir sahen, wie Susi eindringlich auf ihn einredete und Andy immer verlegener wurde. Glücklicherweise saßen die Kinder in einem Wagen des Kinderkarussells und Susi konnte klare Worte finden, aber das erfuhr ich erst hinterher.
Emmelie blickte mich und Lea an und sagte:
„Ihr seid schon ein besonderes Gespann und ich habe den Eindruck einer perfekten Verbindung zwischen euch.“
Ich nickte nur, Lea erklärte aber:
„Ja, wir ergänzen uns in vielem und er ist die Klammer, die uns zusammenhält.“
Da kam Susi auch schon wieder, kramte in ihrer Umhängetasche, holte Zettel und Stift heraus und schrieb unsere Adresse mit Telefonnummer auf.
„Hier kannst du uns finden oder anrufen, sollte es Schwierigkeiten geben, oder dir’s nicht gut gehen. Du bist jederzeit willkommen, ich hoffe aber, dass sich bald einiges bei euch ändern wird“, sagte Susi und übergab den Zettel.
Viele Worte wurden danach nicht mehr gewechselt und kurz darauf trennten wir uns unter gegenseitigen guten Wünschen.
Kaum allein fragte ich Susi:
„Was hast du ihm gesagt?“
„Dass er die Fickerei im Swingerclub sein lassen soll. Er war nicht wenig erschrocken, als ich ihn so offen damit konfrontiert habe, und hat’s ungewollt eingestanden. Ich hab ihm ein Ultimatum gestellt und von dem offenem Hausmeisterjob der Behindertenwerkstatt erzählt. Er soll wechseln und seine Frau in Ehren halten, sonst hol ich sie mit den Kindern zu uns.“
„Was?“, entfuhr es mir bestürzt und Lea meinte laut auflachend.
„Das hab ich mir gedacht.“
„Spinnst ihr? Das geht nicht“, protestierte ich.
„Es würde gehen, nicht war Lea?“ Die nickte nur, doch Susi setzte hinzu: „Es wird aber nicht dazu kommen, denn er will weder seine Kinder, noch Emmelie verlieren und wird den Job wechseln.“

Susi behielt recht. Drei Monate später führte sie ein langes Telefongespräch mit Emmelie, in dem diese sich sehr bedankte. Andy hatte wirklich den Job gewechselt und merkte erst da, was ihm Emmelie bieten konnte. Dass er den Sex mit anderen Frauen nicht mehr brauchte, weil sie offen und ungehemmt mit ihm agieren konnte.
Die zwei brauchten ihre Lügen nicht weiter leben und in vielen langen Gesprächen gewannen sie ihre Liebe zurück. Zwischen Susi und Emmelie entwickelte sich eine tiefe Freundschaft und sie trafen sich oft zum Gedankenaustausch.

Das letzte große Highlight in diesem Jahr war die Geburt von Aiko. Anscheinend konnte ich nur Jungs zeugen und Lea bestand auf diesen Namen, weil die Bedeutung des Namens mit der Zeugung übereinstimmte. Kind der Liebe passte in jeder Beziehung. Ob zwischen ihr und mir, zwischen Susi und mir oder den Frauen untereinander, alles in unserer Beziehung durchdrang, tiefe Gefühle.
Den Sex lebten wir wegen den Kindern nicht mehr so offen aus, doch im Keller entstand ein schallgedämmter Partyraum, den wir mit wenigen Handgriffen in unser Spielzimmer umwandeln konnten. Dort haben wir auch heute noch ungehemmten, leidenschaftlichen Sex. Nicht mehr ganz so oft und ausdauernd wie zu Beginn, doch bald feiere ich meinen sechzigsten Geburtstag und man möge mir das deswegen nachsehen.
Durch viele Höhen und Tiefen habe ich mein Glück auf eine Art gefunden, das nicht dem Standard entspricht und ich hoffe, auf noch viele Jahre, begleitet von den zwei Frauen.

Ende

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