Leon Langfinger hatte in den letzten Tagen überhaupt nicht geschlafen. Der Räuberhauptmann beobachtete schon seit geraumer Zeit die schwerfällige Reise des Brautzuges. In den schützenden Tiefen seiner Wälder lag seine beachtliche Bande verborgen. Die gierigen Spießgesellen fieberten geradezu darauf, ihrem verbrecherischen Handwerk nachzugehen. Denn sie hatten schon länger keine wirklich beachtenswerte Beute mehr eingefahren.
Ein langes Fernrohr blitzte in der Baumwipfeln. Der Räuberhauptmann grinste böse. Bald würde der Zug die Berge erreichen. In ihren engen Schluchten wollte er zuschlagen. Seine Leute waren kaum noch im Zaum zu halten, da sie die fette Beute jetzt ständig vor Augen hatten. Nur mit Mühe konnte Langfinger sie noch zurück halten...
Das Inferno brach los, als der Zug jenes gefährliche Nadelöhr des grenznahen Vorgebirges passieren wollte. Zu sehr hatte sich unser junger Hauptmann auf die abschreckende Wirkung des königlichen Wappens verlassen. Auch die stolze Anzahl seiner gut bewaffneten Soldaten konnte die erfahrenen Räuber nicht abschrecken. In diesem Gelände ließ sich die Übermacht nicht entfalten. Ein erfahrener Offizier hätte Spähtrupps ausgeschickt; ...das Gelände weiträumig erkunden lassen, bevor er seine wertvolle Fracht durch den Pass führte. Doch in jugendlichem Leichtsinn und der Arroganz seines schnellen Aufstieges...
Jetzt brach ein wahrer Hagel von Felsbrocken und Geröll über die dem Zug voran reitenden Gardisten herein. Die sonst so schlagkräftige Reiterei wurde beinahe vollständig verschüttet. Wer nicht erschlagen wurde, erstickte jämmerlich unter Staub und Gestein, ...oder wurde von panischen Rossen zu Tode getrampelt. Auch den tapferen Soldaten, die den Tross heckseits sicherten, erging es nicht viel besser. Von den Bergen herab, ergoss sich nun ein todbringender Pfeilregen auf die Überrumpelten. Die Wenigen, welche noch rechtzeitig Deckung gefunden hatten, sahen sich Plötzlich einer nicht enden wollenden Flut von erbarmungslosen Mordbuben gegenüber. Die Soldaten fochten tapfer für ihre Prinzessin; ...und mit dem Mut der Verzweiflung. Doch so viele Mordbrenner sie auch erschlugen, der graue Fels schien für einen der Erschlagenen zwei neue auszuspucken...
Der Verteidigungsring um die Kutsche wurde immer lichter. Bald fochten nur noch der Hauptmann, und seine letzten Tapferen. Der zweifelhaften Gnade der Räuber, wollten sie sich jedenfalls nicht ergeben. Doch als der Hauptmann in einem letzten Aufbäumen auf dem Berg der erschlagenen Räuber fiel, war der Kampf vorüber.
Das Plündern begann. Es glich bald einer zweiten Schlacht. Denn der Streit um die besten Stücke forderte weitere Todesopfer.
Und vergessen wir nicht den Tross. Bald waren auch die angstvollen Laute der begleitenden Mägdte zu vernehmen. Natürlich galten sie ebenfalls als Beute, ...und wurden unter erbittertem Gezerre unter den Siegern aufgeteilt. Nicht wenige stöhnten bald unter vorgetäuschter Lust, um sich weiterer Ungemach zu entziehen...
Knechte, Diener und Köche wurden gebunden und auf einen unbequemen Karren geladen. Sie würden schnell einen guten Preis auf dem örtlichen Sklavenmarkt erzielen, da gut ausgebildetes Personal zu allen Zeiten knapp war. Nach dem ersten Schrecken beruhigten sie sich schnell. Denn zu jener Zeit war man selten wirklich frei. Sklaven und Freie arbeiteten schließlich gleichermaßen für Essen und Unterkunft...
Glück gehabt...
Weniger gelassen reagierte unser Eunuch, ...wenngleich die Räuber auch in ihm eher eine Wertanlage für den Markt sahen. Denn die Herstellung von Kastraten war eine schwierige Sache; ...und das Ergebnis entsprechend teuer.
Aber unser rundgewachsener Held war nicht eben glücklich mit seinem Schicksal und besann sich auf seinen Berufsethos.
Anstatt weiterhin ein freud und hodenloses Leben zu fristen, besann er sich auf seine eunuchliche Pflicht, ...und beschloss als Held zu sterben. Als der Wagen der Prinzessin geöffnet wurde, hob er seinen mächtigen Säbel. Sein schriller Kampfschrei ließ manch Räubers Blut in den Adern gefrieren. Doch es hatte kaum Zeit, Kristalle zu bilden. Denn in einem gewaltigen Rundschlag, enthauptete er nicht weniger als sechs Räuber auf einen Streich. Darauf stürzte er sich auf den Rest der verblüfften Plünderer. Und unter furchterregendem Eunuchengesang, lichtete der sich in beängstigender Geschwindigkeit
Erst ein feige aus dem Hinteterhalt abgeschossener Armbrustbolzen, beendete den Siegeslauf des kastrierten Giganten. Die Prinzessin weinte um den Verlust des einst so verhassten Tugendwächters. Sie weinte sogar eine Träne, während sie dem Sterbenden die Augen schloss. „Viel Glück im nächsten Leben, ...und einen intakten Hodensack, ...wünsche ich meinem treuen Beschützer“...
Aber Timeas Mitgefühl wurde bald von der Furcht um das eigene Schicksal vertrieben. Denn nun schickten sich die Räuber an, die Prinzessin samt bildschöner Magd, ebenfalls zu schänden. Die groben Kerle hatten sich der wild tretenden Marie schon bemächtigt, als plötzlich Leon auf dem Spielfeld erschien. Geräuschvoll glitt sein Säbel aus der Scheide. Und dieses Geräusch versprach nichts Gutes...
...„Legt auch nur ein einziger von euch ungewaschenen Dreckskerlen ein einziges, ungewaschenes Fingerchen an meine Lady, ...hacke ich ihm die Hand ab. ...Sollte es jemand wagen, in Gegenwart der Dame seinen Lurch aus der Hose zu lassen, ...die Antwort könnt ihr euch denken. Und wenn hier jemand murren sollte, nur weil der Hauptmann sein Recht verlangt, für all das Planen, Aushecken und Fallen stellen, für das ein gewöhnlicher Räuberkopf zu dumm ist, ...nur heraus mit der Sprache. Habt ihr eigentlich schon mal gesehen, wie einem bei lebendigem Leibe die Pelle abgezogen wird?“
Der Räuberhauptmann zwinkerte mit Blick auf seinen äußerst scharfen Dolch und lächelte vielsagend...
Dann wandte sich Langfinger seiner Beute zu. Er konnte sich gar nicht satt sehen. Endlich würde eine leibhaftige Prinzessin seinen Harem zieren. Und dazu noch eine so junge und schöne. Auch für Marie hatte er sofort eine Verwendung. Sie war das ideale Geschenk für einen guten Geschäftspartner. Denn bekanntlich erhalten kleine Geschenke ja die Freundschaft. Doch fürs Erste wollte Leon nicht ans Verschenken denken. Timea und Marie waren auch im Set ein geiles Gespann. Damit es ihm nicht heimlich davon trabte, schenkte er den Schönen ein paar rostige Fußeisen, kettete sie aneinander, ...und lud sie ein, noch ein wenig gemeinsam Kutsche zu fahren…
Mit schnaubenden Rossen ging es in den tiefen Wald...
...Als die Räuber ihr Lager erreicht hatten, wurde natürlich ein großes Fest gefeiert. Über großen Feuern schmorten zahlreiche Wildschweine. Aus hölzernen Fässern sprudelte Wein und Bier im Überfluss.
Die übermütigen Zecher verlangten bald nicht mehr nur nach Wildbret und gebratenen Ferkelchen. Frisches Weiberfleisch stand mit jedem Tropfen höher im Kurs.
Bald wurden die ersten Räuberbräute über Tische und Bänke gezogen. Ihr lüsternes quieken erfüllte schnell den Wald.
Aber immer mehr Raubbuben litten nun der Brunft, so dass die Räubermädchen bald nicht mehr genügten. Aber man hatte ja schließlich Gefangene gemacht. Und bevor man sie verkaufte; ...“Jungfräulichkeit“, konnte die neue Herrschaft jedenfalls nicht erwarten…
Des Hauptmanns Drohung war also schnell vergessen, ...und auch die schöne Marie nur eine Dienstmagd.
Marie war nicht unerfahren, ...und auch die Räuber schließlich nur Männer. Sie fürchtete weder Hexen noch Kellermeister. Und warum aus der Not keine Tugend machen. Warum die Peitsche riskieren und die schöne Haut ruinieren? Lieber machte sie den ersten Schritt. Schon tanzte sie auf den Tischen und löste die Schnüre des Mieders. Pralle Brüste sprangen ins Freie, ...und schon bald fand die langbeinige Tänzerin ihre ersten Fans...
An Prinzessin Timea jedoch, wagte sich niemand heran. Gern hätte sie der Gefährtin beigestanden. Doch sie lag in Ketten, so dass sie weder ihren Körper einbringen, noch den Geist, welcher in der Phiole über ihrem Herzen ruhte, entfesseln konnte.
Hilflos musste sie mit ansehen, wie drei besonders grobe Burschen die inzwischen völlig nackte Marie über einen von Wein und Speisen befleckten Tisch warfen. Doch die Blonde hielt sich tapfer. Auch als sich mehrere Kerle all ihrer Öffnungen bedienten. Und als diese gerade mit ihr fertig waren, kamen auch schon zwei weitere... und zerrten Marie in ein nahes Gebüsch. Nun konnte die Prinzessin dem Kampf ihrer Getreuen nur noch lauschen. Und die stöhnte laut, und aus voller Kehle…
Timea wähnte sich in einem Alptraum, aus dem es kein Erwachen gab. Zu gern hätte sie der Gefährtin in diesem Nahkampf beigestanden; nackt, Rücken an Rücken und bis zur völligen Erschöpfung. Aber schon wieder, selbst in dieser geraubten Situation, war sie aufgrund ihrer Stellung ausgeschlossen; im Guten wie im Bösen...
Timea floh sich buchstäblich in die Ohnmacht…
Als die Ausschweifungen endlich ihr Ende fanden, waren drei Nächte vergangen. Marie war inzwischen wund, aber ansonsten wohlauf. Ja, natürlich hatte sie auch zwischenzeitlich ihre Ruhe. Selbst hart gesottene Räuber müssen manchmal schlafen. Besonders, wenn sie vorher viel getrunken haben. Zum Glück kannte sich die erfahrene Blondine auch mit entsprechenden Heilkräutern aus, wodurch sie den gefährlichsten Geschlechtskrankheiten vorbeugen konnte...
Als also die schlimmsten Orgien überstanden waren, erreichte eine Händlerkarawane das Lager.
Händler und Hehler in Personalunion. Denn hier wurde Diebesgut gegen Lebensnotwendiges getauscht.
Die Mitgift der Prinzessin, sowie ihr kleiner Hofstaat, waren also in den besten Händen.
...„Und den größten Schatz des Raubzuges, mache ich dir zum Geschenk“, ...begrüßte Leon Langfinger den Karawanenführer.
„Gut, meine Jungs haben sie ein bisschen härter heran genommen, als es sich vielleicht für ein Geschenk geziemt. Aber sie wird sich schnell erholen. So ein welliges Goldblond findest du nur selten. Auch ihr Körper ist ohne Makel. Und wenn du ihrer überdrüssig bist: Im Orient zahlen sie dir ein Vermögen für eine solche Schönheit...“
Jetzt da die Kaufleute im Lager waren, sah Leon Langfinger auch den Zeitpunkt für gekommen, die Prinzessin öffentlich zu demütigen.
Vor aller Augen wollte er sie schänden, und somit dem König öffentlich ins Gesicht spucken. Kein Mann von Stand, würde sich anschließend noch mit dem „Räuberliebchen“ einlassen.
Dem Handelszug hatten sich auch ein paar Barden angeschlossen. Sie würden schon dafür sorgen, dass die Geschichte von Leon und Timea, auf allen Marktplätzen des Kontinents erzählt werden würde.
Leon war ein eitler Räuber, der ständig an seiner Legende spann. Und gab es einen größeren Diebstahl, als der Tochter seines Königs die Unschuld zu rauben? Schon die bloße Vorstellung daran, ließ dem Berufsdieb eine Lanze wachsen...
*
Im Haremstrakt des Kommandanten, wurde Timea derweil für den Höhepunkt der Feier vorbereitet. Harsch riss man ihr das teure Kleid vom Leib.
Die dunkelhäutige Konkubine war schön, aber kräftig. Und in ihrer Art lag eine derbe Verachtung für Damen vom Hofe. Brennende Eifersucht tat ein Übriges. Denn sie sah ihre bevorzugte Stellung gefährdet…
„Stell dich nicht so an, Püppchen. Die Bürste sorgt für gute Durchblutung. ...Bist eh ziemlich blass. ...Leon liebt heißes Fleisch, ...ha, ha, ha.“
Auch als sie der Prinzessin anschließend ein wertvolles Abendkleid anpasste, sparte sie nicht an „Versehentlichen Nadelstichen“; besonders in jenen Regionen, welche besonders der Lust sonst vorbehalten waren...
Doch die Prinzessin bewahrte bewundernswerte Haltung. Sie verbiss sich jeden Klagelaut. Abschließend wurde sie überreich mit Gold und Diamanten geschmückt. Darauf band man ihr erneut die Hände. Da die Gelegenheit jetzt günstig war, stahl Umma auch gleich jenes kleine, lustige Fläschchen, dass der Gefangenen da so einladend um den Hals baumelte.
„Du trägst jetzt so viel Gold und Edelsteine, ...da brauchst du dieses schlichte Ding nicht mehr“, ...höhnte die Eifersüchtige…
„Das hast du nicht umsonst getan! Möge der Geist dieser Flache über dich kommen. Er soll deine Brüste erschlaffen lassen; ...zu ledrigen Lappen. Dein gieriges Geschlecht möge veröden, ...zu einem trocknen Schwamm. Die Zähne mögen dir ausfallen, ...die Gesichtszüge mögen dir entgleiten. Das ist der Fluch, der jene trifft, die sich meiner magischen Phiole unrechtmäßig bemächtigen...“
Timea hatte auf den weitbekannten Aberglauben gesetzt, dem besonders die Menschen aus den heißen Landen anhingen. Und ihr Plan war auch irgendwie aufgegangen, ...jedoch anders als erwartet. Denn das Mädchen gab ihr den Umhänger darauf hin nicht etwa zurück, sondern rannte mit angstgeweiteten Augen aus dem Haus. Es warf das schreckliche Zauberding unter zahlreichen magischen Schutzformeln in den nächsten Brunnen; ...zum Glück direkt vor der Hütte.
Timea hörte noch, wie er klatschend auf die Wasseroberfläche aufschlug.
Mit ihm versanken scheinbar ihre letzten Hoffnungen. Sie glaubte ihren rettenden Schutzgeist für immer verloren. Tränen der Verzweiflung traten ihr in die Augen.
„Und jetzt zu deiner Schändung“, ...triumphierte Umma. Schon packte sie Timea unsanft bei den Schultern und führte sie auf den Festplatz. Dort hatte man inzwischen einen Bock aufgebaut, der von zwei prasselnden Feuern flankiert war. Die Stätte ihrer Erniedrigung.
„So Prinzesschen, jetzt geht es zu Tisch. Und ich glaube, „KLEINES, SAFTIGES KÖNIGSFÖTZCHEN“, dürfte heute das Hauptgericht sein“, ...lachte Umma böse, als sie Timea ihrem Herren übergab.
Leon schlug den Gong, um die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich zu ziehen. Als das Festgeschrei verstummt war, hielt er seine Ansprache.
Zunächst beglückwünschte er noch einmal die Seinen ob ihres großen Sieges. Dann führte er mit größtem Stolz seine persönliche Beute vor…
Er griff in Timeas schwarzen Haarschopf, und drehte sie im Schein des Feuers, mal in die eine, mal in die andere Richtung. Dabei lobte er jedes Detail ihres köstlichen Körpers.
„Seht nur, wie weich ihre Haut ist, wie lang die Beine, wie fest der Arsch. Schaut nur diese zarten Brüste. Kaum dass man es wagt, da fest zuzugreifen.“
Da riss er ihr auch schon das Kleid vom Leibe, so dass sie vor aller Augen entblößt war...
„Das sollst du noch bereuen, ...Langfinger“, ...versprach sie leise zischend.
Denn obwohl gebunden und nackt ausgeliefert: Ihren majestätischen Stolz, ließ die Prinzessin sich nicht so einfach nehmen. Selbst das anschließende, demütigende Röten ihrer stolzen Hinterbacken, ertrug sie, ohne eine Miene zu verziehen...
...Und als er vor aller Augen in sie eindrang, dachte sie an den stolzen Gardeoffizier. Wie er, würde sie kämpfen. Nicht ein Laut würde über ihre Lippen kommen. Selbst als der keuchende Räuber ihr zornig in die Nippel kniff, hielt Timea tapfer stand...
Gewiss würden die Barden ein Lied singen. Aber es würde bestimmt ein anderes Lied sein, als es sich Leon Räuberhauptmann Langfinger erträumt hatte...
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