Licht in den Fenstern

Geschichten vom Anfang der Sinnlichkeit

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Licht in den Fenstern

Licht in den Fenstern

Stayhungry

Licht in den Fenstern zog ihn magisch an, wenn Einsamkeit und ungestilltes Verlangen ihn hinaustrieben in die Dunkelheit. So hatte er sie auch gefunden, diese junge Frau, die da allein lebte mit ihrem aufgeweckten Knirps in einem der alten Häuser am steilen Hang unter hohen Bäumen. Wenn der zu Bett gebracht war, begannen ihre einsamen Abende. Die waren nicht ganz so einsam, wie sie glauben mochte, denn er hatte zunehmend Anteil an ihnen.

Der erste Blick war reiner Zufall. Er ging gerade langsam den steilen Fußweg zwischen den Hanggrundstücken nach oben zur nächsten Querstraße, da sah er sie in ihrem Schlafzimmer, als sie sich auszog. Nur wenige Meter trennten den Weg von der Hausmauer und zwischen der immergrünen Hecke nach rechts unten und dem ausladenden Buchs links vor dem Fenster konnte er direkt in den Raum sehen. Er hielt gebannt inne, sein Herz schlug bis zum Hals, das Blut pochte in seinen Schläfen. Heiß wurde ihm und seine Knie wurden weich. Panisch blickte er sich um, ob ihn jemand beobachtete in seiner ungewohnten Rolle als Voyeur. Doch niemand war unterwegs an diesem tristen Novemberabend. Sie legte nicht einfach ab, um zu Bett zu gehen. Sie ließ, wohl vor einem Spiegel stehend, ihre Bluse nach unten gleiten, zerzauste ihren frechen Kurzhaarschnitt, indem sie ihr Hemdchen über den Kopf zog und stieg aus dem Höschen. Leider konnte er ihren Unterleib nicht sehen. Nackt, im matten Schein der Nachttischlampe, begann sie ihre Brüste zu streicheln, sich langsam leicht seitlich zu drehen, nach links, nach rechts. Mit melancholischem Blick prüfte sie und schien mit sich zufrieden, nicht jedoch mit ihrem Alleinsein. Dann sank sie zu Boden und war nicht mehr zu sehen. Panik ergriff ihn und er starrte auf das verwitterte Gartentürchen vor ihm. Das kannst Du doch nicht tun! schrie seine Angst in ihm. Du musst es tun! schrie sein Begehren! Es ist Deine einzige Chance! Er drückte den Griff, die Tür war unverschlossen. Ein hastiger Blick rundum und er trat ein. Kein Hund schlug an und auch kein Bewegungsmelder. Dieser Zugang hier führte nur in den Wildwuchs oberhalb des Hauses, ein schmaler Streifen zum dortigen Nachbargrundstück hin. Er trat einen Schritt nach rechts hinter die Hecke und war nun vom Weg aus nicht mehr zu sehen. Gegen Blicke aus dem Fenster schirmte ihn ein weiterer großer Buchs ab und viel Licht fiel ohnehin nicht in den Garten. Er sah sie wieder und das Blut schoss ihm ins Glied.

Sie masturbierte, aber nicht kuschelig unter Decke liegend, so ein bisschen Rubbeln zum Einschlafen. Nein, sie kauerte mit fest geschlossenen Augen auf allen Vieren, ihm seitlich zugewandt, auf einem niedrigen, großen Futon, genauer, sie kniete und stützte sich mit der Linken, während sie mit der Rechten heftig ihre Perle rieb. Ihr Becken schob sie vor und zurück, so als würde sie von hinten genommen von einem imaginären Liebhaber. Dann kam sie in einem gewaltigen Orgasmus, zuckend, mit verzerrtem Gesicht, bemüht, leise zu sein, wohl um den Knirps nicht wecken. Matt sank sie zur Seite und streckte Arme und Beine von sich. Ihre Brust hob und senkte sich im Ringen um Atem und die Nippel ihrer kleinen Brüste waren noch erregt aufgestellt. So lag sie eine Weile, dann stand sie auf, zog einen leichten, seidigen Schlafmantel in Weiß mit unregelmäßigen gelben, grünen und schwarzen Feldern über und verließ den Raum. Oh, Gott! wie sehr bedauerte er, dass er ihren Unterleib nicht hatte sehen können, ihren Arsch, ihren Schlitz, ihre Rosette. Und auch ihrem Gesicht wäre er so gern so nah gewesen, ihren Augen, ihren Lippen. Schade, dass er ihr Stöhnen nicht hatte vernehmen können, ihr Keuchen und ihr Kommen, schade dass er ihren Geschmack nicht auf seiner Zunge spüren konnte, den ihrer Möse, ihres Arsches. Schade dass er nicht ficken konnte in ihrem heißen, engen Fleisch und abspritzen in ihrem Kätzchen! Schade, schade, schade! Er hoffte, sie käme wieder, doch das tat sie nicht und so stahl er sich davon.

Aufgewühlt, betrübt, beschenkt ging er nach Hause, wo seine Frau schon längst weinselig vor dem Fernseher schlief, die abendliche Tafel Schokolade fast aufgezehrt. Er zog sich zurück und legte endlich Hand an sich selbst. Er ließ sich Zeit, viel Zeit, um das Erlebte minutiös Revue passieren zu lassen und zu beleben mit seinen Phantasien, in denen er glücklich war mit dieser unbekannten Schönen. So traurig es war, er fühlte sich unglaublich lebendig. Viele Menschen hatte so schon beobachtet, weniger mit echter Absicht, mehr beiläufig in seiner Flucht vor dem wortlosen Nebeneinander zu Hause. Hinter den meisten Fenstern flimmerte nur der Fernseher als Hausaltar derer, die anderen beim Leben zusahen, weil sie selbst keines hatten. Manchmal aber erhaschte er den Blick auf reale Menschen in vergnügtem Geplauder, in heftigem Streit, in unverhüllter Nacktheit, bewusst oder unbekümmert unverborgen. Echte Menschen eben, doch nichts, was ihn länger in seinen Bann gezogen hätte. Nun aber hatte er einen Schatz gefunden und es trieb ihn zurück.

*

Der Platz vor ihrem Schlafzimmerfenster war ideal. Nur befand sie sich nicht dort, obwohl er ein wenig wartete. Zu früh war es einfach für das zu Bett gehen. Der Rest des Hauses war aber nicht so einfach einzusehen, denn unterhalb der Hecke schloss an den Zaun ein Schuppen an, der entlang des öffentlichen Weges den Blick auf das Grundstück verbarg. Man konnte hier auch nicht innerhalb des Grundstücks auf den unteren Teil vordringen, so dass er wieder hinaus musste auf den Weg, um zur unteren Gartentür zu gelangen. Er schlich in den kleinen Garten unter hohen Bäumen um den Schuppen herum. In diesem befanden sich ebenfalls viele Büsche, Buchse und Thujen, herrlich immergrünes Zeug, das auch im Winter Deckung bot. Er blickte hinauf zum Haus. Links befand sich das Wohnzimmer mit einer mehrflügeligen Glastür zur kleinen Terrasse hin, rechts die Küche mit Essbereich mit einem breiten Durchgang. Geradeaus hinter dem Esstisch führte eine Tür hinaus in den Flur und dort in das Badezimmer.

Nun war die erste, sinnlich so anregende Beobachtung ein Glücksfall gewesen, denn bei seinem nächsten Suchen konnte er nicht so ohne weiteres vergleichbare erotische Genüsse erlangen. Mal machte sie einfach den Abwasch, mal las sie oder lag einfach vor dem Fernseher. Nur war sie so schön, jung, anziehend, sympathisch, dass er sich nicht losreißen konnte von ihr, auch wenn seine drängendste Sehnsucht nicht gestillt wurde. Dennoch erwog er, so unbeweglich in der Kälte stehend, nicht mehr wiederzukommen, nicht mehr einzudringen in ihren Privatbereich, zu gefährlich schien ihm das Risiko einer Entdeckung – da trat sie nackt mit nassen Haaren aus dem Badezimmer, schlenderte durch die Küche in das Wohnzimmer und machte Musik an. Und er stand hinter dieser ausladenden Thuja neben dem Aufgang zu ihrer Terrasse und sah sie aus nur wenigen Metern Entfernung. Sie nahm eine Flasche Weißwein aus dem Kühlschrank, goss sich ein und trank in ruhigen Schlucken. Einer Renaissance-Venus glich sie, wie sie da so versonnen an der Spüle lehnte und an die leere Wand zu starren schien. Ihre Figur war perfekt, ihre Hüften, ihr Po, ihre kleinen, runden Brüste, ihr perfekt rasierter Venushügel mit dezentem, flaumigem Strich von unterhalb des Nabels zur Vagina.

Sie stellte das Glas wieder ab und kehrte zurück ins Badezimmer. Hier konnte er links den Waschtisch erkennen, geradeaus hinten die Toilette und rechts davon mussten sich wohl Badewanne oder Dusche befinden, denn dorthin konnte sie sich seinem Blick entziehen. Die Tür ließ sie offen, stellte sich vor den Spiegel und begann, sich zu föhnen, dem kurzen Haar ein paar freche, füllige Wellen zu verpassen. Nach einigem kämmen, eindrehen, aufhübschen trug sie noch Creme auf Gesicht und Hals auf und setzte sich dann, um zu pullern. Da stockte ihm der Atem, auch wenn er nichts erkennen konnte. Aber sie war so schön anzusehen und so gern hätte zwischen ihre Beine geblickt und in ihre Augen, während sie sich entspannte und erleichterte. Sie rollte ein paar Blättchen Papier ab, wischte zwischen ihren Beinen durch und spülte. Sie stand auf, nahm ihren Schlafmantel vom Haken, streifte ihn über ohne ihn zu verschließen und schlenderte mit dem neu gefüllten Glas Wein zum Wohnzimmer. Jetzt musste er die Deckung wechseln, um sie weiter beobachten zu können. Sie räkelte sich auf das Sofa und stellte das Glas auf dem Boden ab. Halbnackt lag sie da, wohlig entspannt vom Bad. Ihre Brüste lagen frei und auch ihr Venushügel. Langsam öffnete sie die Schenkel und begann, sich zu streicheln. Sie ließ sich Zeit, endlos Zeit. Mit der flachen rechten Hand rieb sie sanft ihre Vulva, mit der linken streichelte sie ihre Brüste. Zunehmend schneller rieb sie über ihre Scham und dann führte sie ihren Mittelfinger ein. Aus dem Reiben wurde ein rein und raus des Fingers, der zunächst tief, dann immer weniger in ihre Vagina eindrang, sondern über ihre Perle auf und ab glitt. Sie spannte sich an, krümmte sich auf, warf sich zurück und kam mit weit geöffneten, stummen Mund und zuckendem Becken. Mehrere Wellen schienen durch ihren Körper zu fahren, bis sie ermattete. Sie streichelte noch ein wenig weiter und kuschelte sich dann in die Kissen. Ein paar Schlucke nahm sie noch von dem Wein und schlief ein.

Dahin war aller gute Wille nun, denn was er soeben gesehen hatte, war noch um so vieles schöner als vor zwei Wochen. Dieses ruhige Entspannen, ihr ruhiges und so gänzlich unverkrampftes Herangehen an die Befriedigung, die wohlige Atmosphäre des erotischen Erlebens. Sie war eine Göttin, wie sollte er sich jemals entschließen können, auf sie zu verzichten?

Eine kleine Ewigkeit stand er da, von der schlafenden Schönheit nur durch ein Glas und ein paar Schritte getrennt, bis er wieder den heiklen Weg auf öffentlichen Grund antrat.

*

Es traf ihn wie ein Blitz, als er fast schon routiniert seinen Beobachtungsplatz an ihrem Schlafzimmer einnahm. Nur sah er sie nicht dösend, lesend oder im sinnlichen Spiel mit sich selbst. Sie wurde gerade sehr hart von hinten gefickt und versuchte mit verzerrtem Gesicht, nur ja nicht laut zu werden. Und der junge Mann stieß und stieß und als er kam, drückte er sein Geschlecht tief in sie, holte aus und stieß wieder tief, um seinen Samen dorthin zu bringen, wohin er gehörte in dieser jungen Frau.
Erschöpft sanken sie auf den Futon, aber nicht ermüdet. Immer noch aufgekratzt von ihrer neuen, wilden Liebe balgten sie bald schmusend miteinander. Sie war nicht unbefriedigt, ordinär mehr fordernd. Sie war glücklich, wach, zärtlich, liebesdurstig, innige Nähe suchend. Sie küsste ihm Hals, Brust, Bauch, Lenden, lutschte ihn irgendwann in neue Härte und schob sich sanft auf seinen wieder strammen Schaft. Lächelnd packte er ihre Pobacken und so offenbarte sich dem unbemerkten Betrachter der direkte Blick auf ihre prächtige Rosette und das stete, ruhige auf und ab und rein und raus des Gliedes. Langsam reitend unterhielt sie sich mit ihrem Liebhaber und sie lachten beide vergnügt. Unbeschwert fickten sie so dahin, nicht hastig und gierig dem Kleinen Tod zueilend. Dieses wunderbare wilde Verlangen, das Dämme bricht, hatten sie ja gerade eben ausgekostet. Nun wollten sie nur einander spüren in der engsten Verbundenheit, die Liebenden möglich ist. Sie beugte sich hinab zu ihm um zu schmusen, sie streckte sich und zerzauste ihren lockigen Blondschopf. Sie streichelte ihre Brüste und drückte sie in ihren Händen, um die Nippel nach vorne trieben und ihm ein wenig mehr Fülle vorzugauckeln, ein nur neckisches Spielchen, den sie waren außerordentlich süß, so wie sie waren. Irgendwann aber mischte sich die Lust wieder in die Turtelei und forderte widersinnig die Steigerung, die sie doch zwangsläufig ihrem Ende zuführen würde. Der junge Mann stieß heftiger, sie legte sich auf seine Brust und er rollte sich auf sie. Nun ritt er sie hörbar ihrem nächsten Orgasmus entgegen. Doch so flach auf ihr war ihm zu klassisch eingeengt. Er stütze sich auf, bog ihre Beine hoch nach oben mit seinen kräftigen Armen, packte ihre Handgelenke, damit sie nicht unter ihm wegrutschen konnte, und konnte nun tief in sie ficken. Jede eigene Spannung in ihrem Körper schwand und sie gab sich nur noch der enormen Energie seines Körpers hin, der mit Wucht in sie drang und sie mit harten Muskeln umgangen hielt. Ekstatisch ergoss er sich in ihr und dann waren sie nun wirklich gebügelt, so dass Ruhe einkehrte auf der lustvollen Liegestatt. Aneinander gekuschelt mochten sie vielleicht noch ein wenig Liebesgeflüster austauschen. Dem Betrachter jedoch blieb solches verborgen und er zog sich zurück.

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