Liebe ist...

Für einen Feuerfetischisten

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Liebe ist...

Liebe ist...

Lady Sara

 

Brav hast du dich hineingekniet in der zuvor geübten Haltung, hast schweigend die Hände hinter dem Rücken zusammengelegt und mir hingestreckt, so daß ich die Handgelenke binden konnte. Ich zitterte ein wenig, aber ich glaube, du hast es nicht bemerkt. Es war ein sakraler Akt. Ich nahm die bereitliegenden Zeitungsblätter, knüllte sie und dachte kurz daran, wie ich dir zuvor mit der Zeitung Luft in deinen Plastiksack gefächert hatte. Ich gab einen andächtigen Kuss auf eines dieser Zeitungsknäuel, und du warst in deine eigene Andacht versunken, mit geschlossenen Augen und mit gesenktem Kopf. Ich legte das letzte Zeitungsknäuel an deiner Seite ab und strich dann mit den Händen über deinen Körper: diesmal ohne Bügeleisen, diesmal ohne Plastiksack und diesmal ohne Seidenbarriere. Ich war dir nah, und meine linke Hand streichelte dich in inniger Liebe, während die rechte Hand das Feuer entzündete: Ein Klicken des goldenen Feuerzeugs, ein Entfachen der bereitliegenden Zeitung, und ich streichelte weiter, blieb so lange es möglich war bei dir, solange ich mich nicht selbst in Gefahr sah. Du schienst er erst gar nicht zu merken, als das Feuer auf dich übergriff. Und ich starrte eine Weile lang fasziniert und gebannt hin, atmete den beißenden Rauch ein, genoß den Anblick: Dein Schwanz war knallhart und stand in Flammen!

 

Endlich öffnetest du die Augen, überwältigte Augen voller Glück. Und ein zischendes Einsaugen von Luft, voll Schmerz und Selbstbeherrschung. Du mußt unendliche Schmerzen gehabt haben, und zugleich die höchste aller Verzückungen, denn du warst endlich auf dem Weg, deinem Feuerweg, deinem Ofenweg. Es wurde Zeit, mich zu verabschieden, und ich sagte recht lapidar “Brennen Sie gut!” und dachte mir im Inneren: “Genieß es! Sei es! Lebe es! Sterbe es! Komm!”

 

Ich kam selbst explosiv, als ich die Ofentüre schloß. Fast im selben Moment setzten auch deine Schreie ein, und ich lauschte mit allen Sinnen auf dies köstliche Konzert: die Klagelaute eines Brennenden! eines für mich Brennenden! Sie klangen wie bizarre Orgasmus-Schreie, und endlich verlieh ich meinem Orgasmus auch klangvollen Laut. Es war der gewaltigste Orgasmus meines Lebens. Wir schrien miteinander, auch wenn ich beinah sicher bin, daß du es drinnen im Ofen nicht hören konntest.

 

Ich blieb ganz dicht am Ofen sitzen, spürte die Hitze, die du verstrahltest. Ich weiß nicht, wie lange ich einfach nur saß und genoß. Dann griff ich irgendwann zum Diktaphon, um nichts von dem ins Vergessen geraten zu lassen, was heute passiert ist. Und da sitze ich jetzt, und die Flammen sind niedergebrannt.

 

Nun bin ich also mit meinen Aufzeichnungen am Ende, und du bist nur noch Asche. Ich werde sie gleich aufsammeln, geliebter Verbrannter. Wie versprochen werde ich sie in eine Tüte füllen und einen Teil davon auf ewig verwahren, einen Teil in meine Cremedöschen füllen, einen Teil direkt auf meine Haut auftragen. Sicherlich einen Teil erneut verbrennen, wenn ich zu der Erinnerung an den heutigen Tag wieder masturbiere. Den Geruch einatmen, der bei der erneuten Verbrennung entsteht. Ich bin dir so dankbar, geliebter Verbrannter. Deine Verbrennung war für dich und für mich so vielfältig besser als deine Entlassung. Liebe ist wie ein wärmender Kachelofen. Liebe ist wie ein verbrennender Kachelofen. Liebe war, daß du für mich gebrannt hast.

 

 

Dies ist eine exklusiv geschrieben Private Story von Lady Sara für einen Feuerfetischisten.

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