Liebe ist...

Für einen Feuerfetischisten

7 21-33 Minuten 0 Kommentare
Liebe ist...

Liebe ist...

Lady Sara

Als Grundschülerin war ich eine verträumte kleine Romantikerin. Ich sammelte mit großem Eifer die damals beliebten “Liebe ist…” - Aufkleber und pappte sie überall in meinem Kinderzimmer an meine Möbel. Ganz besonders mochte ich den Aufkleber: “Liebe ist wie die wohlige Wärme eines Kachelofens.” Leider hatten wir zuhause nie einen Kachelofen, aber ich träumte davon - sowohl von der Liebe, als auch von der wohligen Geborgenheit.

 

Im Teenageralter hegte ich erste Vorstellungen von Sexualität. Die stilisierten Zeichnungen eines vertrauten oder eines frischverliebten Paares, wie sie auf den “Liebe ist…” Aufklebern zu sehen sind, genügten nicht mehr, um meine persönliche Vision vom großen Glück zu  nähren. Ich las, die Hand zwischen den Beinen vergraben, Kitschromane und sah mir mit großer Sehnsucht und trockenen Lippen Liebesschnulzenfilme in den Kinos an. “Sein Herz brannte wie Feuer” stand in den Stories zu lesen, oder “Er spürte die Glut in seinen Lenden” - und bei der großen Liebesszene im Film “Dornenvögel” vor dem Sonnenuntergang schien der ganze Himmel in Flammen zu stehen.

 

Bei uns zuhause - ich ein Scheidungskind, aufgewachsen bei meinen Großeltern bis zum 10. Lebensjahr und danach erst zu Mutter und Stiefvater “verpflanzt”, ohne nach meiner eigenen Meinung gefragt worden zu sein- herrschte immer eine emotionale Eiseskälte. Von Liebe und Wärme habe ich nie etwas gespürt, auch nicht von gegenseitiger Wertschätzung oder gar von “loderndem Begehren” - deswegen wohl auch meine immerwährende Sehnsucht, das, was diese Texte beschrieben und diese Verfilmungen zeigten, könne eines Tages doch auch für mich Wirklichkeit werden.

 

Und das Bild vom Feuer ließ mich nicht mehr los. Nie. Auch nicht, als ich erwachsen war und das Wort “Metapher” zu begreifen lernte. Meine ganze Kindheit und Jugend hindurch hatte ich bei jeder noch so geheimen Hoffnung und jeder noch so unbewußten oder auch nahezu trotzigen Masturbation Bilder von Feuer - von friedlich glimmenden Öfen oder von vernichtenden Waldbränden, die alles niederrissen- vor dem geistigen Auge. Anfangs stellte ich mir dabei Menschen vor, die VOR den Öfen saßen oder die sich vor der KULISSE eines tosenden Feuers (statt nur vor glutrotem Sonnenuntergang) sexuell vereinigten - aber unmerklich wandelten sich diese Fantasien und ich stellte mir Männer IN den Öfen vor, sah IHRE LEIBER brennen….. und fand dabei zu großartigen Höhepunkten. Auch meine Vorstellung von Romantik und Liebe entwickelte sich dahingehend, daß es mir als das höchst anzustrebende Gut vorkam, nicht nur metaphorisch, sondern real “füreinander zu brennen” - bzw. konkret wollte ich diejenige sein, die einen Geliebten brennen lassen wollte, der wiederum mit Hingabe für mich in seinen Feuertod gehen würde.

 

Erwachsen war mir allerdings bewußt, daß so ein Traum unethisch, unrealistisch und somit einfach nur töricht war. Ich fing an, mich für meine eigenen Sehnsüchte zu hassen - und fühlte die Kälte in mir aufsteigen, die meine ganze Familie seit Generationen regiert und gegen die ich mich mit genau diesen kindischen Träumereien zu wehren versucht hatte, die dann in eine bizarr-perverse Vorstellung von Begehren umgeschlagen waren. Welche natürlich zu unterdrücken war. Dies stand ja außer Frage. Ich unterdrückte also - und wurde stattdessen innerlich kühl. Kühl genug, um jedes Feuer strikt zu unterbinden.

 

Entsprechend emotionslos war meine Hochzeit. Männer, die ich nicht brennen lassen konnte, waren mir egal. Ich konnte keine Männer brennen lassen, dies wäre nicht nur illegal gewesen, sondern würde als grausam und sadistisch angesehen. Keine Attribute, die eine Frau sich wünschen würde. Ich selbst hätte es selbstverständlich nicht in dieser Art empfunden, sondern eben als größte Form der Liebe oder intensivste Form von Sex. Aber wer hätte das verstanden?

 

So lebte ich nach außen hin die “brave” Partnerschaft, die man von mir erwartete - mit dem erstbesten Mann, der mir entsprechende Avancen gemacht hatte - und schlief mit ihm ohne “Feuer”, weder mit realen noch innerlichen Ausbrüchen, eiseskalt. Ich fing an, mich auf die Arbeit zu konzentrieren und machte in meiner Firma sehr bald Karriere.

 

So wurde ich Abteilungsleiterin einer recht wichtigen Abteilung. Ich bin erfolgreich im Job, mein langweiliger Mann ist auch erfolgreich bei seiner Tätigkeit, wir verdienen gut. Wir haben uns vor einigen Jahren ein Haus gekauft, und jetzt renovieren wir gerade. Nach außen hin führe ich ein gutes Leben, aber wie gut kann schon ein Leben sein, wenn man die Sehnsüchte gekillt hat, eingefroren hat?

 

Beim Durchsehen der Prospekte für Wohnzimmer-Einrichtungen war ich genauso desinteressiert wie immer. Bis ich plötzlich das Foto eines riesengroßen Kachelofens sah. Auf einmal klopfte mein Herz schneller, wie zu meinen Teenagerzeiten. Auf einmal sah ich wieder die Imaginationen, brennendes Männerfleisch im Ofen. Es pulsierte zwischen meinen Beinen. Fast japsend stieß ich hervor: “Den Ofen will ich haben.”

 

Mein Mann sah mich verwundert an, er ist solche spontane Begeisterung bei mir nicht gewohnt - wie auch? Aber ich kühlte mich rasch wieder herab, hatte meine Gefühle schnell wieder im Zaum. Ich sprach nicht weiter davon und kümmerte mich auch nicht darum, einen solchen Ofen wirklich zu bekommen. Wozu auch?

 

Dann die große Überraschung an meinem Geburtstag. Mein Mann überreichte mir einen -ironischerweise feuerroten- Umschlag mit einer Karte darin. Er hatte diese selbst gebastelt, der ausgeschnittene Kachelofen aus dem Prospekt war aufgeklebt und daneben stand: “Für dich, Eva, alles was du willst.” Es lag auch noch die Auftragsbestätigung des Ofenbauers bei: Mein wohlmeinender Mann hatte tatsächlich ohne mein Wissen im Alleingang als Geburtstagsüberraschung genau diesen Ofen für unser Wohnzimmer in Auftrag gegeben. Mir blieb die Sprache weg, und ich war ambivalent, ob ich mich darüber nun freuen oder ärgern sollte. Einerseits erregte mich dieser Ofen, andererseits würde ich ihn nie wirklich nutzen können. Niemals einen Mann darin brennen lassen.

 

Doch als der Ofenbau voranschritt, konnte ich mich der Aufregung nicht länger entziehen. Es war schön, die gewaltigen Ausmaße zu sehen - groß genug, um das, was ich nie jemandem erzählen durfte, wenigstens wieder und wieder zu fantasieren- und ich schien innerlich ein wenig “abzuschmelzen”. Scheinbar empfand das auch meine Umgebung so. Ich hörte eines Tages einige der mir unterstellten Mitarbeiter tuscheln: “Unser Eisklotz taut in letzter Zeit ja richtig auf, seit sie und ihr Kerl an dem Ofen bauen.”

 

Ja, dass ich den Spitznamen “Eisklotz” in der Firma weghatte, das war mir schon länger bekannt, auch wenn es mir natürlich niemand wirklich ins Gesicht sagte. Nun, hätte es jemand gesagt, ich hätte es ihnen nicht übel genommen - niemand wußte besser als ich, wie treffend dieser Name war. In Eis gegossene Feuers-Sehnsüchte. Durch den Bau des Ofens neu geweckte Träume, die ich während der häufigen Dienstreisen und langen Überstunden meines Mannes manchmal masturbierend ausagierte, einfach nur die Brandkammer betrachtend und, wie früher schon, eine Hand zunächst sanft, dann heftiger in meinem Schritt reibend, die Fantasien genießend, bis es mir kommt.

 

Davon wußte niemand. Doch es war immerhin erlaubt. Es zerriß mich, es nie leben zu dürfen, und doch verfiel ich immer wieder der Versuchung, es mir zumindest lebhaft -und von Mal zu Mal lebhafter- vorzustellen.

 

Dann die Einweihungsparty. Eine Idee meines Mannes, ebenfalls Führungskraft, daß daran die jeweiligen Abteilungsmitglieder beteiligt werden sollten - aus rein taktischen Gründen. Eisklötzlerisch taktierte ich mit. Die Feier war mir egal. Ich hoffte nur, daß niemand merkte, was dieser Ofen mir bedeutet.

 

Und dann passierte es doch: Die Kollegen haben gewitzelt, und irgendeiner sprach davon, während der Kamintätigkeit den Ofen mal von innen zu betrachten. Ich habe einen Moment zu lang gestutzt - und einer meiner Untergebenen hat es bemerkt. Er hat mich erst nachdenklich, dann herausfordernd angesehen. Ich habe abrupt das Thema gewechselt, aber es blieb eine gewisse Spannung in der Luft.

 

Obwohl er nicht der einzige war, der dem Rotwein ein wenig zu sehr zugesprochen hatte, habe ich nur ihm instinktiv angeboten, doch in unserem Gästezimmer zu übernachten. Ich formulierte das Angebot distanziert und förmlich wie immer und redete mir selber ein, es wäre nur eine normale Gastfreundschaft, die ich einem alkoholisierten Besucher gewähre. Da auch mein Mann mir sofort zustimmte, habe ich offenkundig wirklich meine Contenance beim Aussprechen des Vorschlages beibehalten, mich trotz des pochenden Herzens nicht verraten. Ich schlief -kühl wie immer- bei und mit meinem Mann, während mein Angestellter, der nun gerade in meinem Ofen verbrennt, im Nebenzimmer war und, wie er mir gestanden hat, nur unruhigen Schlaf gefunden hat, weil er mich bereits erkannt hatte.

 

So gut, wie nur ein Ofenfetischist sein Gegenstück erkennen kann.

 

Noch ahnte ich nicht einmal, daß es männlich-passive Ofenfetischisten gibt. Ich hatte mich in meiner aktiven “Verbrennerinnen-Perversion” immer ganz alleine gefühlt. Doch dann stand mein Übernachtungsgast am nächsten Morgen vor mir, und dann fielen die magischen Worte, trotz der fragenden Intonation war es eine Aussage: “Sie wollen das wirklich, oder?” und -kaum zu fassen- auch “Ich würd’s machen.”

 

Ich versuchte, ihn wegzuschicken. Eisklotzig wie immer zu reagieren, um mich vor meinem inneren Feuer zu schützen. Um den Ausbruch einzufrieren. Offenbar gelang es nicht. Denn nun ist er hier, nun brennt er tatsächlich in meinem Ofen, verbrennt dort zu Asche. Und das tatsächlich freiwillig, weil er es ebenso lange und sehr ersehnt hatte wie ich.

 

“Ich glaube, in Ihrem Ofen würde es mir gefallen” - bei diesem Satz hatte er mich gepackt. Wie blöd wäre ich gewesen, diese vielleicht einzigartige Chance verstreichen zu lassen? Ich war immer noch skeptisch, fürchtete, er würde es gleich lachend als einen Scherz abtun - aber wer würde so etwas Ernstes in einem Scherz sagen, und das mit so einem lässigen, ja beinah selbstverständlichen, Ton?

 

Ich bat ihn, zu bleiben. Den Ofen auszuprobieren, falls es ihm wirklich ernst sei. Zu schauen, ob die Größe für ihn passen würde. Aber ja, natürlich paßte sie, denn genau deshalb hatte dieser Ofen mich ja schon beim Betrachten des Prospektes so sehr begeistert: weil seine Feuerkammer groß genug für einen Menschenkörper, einen Männerkörper war. Ich hätte nur nicht gedacht, daß ich jemals einen Mann finden würde, der für mich dort drin freiwillig zu brennen bereit wäre. Und auch, nachdem er es mir feste zugesagt hatte, habe ich erst daran gezweifelt, daß er wirklich zu seinem Wort stehen würde, daß er überhaupt noch einmal wieder in dies Haus zurückkäme - denn an besagtem Morgen habe ich ihn bewußt gehen lassen…. zwar gab ich vor, ich würde vermeiden wollen, daß einer der Kollegen Verdacht schöpfen würde, wenn der Angestellte gleich nach der Feier nicht mehr an den Arbeitsplatz zurückkehren würde, aber ich hatte diesbzgl. keine echte Sorge. Er lebt ja allein, war auch im Job immer zurückgezogen, und außerdem baut unsere Firma gerade Stellen ab. Ich bin überzeugt, ihn hätte niemand vermißt, wenn ich am Folgetag einfach in der Abteilung kundgetan hätte, daß er mir persönlich die Kündigung überreicht habe und wir uns einvernehmlich auf seine sofortige Freistellung mit fairer Abfindung geeinigt hätten. Die Abfindung hätte ich tatsächlich noch auf sein Konto überweisen lassen können, und ich glaube nicht, dass mich danach noch jemand ernsthaft mit seinem sicher erst spät überhaupt entdeckten Verschwinden in nähere Verbindung gebracht hätte.

 

Es ging mir also nicht primär darum, daß wir noch beide am Arbeitsplatz gesehen würden, obwohl ich dies behauptete.  Stattdessen wollte ich ihm explizit Bedenkzeit einräumen und mich von einer potentiellen moralischen Schuld entlasten: ich wollte sicher sein, daß es ihm wirklich ernst mit seinem Verlangen war, in meinem Ofen zu brennen. Er sollte heimgehen und mit sich selbst definitiv im Reinen sein, wenn er wieder zu mir käme. Dass er tatsächlich keine Scherze machte, war aber bereits klar geworden, als er mit mir am Morgen nach der Feier das “Projekt” besprach und seinerseits Bedingungen für’s Vorspiel stellte: er sprach über ein Bügeleisen und über Zigaretten….. er wußte ganz klar, wovon er redete, und ich erkannte in seinem heiseren Ton, daß er genauso lange von Derartigem allein vor sich hinfantasiert hatte wie ich.

 

Ich habe ihn nicht gefragt, wie es bei ihm dazu kam, noch habe ich ihm von meiner persönlichen Geschichte erzählt. Wir haben nicht einmal begonnen, uns zu duzen, obwohl ich ihm inzwischen körperlich doch recht nahe gekommen bin, vor allem aber haben sich unsere Seelen berührt.  Jetzt steht er in hellen Flammen, ich sitze vor dem Ofen und sehe ihm zu und bin glücklich.

 

Aber nun eins nach dem anderen. Ich möchte resümieren, wie der heutige Abend verlief, möchte keine Sekunde davon vergessen und spreche es daher leise ins Diktaphon, und das Knistern der Flammen, die ihn gerade verzehren und mich zugleich innerlich wie äußerlich erwärmen, wird dazu wie sinnlich-berauschende Hintergrundmusik mit aufgezeichnet. Was ich aufspreche, ist eine Liebeshymne, ist Ausdruck von tiefer innerer Ruhe und großem Dank. Jetzt duze ich ihn, während ich die Story unser kurzen, aber perfekten Liebe, aufspreche, obwohl er es nicht mehr hören kann.

 

Geliebter Brennender, brennender Geliebter - so aufgeregt vorfreudig wie heute nachmittag war ich noch nie zuvor in meinem Leben. Ich hoffte so sehr, du würdest vereinbarungsgemäß nach Feierabend wie besprochen zu mir kommen, um mein persönliches Brandopfer zu werden und dein eigenes Feuerschicksal zu besiegeln. Aber der Plan hätte vereitelt werden können durch eine Reiseplan-Änderung meines Mannes oder durch bei dir aufkommende Zweifel. Du hättest den Mut verlieren können, und ich bin so froh, daß dein Feuerwunsch doch genauso groß wie meiner war, daß du dieselbe Konsequenz wie ich verspürt hast und “das Projekt” durchzuziehen bereit warst. Nie warst du ein besonders guter Angestellter, nun aber bist du ein besonders guter Brennender. Nach deiner Entlassung hätte ich dich sicherlich rasch vergessen, nun aber werde ich stattdessen deine Asche hüten wie ein kostbares Gut.

 

Bevor du bei mir eingetroffen bist, habe ich mich auf unsere Begegnung sinnlich vorbereitet, habe mich mit einer wohlduftenden Bodylotion eingecremt und dann mein schwarzes Seidenkleid gewählt, daß ich nur zu den ganz besonderen Anlässen trage. Einen Teil deiner Asche werde ich, zur Erinnerung an diesen Abend, in meine Bodylotion einrühren, und ich werde nur sparsam damit umgehen, damit du möglichst lange hälst…..

 

Während du mich bei der Planung “des Projekts” durch deine eigene zielstrebige Forschheit im Hinblick auf die Ofen-Verbrennung wieder und wieder überrascht hast und mein Zögern so in einen konkreten Plan umwandeln konntest, wirktest du in dem Moment, als du bei mir dann in deiner üblichen schlichten, unauffälligen Kleidung im Türrahmen standest und mich in meiner seidigen Gala-Garderobe sahst, selber eingeschüchtert. Du hast mich angeschaut mit Augen, in denen ich Begehren, Hoffnung und Unsicherheit zugleich lesen konnte, nicht Unsicherheit im Hinblick auf das Brennen, aber auf mich als deine Verbrennerin. Vielleicht hast du dich gefragt, wie nahe du mir kommen dürftest, denn du bewegtest dich dann gar nicht weiter auf mich zu und hast mich nur ganz unterwürfig angesehen. Erwartungsvoll, und mir die dominante Führung überlassen. Gerade deine offenkundige Devotion machte mich stark, und ich reagierte so souverän, wie ich es auch als Chefin gewohnt bin, obwohl auch in mir die Gefühle explodierten.

 

Ich zeigte dir das Feuerzeug, mit welchem ich dich anzuzünden plante: einen ganz edlen Zipper von Montblanc, vergoldet. Mir war es so wichtig, daß alles stilvoll in sich stimmig sein sollte. Eine Verbrennung ist ein einmaliges Date unter Lovern, man hat nicht mehrere “Aufführungen”, sondern es gibt nur eine einzige Premiere, die zugleich Finale ist. Mein schwarzes Seidenkleid und das goldene Edelfeuerzeug, elegante Zigaretten, ein Bügeleisen, der riesige Ofen, Plastiksäcke und dein Körper in den verschiedenen Stadien seines Seins bzw. Nichtmehrseins - das sind die Accessoires, die ich auf ewig im Gedächtnis halten werde als die Details des heutigen Lustspiels.

 

Für dich, geliebter Brennender, gibt es natürlich keine “Ewigkeiten”, sondern nur eine Zielgerade, einen Countdown. Bald werden wir auf 0 heruntergezählt haben, noch nährst du mein Feuer, wärmst mich.

 

Kein Wunder, daß du den “letzten Lauf” bei vollem Bewußtsein erleben wolltest, willst - ob du gerade wohl noch etwas spürst, oder ob es schon vorbei damit ist - ich kann es von außen nicht erkennen, und Schreie kann ich nicht mehr hören, aber sie klangen zuvor wunderbar in meinen Ohren ….. vermutlich ist also deine Seele schon im Nirwana angekommen- aber ich so bin froh, daß ich dich so viel fühlen lassen konnte, wie es eben maximal für den Passiven zu fühlen geht…. du hast gedacht, ich hätte es als die Bleibende schwerer, dein Brennen hingegen sei gerade wegen der Endgültigkeit leicht, einfache Hingabe und dann nur Aushalten - ich hingegen genieße das Machen, das Führen, das Sehen, das Hören, das Bleiben und das Erinnern.

 

Begonnen haben wir, so wie du es dir gewünscht hast, zunächst mit dem Bügelbrett. Da du meiner Führung bedurftest, habe ich dir knapp -beinah im Befehlston- gesagt, du sollest dich ausziehen und darauf Platz nehmen. Natürlich ist ein Bügelbrett ein wenig schmal konzipiert für einen zu bügelnden Mann, es ist ja nur auf Kleidungsstücke ausgelegt - aber zum Glück ist meines stabil genug, so daß es dein Gewicht problemlos halten konnte. Und sowohl das Brett als auch das zugehörige Bügeleisen sind antik genug, dass auch mein Perfektionssinn für unsere finale Premiere nicht durch neumodische Häßlichkeit gestört wird, das alte Eisen ist wirklich noch Eisen und das Bügelbrett nicht aus billigem Preßholz - ich hatte schon immer ein Faible für Tradition, vielleicht habe sogar ich bei dem sich erhitzenden Eisen gelegentlich erotische Wallungen verspürt, ohne diesen je bewußt zuvor nachgegangen zu sein - denn als ich nun dich auf dem “Präsentierteller” liegen hatte und die letzten Vorbereitungen traf, z.B. dich noch mit ein paar stabilen Ledergürteln (aus dem Schrank meines Mannes entnommen, auch er kauft nur hochwertige Echtlederware, die mir nun für den “Feinschliff” unserer Inszenierung zugute kam) fixierte und dann das Eisen stärker als sonst für Textilien üblich auf meinem Küchenherd -ganz wie zu Oma’s Zeiten- erhitzte, bis die Bodenplatte eine hohe Hitze hatte, da wurde ich sofort ganz feucht zwischen den Beinen.

 

Normalerweise besorgt das Bügeln meine Haushaltshilfe, sie nimmt die Wäsche mit nachhause und bringt sie dann frisch zusammengelegt beim nächsten Putztermin wieder mit zu mir und meinem Mann, das Bügeleisen hier war schon seit Ewigkeiten nicht mehr in Benutzung. Ich hasse es, Wäsche zu bügeln - aber ich habe es geliebt, dich heute mit dem Bügeleisen glücklich zu machen und damit auf ganz unübliche Weise deinen Körper zu erforschen. Nackt ausgebreitet hast du vor mir gelegen, aber ich reagierte nicht wie eine Frau auf deinen heilen Körper, sondern wie eine Feuerfetischistin auf die Rötungen, die ich auf deiner Brust und deinem Bauch hinterließ - jeweils das Bügeleisen absetzend und einen Augenblick verharrend, dann in leisen Gleitbewegungen fließend, ausstreichend, dann wieder neu ansetzend - beflügelt von wachsender Lust nahm ich mir dann deinen Kopf vor, strich über Wange, Lippen und Ohren. Nur kurz stellte ich dir die Frage, wie dieses Gefühl eigentlich sei, aber als du mir eine Antwort schuldig bliebst, drang ich nicht weiter auf dich ein, sondern verstand, daß du nicht reden, sondern spüren wolltest, mußtest. Von Zigarettenbrandings hatte ich gehört, von Bügeleisen-Lüsten und auch von den Ofenfantasien aber nie, doch es war offensichtlich, daß du der perfekte Mann - der Mann für’s eine, einzige Mal- für mich warst, bzw. bist (falls du noch bist, falls es nicht jetzt schon bereits nur noch Asche ist - die Flammen schlagen so hoch, daß ich keine Einzelheiten mehr erkennen kann!)

 

Meine Erregung hat sich im Laufe des Abends mehr und mehr gesteigert, mich zu verschiedenen Höhepunkten geführt, von denen ich dich keinen haben merken lassen, aber den ersten hatte ich bereits, als ich dann bügelnd nach dem aufgereckten Penis griff, und auf die Spitze meine heiße Bügeleisenfläche niedersenkte. Du hast schwer aufgeatmet, und um dich nicht auch schon zu früh kommen zu lassen, habe ich rasch die Bügelung entlang des Schaftes ausgeglitten und habe das Eisen erst mal auf den Hoden ausgeruht, bevor ich dann in schnellem Auf und Ab der Erektion entlang die Hitze wandern ließ, doch immer wieder mit dem Bügelvorgang aussetze, sobald ich deinen “point of no return” herannahen sah. Ich selbst verebbte währenddessen in nachklingenden multiplen Mini-Orgasmen, war so geflutet wie noch nie mit meinem Mann - und ahnte nicht, wie großartig es noch im Lauf des weiteren Abends während des Countdowns werden würde!

 

Als ich überzeugt war, dich nicht mehr lange in der Erregung halten zu können, ohne dass dein Erguß ganz unvermeidlich würde, habe ich dich gewendet, dir die Lederfesseln gelöst und sie dann in der Bauchlage wieder -diesmal noch strenger- angezogen, und habe mich dann deinem Po und deinem Rücken gewidmet. Dabei verlieh ich dann auch meinen eigenen Gedanken verbal Ausdruck und erzählte dir, wie sehr ich mich auf die Verbrennung freue, und dass das Bügeln nun ein wirklich heißes Vorspiel sei, ich mich aber vor allem an deiner Verformung im Ofen ergötzen würde. Zu meiner Überraschung explodiertest du bei diesen Worten, ohne dass mein Bügeleisen dich frontal berühren konnte - es erhitzte gerade deinen Rücken, als dein Sperma sich seinen erlösenden Weg vorne bahnte…..

 

Nachdem dein Zittern abgeklungen war, entfernte ich die Ledergürtel und half dir, herabzusteigen. Deine Knie waren weich, und als du dich auf die Ofenbank setztest, kam mir der spontane Gedanke, du solltest besser in einem Plastiksack sitzen, sozusagen als Vorgeschmack - später würdest du in eine winzige Tüte passen.

 

Ich holte also eine Rolle dieser riesigen Müllbeutel - schwarze Plastiksäcke, nahezu endlos ein Sack an den nächsten gereiht, mit Perforationslinien zum leichten Abriß. Vergänglich, dafür bestimmt, aufgefüllt mit Müll selbst Müll zu werden und auf der Deponie zu verenden. Welch schönes Symbol.

 

Tatsächlich werde ich mich nachher wohl, wenn du tatsächlich herniedergebrannt bist, für einen kleineren Beutel entscheiden, ein schöner wiederverschließbarer Zipper-Beutel aus stabilem, transparentem Plastik, damit ich immer zu dir hineinschauen kann. Aber der Dramaturgie wegen und weil ich in meiner Erregung an riesige Ascheberge dachte, wie sie ein einziger Männerkörper gar nicht hervorbringen kann, prophezeite ich dir, dass deine Asche in genau so einem großen Müllsack ihren Platz der Bestimmung finden würde.

 

Ich stellte mir auch wirklich einen mannshohen Ascheberg -ganz privat, nur aus deiner Asche gebildet- vor, als ich dich bat, in den Plastiksack einzusteigen. Ein bißchen unrealistisch darf eine Fantasie ja sein: Als du die Füße in die Plastiköffnung stecktest, rieselte in meiner Imagination bereits die Asche hinein. Und als ich den zweiten Sack von oben über deinen Kopf stülpte, stellte ich mir vor, daß der Aschehaufen oben eine Hügelspitze ausgeformt hätte, die ich nun mit weiterem schwarzen Plastik noch bedeckte. Gleichzeitig nahm dir dies natürlich auch real die Sicht, was durchaus auch ein zusätzlicher Turn-On war. Ich kam dabei erneut zum Höhepunkt, nun noch heftiger als zuvor, doch wiederum von dir ganz unbemerkt: ich unterdrückte jedes Stöhnen, aber ich verzog lustvoll den Mund und weitete die Augen, als die Lustwellen durch meinen Körper schossen. Du konntest es wegen des dich umgebenden Plastiksacks nicht sehen, aber ich sehnte mich nach Nähe und streichelte dich durch das kühle, knisternde Material. Beinah hätte ich meinen Körper dagegengepreßt, den Venushügel an dem PVC gerieben, aber es war dann doch nur meine Hand, die sich auf deinen Rücken, deine Seite, deinen Oberschenkel legte. Mein Venushügel erschauerte dennoch zuckend, nachbebend.

 

Später werde ich deine Asche durch meine Finger rieseln lassen, werde in den Zipperbeutel greifen und sie herausholen und wieder ganz bedächtig zurückstreuen, und dann werde ich von außen durch das Plastik deine Überreste streicheln und dran denken, wie ich dich leibhaftig - als du deinen Leib noch hattest - durch den Plastiksack hindurch berührt habe.

 

Auch du schienst diese Berührung zu genießen, auch du ohne direkten genitalen Kontakt. Obwohl ich deinen Penis nicht einmal gestreift habe, hast du dich ergossen. Ich nehme an, daß meine Worte ihr übriges dazu beigetragen haben, die Aussicht, daß ich dich über Monate hinweg im Plastiksack bewahren werde und dich dann nach und nach in meine Bodylotion mische. Oder daß ich einen Teil der Asche direkt auf meiner Haut verreibe, vielleicht sogar in meinem Schritt, sie dann genüßlich wieder herab- und herausklopfe, während ich selbst im dann noch kalten Ofen stehe, an dem Ort, wo du jetzt brennst. Ich werde eine Gedenkminute einlegen, bevor ich mich in Sicherheit begebe und deine Reststreu erneut und dann final verbrennen….

 

Für deine Explosion habe ich dich getadelt, weder als Chefin noch als Feuerherrin hast du je von mir ein Lob gehört. So schimpfte ich darüber, daß du Sauerei gemacht habest mit deinem Sperma, dabei lief mir mein Lustsaft selbst am Innenbein entlang, und ich scheuerte meine Oberschenkel aneinander, um das Entstehen feuchter Flecken auf dem Seidenkleid zu verhindern. Dann ordnete ich dann, daß du aus dem “versauten” unteren Sack aussteigen müssest, aber der obere Sack noch behalten werden müsse.

 

Mit dem Zeitungspapier, was neben dem Kamin zum Anzünden bereit liegt, habe ich dir ein wenig Luft zugefächert, dazu ging ich neben dir in die Hocke und hatte meinen Kopf so nah an deinem noch halberigierten Geschlecht, daß ich es mit dem Öffnen meines Mundes leicht wieder zur vollen Größe hätte bringen können, wärest du ein “normaler” Mann gewesen und ich eine “normale” Frau. So aber band ich dir ein Seil um die Hüfte und begrenzte somit wieder deine Atemluft. Ich wartete ein Weilchen ab, und wie vermutet funktionierte es: als dir die Luft knapp wurde, wurde dein bestes Stück von Neuem richtig hart.

 

Du sollest dich hinlegen, ich wolle mit deinen Füßen spielen - nicht als Bitte habe ich es ausgesprochen, sondern in einem Ton gesagt, der keinen Ungehorsam duldete. Ich öffnete den Nackenträger meines Seidenkleides, ließ meine Brüste frei - die Spitzen waren steif und rosig, und es tat mir wohl, sie mit den Fingern zu umkreisen. Auch den Slip streifte ich ab, und mit wenigen Berührungen meines Lustzentrums brachte ich mich wieder so auf Touren, daß ich kurz vor einem weiteren Orgasmus stand. Dann senkte ich mich auf deine Erektion hernieder - nur die Seide meines Kleides verhinderte ein Eindringen. Stattdessen lag nun deine Eichel direkt an meiner hocherregten Liebesperle, dein Schaft direkt unter meiner feuchten Höhle. Ich nahm das goldene Montblanc in die Hand, entzündete es, betrachtete versonnen die Flamme und schwenkte sie von rechts nach links und wieder zurück, so wie es Fans bei einer schwülstigen Konzertballade tun, und wiegte mich im Takt auf deinen Hüften. Ich zögerte meinen Orgasmus heraus, solange es ging - und diesmal kam ich mit einem spitzen Schrei, von dem ich dich ablenkte, indem ich im gleichen Moment die Flamme an deine Zehen hielt: Dein Schmerzgeheul übertönte meinen Orgasmus. Aber ich glaube, du hast es gar nicht bemerkt, daß du aufgeschrien hast, du wirktest wirklich benommen. Und natürlich warst du auch angesichts der Sauerstoffknappheit schon ziemlich duselig - es wurde also Zeit, dich aus dem Sack schleunigst herauszuholen, denn ich hatte ja noch so viel mit dir vor. Ich zerriss das Plastik vor deinem Gesicht mit den Händen, um dir schnelle Luftzufuhr zu verschaffen, danach knotete ich das Seil von deiner Taille ab - und bemerkte deinen begehrlichen Blick, der sich auf meinen Busen richtete.

 

Und wieder sprach ich einen Tadel aus, daß alle Männer gleich wären. Obwohl ich ganz genau wußte, daß du eben viel “gleicher” bist, viel weiter gehst, und noch viel weiter gehen würdest. Ins Feuer gehen würdest. Daß es für dich wichtigere Sehnsüchte als Frauenbrüste gibt, immer gegeben hat, und dass du heute die Erfüllung finden würdest. Ich sehe mit Wehmut, wie die Flammen sich herunterzüngeln, und bin überzeugt, daß du in meinem Ofen wirklich die Erlösung findest. Oder schon gefunden hast.

 

Das Feuerzeug hielt ich noch in der Hand, nun griff ich auch nach einer Schachtel Davidoff-blue. Stellte dir Zigarettenwunden statt Wunderbusen in Aussicht. Sagte dir, dass du die ganze Schachtel haben dürftest, spüren dürftest, spüren müßtest. Du machtest eine flapsige Bemerkung über die Anzahl der Kippen, wir lachten kurz darüber, dann zündete ich die erste Davidoff genüßlich an. Blies dir den Rauch in die Nase. Lies die glimmende Spitze vor deinen Augen tanzen. Und fragte dich höflich, ganz ernst und ohne Spott, nach deiner Lieblingsstelle.

 

Da du mir keine Antwort gabst, kommentierte ich die Brandnarben, die du dir selbst zugefügt hattest - alle an Stellen, wo sie gut für dich erreichbar waren, auch zur Wundversorgung zugänglich. Natürlich hatte ich sie bereits gesehen, als du das erste Mal deinen Körper entblößtest, auf dem Bügelbrett - da war es nur noch nicht die Zeit gewesen, mich dazu zu äußern. Nun hätte ich dich danach fragen können, aber ich wollte auch jetzt den Moment nicht zerstören. Also handelte ich stattdessen und setzte meine erste heiße Spur: ich brannte mit festem Druck die Zigarettenspitze in deine Brust ein. Dein zufriedenes Seufzen und der kaum hörbare, unbeschreibliche Ton der in deiner Haut verlöschenden Zigarette wirkten so stimulierend wie kein anderes Geräusch, was ich jemals zuvor gehört hatte. Wenn ich nun an den Ofen dachte und an die Verheißung, die jede Zigarette bedeutete, daran, daß dich jedes Branding näher an dein Schicksal führte (und mich an meines als Verbrennerin), dann war ich nichts anderes als: glücklich.

 

Und ich brachte dieses Glück mit jeder weiteren Brandstelle, die ich auf deinen Körper prägte, zum Ausdruck. Es war, als setzte ich meine Siegel auf dich, als machte ich dich zu meinem Eigentum, als zeichnete ich dich. Obwohl die Marken, die ich dir verpaßte, den selbstgebrannten in ihrer Natur ganz glichen, fühlten wir beide doch, daß dies etwas ganz Anderes, etwas Besonderes, ja - etwas Heiliges, war. Ein Ritual, was uns aufs große Feuer vorbereitete.

 

Sinnlichkeit, die tiefer ging als Küssen. Ich verlor mich darin, immer neue Stellen ausfindig zu machen, an denen ich dir einen solchen Glutkuß schenken wollte. Ich packte dich ruppig und wendete dich, war leidenschaftlich und wild und mir der Ruppigkeit nur halbbewußt, zu sehr war ich darauf erpicht, auch deine Rückseite zu brennen - die Stellen, die du niemals hattest erreichen können. Ich brandküßte mich entlang deiner Wirbelsäule, ich drückte langsam und mit kraftvollem Genuß meine Zigarettenküsse auf deine Pobacken - ich verweilte mit mäßigem Druck, spürte die Wärme noch an meinen Fingerkuppen, preßte die Zigarettenasche in die frischen Wunden hinein und rieb sie fest. Und dachte dabei an deine Asche, die du mir einst als Überbleibsel deines Selbst dann spenden würdest, und wie ich diese später auf mich reiben können würde. Ich schaue in den Ofen, ich greife selbstverloren -wie damals als Teenagerin-  in meinen Schritt. Bald ist es soweit!

 

Doch zurück zu den Küssen. Die vorletzte Zigarette, sie sollte dir meine Gedanken zeigen, ohne dass ich das Wort “Kuß” würde aussprechen müssen. Für mich war jedes Branding bereits ein Liebesbeweis, ein Liebeskuss, eine Liebkosung - doch ob du dasselbe empfandest, das teilten wir einander nicht mit Worten mit. Stattdessen nahm ich nun den vorletzten Stengel in meinen Mund, lasziv rauchend, demonstrativ, dir in die Augen schauend…. und senkte mein Gesicht zu dir hernieder. Die Symbolik des Doppelkusses wurde unmißverständlich, als meine Zigarette, am hinteren Ende gehalten von meinen dunkelrot geschminkten Lippen, mit dem vorderen Ende deinen Mund berührte. Ein unendlich tiefer Blick, und deine Hände haben sich in meine Seiten gekrallt vor Schmerz und vor Geilheit. Dein zugleich so verletzlicher und so offener und so dankbarer Blick: ich habe ihm standgehalten und die Zigarette währenddessen ausgedrückt. Wertvolle Sekunden tiefster Intimität, und ich erlebte einen Ganzkörperorgasmus, wie ich ihn noch nie gefühlt hatte - ich hatte davon in Tantrabüchern gelesen und es für Schwachsinn gehalten, und nun erlebte ich es, in einem Moment von intensivstem Feuer-SM. Ich fiel fast auf dich herunter, konnte mich nicht mehr über dir halten, meine Brüste baumelten erst lose in dein Gesicht, drückten sich dann platt darauf - die Zigarette hatte ich losgelassen, sie lag verblaßt zwischen meinem Busen und deinem Mund. Ich atmete schwer, und ich nahm dir zugleich mit dem Gewicht meines Oberkörpers den Atem.

 

Ich streichelte dir durch’s Haar, in tiefempfundener Zärtlichkeit und Zuneigung. Nein, ein Lob habe ich nie ausgesprochen. Aber ich denke, ich habe mich sehr transparent verhalten, habe dir mit der Sanftheit meiner Berührung meine Liebe gezeigt, dieselbe Liebe, mit der ich dich in den Ofen führen wollte. Ich hatte in dem Moment die Gewißheit, daß du genauso empfindest wie ich. Obwohl wir wieder nicht darüber sprachen.

 

Über dir liegend sammelte ich mich dann wieder, war wieder ganz die souveräne Chefin, als ich dir die letzte Zigarette anbot: “Wo wollen Sie die hinhaben?” fragte ich meine rhetorische Frage und hörte kaum auf deine Antwort: ich wußte schon, wohin ich mit der Zigarette gehen wollte. Ich sagte “Natürlich” und hätte das vermutlich auch gesagt, wenn du mir eine andere Stelle als die Schwanzspitze benannt hättest, aber ich hätte trotzdem keinen anderen Platz ausgewählt. Bewußt erregte ich dich mit ein paar Sätzen über deine Einäscherung, und als dein Schwanz kurz vor der Explosion schon heftig zuckte, bremste ich das Ausschießen des Spermas gekonnt im allerletzten Moment aus, indem ich die Harnröhrenmündung einbrannte.

Wieder verharrte ich eine Weile, wieder durchzuckte es meinen ganzen Körper, und wieder konnte ich in deinem Blick die Hingabe und das Einverständnis lesen, ohne daß Worte nötig waren.

Ich habe dich zum Ofen geführt, drei Schritte, die letzten drei Schritte deines Lebens. Jeder Schritt ganz bewußt ein Schritt auf das Paradies zu. Dein Paradies, dass manchem Menschen sicher eine Hölle wäre, aber es wird dich zu heiliger Asche verewigen, und ich werde die Asche weiterlieben.

 

Brav hast du dich hineingekniet in der zuvor geübten Haltung, hast schweigend die Hände hinter dem Rücken zusammengelegt und mir hingestreckt, so daß ich die Handgelenke binden konnte. Ich zitterte ein wenig, aber ich glaube, du hast es nicht bemerkt. Es war ein sakraler Akt. Ich nahm die bereitliegenden Zeitungsblätter, knüllte sie und dachte kurz daran, wie ich dir zuvor mit der Zeitung Luft in deinen Plastiksack gefächert hatte. Ich gab einen andächtigen Kuss auf eines dieser Zeitungsknäuel, und du warst in deine eigene Andacht versunken, mit geschlossenen Augen und mit gesenktem Kopf. Ich legte das letzte Zeitungsknäuel an deiner Seite ab und strich dann mit den Händen über deinen Körper: diesmal ohne Bügeleisen, diesmal ohne Plastiksack und diesmal ohne Seidenbarriere. Ich war dir nah, und meine linke Hand streichelte dich in inniger Liebe, während die rechte Hand das Feuer entzündete: Ein Klicken des goldenen Feuerzeugs, ein Entfachen der bereitliegenden Zeitung, und ich streichelte weiter, blieb so lange es möglich war bei dir, solange ich mich nicht selbst in Gefahr sah. Du schienst er erst gar nicht zu merken, als das Feuer auf dich übergriff. Und ich starrte eine Weile lang fasziniert und gebannt hin, atmete den beißenden Rauch ein, genoß den Anblick: Dein Schwanz war knallhart und stand in Flammen!

 

Endlich öffnetest du die Augen, überwältigte Augen voller Glück. Und ein zischendes Einsaugen von Luft, voll Schmerz und Selbstbeherrschung. Du mußt unendliche Schmerzen gehabt haben, und zugleich die höchste aller Verzückungen, denn du warst endlich auf dem Weg, deinem Feuerweg, deinem Ofenweg. Es wurde Zeit, mich zu verabschieden, und ich sagte recht lapidar “Brennen Sie gut!” und dachte mir im Inneren: “Genieß es! Sei es! Lebe es! Sterbe es! Komm!”

 

Ich kam selbst explosiv, als ich die Ofentüre schloß. Fast im selben Moment setzten auch deine Schreie ein, und ich lauschte mit allen Sinnen auf dies köstliche Konzert: die Klagelaute eines Brennenden! eines für mich Brennenden! Sie klangen wie bizarre Orgasmus-Schreie, und endlich verlieh ich meinem Orgasmus auch klangvollen Laut. Es war der gewaltigste Orgasmus meines Lebens. Wir schrien miteinander, auch wenn ich beinah sicher bin, daß du es drinnen im Ofen nicht hören konntest.

 

Ich blieb ganz dicht am Ofen sitzen, spürte die Hitze, die du verstrahltest. Ich weiß nicht, wie lange ich einfach nur saß und genoß. Dann griff ich irgendwann zum Diktaphon, um nichts von dem ins Vergessen geraten zu lassen, was heute passiert ist. Und da sitze ich jetzt, und die Flammen sind niedergebrannt.

 

Nun bin ich also mit meinen Aufzeichnungen am Ende, und du bist nur noch Asche. Ich werde sie gleich aufsammeln, geliebter Verbrannter. Wie versprochen werde ich sie in eine Tüte füllen und einen Teil davon auf ewig verwahren, einen Teil in meine Cremedöschen füllen, einen Teil direkt auf meine Haut auftragen. Sicherlich einen Teil erneut verbrennen, wenn ich zu der Erinnerung an den heutigen Tag wieder masturbiere. Den Geruch einatmen, der bei der erneuten Verbrennung entsteht. Ich bin dir so dankbar, geliebter Verbrannter. Deine Verbrennung war für dich und für mich so vielfältig besser als deine Entlassung. Liebe ist wie ein wärmender Kachelofen. Liebe ist wie ein verbrennender Kachelofen. Liebe war, daß du für mich gebrannt hast.

 

 

Dies ist eine exklusiv geschrieben Private Story von Lady Sara für einen Feuerfetischisten.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 5017

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben