Lisa und Covid-19

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Lisa und Covid-19

Lisa und Covid-19

Sven Solge

Eine kleine Stupsnase, ein schmaler, aber sinnlich geformter Mund, passte perfekt zu dem was er bisher von ihr gesehen hatte.

Doch bevor er sich gefangen hatte und etwas sagen konnte, kam Lisa ihm zuvor: „Habe ich dich jetzt erschreckt? Tut mir leid!“, sprach und setzte sich ihre Maske wieder auf.

Jetzt erwachte Kai aus seiner Starre: „Oh bitte nicht! Nimm deine Maske noch mal ab. Deine Schönheit hat mir die Sprache verschlagen. Ich wusste zwar schon vorher, dass du eine schöne Frau bist, aber es stimmt, du hast mich etwas erschreckt. Ich habe noch nie so ein vollkommenes Gesicht gesehen!“ Kai musste seine Hände bremsen, um sie nicht sofort anzufassen. Er sah, dass Lisa etwas verlegen war und setzte sein Kompliment fort: „Schon deine tolle Frisur , die deinen Kopf umschmeichelt, hat mich vorhin in der Bahn in den Bann gezogen.“ Nach einer kurzen Pause bat er sie nochmals ihre Maske abzusetzen.

Lisa war von so viel ehrlicher Flut an Komplimenten hin und her gerissen. Natürlich bekam sie öfter Komplimente, wegen ihres Aussehens. Doch die waren oft so plump, dass sie den Männern ansah, dass sie nur mit ihr ins Bett wollten.

Kai hingegen sagte es mit so einer ehrlichen Inbrunst, dass sie seinen Worten Glauben schenkte und ihre Maske wieder abnahm und ihn herzlich anlächelte.

Um sich abzulenken, holte Kai sein Handy hervor und richtete einen neuen Kontakt ein. „Gibst du mir bitte deine Telefonnummer?“

Lise nannte ihre Nummer und als Kai sie abgespeichert hatte, wählte er sie und als es bei Lisa klingelte, sagte er: „Nun hast du auch meine!“

„Danke! Ich glaube die nächste Bahn zurück, sollte ich nehmen!“, sagte sie und deutete auf die einlaufende U-Bahn. Gleichzeitig setzte sie ihre Maske wieder auf und erhob sich von der Bank und reichte Kai die Hand. „Danke, dass du mir den Beutel gebracht hast, ich wäre sonst nicht in meine Wohnung gekommen. Es war schön dich kennen gelernt zu haben.“
Kai der sich auch erhoben hatte und dabei war die Gummibänder seiner Maske über die Ohren zu ziehen, nahm ihre Hand und war wieder überrascht, welche Gefühle ihn übermannten. Am liebsten hätte er die Hand nie wieder los gelassen.

Doch Lisa entzog ihm die Hand und eilte zur Bahn. Noch ein kurzes Winken und dann war der Zug im Tunnel verschwunden.

-*-

Kai lief am selben Abend wie ein Tiger im Käfig in der Wohnung hin und her und kämpfte mit sich, Lisa anzurufen. Immer wieder nahm er das Handy zur Hand, suchte unter seinen Kontakten ihre Nummer und legte das Smartphone wieder weg.

Sein Herz schlug ihm dabei bis zum Hals. Noch nie war er so aufgeregt und gleichzeitig voller Hemmungen eine einfache Nummer zu wählen. Sein Finger schwebte über dem grünen Hörer und schon schmiss er das Handy auf das Sofa und lief wieder durch das Zimmer. Es war zum verrückt werden. Diese Frau hatte in den kurzen Momenten ihres Kennenlernens ein Nervenbündel aus ihm gemacht. Der Gedanke an dieses schöne Gesicht, ließ einen Schauer nach dem anderen über seinen Körper rasen. Und nicht nur das, es wurde Zusehens eng in seiner Hose, wenn er an sie dachte.

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