„ Warum müssen sich Lust und Glaube ausschließen ‘ sinniert Sandra im Flieger, auf dem Rückweg ins Internat. Das Leben im katholischen Mädcheninternat gefällt ihr gut. Die Ordnung, das Behütetsein, das Wissen wo man hingehört hat ihr nach dem Unfall ihrer Eltern sehr geholfen.
In den letzten Wochen jedoch ist sie sehr unruhig geworden. Ihre Gedanken verselbständigten sich ganz plötzlich und ihre Gefühle zogen sie auf einmal in eine andere Welt.
Das lange Wochenende, das sie bei ihrer Familie verbracht hat, die jetzt leider nur noch aus ihrer Großmutter, ihrer Tante und ihrem Onkel und ihrem kleinen Neffen bestand, hat sie versucht sich über ihre neuen Gefühle klar zu werden. Sie hat geschrieben, gezeichnet und nachgedacht. Dabei spielten ihre Finger mal mit ihren kleinen Nippeln oder strichen zwischen ihren feuchten Lippen auf und ab.
Eigentlich ist sie froh jetzt wieder auf dem Rückweg zu sein. So hat sie noch ein wenig Zeit ganz für sich alleine:
Sie hatte auch im Internet zum Thema Lust und Glaube recherchiert, doch außer philosophischem Blah-Blah nichts gefunden. Später hat sie dann einige Seiten mit Anzeigen zu Porno-Filmen angeklickt, die mit appetitlichen Darstellern geworben haben. Mit einer Seite konnte sie aber partout nichts anfangen: Gloryhole.
Aus Neugierde klickte sie sich hinein: ein Mädchen, alleine in einer Toilettenkabine. Während sie Pippi macht, schieben sich durch vorgefertigte Löcher in den Kabinenwänden keine neugierige Blicke, sondern geile harte Schwänze. Fordernd verlangen sie nach Blasen, Wichsen und natürlich Ficken.
Sandra schließt die Augen und schon spürt sie einen Luststab an ihrem Mund anklopfen. Sie dreht sich und drückt ihre Muschi an die gegenüberliegende Wand. Gleich darauf ist auch dieser Körpereingang besetzt. Im Gleichklang bewegt sie ihren Körper zwischen den Fickstangen bis sie den Geschmack einer neuen Flüssigkeit wahrnimmt.
In diesem Moment stand ihr Neffe unerwartet im Zimmer. Hinter dem Schreibtisch konnte er zum Glück weder ihr heruntergeschobenes Höschen, noch das was über den Bildschirm des Computers flimmerte, sehen. Nachdem sich Sandra wieder beruhigt hatte, war ihr nächster Gedanke, wie die Besitzer der Schwänze wohl für diesen einzigartigen Service bezahlen.
Dieser Gedanken, sich vollkommen anonym mit anderen „Anonymen“ zu befriedigen, fasziniert sie bis jetzt.
Doch wie könnte sie diese Lebensarten, die ja beide auf sehr starken Gefühlen basieren, miteinander verbinden? Vor ihrem inneren Auge blitzt kurz ein Ort auf, doch dieser wird von ihr Moralengel sofort zerstört.
Mit einem tiefen Seufzer schließt sie ihre Augen und schläft tief und fest bis zur Landung. Ein Rütteln schreckt sie auf. Es ist die Stewardess, die sie aufweckt, nachdem schon alle Passagiere ausgestiegen sind.
„Sie sind die Letzte. Es freut mich allerdings, dass unser Flug für Sie so entspannend war.“
Schlaftrunken steht Sandra auf und nimmt ihr Handgepäck aus dem Gepäckfach. Dann geleitet sie die Stewardess zur Gangway und verabschiedet sie.
Die anderen Passagiere im Shuttlebus erwarten sie schon sehnsüchtig.
Sandra möchte am liebsten im Boden versinken. Sie starrt während der kurzen Fahrt zum Terminal vor sich auf den Boden, während sie das Gemurmel der Passagiere über sich ergehen lässt.
Sie verlässt als Erste den Bus und hält im Terminal Ausschau nach dem Fahrer des Internats. Da sie ihn nicht entdecken kann, setzt sie sich auf eine der langen Sitzreihen, an der, wie sie hofft kein Passagier ihrer Fluges vorbeikommt.
Ein paar Plätze weiter bemerkt Sandra eine Nonne. die in eine Lektüre vertieft ist. Fasziniert beobachtet sie sie einige Zeit; denn die Nonne ist bildhübsch. Große dunkle Augen mit langen Wimpern, eine ebenmäßige Nase, schön geschwungene Lippen…..
Sandra überlegt, wie die Nonne dieses Leben hinter den Mauern ertragen kann, wenn sie jeden Abend ihren wunderschönen Körper mit all seinen Bedürfnissen betrachtet. Schließlich siegt ihre Neugierde und sie wagt die Nonne anzusprechen.
„Darf ich Sie etwas fragen“, beginnt Sandra das Gespräch.
„Gerne. Setz‘ dich zu mir“, lädt sie die Nonne ein.
Sandra erzählt ihr ohne Umschweife von ihrem großen Entscheidungsproblem. Ohne sie zu unterbrechen, hört ihr die Nonne zu. Dann gibt sie Sandra ihr Buch und bittet sie eine Seite zu lesen.
Sandra liest die einige Sätze, klappt das Buch kurz zu, indem sie einen Finger als Lesezeichen benutzt und wirft einen Blick auf den Einband: es ist die Bibel.
Irritiert öffnet sie das Buch wieder und liest schnell weiter. Als sie nach einer Weile wieder aufblickt sieht sie, dass sich ein spitzbübisches Lächeln auf dem Gesicht der Nonne breitgemacht hat. Sie nimmt Sandra das Buch weg und zieht es aus seinem Schutzumschlag und Sandra erkennt den wirklichen Titel:
„Die Geschichte der O“.
„Auf die richtige Mischung kommt es an.“ Dann wirft die Nonne einen kurzen Blick auf ihre Uhr, klappt ihr Buch wieder zu und steht auf.
„Ich muss jetzt leider gehen. Vielleicht treffen wir uns mal wieder. Bis dahin bitte um Führung für den richtigen Weg. Du wirst ihn sicher finden!“ Die junge Nonne gibt Sandra die Hand und ist gleich darauf in einer Reisegruppe untergetaucht.
„Hallo Sandra. Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe“. Der Fahrer des Klosters steht keuchend neben ihr. Sandra lächelt nur, denn die Zeit hat sie gut genutzt. Dann folgt ihm zum Ausgang. Ungeschickt zieht er ihren Koffer hinter sich her.
Auf der Fahrt zur Klosterschule sieht Sandra träumend aus dem Fenster. Bei jeder Nonne, die vorbeigeht, und in dieser Gegend gibt es viele von ihnen, überlegt Sandra sich für sie ein imaginäres Ziel der Lust.
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Hoch erfreut präsentiert Mutter Oberin die diesjährige Osterkollekte: das beste Resultat seit 10 Jahren! Sandra und ihre Freundin schmunzeln. Als sie zu den Bänken der Gemeindemitglieder hinübersehen, entdecken sie auch ein Schmunzeln bei einigen Herren.
Ein Mörder ist der Gärtner nicht immer, aber oft ein Kenner des Klostergartens und seiner Mauer mit den vielen großen und kleinen Risse. Die einen haben eine Klagemauer, die anderen eine Büßer-Mauer.
Lust & Glaube = unglaubliche Lust
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